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Mehr Role- Models

WEBVIDEO „roleUP!“ zeigt weibliche Vorbilder. Crowdfunding soll die Internet-Serie sichern

Ein weibliches Vorbild, wer ist das eigentlich? Eine Frau, die beliebt ist? Selbstsicher? Attraktiv? Die Hamburger Filmemacherinnen Frauke Vogel und Susanne Harnisch finden, es sollte mehr Auswahl geben. „Denn in den Medien wird zu oft die gleiche Sorte Frau – weiß, blond, mittelständisch, erfolgreich – abgebildet“, sagt Harnisch.

In ihrem Webvideo-Magazin „roleUP!“ erweitern sie den Vorbild-Begriff deshalb, um nerdige oder schüchterne Frauen etwa. Um Frauen, die Mountainbike-Einrad fahren oder Medienkunst-Installationen bauen. Die bisherigen Filmporträts von „roleUP!“ stellen Frauen aus der Kreativszene vor, die 1,40 Meter große Poetry-Slammerin Ninia LaGrande zum Beispiel. Zukünftig sollen auch Role-Models aus den Feldern Sport und Wissenschaft porträtiert werden. „Frauen in diesen Bereichen haben häufig Hemmungen, weil ihnen Vorbilder fehlen“, sagt Vogel.

Jedes Porträt ist fünf Minuten lang. Gerade haben die Filmemacherinnen die Plus-Size-Mode­bloggerin Katrin Lange begleitet. 24 Stunden. Im Beruf und im Alltag. „Weil eben auch Vorbilder mal zum Supermarkt gehen“, sagt Harnisch. Auf die Art entstehe Nähe, die Zuschauer_innen könnten sich besser identifizieren. Und was macht Lange für Vogel zum Vorbild? „Sie ist eine der ersten, die so einen Blog in Deutschland gegründet hat und zeigt: Mode ist für alle da!“

Die Clips geben nur einen Einblick. Für Begleittexte, die über die berufliche und soziale Situation der Frauen aufklären, fehlen noch die Mittel. Dafür crowdfunden Vogel und Harnisch: 6.000 Euro müssen bis Mitte Juli zusammenkommen, um sieben weitere Folgen zu ermöglichen. Mit einem Unterstützer_innen-Paket für 15 Euro sichert man weitere „roleUP!“-Porträts, auch für Menschen, die sich eine Unterstützung nicht leisten können. Denn eine Bezahlschranke gibt es nicht. Die Videos sind frei zugänglich, damit jede ihr Vorbild finden kann.

Christine Stöckel

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