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Afghanistan-Einsatz"Quantitativ mehr beitragen"

SPD-Militärexperte Rainer Arnold kann sich eine Ausweitung des Afghanistan-Einsatzes vorstellen - auch im Süden.

"Aufstockung richtig": Bundeswehr-Soldat in Afghanistan Bild: dpa
Lukas Wallraff
Interview von Lukas Wallraff

taz: Herr Arnold, führende Koalitionspolitiker wie Unionsfraktionschef Volker Kauder denken laut darüber nach, noch mehr deutsche Soldaten nach Afghanistan zu schicken. Was halten Sie von dieser Idee?

Rainer Arnold: Ich will zuerst klären: Was sollen die Soldaten tun? Für neue sinnvolle Aufgaben halte ich eine Aufstockung für verantwortbar und richtig, da wir angesichts der Lage in Afghanistan nicht einfach weitermachen können wie bisher.

Was wären denn solche sinnvollen neuen Aufgaben?

Das Allerwichtigste ist, das größte Defizit zu beheben: Es wurde bisher zu wenig für die Ausbildung der afghanischen Polizei und Armee getan. Deshalb sollten wir qualitativ und quantitativ mehr zum Aufbau der afghanischen Armee beitragen. Das ist übrigens auch eine der Voraussetzungen dafür, dass die deutschen Soldaten eines Tages nach Hause können.

Zurzeit sind rund 3.000 deutsche Soldaten in Afghanistan. Wie viele könnte man mittelfristig noch einsetzen?

Es hat jetzt keinen Sinn, darüber zu spekulieren. Als Politiker sollten wir nicht gleich Zahlen fixieren, sondern Aufgaben definieren. Dann ist es Sache der militärischen Planung, das operativ Notwendige zu benennen.

Die afghanische Armee ist im ganzen Land schwach. Muss die Bundeswehr künftig auch im Süden tätig werden?

Optimal wäre es, im Norden auszubilden. Ich würde aber nicht mehr völlig ausschließen, dass deutsche Ausbilder auch mit zu Einsätzen in anderen Landesteilen gehen. Man müsste in jedem Einzelfall prüfen, ob die afghanischen Soldaten den nötigen Ausbildungsstand haben und ob der Einsatz den deutschen Maßstäben der Verhältnismäßigkeit entspricht.

Den Antiterrorkampf "Operation Enduring Freedom" (OEF) kritisieren viele SPD-Kollegen als unverhältnismäßig. Kriegt die Kanzlerin trotzdem eine Mehrheit für eine weitere deutsche Beteiligung?

Es gibt in der SPD nach wie vor sehr viele skeptische Stimmen bezüglich OEF, und ich erwarte, dass die Regierung uns zuhört.

Im Gegenzug bieten Sie nun eine Ausweitung des übrigen Bundeswehreinsatzes an. Wird Ihre Partei da mitziehen?

Wenn es unter dem Isaf-Mandat läuft und der Ausbildung der afghanischen Armee dient, ja.

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3 Kommentare

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  • SR
    Sascha Rieser

    anscheinend hat es sich die taz zur aufgabe gemacht - angesichts "bedenklicher" merheiten in der deutschen bevölkerung gegen einen krieg in afghanistan - seine leserinnenschaft auf fortsetzung und sogar ausweitung des krieges in afghanistan einzustimmen: erst könig (grüne) jetzt arnold (spd), und es werden sich im regierungslager und bei "oliv"grün sicherlich noch mehr befürworter finden, die "qualitativ mehr" beitragen wollen...

    ärgerlich, daß mit dem wandel der grünen zu befürwortern militärischer einsätze und dem überbordwerfen friedenspolitischer grundsätze auch bei der taz gleiches einhergeht, aber immerhin bewegt sich die taz ja damit im medientrommelfeuer der "mehr soldaten"- und "soldaten auch in den süden"- fraktion in illustrer gesellschaft sowohl mit der auswahl der interviewpartnerinnen als auch der durchscheinenden intention...

  • SR
    Sascha Rieser

    anscheinend hat es sich die taz zur aufgabe gemacht - angesichts "bedenklicher" merheiten in der deutschen bevölkerung gegen einen krieg in afghanistan - seine leserinnenschaft auf fortsetzung und sogar ausweitung des krieges in afghanistan einzustimmen: erst könig (grüne) jetzt arnold (spd), und es werden sich im regierungslager und bei "oliv"grün sicherlich noch mehr befürworter finden, die "qualitativ mehr" beitragen wollen...

    ärgerlich, daß mit dem wandel der grünen zu befürwortern militärischer einsätze und dem überbordwerfen friedenspolitischer grundsätze auch bei der taz gleiches einhergeht, aber immerhin bewegt sich die taz ja damit im medientrommelfeuer der "mehr soldaten"- und "soldaten auch in den süden"- fraktion in illustrer gesellschaft sowohl mit der auswahl der interviewpartnerinnen als auch der durchscheinenden intention...

  • SR
    Sascha Rieser

    anscheinend hat es sich die taz zur aufgabe gemacht - angesichts "bedenklicher" merheiten in der deutschen bevölkerung gegen einen krieg in afghanistan - seine leserinnenschaft auf fortsetzung und sogar ausweitung des krieges in afghanistan einzustimmen: erst könig (grüne) jetzt arnold (spd), und es werden sich im regierungslager und bei "oliv"grün sicherlich noch mehr befürworter finden, die "qualitativ mehr" beitragen wollen...

    ärgerlich, daß mit dem wandel der grünen zu befürwortern militärischer einsätze und dem überbordwerfen friedenspolitischer grundsätze auch bei der taz gleiches einhergeht, aber immerhin bewegt sich die taz ja damit im medientrommelfeuer der "mehr soldaten"- und "soldaten auch in den süden"- fraktion in illustrer gesellschaft sowohl mit der auswahl der interviewpartnerinnen als auch der durchscheinenden intention...