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Jugendgewalt und der Code der StraßeDie Währung heißt Respekt

Härtere Strafen werden jugendliche Gewalttäter nicht abschrecken. Wie der Code der Straße, dem diese jungen Leute folgen, funktioniert und welche Strategien wirklich helfen könnten.

Auslöser der aktuellen Debatte über Jugendgewalt: die Münchener U-Bahn-Schläger. Bild: dpa

privat

JOACHIM KERSTEN, 59, ist Lehrgebietsleiter an der Deutschen Hochschule der Polizei in Münster. Zwischen 1999 und 2001 arbeitete er in Chicago. Er forscht zu den Themen Gewalt, Geschlecht und Kultur und ist Mitautor des Buches "Der Kick und die Ehre - Vom Sinn jugendlicher Gewalt". Dieser Text ist eine gekürzte und redaktionell überarbeitete Fassung einer Vorlesung, die er vorige Woche hielt.

m Jahr 1994 erschien in der US-amerikanischen Zeitschrift Atlantic Monthly ein Essay des Soziologen Elijah Anderson über den "Code of the Streets". Damals hatte das Kriminalitätsproblem in den Innenstädten der USA wegen der epidemieartigen Ausbreitung des Crackkonsums und der stark beschnittenen Sozialpolitik seinen Höhepunkt erreicht. Andersons Studie, eine Ethnografie der alltäglichen Gewalt in den Slums von Philadelphia, befasste sich mit dem Ausmaß der alltäglichen Gewalt, die oft von jungen Männern ausging, die gesellschaftlichen Minderheiten angehörten und die zugleich die wahrscheinlichsten Opfer waren.

Nach Andersons Studie gibt es in den Slums zwei Wertesysteme: das der "Anständigen" und das der Straße. Das Wertesystem der "Straße" beherrscht, obwohl nur eine Minderzahl der Bewohner ein aggressives Gewaltsystem ausübt, die Regeln des Verhaltens im öffentlichen Raum, auch für die Anständigen und ihre Kinder. Wer diese Regeln nicht beachtet, riskiert Gesundheit oder Leben. Die Aggressoren erkennen irgendein Verhalten ihres Opfers als disrespect, als dissing, also als Angriff auf ihre männliche Ehre. Und wer öffentlich "gedisst" wird, muss reagieren, am besten mit Gewalt.

Auch Serkan A. und Spiridon L., zwei einschlägig vorbestrafte junge Männer mit türkischem beziehungsweise griechischem "Migrationshintergrund", die kurz vor Weihnachten 2007 nach einem Streit in der Münchner U-Bahn einen älteren Herrn schwer verletzten und damit eine populistische Debatte über eine Verschärfung des Jugendstrafrechts auslösten, zeigten bei ihrer Vernehmung keinerlei Reue. Der Rentner sei selbst schuld, er habe sie schließlich "angemacht", meinten sie. (Erst später ließen sie über ihren Anwalt und vermutlich auf dessen Anraten ihr Bedauern mitteilen.)

Mit solchen Mehrfach- oder Intensivtätern hat jede Großstadt in Deutschland zu tun; viele dieser Täter haben einen "Migrationshintergrund". Oft ist dieser Familienhintergrund problematisch wie im Fall des Serkan A. Sein alkoholkranker Vater misshandelte Kinder und Frau, Serkans Mutter flüchtete ins Frauenhaus, er selbst kam ins Heim.

Den Serkans und Spiridons ist ein beachtlicher Anteil der als Straßenkriminalität ausgeübten Gewalt schwereren Kalibers zuzurechnen. Die Jugendlichen treten in Gruppen auf, sind aggressiv, fühlen sich durch Nichtigkeiten "angemacht" und schlagen ihre Opfer dann krankenhausreif. Weshalb machen sie das? Doch bevor wir diese Frage beantworten, ein Wort zum Unterschied zwischen der Wahrnehmung der öffentlichen und der häuslichen Gewalt.

Das Bild der Straßengewalt im Münchner Beispiel entspricht fast eins zu eins der medialen Darstellung von Gewalt: Der Täter ist "resolut böse", das Opfer unschuldig. Dies ermöglicht eine klischeehafte Polarisierung von Gut und Böse. Die Notwendigkeit, zwischen Gut und Böse in solcher Reinheit unterscheiden zu können, ist in unserer Kulturen ein tief verwurzeltes Bedürfnis. Medien und Politik fungieren lediglich als Verstärker, die den Medienkonsumenten zeigen, wonach diese verlangen.

ber im gängigen Bild der Straßengewalt werden soziale Probleme auf singuläre Fälle reduziert, und die Verantwortung für das Geschehen wird individuellen Verursachern angelastet. Besonders brutal erscheinende Ereignisse bestätigen Alltagstheorien über die Skala der Delikte, die uns bedrohen. Diese Skala beruht auf einer Sinnestäuschung. Wenn in unseren Wohnungen Partner oder Kinder misshandelt werden, geschieht das nicht einmalig wie im Münchner U-Bahnhof, sondern wöchentlich und jahrelang, nur dass keine Überwachungskamera das Geschehen aufzeichnet. Die Folgen für die Opfer sind mitunter ebenso schlimm. Eine schnelle, erfolgreiche Ermittlung durch die Polizei bleibt aus, ebenso die öffentliche Anteilnahme an den Opfern. Tötungsdelikte, schwere Körperverletzung, sexuelle Nötigung, Missbrauch jeder Art geschehen meist nicht in dunklen Gassen, Parks oder U-Bahnhöfen. Tatort Nummer eins ist das traute Heim. Nur weil diese alltägliche Gewaltausübung meist unsichtbar bleibt, erscheint das Überwachungskamerabild vom Karatekick gegen den Münchner Rentner, erscheint die Gewalt der Straße als derart schockierend und unvorstellbar.

