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Rabes Handstreich

Schnellschuss Schulsenator kommt Volksinitiative bei Bewertung des Ganztagsschulsystems zuvor

Der Zeitpunkt löste Kritik aus. Nur wenige Stunden, bevor die Volksinitiative „Guter Ganztag“ am Dienstagnachmittag im Schulausschuss ihr Konzept für eine bessere Ganztagsbetrauung an Hamburgs Schulen präsentierte, ging Schulsenator Ties Rabe (SPD) am Mittag in die Offensive.

Auf einer Landespressekonferenz lobte er die Entwicklung des Ganztags-Angebotes an den rund 200 Grundschulen über den grünen Klee: Flächendeckende Versorgung, tolle Angebote vom Mittagessen über die Hausaufgabenhilfe bis hin zu vielfältigen Bildungs- und Freizeitaktivitäten kennzeichneten die Ganztagsgrundschule von heute. Statt wie erwartet 40 bis 50 Prozent der GrundschülerInnen nähmen mehr als 78 Prozent von ihnen das Angebot an.

CDU und Linke rügten, dass Rabe seine Bilanz unmittelbar vor der Ausschuss-Erörterung vorgelegt habe. „Ignoranz und Respektlosigkeit“, warf die CDU-Schulexpertin Karin Prien Rabe vor, während Sabine Boeddinghaus (Linke) ihm „schlechten und höchst unprofessionellen Stil“ vorwarf.

Die Volksinitiative hatte im November mit mehr als 10.000 Unterschriften die erste Hürde genommen. Übernimmt die Bürgerschaft ihr Anliegen nicht, kann sie ein Volksbegehren beantragen. mac

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