: Vereint in Trauer, Angst und Wut
Mordnacht In Paris ist nichts mehr, wie es war. Trotz des verhängten Notstandes versammeln sich Anwohner und Besuchern auf den zentralen Plätzen der Stadt. Sie wollen nicht allein sein mit ihren Gefühlen
Aus Paris Rudolf Balmer, Klara Fröhlich, Andreas Rüttenauer und Joanna Kosowska (Fotos)
Im Pariser Vorort Saint-Denis hängen zwei Tage nach den Attentaten noch deutsche Flaggen, kleben noch die Plakate der deutschen Nationalspieler beim Stade de France. Überbleibsel eines Abends, der mit Blut, Hass und Angst endete. Die Straße, in der die Anschläge verübt wurden, ist noch gesperrt. Ein Kamerateam darf hinter der Absperrung filmen. Einige Menschen beobachten die Szenerie, einige geben Interviews.
Eine junge Frau in weiter Jeans und blauem Stoffmantel läuft zielstrebig auf das Gitter zu. Sie trägt eine leuchtend pinke Mütze, die ihre schwarze Locken geradeso zusammenhält, sie hat eine weiße Rose in der Hand. „Ein Symbol für die Schönheit des Lebens“, sagt sie und lächelt. „Ich bin in Saint-Denis geboren und aufgewachsen. Dass so etwas hier passiert, das hat mich besonders getroffen.“
Die furchtbare Opferbilanz nach den Attentaten von Freitagabend lautet: 129 Tote, 352 Verletzte, von denen 99 noch in einem kritischen Zustand zwischen Leben und Tod schweben. Zu den mutmaßlichen Tätern sagt der Pariser Staatsanwalt François Molins: „Es waren drei wahrscheinlich untereinander koordinierte Gruppen.“ Sieben Terroristen sind tot, sie haben sich in die Luft gesprengt. Einer von ihnen wurde aufgrund seiner Fingerabdrücke rasch identifiziert. Es ist ein 29-Jähriger aus dem Pariser Vorort Courcouronnes. Molins präzisiert zu den mutmaßlichen Motiven der Terroristen, dass diese nach Zeugenberichten im Club Bataclan Frankreichs Interventionen in Syrien und im Irak erwähnt hätten.
Drei weitere Verdächtige, die der französischen Polizei nicht bekannt waren, sind in Belgien in Molenbeek, einem Außenbezirk von Brüssel, festgenommen worden. Einer von ihnen soll eines der beiden Fahrzeuge gemietet haben, das bei den Anschlägen im Zentrum von Paris verwendet wurde. Seither geht die Fahndung nach möglichen Komplizen auch in Frankreich fieberhaft weiter.
Samias Vater kommt aus Algerien, ihre Mutter hat portugiesische Wurzeln. Ein Jahr hat die 37-Jährige an der Universität Paris 8 in Saint-Denis Psychologie studiert, heute arbeitet sie als Behindertenpflegerin. Sie ist hier, um zu zeigen, dass sie keine Angst hat vor den Terroristen. Doch solange die polizeilichen Ermittlungen laufen, erklärt ihr der Polizist hinter der Absperrung, darf sie nicht auf das Gelände, muss die Rose wieder mit nach Hause nehmen.
Samia wirkt geknickt: „Die Stimmung in Saint-Denis ist auf einmal ganz anders. Das merkt man sofort, wenn man aus dem Haus geht. Heute Morgen wollte ich in die Basilika gehen und beten, aber die war geschlossen. Ich will mich nicht einschließen und Angst haben. Ich möchte etwas tun und meine Wut zeigen.“ Ob sie sich in Saint-Denis sicher fühlt? „Das, was passiert ist, kann überall passieren. Es wurde ja nicht nur Saint-Denis angegriffen. Wir sind alle betroffen!“, sagt sie und schüttelt traurig den Kopf.
