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Norddeutsche Landesbank plant Personalabbau

Trotz guter Geschäfte sollen bis 2008 rund 1.200 Jobs abgebaut werden – um „wettbewerbsfähig“ zu werden

„Kontraproduktiv“ findet ver.di das Verhalten der Norddeutschen Landesbank (Nord/LB) beim Tauziehen um den Stellenabbau. Die Bank solle endlich wieder „zu einer seriösen Politik gegenüber den Beschäftigten zurückkehren und betriebsbedingte Kündigungen ausschließen“, sagte ver.di-Sekretär Jörg Reinbrecht nach einer Sitzung des Aufsichtsrats. Um wieder mal „wettbewerbsfähig“ zu werden, will die Nord/LB bis zum Jahr 2008 Personalkosten in Höhe von 100 Millionen Euro jährlich sparen.

Ein „signifikanter Personalabbau“ werde sich nicht vermeiden lassen, hatte Bankvorstand Hannes Rehm an den Personalrat geschrieben. Die Bank habe Betriebsergebnis und Gewinn unlängst gesteigert, Kündigungen seien deshalb unnötig, meint die Gewerkschaft.

Im Großraum Braunschweig, wo die Nord/LB auch als Sparkasse fungiert, könnte ein Viertel der 100 Außenstellen wegfallen, meint Reinbrecht. Und sieht darin das Ende des öffentlichen Auftrags, die Region flächendeckend mit Finanzdienstleistungen zu versorgen.

Laut ver.di dürften 1.200 der 5.000 Mitarbeiter in Deutschland betroffen sein. Mitte August hatte der Vorstand in einer Mail Beschäftigten eine “Sprinter-Prämie“ zusätzlich versprochen, wenn sie kündigen. „Wir haben den Beschäftigten geraten, nicht vorzeitig zu gehen, wenn sie noch keinen Job haben“, sagt Reinbrecht.

Nicht bestätigen konnte der ver.di-Mann, dass die Gewerkschaft auch an Streiks denkt. Allerdings: Nur etwa 15 Prozent der Banker sind in der Regel gewerkschaftlich organisiert. ksc

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