: Welcher Sommerlesetyp sind Sie?
I Es sind 35 Grad im Schatten. Welches Buch wollen Sie jetzt lesen?
a) Adornos „Minima Moralia“ und Sätze unterstreichen
b) Irgendwas sehr Dickes (nicht unter 1.000 Seiten), was seit Jahren im Regal steht und was ich schon mehrmals angefangen, wobei ich den Namen des Protagonisten aber trotzdem vergessen habe
c) Ich kaufe am Kiosk vor Ort einen Packen Groschenromane
II Sie packen Ihre Koffer für den Sommerurlaub. Wie viele Bücher nehmen Sie mit?
a) 1
b) 1 Kilo
c) 10 Kilo
III Wann lesen Sie am meisten?
a) Wenn ich nicht im Urlaub bin
b) Wenn ich im Urlaub bin
c) Ich lese nie. Ich gucke nur TV-Serien
IV Wann lesen Sie im Sommer?
a) Am Strand. Weil man da sonst nichts machen kann
b) Nachts. Wenn es nicht abkühlt. Weil man da nicht schlafen kann
c) Im Café im Ausland. Weil man sich ja sonst mit niemandem unterhalten kann
V Sind Sie …
a) Auf-der-Parkbank-Leser?
b) Auf-dem-Strandtuch-Leser?
c) Flugzeug/Auto/Bus/Bahn-Leser?
VI Wann entscheiden Sie, welche Bücher Sie im Urlaub lesen?
a) Ein paar Tage vorher
b) Beim Packen
c) Im Winter. Mit der Ausrede: „Das heb ich mir für den Urlaub auf“
VII Welche Bücher packen Sie ein?
a) Ausschließlich Neuerscheinungen
b) Die, die ich vor dem letzten Sommerurlaub gekauft und
nicht gelesen habe
c) Gar keine. Ich lese digital
VIII Bücher, die im Sommer spielen, lesen Sie …
a) grundsätzlich nur im Winter. Für alles andere ist es viel zu heiß
b) am liebsten im Sommer
c) nie. Weil ich Sommer scheiße finde
IX Sand im Buch …
a)ist das Letzte
b) pack ich immer noch’ne Schippe extra rein.
Wegen der Erinnerungen
c) hatte ich noch nie
X Wenn kreischende Kinder Bauchplatscher machen oder
Sandburgen zertreten …
a) muss ich den Roman 5-mal von vorne anfangen
b) kann ich mich erst richtig auf die Lektüre konzentrieren
c) denk ich an das Ende von „Herr der Fliegen“
5–20 Punkte: Typ Mutters Geschenk unterm Weihnachtsbaum
Sie haben kein Bücherregal zu Hause. Die paar Schwarten, die Sie besitzen, liegen unterm Fernsehtisch. Wenn Sie ein Buch lesen, dann lesen Sie es richtig. Mehrmals dasselbe. Warum sich die Mühe machen, sich ein und dasselbe Herzeleid, Familiendrama oder Abenteuer in Hunderten Varianten durchzulesen? Kennste eins, kennste alle. Sie stellen sich vor dem Urlaub nicht die Frage: Was nehme ich zu lesen mit? Sie nehmen einfach irgendwas mit und freuen sich, es wieder zu lesen.
20–50Punkte:
Typ Spiegel-Bestseller-Liste
Sie machen sich keinen Stress mit der Buchauswahl. Es wird schon seinen Grund haben, dass die Dinger sich verkaufen. Wenn Sie vor dem Sommerurlaub die aktuellen Top 10 der Belletristik schon durchhaben, gehen Sie einfach die Sachbuchliste durch. Ob Sommer oder Winter, Sie sind in Sachen Bäume, Bienen und Därme immer auf dem neuesten Stand. Sie könnten in jeder Talkshow den Donna-Leon-Experten geben und fühlen sich bei Frank Schätzing mehr zu Hause als bei Ihrer Schwiegermutter.
Über 50 Punkte:
Typ Hubert Winkels
Sie kennen alle Verlagsprogramme, lesen alle Feuilletonrezensionen, verpassen keine Literatursendung in TV und Radio, Sie warten schon im April auf das Herbstprogramm, weil Sie schon im Mai alle Neuerscheinungen durchhaben. Sie machen mit Ihrer Buchhändlerin Termine, um sich von ihr die Neuerscheinungen im englischsprachigen Ausland analysieren zu lassen. Gern empfehlen Sie Leuten, die fragend vor langen Bücherregalen in Buchhandlungen stehen, Bücher. Der Sommer ist für Sie die Hölle, weil überall um Sie herum gelesen wird, und zwar nur Schrott.
PUNKTE : I a: 7, b: 5, c: 1; II a: 1, b: 5, c: 10; III a: 10, b: 5, c: 1; IV a: 10, b: 4, c: 10; V a: 10, b: 5, c: 3; VI a: 5, b: 1, c: 10; VII a: 7, b: 3, c: 10; VIII a: 7, b: 1, c: 10; IX a: 10, b: 5, c: 1; X a: 8, b: 1, c: 10
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen