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Kolumne Wir retten die WeltHolt den Oldtimer raus aus der Stadt!

Mit dem H auf dem Nummerschild sparen Altauto-Halter jede Menge Steuern – und entern sogar Umweltzonen. Die Lösung? Einfach klauen!

In Einzelteilen wertvoller: ein Ford Mustang von 1968. Foto: reuters

D er ADAC jubelt, dass 63 Prozent der deutschen Männer „sich freuen, wenn sie Oldtimer auf der Straße sehen“. Ich bin ein emphatischer 37-Prozenter. Ob Oldtimer oder Youngertimer – Autos sind die Pest. Sie haben unsere Städte okkupiert, parken, lärmen, giften alles zu, gefährden Unumblechte und verhindern mit ihren grotesken Verstauungen den Radverkehr.

Zugegeben, keine sonderlich originelle Erkenntnis. Doch dann liest man: Wieder ein Oldtimer geklaut, am helllichten Tag, mitten in der Stadt, ein Ford Mustang. Reflexgedanke: Gut so, eine weniger von diesen extrastinkenden Kultkarren. Seit Mai ist in und um Aachen herum gut ein Dutzend Oldtimer gestohlen worden. Die Polizei vermutet, sie werden bandenmäßig Richtung Niederlande gelenkt. Wiedergefunden wurde keiner.

Der ferrarirote Mustang aus den 70er Jahren war „ein Familienmitglied“, jammert der Eigentümer via Lokalzeitung, das er „länger als seine Frau habe“. Der Wagen habe einen „frisierten Hochleistungs-Fünfliter-V8-Motor, Boss 302, 400 PS“. Der arme Mann habe sich, schrieb die Zeitung, „erheblich länger und intensiver mit seinem Auto beschäftigt, als es die meisten großen Schriftsteller mit ihren Büchern oder die meisten Maler mit ihren Gemälden getan haben.“ Ein „Lebenswerk“.

Geht’snoch? Ich schreibe einen Leserbrief, meinen ersten seit Neunzehnhundertnochwas. Tenor: Jeder geklaute Oldtimer verbessert die Luft unserer smoggeplagten Talkesselstadt. Jenseits kleinlicher strafrechtlicher Betrachtungen sei der Schwund der CO2-Monster uneingeschränkt zu begrüßen. „Deshalb Dank an die Diebe und: durchatmen!“ Es folgte ein schimpfender Gegenleserbrief. Ansonsten: Viele, die ich unter 63-Prozent-Verdacht geführt hätte, nahmen mich beiseite, noch Wochen später. Tenor: Super, toll, endlich sagt es jemand, dieser Autoschwachsinn!

Zu einem umweltpolitischen Skandal werden die Oldtimer durch die staatliche Alimentierung. Jedes Auto über 30 Jahre, das einigermaßen in Schuss ist, bekommt das Nummernschild mit dem H hinten. H steht für historisch und spart hunderte Euro Steuern per annum. Oldies gelten als „historisches Kulturgut“. Seit 1997 subventioniert Autovater Staat die Halter. An die 400.000 der gepamperten Stinker fahren mittlerweile umher, jährlich werden es gut 10 Prozent mehr.

Helft, liebe Holländer!

Im Februar bekommt Aachen die Umweltzone. Die Kaufleute fürchten weniger Kunden aus dem Land der mutmaßlichen Autodiebe. Grotesk: H-Autos dürfen in die Umweltzonen fahren, egal mit welchen Auspuffcocktails sie uns vergiften. Klauen die Holländer die Oldtimer, um ab Februar damit zum Shoppen wiederzukommen?

Nun ist es dem Weltklima ja egal, wo Autos ihre Gift ausstoßen. Bringt der Oldtimerklau also ökologisch nix? Von wegen: Die Polizei glaubt, dass die Diebe aus unserem aufgeklärten Nachbarland die Wagen zerlegen, weil die Einzelteile wertvoller sind als die ganze Kiste. Großartig! Also, liebe Holländer: Helft! Denn noch mehr als 1.000 Mustangs, 911er Porsches, Alfa Spiders und Mercedes-Karossen spotzen in Aachen und um Aachen herum. Am Ende bliebe ein einziger zusammengepuzzelter Rest-Oldtimer als Mahnmal übrig.

Nebenan in Köln hatte im Hungerwinter 1946/47 der legendäre Kardinal Joseph Frings den Nahrungsmittelklau abgesegnet: „Wir leben in Zeiten, da in der Not auch der Einzelne das wird nehmen dürfen, was er zur Erhaltung seines Lebens und seiner Gesundheit notwendig hat.“ Seitdem gibt es im Rheinland den Begriff „fringsen“. Autoentsorgung à la hollandaise wird man später mal umweltfringsen nennen.

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Bernd Müllender
Sohn des Ruhrgebiets, Jahrgang 1956, erfolgreich abgebrochenes VWL- und Publizistikstudium, schreibe seit 1984 für die taz – über Fußball, Golf, Hambacher Wald, Verkehrspolitik, mein heimliches Lieblingsland Belgien und andere wichtige Dinge. Lebe und arbeite als leidenschaftlich autoloser Radfahrer in Aachen. Seit 2021 organisiere und begleite ich taz-LeserInnenreisen hierher in die Euregio Maas/Rhein, in die Nordeifel und nach Belgien inkl. Brüssel. Bücher zuletzt: "Die Zahl 38.185" - Ein Fahrradroman zur Verkehrswende (2021). "Ach, Aachen!" - Textsammlung aus einer manchmal seltsamen Stadt (2022).
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39 Kommentare

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  • ich habe einige Oldtimer, hauptsächlich Vorkriegswagen ob ich mir da etwas spare, dieser Vorwurf ist mir ziemlich egal, den der Wert der Wagen geht schon in einem hohen sechs stelligen Bereich, also wenn dies etwas mehr kostet , ist mir dies auch recht. aber nun , ich glaube ich bin die letzte 16 Jahre noch nie in die Stadt gefahren, erst einmal ist es wirklich nicht gut, sich dort sehen zu lassen, schaut blöd aus, zweitens, ist es auch nicht gut für den Wagen , stop and go.

    Eine kleine Runde aufs Land und wieder zurück, wenn ich im ganzen Jahr , mit allen Autos in Deutschland 120 Kilometer zusammen bringe ist dies viel.ich genieße meine Wagen zu Hause.

    Also ist diese Diskussion eigentlich für die Katz ein Thema wieder für die ganzen Neider, damit man sich auch einmal zu Wort melden darf .

    Die Welt könnte man damit retten, wenn nicht soviel heiße Luft geredet wird. Jeder meint man muss was dazu beitragen, wenn es auch noch so unwichtig ist. Wenn diese fleißiger wären , dann könnten diese sich vielleicht auch einen Wagen kaufen und der Neidfaktor wäre dann niedriger

  • Es faellt mir -ehrlich gesagt- recht schwer, beim kommentieren dieses Machwerks politisch korrekt zu bleiben und auf die Verwendung von Schimpfwoertern zu verzichten.

    Ich habe mich bisher noch niemals auf irgendeiner Seite angemeldet um dort Kommentare abzugeben. Hier ist es fast unumgaenglich!

    Doch was schreiben? Wie bereits erwaehnt ist es gar nicht so einfach! Doch dann, nachdem ich die Richtlinien der sog. "Netiquette" gelesen habe ist der Kommentar / die Antwort doch recht einfach!

    Eine der "Regeln" ist, dass nicht zu Straftaten aufgerufen werden darf!

    Was genau tut den der "Verfasser"?

     

    Diebstahl ist wohl keine Straftat mehr. Oder? Macht nichts. Eine Suende bleibt es nach wie vor. Aber es steht ja auch nichts von "aufrufen zu einer Suende" in der "Netiquette".

  • 6G
    677 (Profil gelöscht)

    Der Artikel erinnert mich doch mächtig daran, wie vor einigen Jahren mit der Forderung eines Verbots des Betriebs von (Museums-)Dampfloks wegen übermäßiger Luftverschmutzung Sympathien für die Öko-/Umweltbewegung gesammelt werden sollte.

  • Zusammengefaßt ->

    Vierkantverschraubt.

     

    Beim Klenkes & aufm Tivoli

    Einen auf dufte -

    Bei 11-Freunde ->

    Das Runde aufs Eckige.

    Aber hier - Printe quer.

    Ach herm & ->

     

    Im Bermudadreieck;)

    Kein Land in Sicht ~>

    DreiEck - Ein Elfer ->

    Va Semmelt!¡)

  • Wollte schreiben; 1 Tonne Benzin hat ein Volumen von 1,33m³...

    Dem standen allerdings 2 Liter Bier im Weg (Hirn).

