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Zu "wer macht das schon?" -- also ehrlich gesagt, ist die Installation der Addons uBlock und Privacy Badger (auf Geräten, die auch andere Leute benutzen) und außerdem NoScript und/oder RequestPolicy (bei mir selbst) mittlerweile für mich absoluter Standard. Ich kann mir überhaupt nicht mehr vorstellen, ohne jedes Adblocking ins Internet zu gehen -- das sieht doch furchtbar aus!
(Ja, ich mache bei "taz.zahl ich" mit! ;-) )
Zum Vorschlag: halte ich für komplett illusorisch. Wenn, dann funktioniert das eher über die Browser-Hersteller, die haben auch schon andere Verbesserungen erzwungen (bei Verschlüsselung, z.B.).
PS: Auch eine schöne Sache ist "Pi-Hole" (https://pi-hole.net/). Erläuterungen hier: https://blog.wuermkanal.de/2016/08/29/das-vielleicht-nutzlichste-raspi-projekt-von-allen/
„Schnell“ und „diskriminierungsfrei“ soll die Bezahlkarte sein, mit der Asylsuchende in Hamburg einkaufen müssen. Doch für Omar ist sie das Gegenteil.
Kommentar Tracking und IP-Adressen: Verfolgung im Dunkeln
Auch wenn das Urteil zu IP-Adressen positiv zu bewerten ist, gibt es viele Arten des Trackens. Die User erfahren davon nichts – das muss sich ändern.
Kann man sich überhaupt noch verstecken? Foto: imago/ZUMA Press
Dass der Europäische Gerichtshof IP-Adressen nun eindeutig als personenbezogene Daten eingestuft hat und damit das Verwenden für die digitale Verfolgung zumindest erschwert, ist erst einmal gut. Doch IP-Adressen sind längst nicht der einzige Weg, Nutzer im Netz zu erfassen.
Von Cookies und Super-Cookies über die Social-Media-Buttons, etwa von Facebook oder Twitter, bis hin zum Browser-Fingerprinting, bei dem User anhand von Merkmalen ihres Webbrowsers identifiziert werden – die Zahl der Methoden ist riesig, und in der Regel beschränken sich gerade die großen Anbieter nicht auf eine. Längst ist es möglich, Nutzer auch geräteübergreifend zu verfolgen. Allein – die Betroffenen erfahren davon praktisch nichts. Und das muss sich ändern.
Klar, die eine oder der andere wird stutzig, wenn, einmal Wanderschuhe gesucht, in den kommenden Wochen ständig Werbung für Outdoorkleidung auftaucht. Manche rüsten dann digital auf. Cookies ablehnen, Datenschutzeinstellungen im Browser optimieren, Add-ons gegen die digitale Verfolgung installieren. Doch Hand aufs Herz – wer macht das schon? Es wird also Zeit, dass die Betreiber von Websites zu mehr Transparenz verpflichtet werden. Und zwar nicht versteckt in Punkt 37 und 52 der Datenschutzerklärung. Sondern mittels eines schicken Kastens direkt auf der Startseite. Dicke Werbung geht an dieser Stelle schließlich auch.
Wer eine Website besucht, würde dann auf einen Blick etwa sehen, welche Werbenetzwerke und Analysetools der Betreiber eingebunden hat, welche Daten an wen fließen, wie lange sie gespeichert und wofür sie verwendet werden. Bei Nichtgefallen sollte sich das per Klick sofort unterbinden lassen.
Wetten, die meisten Anbieter wären darüber nicht amüsiert? Und würden alsbald schauen, dass sie ihre Masse von Trackingmethoden etwas schlanker gestalten? Und das wäre doch nicht das Schlechteste.
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Kommentar von
Svenja Bergt
Redakteurin für Wirtschaft und Umwelt
schreibt über vernetzte Welten, digitale Wirtschaft und lange Wörter (Datenschutz-Grundverordnung, Plattformökonomie, Nutzungsbedingungen). Manchmal und wenn es die Saison zulässt, auch über alte Apfelsorten. Bevor sie zur taz kam, hat sie unter anderem für den MDR als Multimedia-Redakteurin gearbeitet. Autorin der Kolumne Digitalozän.
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