Anschlag in Ägypten: 20 tote Polizisten auf dem Sinai
In Ägypten wurden mindestens 20 Polizisten getötet – nur einen Tag, nachdem Einsatzkräfte zehn Islamisten erschossen hatten.
Auch ein Krankenwagen zum Abtransport Verletzter sei angegriffen worden, berichtet ein Mitarbeiter der Sicherheitskräfte. Unter den Opfern seien auch zwei Polizeioffiziere gewesen. Sechs weitere Beamte seien verletzt. Die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) reklamierte die Tat über ihr Sprachrohr Amak für sich.
Im Norden der unruhigen Sinai-Halbinsel kommt es immer wieder zu schweren Auseinandersetzungen zwischen Sicherheitskräften und einem IS-Ableger. Die Region ist zu weiten Teilen militärisches Sperrgebiet.
Erst am Sonntag hatte die ägyptische Polizei zehn als Islamisten bezeichnete Männer bei stundenlangen Schusswechseln nahe Kairo getötet. Die Männer hätten den Angaben zufolge eine Serie von Anschlägen geplant. In ägyptischen Medienberichten wurden sie als Angehörige eines radikalen Ablegers der oppositionellen islamistischen Muslimbrüder eingeordnet. Die autoritäre ägyptische Regierung verfolgt diese als Terroristen.
Immer wieder kommt es zu Anschlägen auf Sicherheitskräfte in Ägypten – bei Razzien ereignen sich oft tödliche Schusswechsel. Das Land litt zuletzt vermehrt unter Angriffen von Dschihadisten vor allem auf die christliche Minderheit.
Die Berichterstattung über die Geschehnisse auf der Sinai-Halbinsel ist schwierig, weil das Sperrgebiet für viele Journalisten unzugänglich ist. Zudem droht die ägyptische Regierung mit hohen Strafen bei der Veröffentlichung von Informationen, die der offiziellen Linie widersprechen.
Der Kampf gegen den Terror vor allem auf der Sinai-Halbinsel wird von westlichen Regierungen, darunter auch Deutschland, immer wieder als einer der Hauptgründe für die Unterstützung des autoritären Systems genannt.
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