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Türkei besteht auf Soldaten

ZypernVerhandlungen

BERLIN taz | Einen Tag nach Beendigung einer internationalen Zypernkonferenz in Genf hat der türkische Präsident Rezep Tayyip Erdoğan einen vollständigen Abzug aller türkischen Truppen von der geteilten Insel ausgeschlossen. Das komme „nicht infrage“, sagte Erdoğan in Istanbul. Die Türkei hat im Norden Zyperns, den sie 1974 erobert hat, mehrere Zehntausend Soldaten stationiert.

Zuvor hatte bereits der türkische Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu in Genf darauf bestanden, dass die Soldaten auf Zypern bleiben müssten, ebenso sei das Interventionsrecht der Türkei für Zypern essenziell. Griechenland und die Zyperngriechen verlangten dagegen den Abzug der Soldaten und ein Ende der „Garantien“.

Die Gespräche zwischen Inselgriechen und -türken sowie den Außenministern Griechenlands und der Türkei wurden in der Nacht zum Freitag vertagt. Nun sollen ab Mittwoch Experten weiter an den Sicherheits­aspekten feilen. Parallel werden griechische und türkische Zyprioten ihre internen Beratungen über die Gründung eines gemeinsamen Bundesstaats weiterführen. Zu einem späteren Zeitpunkt ist dann vorgesehen, dass die Genfer Konferenz fortgesetzt wird.

UN-Generalsekretär António Guterres sprach in Genf von einer schwierigen Suche nach einer Lösung. „Wir wollen keinen Schnellschuss, sondern eine solide Lösung“, sagte er. Im Falle einer Einigung sollen griechische und türkische Zyprioten getrennt über die Gründung des gemeinsamen Bundesstaats abstimmen. Klaus Hillenbrand

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