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Individuell statt irre laut

Neue App passt Musik ans persönliche Hörvermögen an

Aufdrehen macht das Gehör kaputt: Frau mit KopfhörernFoto: Jens Schlueter/dpa

Beinahe jeder Zehnte: Bei knapp acht Prozent ihrer schleswig-holsteinischen Versicherten sei das Hörvermögen beeinträchtigt, darunter gebe es auch immer mehr junge Menschen. Das teilte jetzt die Barmer Ersatzkasse in Kiel mit. Den Angaben zufolge stieg die Zahl der 15- bis 35-jährigen Krankenversicherten, die auf Hörhilfen angewiesen sind, seit 2010 um rund ein Viertel. Unter anderem schuld daran aus Barmer-Sicht: allzu laute Musik aus dem Smartphone-Kopfhörer. Vor diesem Hintergrund haben sich die Kasse und der Berliner Softwareentwickler Mimi Hearing Technologies etwas zur frühen Erkennung von – wie auch der Vorsorge gegen – Hörschäden einfallen lassen: Zwei neue Apps, „Mimi Hörtest“ und „Mimi Music“, bieten Nutzern einerseits die Möglichkeit zu einem Hörtest, zum anderen passen sie die Musiklautstärke auf dem Smartphone ans eigene Gehör an.

Bei der Messe „Gesundheit Morgen“ Ende September in der Kieler Sparkassenarena haben nach Angaben der Kasse bereits zahlreiche Besucher die Apps vorgeführt bekommen und auch selbst ausprobiert. „Zur gesundheitlichen Prävention müssen wir junge Menschen über die Kanäle erreichen, die sie nutzen, nämlich ihre Smartphones“, so der schleswig-holsteinische Barmer-Landesgeschäftsführer Thomas Wortmann. Aber auch für betagtere Ohren seien die Apps geeignet. Da das Gehör mit dem Alter nachlasse, sei es besonders empfehlenswert, die Musik individuell anzupassen. „Mit diesen Apps könnte das Lieblingsstück von damals wieder so gut klingen wie beim ersten Mal“, sagte Wortmann.

Besser hören, nicht bloß lauter

Per Hörtest kann sich der Nutzer über sein persönliches Hörvermögen informieren. Die so gewonnen Erkenntnisse werden dann genutzt, um den Klang auf dem Smartphone anzupassen: Je nachdem, wie gut der Nutzer die unterschiedlichen Tonfrequenzen hört, legt die „Music“-App dann einen Filter über die Musik. „Durch die Verstärkung der Hörfrequenzbereiche, in denen Sie beim Hörtest weniger gut abschneiden, hören Sie besser, aber nicht lauter“, heißt es: Um Musik in der gesamten Breite genießen zu können, müssen Nutzer also nicht mehr voll aufdrehen. (aldi)

Download und weitere Informationen: www.barmer.de/g100365

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