Trauer, Wut, Gefühle, die derzeit nicht nur Samia in sich trägt. Auch Kahlida, eine kleine Frau, Mitte fünfzig mit halblangen braunen Haaren, stark nachgezogenen Augenbrauen und einem Strauß selbst gepflückter Blumen in der Hand, ist zum Stadion gekommen. Gemeinsam mit ihrem Sohn Raouf, ein hochgewachsener, schlanker junger Mann um die dreißig in Jogginghosen, Trainingsjacke und Basecap, will sie Solidarität mit den Opfern zeigen. „Wir sind nicht für die Religion hier, wir sind für die Menschen hier! Wir sind Muslime“, erklärt Kahlida „und das sind keine Muslime, die das getan haben.“
Dann bricht es aus ihr heraus: „Wir haben alle einen Gott, und der hat verdammt noch mal gesagt, dass wir uns lieben sollen.“ Raouf nickt. Die beiden wohnen seit 23 Jahren in Saint-Denis. Sie sind aus Algerien geflohen, als dort islamistische Terroristen Anschläge verübt haben. Dass sie nun in Frankreich vor der gleichen Situation stehen, können sie nicht verstehen. Die Anschläge sitzen beiden noch in den Knochen. Sie wohnen nicht weit vom Stadion entfernt und haben die Explosion von ihrer Wohnung aus gehört.
„Es ist einfach unfassbar“, sagt Raouf, „wie Menschen früh aufstehen können und wissen, heute Abend werde ich Menschen töten.“ Er fügt hinzu: „Das wird es garantiert nicht einfacher für alle Muslime machen.“ Dann zeigt er ein Bild auf seinem Smartphone. Eine französische Flagge mit dem Symbol der drei großen Weltreligionen: der abendländische Halbmond, das Kreuz Christi und der Judenstern. Sie bilden das Wort „Coexist“. Daran glauben beide. Kahlida sagt: „Nach den Attentaten von Charlie Hebdo hat es lange gedauert, bis das Vertrauen wieder da war. Diesmal wird es nicht so leicht werden.“
Samia redet mittlerweile mit einem Mann am Eingang des Stadions, er trägt eine orange Security-Jacke, darunter eine schwarze Arbeitsuniform. Er bietet ihr an, ihre Rose ins Stadion zu legen. Doch Samia winkt dankend ab, sie will wiederkommen. Mehdi (Name geändert), der Mittdreißiger in der Security-Jacke, arbeitet im Spieleraufgang des Stadions. Freitagnacht wurde dieser Tunnel und zwei weitere Aufgänge zum ersten Mal genutzt, um 80 000 Menschen aus dem Stadion herauszulotsen.
Mehdi spricht sehr schnell und lächelt oft. Er ist dafür verantwortlich, dass die Spieler sicher ins Stadion herein- und herauskommen. Stolz zeigt er ein Selfie mit dem französischen Fußballstar Karim Benzema. Halb scherzend sagt er: „Hooligans und Schlägereien, das haben wir hier ständig. Das kennen wir, und das hat die Polizei im Griff.“ Dann wird er ernst: „Aber das war was anderes! Die Polizei wusste gar nicht, wo die Attentäter sind. Wir haben, als die Situation halbwegs klar war, sofort das Stadion abgeriegelt, damit keine Terroristen reinkommen“, sagt Mehdi.
Er spricht kurz in sein Walkie-Talkie. Wie er sich gefühlt hat? „Ich war kreidebleich, und ich hatte furchtbare Angst.“ Am Gitter der Absperrung liegen mittlerweile drei Blumensträuße, auch der von Kahlida. Es ist nur der Anfang.
Ort: Ein junges Viertel, in dem sich Generationen, Herkunft, soziale Stellungen und Religionen vermischen.
Club: Fans, TouristInnen, JournalistInnen und MusikkritikerInnen sind unter den Opfern: ein Redakteur des Kulturmagazins "Inrocks", ein Journalist von France24, drei Mitarbeiter von Universal Music, der algerische Violonist Kheirddine Sahbi, aber auch eine Cousine des Fußballnationalspielers Lassana Diarra.
Ausländer: Unter den Toten sind mindestens ein Deutscher, Belgier, Spanier, Rumänen, Portugiesen, Tunesierinnen, Briten, eine Chilenin, eine US-Amerikanerin, Schweden sowie neben dem Musiker Shabi eine zweite algerische Staatsangehörige. (rb)
Die Zeit ist in Paris stehen geblieben. „Nichts wird sein wie vorher“, sagt ein 40-jähriger Mann, der mit seiner Tochter am Samstagabend vor der Statue auf dem Platz der Republik eine Kerze anzündet. „Vor einer Woche waren wir im Konzertsaal Le Bataclan. Es hätte also genauso uns treffen können“, sagt er aufgewühlt. Er hat Mühe, die Fassung zu bewahren.
Er ist nicht der Einzige. Neben ihm weinen andere Menschen, die wie er zu diesem Platz gekommen sind, weil sie das Bedürfnis haben, etwas zu tun, um nicht allein mit ihrem Schmerz und ihrer Angst zu sein. Nach dem Anschlag auf Charlie Hebdo im Januar hatten sich hier auf der République spontan Tausende eingefunden, um einmütig für die Freiheit und gegen den Terrorismus zu demonstrieren. Eigentlich sind im Moment alle öffentlichen Versammlungen wegen des verhängten Notstands aus Sicherheitsgründen verboten.
Immer wieder kommen Polizisten an diesem Samstag nach der Terrornacht zu diesem Platz, der als Symbol für Frankreichs Devise „Liberté, Egalité, Fraternité“ steht. Die Polizisten mahnen die Leute pflichtgemäß, nicht länger zu verweilen, doch sie drängen nicht allzu sehr. Sie machen kein Geheimnis aus ihrer Betroffenheit. Ein paar taktvolle Schritte davon entfernt haben Fernsehteams ihre Wagen mit Satellitenantennen aufgestellt, im Spotlicht geben Journalisten ihre Kommentare. Auch ein paar hundert Meter weiter, am Boulevard Voltaire vor dem Club Bataclan, stellen Leute Kerzen auf und legen Blumen nieder. Unter ihnen Bono und die Gruppe U2, die ihr Pariser Konzert aus Solidarität mit den Terroropfern abgesagt hat.
Rückblick: Freitagabend, am Stade de France, im Osten der Stadt. Das Stadion ist schon fast leer, als ein Geräusch die Fans aufschreckt. Sie rennen los. Die einen in die eine, die anderen in die andere Richtung. „Ins Stadion“, ruft einer. Hunderte folgen ihm. „Die sind noch hier“, rufen andere. Für sie ist das Stade de France, in den Minuten nach dem Abpfiff des Freundschaftsspiels zwischen Frankreich und der deutschen Fußballnationalmannschaft, der gefährlichste Ort, den man sich vorstellen kann.
amia aus Saint-Denis
Die anderen suchen Zuflucht genau da. „Wenn es irgendwo sicher ist, dann da, wo die Spieler sind“, vermutet einer. Am Ende haben es die Menschen nicht unbedingt selbst in der Hand, in welche Richtung sie gedrängt werden.
Durchatmen. Es zumindest versuchen. Und auf dem Smartphone nachsehen, was es Neues gibt. Ein Verletzter. Mehrere Tote. Dutzende Tote. Über hundert Tote. Es waren noch keine 20 Minuten gespielt, da war eine schwere Explosion im Stadion nicht nur zu hören. Sie war zu spüren. Auch wenn ein paar Zuschauer johlten, wie sie wahrscheinlich immer johlen, wenn jemand im Stadion einen Böller zündet – es war zu spüren, dass das mehr war als Fanzündelei. Noch eine Explosion. Wer das Stadion jetzt verlassen will, darf das nicht. Die Tore bleiben zu. Und werden erst eine Viertelstunde vor dem Abpfiff wieder teilweise geöffnet.
Was war passiert? Um 21.20 Uhr hörte man in und um das Stade de France kurz hintereinander zwei Detonationen, später noch eine dritte. In der Halbzeit wurde Staatspräsident François Hollande vorsichtshalber evakuiert. Um eine Panik zu vermeiden, wurde das Match nicht abgebrochen. Denn inzwischen war klar geworden, dass sich drei Terroristen an drei Stellen außerhalb des Stadions in die Luft gesprengt hatten. Nicht vorstellbar, welches Blutbad sie angerichtet hätten, wenn es ihnen gelungen wäre, sich unter die 80.000 Zuschauer zu mischen.
Auch so ist die Unruhe kurz nach dem Abpfiff nah an der Panik. „Dahinten muss es gewesen sein“, sagt eine ältere Frau, die ihre blau-weiß-rote Fahne längst zusammengerollt hat. Die Schaulust ist nicht allzu groß. Die Lage ist zu ernst. Ein Sportlehrer, der mit seiner Nachwuchsmannschaft das Spiel besucht hat, versucht seine Kindergruppe zu sortieren. Die Kleinen werden sich noch lange erinnern an diesen Abend, und es ist ihnen zu wünschen, dass sie nie mehr so viele Maschinenpistolen und Gewehre sehen müssen.
Alles, was die Polizei aufbieten kann, ist an diesem kriegerischen Abend bewaffnet und gepanzert in Paris unterwegs. Dann ein Geräusch, das die Menge in Panik versetzt. Ob es wirklich ein aufheulender Motor war, wird sich vielleicht nicht mehr klären lassen. „Monsieur!“ Immer wenn ein Polizeibeamter einen aus dem Menge anspricht, weil er den Sicherheitskräften zu nahe gekommen ist, durchzuckt es die Fans. Polizisten leuchten mit Taschenlampen in die Menge. Wer den Strahl mitten ins Gesicht bekommt, wird nicht gerade ruhiger. Blickt sich einer um, folgen alle seinem Blick. War da was?
Wieder die Smartphones. Chat mit der Familie. Twitter. Viele Sportreporterkollegen sind noch im Stadion. Später werden sie schreiben, dass sie die ganze Nacht dort verbracht haben. Wie die Spieler der deutschen Mannschaft. Die hatten am Nachmittag noch lustige Bilder aus der Tennisanlage der French Open gepostet, nachdem im Mannschaftshotel der Deutschen eine Bombendrohung eingegangen war. Was am Nachmittag noch daherkam wie die Auffrischung der Erinnerung an den Probealarm in der Schule, war bitterer Ernst geworden.
Die Hektik im Presseraum kurz vor dem Abpfiff hat sich an diesem Abend anders angefühlt als sonst. Schlechte Verbindung. Der Text geht nicht raus. „Die stören das Internet“, ist sich einer sicher. Noten für Müller? Die Spieler in der Einzelkritik? „Können wir die nicht weglassen?“, fragt einer seine Redaktion. Niemand will sich mit Fußball beschäftigen. Oder doch? So wie viele Fans, die sich mit dem Jubel über das späte 2:0 der Franzosen noch einmal kurz abgelenkt haben vom Terror in der Stadt. Da war den meisten im Stadion schon bewusst, dass sie Zeugen eines schrecklichen Abends waren. Von dem war noch lange nicht alles bekannt. Doch so viel immerhin, dass alle wussten: Es ist noch nicht vorbei.
Im vollen S-Bahn-Zug, eineinhalb Stunden nach dem Abpfiff, herrscht Ratlosigkeit. Noch eine Schießerei im Stadtzentrum, da, wo die S-Bahn hinfahren soll. Doch die S-Bahn fährt erst mal nicht. Aussteigen. Wieder einsteigen. Noch mal aussteigen. Und wieder einsteigen. Die Menschen folgen den Anweisungen der Security wie Lämmer. Noch sind sie beschützt. Später müssen sie ihre Wege allein fortsetzen. Angst kriecht in die Waggons. „Was heißt: Grenzen dicht?“, fragt eine Frau mit einem Fanschal der deutschen Mannschaft um den Hals. „Wir wollen nach Hause.“ Wie sie zu ihrem Hotel kommen soll, weiß sie noch nicht.
