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Arbeitskampf droht

Ver.di-Chef Wolfgang Rose stellt Streiks an Kliniken in Aussicht: Tarifabsenkung „machen wir nicht mit“

In den großen Hamburger Krankenhäusern droht nach den Worten des Hamburger Chefs der Dienstleistungsgewerkschaft verd.di, Wolfgang Rose, erstmals ein regulärer Streik. „Der Arbeitskampf ist nur noch abzuwenden, wenn die LBK-Häuser und das Universitätsklinikum Eppendorf (UKE) den Austritt aus dem Arbeitgeberverband rückgängig machen und an den Verhandlungstisch zurückkehren“, sagte Rose der Nachrichtenagentur dpa. Die Kliniken des Landesbetriebs Krankenhäuser (LBK) und das UKE mit insgesamt rund 18.000 Beschäftigten dürften keine „tariffreie Zone“ bleiben. „Die Signale stehen auf Streik“, betonte Rose.

Das UKE war Ende September aus dem Arbeitgeberverband „Arbeitsrechtliche Vereinigung Hamburg“ ausgetreten, wie zuvor bereits der LBK und einige andere Kliniken in der Hansestadt. Die Träger gründeten einen eigenen Arbeitgeberverband für Krankenhausbetreiber, der einen neuen Tarifvertrag für die Kliniken aushandeln will. Ver.di lehnt Verhandlungen mit diesem Verband aber strikt ab, weil es hier nur darum gehe, „nach dem Tarifabschluss auf Bundesebene eine Absenkung speziell für Hamburg durchzusetzen. Da machen wir nicht mit“, sagte Rose.

Die Situation in den Krankenhäusern sei derzeit ohnehin schwierig genug. Das liege auch daran, dass die Ärztegewerkschaft Marburger Bund aus dem zwischen Kommunen und Bund vereinbarten Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst ausgestiegen sei. Ziel sei ein eigener Ärztetarif. „Vom Team zum Standesbewusstsein – das ist richtig von gestern“, meinte Rose. Bisher hätten die Beschäftigten in den Kliniken an einem Strang gezogen, auch wenn es um die Tarife ging. Und ohne guten Zusammenhalt der Beschäftigten, urteilte der Gewerkschafter, sei die Arbeit im Krankenhaus nicht möglich. Maja Abu Saman

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