    Allerdings komme ich auch nüchtern nicht auf 6 Kubikmeter.

  • Mein 50 Jahre altes Auto hat weder Elektronik noch irgend welche maßgeblichen Mengen problematischer Stoffe. Die Mechanik lässt sich reparieren, es müssen keine ganzen Agregate weggeworfen werden. Es hat einen höheren Aufwand was die Schmierstoffe angeht. Der Kraftstoff erzeugt bei der Verbrennung nicht mehr Kohlendioxyd als beim Wachstum der Ölpflanzen gebunden wird. Stickoyde entstehen kaum. Zur geplanten Obsoleszenz moderner Fahrzeuge wurde hier noch kein Wort verschwendet. Mein letztes "modernes" Auto (Renault Traffic) hatte im 10 Jahr einen Elektronikfehler den Renault sich außerstande sieht zu beheben. Somit muss ein mechanisch einwandfrei funktionierendes Fahrzeug dem Schrott zugeführt werden nur weil der "Bordrechner" spinnt. Dazu sollte sich Herr Müllender mal äußern! Er macht sich mit solchen Artikeln zum Büttel der Automobilindustie welche natürlich immer die neuesten Fahrzeuge verkaufen möchte.

  • ach Gott a, wenn nur alle, die dauernd auf die KFZ schimpfen einfach ihr Fahrzeug und ihren Führerschein anbegebn würden!

  • Als fünfzeilige Polemik könnte ich mit diesem dünnen Einwurf noch etwas anfangen; dergestalt ausgewalzt stößt mich diese krawallige, unsachliche, auch schlicht falsche und unsoziale Sottise einfach ab. 0,6% der zugelassenen KFZ besitzen ein H-Kennzeichen, wenn ich das KBA richtig verstehe. Das nennt man wohl eine echte Minderheit. Zudem sind Oldtimer nicht per se umweltschädlicher oder ressourcenverschlingender als andere KFZ, das ist leicht darstellbar bzw. wird diskutiert. Die organisierte Kriminalität als Abhelfer eines nicht exisiterenden Problems zu feiern und dann noch Vergleiche mit dem Nachkriegshunger zu ziehen, ist mehr als unappetitlich. Auch muss ich an die Geschichten denken, seien sie war oder nicht, nach denen Unwissende die Scheiben von Autos einschlugen, die mit Aufklebern des ehemaligen Automobilherstellers NSU beklebt waren, weil sie - prinzipiell verständlich - an die Nazi-Truppe dachten. Der Kommentar von Herrn Müllender ist m.E. ein kurzschlüssiger Beißreflex von jemanden, der die Welt gerne einfacher hätte, als sie ist und seine Hilflosigkeit als Geschrei artikuliert. Gerade im Themenbereich KFZ, zugehörige Steuern, Subventionen etc. gibt es eine Vielzahl an Themen, die zu kritisieren sind und der man sich ausgiebig annehmen kann. Hier aber fuchtelt jemand mit seinen Holzschwert vor seinem eigenen Schatten herum.

  • Zwei Anmerkungen:

    1. Dass Autos und deren Komponenten immer mehr zu Wegwerfartikeln verkommen kann kein Vorteil für die Umwelt sein. Oldtimer sind in dieser Hinsicht modernen Autos überlegen.

     

    2. Durch Oldtimer werden Autos leider immer wieder zum Statussymbol und Kultobjekt erklärt. Wenn man sich klar macht, wie ineffizient und platzraubend Autos sind, ist das überhaupt nicht nachvollziehbar.

    • @Joseph Tannhuber:

      Als Oldtimer treten auch Klein- und ehem. Mittelklassewagen in Erscheinung, die mit ihren ehrlichen Verbrauchswerten oft unter dem liegen, was heute üblich ist. Die aber kennt der Artikelschreiber offenbar nicht.

       

      Ich denke da an Opel (Kadett), frühere Vws (Polo, Golf, Käfer), Ford (Fiesta) usw. von denen noch viel mehr hätten Oldtimer werden können, weil sie aus z.T. recht unverwüstlichen Produktionslinien hervorgegangen waren.

      Leider sind von denen viele aus dem Verkehr gezogen worden, obwohl sie es nicht hätten müssen, weil die Umweltzonen zu einseitig auf den Kat ausgerichtet waren und sind, und die Abwrackprämie hat dabei auch eine üble Rolle gespielt.

      Dabei war damals schon bekannt, das ehrliche 6 Liter im Stadtverkehr ohne Kat kaum schlechter als 10 Liter mit Kat sind und dass es zig Jahre braucht, um das CO2 einzusparen, das bei der Herstellung einer neuen Karre fäliig wird.

      • @Georg Lydda:

        Ein wenig Rechen-Nachhilfe: Typische 200.000 Kilometer Laufleistung bedeuten bei optimistischen 6 Litern Verbrauch 6 Kubikmeter Sprit - dafür kann man eine Menge Blech biegen...

        • @Achtsamer:

          Bei 6 Litern auf 100 Kilometern läge der Gesamtverbrauch nach 200.000 Kilometern bei 12.000 Litern. Benzin hat ein Gewicht von 0.75 KG/Liter, 1000 Liter Benzin haben ein Volumen von 1,33m³. Diesel hat ein Gewicht von 0.84 KG/Liter , 1000 Liter Diesel haben ein Volumen von 1,19m³. Da ich offensichtlich in meinem Leben in Mathe so Einiges verpasst habe, könnten Sie denn bitte mir ein wenig Rechen-Nachhilfe geben, da ich Ihr Ergebnis von 6 Kubikmetern nicht nachvollziehen kann

          • @DJ Boemerang:

            Mit den 12 Kubikmetern haten Sie natürlich recht (Kopfrechnen ist manchmal so ne Sache), aber der Rest ist Stuss.

            Ich hab auch nicht angegeben, wieviel Blech... man mit den 12 Kubikmetern "biegen" kann, auf jeden Fall mehr als typisch 1200 kg Fahrzeuggewicht.

            Mein alter Käfer hatte 700 kg, meine ich. Aber damals hatte ich regelmäßig Kopfschmerzen von den Abgasen (vorrangig natürlich denen der anderen), wenn ich in die Stadt fuhr, und auch heute noch stinkt ein Nicht-KAT-Auto (wahlweise auch ein Diesel ohne Rußfilter, oft genug auch mit) granatenmäßig...

          • @DJ Boemerang:

            "1000 Liter Benzin haben ein Volumen von 1,33m³..."

            Und ein Tag hat in Wahrheit 27 Stunden.

  • Wenn Stadtbewohner mit Stadt nicht klarkommen....

    Das ist wie wenn sich Landbewohner an Kuhglocken stören (übrigens meist ehemalige Stadtbewohner).

  • A propos Talkessel: Albstadt-Ebingen läge schön auf dem Buckel droben. Hat immer frische Luft, sogar bei regionalen Oldtimertreffen.

  • TEIL 2

     

    Überhaupt verbrauchen Autos heute durchschnittlich kaum weniger Kraftstoff als Autos von vor 30 Jahren. Warum? Weil man die höhere Effizienz der Motoren durch höhere Gesamtmasse wieder zunichte macht.

     

    Der Trend zum Oldtimer vermag vielleicht, die Menschen irgendwann auf diese Zusammenhänge aufmerksam zu machen. Freilich schwierig bei einer technisch völlig unaufgekärten und desinformierten Bevölkerung. Leider weist gerade die Fraktion der Grünen & Ökokapitalisten diesbezüglich besonders gravierende Wissenslücken auf, da die meisten Angehörigen dieser Gruppe nicht aus technischen Berufen stammen und ihnen schlicht die nötigen Grundkenntnisse sowie der Blick für´s Ganze zu einer realitsischen Beurteilung technischer Fragen fehlen.

     

    Wir retten die Welt? Der Erhalt von Altfahrzeugen könnte ein erster Schritt in die richtige Richtung sein. Naives und von technischem Unwissen getragenes grünes PS-Bashing bewirkt eher das Gegenteil.

    • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

      Sehr gut! Dem ist nichts hinzuzufügen!

  • TEIL 1

     

    Offenbar ist Herrn Müllender verschiedenes nicht bewußt.

     

    Ein Auto verbraucht bei seiner Herstellung sechs mal so viel Ressourcen, wie es während seiner durchschnittlichen Lebensdauer an Ressourcen verbraucht. Das heißt, das letztlich der Erhalt und die Nutzung alter Fahrzeuge gesamtökologisch sinnvoller ist, als die Inumlaufbringung von Massen neuer Fahrzeuge. Davon abgesehen sind in Neufahrzeugen erheblich problematischere Materialien verbaut, die Entsorgung ist erheblich belastender durch Massen an nicht demontierbarem Elektronikschrott (BMW verbaut mitunter an die 70 elektrische Stellmotoren), Klimaanlagen und dergleichen überflüssiger Komponenten. Die heute standardmäßige Ausstattung mit Alufelgen ist regelrechter Raubbau an hochwertigen Bodenschätzen für niedrigste Zwecke. Aluminiumgewinnung ist einer der umweltbelastendsten Vorgänge im Metallbereich überhaupt.

