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Randale aus Übermüdung

Stress In einer Turnhalle in Burglesum zerlegten jugendliche Geflüchtete das Mobiliar. Sie begründeten dies unter anderem mit Ruhestörungen

Zehn Verdächtige zwischen 16 und 19 Jahren sollen in der Turnhalle randaliert haben

Minderjährige Geflüchtete haben sich nach Angaben der Polizei am späten Montagabend in ihrer Turnhallen-Unterkunft in Burglesum geprügelt und dabei Mobiliar im Wert von 10.000 Euro zerstört.

Als Gründe hätten sie Unzufriedenheit mit der Unterkunft, dem Sicherheitspersonal und Ruhestörungen durch andere Bewohner angegeben, sagte Polizeisprecher Nils Matthiesen. „Die Afghaner und Somalier haben sich darüber beschwert, dass die arabischen jungen Männer nachts sehr laut sind.“ Zudem habe das Sicherheitspersonal überwiegend arabische Wurzeln. „Da haben sie sich ungerecht behandelt gefühlt.“

Matthiesen sagte, es gebe täglich Einsätze in Flüchtlingsunterkünften, aber selten größere Prügeleien wie diese. „Aber man muss auch dazu sagen, dass sich die Jugendlichen alle wieder beruhigt haben, alle konnten wieder in die Unterkunft zurückkehren.“ Auch sei niemand verletzt worden. Zehn Verdächtige, alle zwischen 16 und 19 Jahre alt, seien ermittelt worden, so Matthiesen. Gegen sie wurden Strafverfahren wegen Sachbeschädigung und illegaler Einreise eingeleitet.

Letzteres liege daran, dass die Behörden mit der Registrierung der Geflüchteten nicht hinterher kämen und die Menschen so lange als illegal eingereist gelten. „Dadurch haben wir sehr viel Arbeit, weil wir die Strafverfahren einleiten müssen“, sagt der Polizeisprecher.

In der Turnhalle in der Alwin-Lonke-Straße, die mit nun zum Teil zerstörten Trennwänden ausgestattet ist und in der maximal 100 Personen leben können, halten sich derzeit rund 60 Jugendliche auf. Betreiber der Unterkunft ist die Akademie Kannenberg, die in Bremen mehrere Heime für minderjährige Geflüchtete betreut. Die Akademie wollte sich selbst gestern nicht äußern und verwies auf die Pressestelle der Sozialbehörde.

Seit anderthalb Monaten bieten Ehrenamtliche den jungen Männern mehrmals in der Woche Deutschunterricht an. Einer von ihnen ist Rainer Tegtmeier, der für Die Linke im Beirat Burglesum sitzt. Er habe gestern keine Anzeichen für eine drohende größere Auseinandersetzung vernommen, sagte er der taz.

„Die waren freundlich und pünktlich wie immer“, sagte er, „aber auch wieder sehr übermüdet, weil es in der Turnhalle einfach laut ist und die Privatsphäre fehlt“. Nach seiner Beobachtung hätten außerdem die BetreuerInnen häufig gewechselt. eib

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