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Hamburg stinkt ab

Standort Die Handelskammer fordert mehr Engagement von der Stadt und der ganzen Metropolregion für Wirtschaft und Wissenschaft

Die Freudentränen über die Eröffnung der Elbphilharmonie sind noch nicht getrocknet, da gießt die Handelskammer schon Wasser in den Wein. „Hamburg darf sich die Welt nicht schön reden“, warnt Hauptgeschäftsführer Hans-Jörg Schmidt-Trenz. Trotz EU-Osterweiterung und globalisierter Warenströme sei Hamburg im Vergleich der sieben größten Großstadtregionen Deutschlands zurückgefallen.

So liege sie mit einem Bruttoinlandsprodukt von gut 60.000 Euro pro Erwerbstätigen auf dem vorletzten Platz vor Berlin, aber weit hinter Stuttgart, Frankfurt, München, Köln/Bonn und Düsseldorf. „Wir müssen die Wettbewerbsfähigkeit wieder stärken“, so Schmidt-Trenz am Donnerstag bei der Vorstellung eines Standpunktepapiers.

Danach seien Hamburg und die Metropolregion zwar „ein gutes Pflaster für die eher mittelständisch geprägte Wirtschaft“, aber es mangele an Firmensitzen von Großkonzernen und großen Kreditinstituten. Deshalb solle die Metropolregion Hamburg als Unternehmensstandort international sichtbarer und attraktiver werden. Eine besondere Strahlkraft hätten erfolgreiche Unternehmensgründungen vor allem mit Blick auf die Digitalisierung, die erneuerbaren Energien und den 3-D-Druck.

Zudem solle, so die Studie, ein abgestimmtes Konzept in der Wissenschafts- und Hochschulpolitik die Spezialisierungsvorteile der Hochschulen und Forschungseinrichtungen im ganzen Norden besser nutzen.

Unternehmen wünschten sich die Metropolregion „als einheitlichen Lebens-, Wirtschafts- und Bildungsraum“. Dies würde die Mobilität der Arbeitskräfte steigern und die Region attraktiver für Firmen und Fachkräfte machen, so die Kammer.Sven-Michael Veit

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