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Bürger dürfen bei Elektrosmog mitreden

Energiewende Für den Ausbau der Stromnetze räumt das Bundesamt für Strahlenschutz Bürgern ein Mitspracherecht ein, wenn es um Gesundheitsrisiken geht

Bei Gesundheitsrisiken durch neue Stromleitungen sollen Bürger ein direktes Mitspracherecht erhalten. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) komme mit einer entsprechenden Online-Befragung zu bevorstehenden Forschungsprogrammen zum Stromnetzaufbau diesem Wunsch nach, hieß es in einer Mitteilung der Behörde vom Montag.

Von elektrischen und magnetischen Feldern im Umkreis von Hochspannungsleitungen gehen laut dem BfS mit Sitz in Salzgitter nach derzeitigem Stand zwar keine direkten Gesundheitsgefahren aus, wenn Grenzwerte eingehalten werden. Allerdings gebe es noch wissenschaftliche Unsicherheiten, bei denen es etwa um die Frage nach einem Zusammenhang dieser Felder mit Erkrankungen des Nervensystems oder Leukämie im Kindesalter gehe.

Bis Mitte September haben alle Interessierten die Möglichkeit, sich über die mehr als 30 Projekte zu informieren, die die Auswirkungen von Stromleitungen auf die Gesundheit erforschen sollen. Stellungnahmen würden im BfS ausgewertet und bei der weiteren Planung des Programms berücksichtigt.

Ziel sei eine Versachlichung der Debatte über den Ausbau der Stromnetze. Die Präsidentin des BfS, Inge Paulini, hatte das rund 18 Millionen Euro teure Forschungsprogramm in der vergangenen Woche in Berlin vorgestellt.

Vom Ausbau des deutschen Stromnetzes hängt der Erfolg der Energiewende entscheidend ab. Damit vor allem Windstrom von den Küsten im Norden und aus Ostdeutschland in die industriellen Zentren im Süden und Westen fließen kann, sind neue „Stromautobahnen“ nötig. Gegen den Bau riesiger Trassen gibt es aber vielerorts heftigen Widerstand.

Das Verlegen unterirdischer Höchstspannungskabel – die sogenannte Erdverkabelung – kann Abhilfe schaffen, ist jedoch viel teurer als Überlandleitungen. (dpa)

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