Uta Schleiermacher spielt im Naturkundemuseum Dinosaurier-Quartett: Älter, größer, gefährlicher: sticht!
Es ist ein bisschen wie beim Quartettspielen, früher, auf dem Schulhof. „Körperlänge: 15 Meter, sticht!“, könnte man rufen, falls man die Spinosaurus-Karte hätte. Und würde damit jemanden mit der Tyrannosaurus-Rex-Karte (Körperlänge: 12 Meter) locker übertrumpfen. Im Naturkundemuseum kann man sich nun genauer ansehen, was das bedeutet. Seit Dienstag ist dort in der neuen Sonderausstellung die lebensgroße Nachbildung eines Spinosaurier-Skeletts zu sehen. Nur wenige Räume weiter steht seit sechs Wochen das Skelett vom Tyrannosaurus Rex „Tristan“. Stiehlt der Spino dem T-Rex nun die Show?
Der Spinosaurier, auf deutsch Dornechse, ist der größte bisher gefundene Raubsaurier. Meterlange, dornenartige Knochenfortsätze ragen aus seinen Rückenwirbeln. Vermutlich hatte er auf dem Rücken eine Art Segel. Sein langer Kopf erinnert an die Schnauze eines Krokodils. Forscher gehen davon aus, dass er die meiste Zeit am und im Wasser gelebt hat.
Die Ausstellung zeigt den Saurier in warmes Licht getaucht, kurz davor, einen Fisch zu fangen. Dazu werden sein Lebensraum gezeigt und die Geschichten der wenigen bisherigen Knochenfunde erzählt. Doch auch beim Quartett geht es ja nicht immer um die höhere Zahl. In der Kategorie „Seltenheit“ wäre der Spino im Vergleich zum T-Rex die bessere Karte.
Schon Steven Spielberg ließ die beiden in „Jurassic Park III“ gegeneinander kämpfen – und den Spino gewinnen. Dabei können sie sich in der Kreidezeit gar nicht getroffen haben: Der Spino lebte in Nordafrika, der T-Rex in Nordamerika. Der Spino lebte vor 95 Millionen Jahren, der T-Rex ist 30 Millionen Jahre jünger.
Die Spino-Karte wäre also die Trumpfkarte. Trotzdem wirkt das schwarz glitzernde Skelett von Tristan, das auf einem felsbrockenartigen Podest steht, weitaus bedrohlicher.
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