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„Alle müssen das Gleiche tun“

Anhörung zur ganztägigen Grundschul-Betreuung

Gabriele Ellerbeck

■ 46, ist Diplom-Ökonomin und Mutter von vier Kindern, 15, 13, 11 und 7 Jahre alt.

taz: Frau Ellerbeck, was machen Sie heute?

Gabriele Ellerbeck: Ich gehe zu einer öffentlichen Anhörung der Bürgerschaft über die GBS, die ganztägige Betreuung an Grundschulen. Ich habe vier Kinder. Die älteren waren alle im Hort und haben dort eine gute Betreuung erlebt. Mein Jüngster ist leider in der GBS.

Warum leider?

Mein Kind ist nicht glücklich dort. Es wird wird nicht mehr individuell auf das Kind und seine Familie eingegangen. In der Kita und im Hort haben Kinder Freiheiten, können sich bewegen. In der GBS bleiben sie einfach im Klassenraum und haben keine Möglichkeit, sich zurückzuziehen oder sich auszuruhen. Und es müssen immer alle das Gleiche machen, egal ob es passt.

Was zum Beispiel?

Die Hausaufgaben. Alle Kinder müssen nach dem Essen still sitzen und ihre Aufgaben machen. Auch wenn die Eltern sagen: Mein Kind braucht das nicht, wir erledigen das abends zu Hause. Man muss bedenken: Die Kinder haben vormittags schon fünf Stunden Schule. Ich möchte, dass mein Kind danach erst mal spielen kann. Es gibt noch viel mehr Punkte. Die GBS ist für uns auch definitiv teurer.

Das sollte nicht sein.

Ist es aber. Wir müssen zu Schuljahresbeginn genau sagen, wie viel Wochen Ferienbetreuung wir brauchen und für jede Woche erhöht sich unser monatlich zu zahlender Beitrag. Das ist sehr unflexibel. Auch für eine halbe Woche muss ich eine Woche buchen, zusammen mit dem Essensgeld ist der mehr als die alte Kita-Gebühr.

Was erwarten Sie von der Anhörung?

Ich möchte Stellung beziehen. Ich hoffe, dass die Politiker zuhören und sich für die Situation der Kinder interessieren.

INTERVIEW: KAJ

Familien und Schulausschuss laden zur Anhörung: 17 Uhr, Haus der Patriotischen Gesellschaft, Trostbrücke 6, Reimarus-Saal

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