     

    Oldtimer sind technisch simpel gestrickt und kommen mit vergleichsweise wenigen verschiedenen Materialien und Bauteilen aus, was zu den gewichtigsten ökologischen Kriterien überhaupt gehört, wenn wir von technischen Konstruktionen reden. Was aus dem Auspuff rauskommt, ist in der Gesamtbetrachtung nicht mehr als eine Fußnote.

  • Der erste Teil zum Thema Feinstaub und Ruß mag stimmen, der zweite erscheint mir allerdings unlogisch:

     

    "Fahrer von Oldtimern fahren auch nicht so viel wie Nutzer "normaler" Fahrzeuge."

     

    Vermutlich fahren diese "Fahrer" insgesamt sogar mehr, sie haben meist sicher auch mehrere PKW im Stall und fahren zu besonderen Gelegenheiten mit einem ihrer Oldtimer.

     

    Ausnahmen bestätigen die Regel, das sind dann wirklich die (wenigen) Menschen, die ihr nicht überdimensioniertes Auto hegen und pflegen, somit auch keine Ressourcen für einen neuen PKW verschwenden und nun so mit ihrem Fortbewegungsmittel (für beschwerliche Angelegenheiten) langsam in die 30er Jahre kommen (Baujahr +/- 1985). Das sind dann allerdings eher die 2009 trotz Verlockung nicht verschrotteten Passat, Golf, Citroen, Opel etc. - und über diese freue ich mich auch, wenn ich sie mal auf der Straße sehe! Ein Auto, welches noch mit Schlüssel aufgeschlossen wird :-)

    • @Hanne:

      war eigentlich eine Antwort auf KALOOA (20.11.15, 16:19 Uhr)

    • @Hanne:

      Man kann auch ausrechnen, wieviel Energie und Feinstaub und Umweltbelastung die Herstellung eines neuen Pkw kostet? Und das mit dem Alten vergleicht, wo ab und an eine Schraube ersetzt werden muss und man kleine Werkstaetten am Leben erhaelt im Gegensatz zu multinationalen Konzernen...

      • @Gabriel Renoir:

        Jupp, eine Autoproduktion entspricht als Fausformel 50 000 bis 100 000 Kilometern Fahrleistung. Kaufe ich also ein Auto mit halbem Verbrauch, so muß ich diese Fahrstrecke zusammenbekommen.

         

        Meine Fahrstrecke seit Führerschein: 29 000 km in 15 Jahren auf dem eigenen KFZ.

  • ;))) Fringsen - jut un schön.

     

    De Fründ von denn Kardinal Frings -

    De ahl Conny Adenauer -

    Pflegt so Spitzköpp -

    Jern op jut rheinländisch mit:

    "Junger Mann - da wissen se mehr als ich!" - abzufertigen &

    Jaja auch gern ->

    "Däh junge Mann - is sich noch als -

    Am Entwickeln dran".

    • @Lowandorder:

      sorry - Schande auf meine Federn -

      schnatt - schnatt!

      "…wissen se mehr - wie! -ich!"

      is rheinländisch!

      ("…als am dran …" auch - aber

      Conny wußte - Zuviel Kölschen ->

      Hamse in Kölle beim OB auch wieder Nich soo gern;))

  • Oldtimer von den Straßen und dann können wir alle wieder schön durchatmen...dank Bernd Müllenders höchst relativierender Aufklärung.

  • 5G
    571 (Profil gelöscht)

    "Wieder ein Oldtimer geklaut, am helllichten Tag, mitten in der Stadt, ein Ford Mustang. Reflexgedanke: Gut so, eine weniger von diesen extrastinkenden Kultkarren."

    Geklaut heißt ja nicht "weg" und dem Autor erkläre ich hiermit, dass Altautofahren Ressourcenschonung in Reinform ist (meiner wird jetzt 10.).

