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Das Kraftwerk kommt

Klima-wandel

Es wirkt wie eine Idee aus einer vergangenen Epoche: Am Donnerstag wird das Steinkohlekraftwerk im Hamburger Stadtteil Moorburg offiziell eingeweiht. Es ersetzt zwei Gaskraftwerke, die Anfang der Nullerjahre als unwirtschaftlich betrachtet wurden, heute aber angesichts der Klimawende als der letzte Schrei gelten. Und es verkörpert eine alte Industriepolitik aus der Zeit der kommunalen Energieversorger, bei der es vor allem darauf ankam, die örtliche Industrie verlässlich mit Strom zu beliefern.

Inzwischen hat sich die Lage völlig verändert. Zwar hatte auch vor knapp zehn Jahren die Liberalisierung des Strommarktes schon begonnen, auch die Energiewende zeichnete sich ab. Ihren Schwung entfalteten beide aber erst seither. Die flexibleren Gaskraftwerke wären viel besser geeignet, heute die Schwankungen im Windstrom auszugleichen. Und weil die vorrangige Einspeisung erneuerbarer Energien den Strompreis drückt, dürfte Betreiber Vattenfall Mühe haben, mit seinem Kohlekraftwerk Geld zu verdienen.

Dazu kommt, dass die Stadt dem Kraftwerk Steine in den Weg gelegt hat, als 2008 die Grünen mit an die Macht kamen: Die Ökopartei hätte den Bau am liebsten verboten, kam damit aber vor Gericht nicht durch. Also band man das Kraftwerk an Auflagen, die seine Wirtschaftlichkeit beeinträchtigten. Außerdem scheiterte der Plan, mit der Abwärme des Kraftwerks Wohnungen zu beheizen: Eine Koalition aus Klima- und Parkschützern machte die geplante Fernwärmetrasse durch einen Park im Stadtteil Altona unmöglich. knö

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