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Alle hören auf einen Streich

RB Leipzig verspielt in Freiburg eine Führung, und der SC zeigt beim 2:1-Sieg, wie er in der Bundesliga bleiben kann

Aus Freiburg Christoph Ruf

SC-Trainer Christian Streich war der Erste, der sich nach den Feierlichkeiten vor der Fankurve wieder fing. Mit 2:1 hatte der SC Freiburg gerade den Champions-League-Aspiranten RB Leipzig geschlagen, wofür sich die Spieler feiern ließen.

Auch Streich war nach Schlusspfiff in vollem Tempo auf den Platz gestürmt und hatte seine Spieler geherzt. Für den Mann, der nach eigenem Bekunden „damit gerechnet hatte, dass wir gut spielen, aber nie damit, dass wir gegen Leipzig gewinnen“, war das alles dennoch kein Grund, von seinem Mantra abzurücken. „Wir sollten jetzt schnell den Ball flach halten. Diese Saison wird bis zum letzten Spieltag ein Ritt auf der Rasierklinge.“

Das mag schon so sein, der Freiburger Kader gehört in dieser Saison zu den schwächeren der Liga. Umso beeindruckender ist es, wie sich der SC am eigenen Schopf aus dem Sumpf gezogen hat: Der Sieg gegen Leipzig war der vierte in den letzten sieben Ligaspielen, von denen nicht ein einziges verloren ging.

Gegen Leipzig genügte dabei eine Energieleistung für einen Sieg. Zum einen, weil die Gäste einen schwachen Tag erwischt hatten. Und zum anderen, weil der SC optimal auf den Gegner eingestellt war. Leipzig hatte nur zwei echte Torchancen – eine davon nutzte Timo Werner zum Führungstreffer (66.).

Nach zwei, drei Schreckminuten nagelten die Freiburger nun ihrerseits den Gegner in dessen Strafraum fest. Nach zwei Eckbällen, die Christian Günter präzise in den Leipziger Strafraum geschlagen hatte, waren Janik Haberer (72.) und Robin Koch per Kopf zur Stelle (76.).

Mann des Tages war jedoch Ersatztorwart Rafal Gikiewicz: Nach 27 Minuten kam er für den verletzten Alexander Schwolow. „Er war ganz ruhig und sachlich“, lobte Streich. Wie insgesamt der SC zeigte, wie man trotz eines mäßig besetzten Kaders den Abstieg verhindern will.

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