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Pfleger fühlen sich betrogen

Heim-Schließung

Jahrelang haben die Altenpfleger des Marienhauses in Hannover auf Gehaltserhöhungen verzichtet, in den vergangenen drei Jahren sogar auf Urlaubs- und Weihnachtsgeld. Weil das Altenheim in katholischer Trägerschaft trotzdem dicht macht, fühlen sich die 38 Angestellten betrogen. Der Betreiber Vinzenz-Verbund Hildesheim habe zugesichert, das gesparte Geld – pro volle Stelle immerhin rund 15.000 Euro – in die Zukunft des Hauses zu investieren, sagt eine Pflegerin, die anonym bleiben möchte. Nun soll das Haus Ende September schließen.

Doch anstatt den Altenpflegern das Geld, auf das sie verzichtet haben, zurück zu geben, will der Vinzenz-Verbund, der zum Orden den Vinzentinerinnen gehört, seinen Mitarbeitern auch noch geringe Abfindungen zahlen, wie Thilo Jahn von Ver.-di kritisiert. Als Richtwert steht im Kündigungsschutzgesetz, dass Beschäftigten ein halber Monatslohn pro Jahr zusteht, das sie im Betrieb gearbeitet haben. Das Heim wolle aber nur 20 Prozent des Lohns zahlen, sagt Jahn. Der Betreiber äußert sich hierzu aufgrund laufender Sozialplanverhandlungen nicht.

Mit den Mitarbeitern habe es in dieser Woche aber ein Gespräch gegeben, sagt die Altenpflegerin der taz. „Die wollten uns wohl die Leviten lesen.“ Denn die Beschäftigten wehren sich mit Transparenten und machen ihre Vorwürfe öffentlich. „Wir haben nichts zu verlieren“, sagt sie. „Wir wollen unser Geld.“

Laut der Generaloberin Schwester M. Teresa Slaby konnte das Haus nicht gehalten werden, da die Sanierungskosten für das mehr als hundert Jahre alte Gebäude zu hoch seien. Auch um die einbehaltenen Entgelte zurück zu zahlen fehlten „die finanziellen Mittel“.

Doch den Pflegern ist es egal, woher das Geld kommt. „Sie werden ja etwas bekommen, wenn sie das Haus verkaufen“, sagt die Mitarbeiterin. „Wir hatten damals auch nichts und haben etwas abgegeben.“ rea

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