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Heiliger Arbeitskampf

Gewerkschaften erwarten heftigen Tarifkonflikt mit der evangelischen Landeskirche. Öffnungsklauseln geplant

Nach der Kündigung des Tarifvertrags durch die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz rechnen die Gewerkschaften mit „massiven Auseinandersetzungen“. Für den neuen Tarifvertrag strebe die Kirchenleitung „extreme Öffnungsklauseln“ an, teilten die drei zuständigen Gewerkschaften gestern mit. Damit könnten einzelne Einrichtungen nach Belieben über die Anwendung der vertraglichen Bestimmungen und Gehälter entscheiden.

Am Montag waren Vertreter der Arbeitnehmer und der Kirchenleitung zur ersten Verhandlungsrunde nach der im Juni ausgesprochenen Kündigung zusammengekommen. Von den Tarifauseinandersetzungen sind rund 5.500 Mitarbeiter betroffen. Verhandlungspartner der Kirchenleitung sind die Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di, die Bildungsgewerkschaft GEW sowie die Gewerkschaft Kirche und Diakonie.

Der Arbeitsrechtsreferent der Landeskirche, Henning Juhl, bestätigte den Wunsch der Kirchenleitung nach Öffnungsklauseln. Über ihre Anwendung sollen aber jeweils die Leitungen der Einrichtungen zusammen mit der Mitarbeitervertretung entscheiden. Bis zum Auslaufen des bisherigen Tarifvertrags Ende Januar 2006 werde nach seiner Einschätzung noch kein neuer ausgehandelt sein, so Juhl.

Der bislang innerhalb der Landeskirche gültige Tarifvertrag hatte sich an den Bundesangestelltentarif BAT angelehnt, der im öffentlichen Dienst durch den neuen TVöD (Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst) abgelöst werden soll. EPD

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