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Er wird nicht loslassen

CHRISTIAN SCHNEIDER, Jg. 1951, Frankfurt/Main, Soziologe und Szenefellow von Fischer.

Joschka Fischer war die Inkarnation des nach Deutschland transponierten amerikanischen Traums: der radikale Aufsteiger par excellence – samt aller politischen Romantik, zu der die Bundesrepublik fähig ist. Als radikaler Narziss hat er der Linken klar gemacht, dass Macht viel mehr Sexappeal hat als Gewalt. Fischer ist das Symptom für einen tiefgreifenden Generationswechsel. Die Achtundsechziger sind müde geworden – selbst an der Macht. Fischer könnte – es wäre ihm zu wünschen – ein neues Modell des Expolitikers schaffen: einer, der wirklich von der Macht lassen kann, ohne bitter oder altklug zu werden. Die Chancen dafür stehen schlecht: Dies hat noch keiner geschafft, der so heftig von der Droge Macht genascht hat. Er wird sich zurückmelden. Mit aller Macht.

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