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PortraitDer Pornostar

Mit oder ohne Porno: Köppl macht sein Job noch Spaß  Foto: dpa

Wenn Thomas Köppl über Quickborn spricht, sollte man ihm zuhören: Neonazis machten ihm Sorgen, ein kleines Grüppchen nur, dafür aktiv. Flüchtlingspolitisch stünden Diskussionen an, die Bevölkerung sei verunsichert, sagt er. Und dass man vor Demokratiefeinden warnen müsse.

Köppl ist Bürgermeister der schleswig-holsteinischen Stadt, doch mit solchen Aussagen wird man nicht berühmt. Doch kürzlich postete er einmal etwas unüberlegt, ist einmal „mausgerutscht“: Ein Screenshot vom Grundgesetz aus seinem Internetbrowser. Dass er auch zeigte, welche Pornoseiten mit Sado-Maso-Inhalt er noch so besuchte – ein Versehen, das in einer aufgeklärten Gesellschaft nicht zum Skandal taugen sollte.

Doch die Bild schlug zu. Ratzfatz wurde die Kunde über die „Porno-Panne“ des Bürgermeisters selbst in englischsprachigen Medien verbreitet. Köppl sagt, dass er im Skilift ein Gespräch belauscht habe und nur habe schauen wollen, über was da gesprochen wurde. Nun gut.

Mit seinem Posting habe er eigentlich über undemokratische Umtriebe der AfD und deren frauenverachtende Positionen aufklären wollen. „Die Situation ist echt bescheuert“, sagt Köppl. „Mein Anliegen ist in den Hintergrund geraten.“ Eine AfD-Chefin, die auf Flüchtlinge schießen würde? „So was kann nicht wahr sein“, sagt er.

Seit 2004 sitzt der 50-Jährige in Quickborn auf dem Chefsessel. Im Herbst tritt er erneut an. Ein „linker CDUler“ sei er, sagt Köppl und erzählt, wie er damals in der Friedensbewegung gegen die „Pershing II“ dabei war. „Durch einen Denkprozess“, sei er zum Christdemokraten geworden. Meinungen änderten sich, sagt er. Außerdem sei er überzeugter Christ. Quickborn habe die richtige Größe, um noch etwas zu bewegen und – Panne hin, Porno her – Bürgermeister zu sein, ist für ihn „der beste Beruf der Welt“. jpb

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