Die Wahrheit: Frostschutz im Forst
Donnerstag ist Gedichtetag: Diesmal darf sich die Leserschaft an einem Poem über Tiere, die sich im Wald wider den Winter wappnen, erfreuen.
Es kriecht der Frost zu später Stunde
in den Forst vor Bommerlunde.
Dem Förster ist dies einerlei,
ihm wärmt der Bommerlunder seine Innerei.
Das Reh jedoch, so scheu und zahm,
sieht sich den Frost genauer an,
blass-blau benebelt, wankt es vor
und riecht nach Schnaps aus einem Ohr.
Das Eichhorn, es hängt starr vor Schreck
am Stamm der Eiche zu dem Zweck,
kopfüber sich zu übergeben.
Nie mehr Tequila, nie im Leben!
Der Uhu macht recht große Augen,
er würde gern am Strohhalm saugen.
Sex on the beach, mit Cocktail-Kirschen,
gemixt von sexy-hexy Hirschen.
Der Fuchs hockt schepps in seinem Bau,
er ist schon seit drei Stunden blau.
Abgefüllt mit Chivas Regal,
spielt er Canasta mit Frau Igel.
Im Weiher sucht derweil der Stör
nach einem Rest vom Bär-Likör.
Der Iltis aber, jung und frech,
säuft ihm den vor der Nase wech.
Die Maus, die kippt sich Himbeergeist
hinter die Binde und beweist,
dass die Nager was vertragen
und nicht über Kater klagen.
Sie saufen querbeet durcheinander,
vom Dachs zur Sau zum Salamander,
keiner lässt sich lange bitteln
bei derart guten Frostschutzmitteln!
Die Wahrheit auf taz.de
Leser*innenkommentare
mowgli
Du meine Güte! Das Versmaß holpert ja, als hätte auch der Verfasser eine größere Menge Frostschutzmittel intus gehabt! Sehr ungewöhnlich, das!