Nach Anschlag am Tempelberg: Kein Zutritt für Männer unter 50
Die Polizei in Israel untersagt jungen muslimischen Männern den Zutritt zur Altstadt in Jerusalem. Vor einer Woche waren dort zwei Polizisten erschossen worden.
Jerusalem afp | Nach dem tödlichen Angriff auf zwei Polizisten in der Jerusalemer Altstadt hat Israel Männern unter 50 Jahren den Zugang für die Freitagsgebete untersagt. Der Zugang zur Altstadt und zum Tempelberg sei nur Männern ab dem Alter von 50 Jahren sowie allen Frauen gestattet, erklärte die israelische Polizei am Freitag.
Zuvor hatte Israel bereits Metalldetektoren und Überwachungskameras angebracht. Seitdem weigerten sich viele Palästinenser, die Al-Aksa-Moschee auf dem Tempelberg zu betreten.
Vergangene Woche hatten drei arabische Israelis in der Jerusalemer Altstadt zwei israelische Polizisten erschossen, sie wurden daraufhin von Sicherheitskräften getötet. Als Reaktion hatte Israel den Zugang zum Tempelberg ohne Rücksprache mit der muslimischen Frommen Stiftung (Wakf) zunächst geschlossen. Diese verwaltet die jüdischen und muslimischen Gläubigen gleichermaßen heilige Stätte. Israel ist für die Sicherheit zuständig.
Am Sonntag wurde der Zugang zum Tempelberg wieder ermöglicht. Die installierten Metalldetektoren verschärften jedoch die Spannungen an dem Ort.
Der Tempelberg (Arabisch: Al-Haram Al-Scharif) ist das drittwichtigste Heiligtum des Islams nach Mekka und Medina. An ihm befindet sich auch die jüdische Klagemauer, einziger Überrest des von den Römern im Jahr 70 zerstörten Zweiten Jüdischen Tempels.
Leser*innenkommentare
Velofisch
Wo bleibt die Unterstützung der Feminist_innen. Da werden in Schweden Open-Air-Konzerte mit Männerverbot veranstaltet. Jetzt zieht Israel am Tempelberg nach. Männer sind das Grundübel der Welt und müssen konsequent ausgesperrt werden. Die UN-Gleichheits- und Entwicklungsziele sehen vor, dass es Bildung für alle Mädchen geben soll. Jungen werden außen vor gelassen. Auch das Aussperren von Männern läuft unter "Equality". Das Neusprech von George Orwell hat inzwischen nicht nur nationale Regierungen, sondern auch die UN eingenommen.
Die Schlagzeile müsste also lauten: Israel setzt Equal Rights for Women and Girls am Tempelberg durch.
kdw59
Kleine Korrektur: Nicht das Aufstellen der Metalldetektoren, sondern die Reaktionen darauf von palästinensischer Seite verschärfen die Spannungen. Siehe dazu diesen Kommentar von Frau Knaul: http://taz.de/Kommentar-Unruhen-am-Tempelberg/!5431229/
P.S.: Bitte mal die Überschrift korrigieren! Ist ja peinlich so.
warum_denkt_keiner_nach?
@kdw59 Sie oben genannte Maßnahme trägt bestimmt zur Entspannung bei...