„Ein paar Münzen, Monsieur, ich bitte Sie!“ Die Bettler vor dem Gare du Nord werden in dieser Nacht besonders unfreundlich behandelt. Blaulicht, Sirenen. Ein Krankenwagen, noch einer, eine ganze Kolonne rast da vorbei in Richtung Platz der Republik. Vielleicht die Bettler nicht, sonst wissen alle von dem Massaker beim Rockkonzert im Bataclan. Die Straßenjungs, die sich anbrüllen, weil irgendwer irgendetwas Schlechtes über die Mutter gesagt hat, mögen an anderen Abenden furchteinflößend wirken. In dieser Nacht, in der alle ganz besonders schnell gehen, ist ihr Geschrei ein harmloses Hintergrundgeräusch.
Denn da war ja noch mehr. Während die Fans im Stade de France noch über die erste Erschütterung gerätselt hatten, aber weiter auf das Spielfeld blickten, schießen um 21.25 Uhr Terroristen an der Ecke Rue Bichat/Rue Alibert aus einem schwarzen Seat mit automatischen Waffen auf die zahlreichen Gäste, die auf den Terrassen der Bar Le Carillon und des Restaurants Le Petit Cambodge sitzen. Aus demselben Fahrzeug werden kurz danach, um 21.32 Uhr, auf die Pizzeria La Casa Nostra an der Rue de la Fontaine-au-Roi mehrere tödliche Salven angegeben. Dann setzen die Attentäter ihre Fahrt fort und richten gegen 21.36 Uhr vor der Bar A la belle Equipe an der Rue Charonne ein drittes Massaker an. Mindestens 19 Tote fallen ihnen zum Opfer.
Kurz danach fährt vor dem Kabarett Le Bataclan ein schwarzer Polo vor. Die drei Insassen töten zuerst das Personal am Eingang und dringen in den Saal ein, wo vor 1.500 Leuten die US-Rockband Eagles of Metal Death spielt. Die Terroristen beginnen, systematisch und kaltblütig zu morden.
Als die Polizei später den Saal stürmt, sprengen auch sie sich in die Luft. Die grausige Bilanz: Allein im Bataclan liegen mehr als 80 Leichen. Zuletzt hat sich in einem Restaurant Au Comptoir Voltaire ein weiterer Terrorist das Leben genommen, bei der von ihm ausgelösten Explosion gegen 21.40 Uhr wurde eine Person schwer verletzt.
An allen Tatorten treffen sehr schnell die Ambulanzen ein, um die zahlreichen Verletzten in die Krankenhäuser zu transportieren, wo ein Katastrophenplan in Kraft tritt. Auch ohne Extra-Anfrage eilen viele Ärzte und PflegerInnen in die Notfallstationen, um dort zu helfen. Am Samstag spenden mehr als 1.500 Freiwillige Blut. Doch Paris ist wie eine tote Stadt, in der die Uhren stehen geblieben sind. Unabhängig vom offiziell verhängten Notstand sind außer den Schulen auch viele Geschäfte zu. In Frankreich herrschen seit Freitagabend Entsetzen, Wut und Trauer. Einziger Lichtblick: die Solidarität aus aller Welt. Unübersehbar sind auch die politischen Folgen dieser Terrornacht. Die Regierungsmitglieder und Politiker aller Parteien ringen nach passenden Worten und beschwören die nationale Einheit. Premierminister Manuel Valls sagt, was alle ohnehin gemerkt haben: „Wir sind im Krieg.“
Am Sonntag wurden Angehörige eines der Attentäter zur Befragung festgenommen und ihre Wohnungen durchsucht. Später meldete die griechische Polizei, die französischen Behörden hätten Amtshilfe erbeten bei der Suche nach zwei Männern, deren Daten angeblich in diesem Jahr in Griechenland als Asylbewerber registriert worden seien. Ein syrischer und ein ägyptischer Pass waren in der Nähe des Stadions gefunden worden.
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