    • @571 (Profil gelöscht):

      Sehr richtig ! Ich fahre selbst ein altes Auto und der gute hat inzwischen 26 Jahr und 280000 Km auf dem Buckel. In dieser Zeit hat doch der Durchschnittsmichel 4-6 neue Autos gekauft, deren Produktion jeweils soviel Schadstoffe in die Umwelt pustet wie ich, wenn ich mit der alten Kiste 180.000 Km fahre. Damit muss ich also noch 720.000 Km fahren, bis ich die Umwelt so belastet habe wie 4 Neuwagenkäufer. Und die neuen Autos fahren ja auch nicht "sauber" sondern nur etwas "sauberer". Im Großen und Ganzen stehe ich also mit der Umweltbilanz bei weitem besser da, wenn ich die alte Möhre weiterfahre, bis sie auseinanderfällt. Das wird aber von unseren lieben "Umweltengeln" leider meist gar nicht bedacht, man sieht immer nur, was die Karre jetzt gerade rauspustet.....

      • @PantheraOnca:

        Ich fahr auch noch meinen Opel Rekord C mit LPG Gasanlage, der hat inzwischen 46 Jährchen drauf. Warum Verschrotten oder klauen lassen - der tuts doch noch!

  • Auch ich bin ein Umweltschutzer und fahre fast nur mit dem Fahrrad hin und her. Aber es muss gesagt werden, dass der Anteil der Oldtimer im Vergleich zu normaler Pkws verschwindend gering ist und diese auch selten herum fahren. Die eigentliche Gefahr für unsere Welt geht von normalen Autos, die täglich unkontrolliert die Klima erwärmen. Otto-Motor setzt nur 29% der potentielle Energie in kinetische Energie um - der Rest verschwindet aus dem Auspuff und gibt ihre Wärme an die Luftmoleküle ab. Täglich erzeugen die Autos (alleine in Deutschland) 450ml Kubikmeter heisse Abgas - kein Wunder, dass die Erdtemperatur immer weiter steigt. Umweltschutz beginnt mit uns. Wir sind es die diese Umwelt retten können. Da die Regenten in der Welt alle nur Händler sind und die Gefahren unter den Teppich kehren, müssen wir dagegen steuern.

  • Der Autor redet hier eindeutig ein Problem herbei, da Oldtimer auf den Straßen eine seltene Ausnahme sind. Außerdem sind Oldtimerfahrer lieber auf schönen Landstraßen unterwegs als in der Innenstadt von Ampel zu Ampel zu fahren.

     

    Wesentlich sinnvoller wäre es, wenn man etwas gegen den Lärm von Motorollern, Motorrädern und LKWs tun würde.

  • Im Gegensatz zu den modernen Autos, kommt entsteht bei Oldtimern nicht so viel Feinstaub. Der entsteht hauptsächlich durch die feine Zerstäubung bei modernen Motoren und den Materialien in modernen Bremsanlagen. Bei alten Autos entsteht vielleicht mehr Ruß, der ist aber bei weitem nicht so gefährlich wie der Feinstaub. Fahrer von Oldtimern fahren auch nicht so viel wie Nutzer "normaler" Fahrzeuge. Das ist ein hetzerischer Artikel, der auch lauten könnte "Weg mit dem Fleisch aus allen Haushalten". Dachte die TAZ hätte sowas nicht nötig.

  • gut das sie nur ein 37% er sind. :) wer keinen wert auf geschichte legt...

  • Man sollte auch die Urlaubsflüge auf einen Flug pro Jahr beschränken.

    • 5G
      571 (Profil gelöscht)
      @Gabriel Renoir:

      Fliegen?

      Habe ich in 68 Lebensjahren vermieden.

    • @Gabriel Renoir:

      Ja, ja und die Busfahrten. Solche Vorschläge werden meistens von Leuten gemacht die es den anderen nicht gönnen, weil sie es sich selber nicht leisten können. Am besten alles beschränken, wie damals in der DDR.

      • @Kalooa:

        Nee, dafür ist es zu billig ?

      • 5G
        571 (Profil gelöscht)
        @Kalooa:

        Na sowas.

        Fliegen hat sich zur Billigfortbewegung entwickelt. Fliegen tun doch nur noch die, die keine Karten lesen können und/oder deren Navi versagt hat.

        • @571 (Profil gelöscht):

          Ueberhaupt sollten die Leute mehr zu Hause bleiben. Was soll die ganze Reiserei? Zuhause koennen sie sich um ihren Gemuesegarten kuemmern und fuer den Winter einkochen.