: Europa 2015 – wir sind schon da
Der Anfang ist gemacht. Die Verhandlungen zwischen der EU und der Türkei haben begonnen. Deutsch-türkische Persönlichkeiten aus Kultur und Wirtschaft nehmen Stellung. „Da, wo meine Großeltern wohnen, ist Europa noch nicht.“ SEITE 3, 12
Renan Demirkan (Schauspielerin und Autorin, geb. 1955): „Es wird Zeit! Nur ein multiethnisches Europa ist ein vollständiges und starkes Europa.“ FOTO: REUTERS
Vural Öger (Unternehmer, geb. 1943): „Der 3. Oktober 2005 ist ein historischer Tag. Mit Hilfe der EU wird die Türkei ein Vorzeigeland für die islamische Welt, in dem Islam, Demokratie und freie Marktwirtschaft kompatibel sind.“ FOTO: S. HAERTEL/VARIOPRESS
DJ Ipek Ipekcioglu (Discjockey, geb. 1973): „Ich habe einen deutschen Pass, insofern habe ich persönlich keine Vorteile von den Verhandlungen. Es wäre aber schön, wenn meine Familie mich einfach mal ohne großen Aufwand besuchen könnte.“ FOTO: PROMO
Feridun Zaimoglu (Schriftsteller, geb. 1964): „Schön, wird Zeit, viel Glück für alle Beteiligten! Mich interessiert aber eher, wer Kanzler wird. Ich möchte nicht in die Merkel-Republik.“ FOTO: ANNA WEISE
Kemal Sahin (Unternehmer, geb. 1955): „Für mich ist das etwas sehr Emotionales. Es freut mich, dass die Verhandlungen beginnen und damit die Türkei ein Teil von Europa wird. Der Wirtschaftsverkehr zwischen beiden Ländern wird sich vereinfachen. Das macht die Geschäfte mit unseren Partnern leichter – und ist gut für mich als Unternehmer.“ FOTO: KARWASZ/TEAMWORK
Imran Ayata (Schriftsteller, geb. 1969): „Die Beziehungsanbahnung zwischen der Türkei und der EU gehört nicht zu ’ner Herzensangelegenheit von mir. Ob’s eine Zwangsheirat oder eine Liebesbeziehung wird, ich weiß es nicht. Ich habe ein europäisches Trauma, weil Galatasaray im Uefa-Cup gegen eine norwegische Provinztruppe ausgeschieden ist.“ FOTO: C. THIEL
Dilek Güngör (Autorin, geb. 1972): „Ich wünsche mir einen EU-Beitritt der Türkei vor allem aus emotionalen Gründen. Der Beginn der Verhandlungen ist eine große Chance für die Türkei. Man sagt ja immer, das Land sei bereits ein Teil Europas, aber das stimmt nicht unbedingt. Da, wo meine Großeltern wohnen, ist Europa noch nicht.“ FOTO: C. THIEL
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