Straßenkulturen funktionieren nach den Regeln der Straße, die Anderson in seiner Ethnografie des Problemstadtteils von Philadelphia beschrieben hat. Es handelt sich dabei um einen Katalog informeller Regeln, die das Miteinander von Personen und die Gewaltanwendung steuern. Bedeutend sind dabei Vorschriften für das "Auftreten" von Personen, die einen gewissen Status für sich beanspruchen. Zugleich schreiben sie Reaktionen vor, wenn diese Personen sich durch andere herausgefordert sehen. Dieser Code ist verbindlich - sowohl für die Streetleute, als auch für jene, die versuchen, ohne kriminell zu werden, zu überleben.

Im Kern des Codes steht der Begriff "Respekt". Das ist die Währung, die zählt. Ursprünglich bedeutet Respekt "Rücksicht". Doch hier geht es um das genaue Gegenteil: um den Respekt als Tributleistung an die gesellschaftlich Nichtrespektablen. To pay ones respect verweist auf die Heller-und-Pfennig-Qualität des Worts, to pay ones last respect bedeutet, man erweist die letzte Ehre, indem man zum Begräbnis erscheint. Das machen jene aber nicht, die jemand wegen (einer unterstellten oder beabsichtigten) Respektverletzung umbringen. Jemandem Respekt erweisen, besser: zollen, verbindet sich mit einer Erwartung von Unterwürfigkeit der Niedriggestellten; einer vormodernen hierarchischen Anordnung. Wenn der Feudalherr mit seinen Samurai vorbeireitet, muss sich der Pöbel in den Staub werfen und den Kopf senken. Im feudalen Japan und Europa beruht diese bedingungslose Unterwürfigkeit auf enormen Sanktionsdrohungen. Wer sich respektlos gegenüber der Herrschaft verhält, verliert sein Leben. In einigen Slums ist das auch das Sanktionsprinzip der Gangsta-Herren.

"Respekt" ist für den, der ihn gezollt haben will, ein äußerst hochwertiges Objekt: schwer erkämpft, leicht verloren, und es muss ständig darauf geachtet werden. Der Code der Straße gibt den Rahmen ab für die Wahrung und Wartung von "Respekt". Das Erscheinungsbild einer Person, ihre Kleidung und ihr Auftreten, sollen wie beim Samurai verdeutlichen, dass ein gewisses Maß an "Respekt" selbstverständlich aufzubringen ist. Man wird als Respektperson nicht "angemacht", nicht "gedissed". Für den Vorwurf und die Ahndung des dissing gilt der Code der Straßenregeln, nicht das Bürgerliche Gesetzbuch. Die erfolgreiche Comedysendung "Was guckst du?" oder die Clowns des Mundstuhl-Duos bringen in ihren Sketchen mit Protagonisten aus dem Zuwanderungsmilieu das Wesen der Respekterwartung und seines Gegenteils, des dissing, besser auf den Punkt als die Desintegrationstheorien vieler Gewaltexperten.

Denn die alltägliche Aggressivität hat nicht nur etwas mit Arbeitslosigkeit zu tun. Sie bricht in konkreten Situationen los und hat mit extremer Empfindlichkeit gegenüber Andeutungen nonverbaler oder verbaler Missachtung und Beleidigung zu tun. "Zeichen" der Missachtung werden als Angriffsverhalten aufgefasst und mit verbaler und physischer Aggression beantwortet. Darin drückt sich eine erhebliche Entfremdung von den Werten und Zeichen der bürgerlichen Gesellschaft aus. Tatsächlich bedeutet der Code eine kulturelle Anpassung, eine Gewöhnung daran, dass die Menschen den Glauben an die Polizei und die Justiz aufgegeben haben, schreibt Anderson.

Dass man in den Armenslums von Chicago, New York und Los Angeles diesen Glauben verloren hat (sofern man je Grund dazu hatte, ihm zu vertrauen), liegt daran, dass sich die Polizei dort nicht um die Bewohner kümmert. Sie kommt nicht, wenn sie gerufen wird. Sie repräsentiert für die Menschen, die dort leben, nur die Mehrheitsgesellschaft.

Diesen Mangel an demokratischer police accountability kann man auch der Staatsmacht in Frankreich im Umgang mit den Banlieues vorwerfen. Dieser Mangel war die Hauptursache der Ausschreitungen vom Herbst 2005. Da er nicht behoben wurde, schon gar nicht unter Präsident Nicolas Sarkozy, der diesen Mangel für eine Tugend hält und meint, man könne soziale Missstände "wegkärchern", gab es 2007 erneut Ausbrüche der Gewalt.

Wer in rechtsfreien Räumen (rechtsfrei im Sinne demokratisch verfasster Gesellschaften) "auf sich selbst aufpassen" kann und psychologische oder physische Kontrolle ausübt, gar andere beschützen kann, genießt Respekt. Er kann auch nicht als völlig willkürlicher Nachbarschaftsdespot auftreten. Er muss ein System von Geben und Nehmen mit seinesgleichen aufbauen; er braucht Reputation und auch die Angst, die man vor seiner Gewalt hat, wenn man sie herausfordert. Der Code der Straße entstehe dort, wo der Einflussbereich der Polizei ende und es der persönlichen Verantwortung des Einzelnen unterliege, sich um die eigene Sicherheit zu kümmern, schreibt Anderson. Sind die Straßenregeln etabliert, bestimmen sie auch das Verhalten von nicht delinquenten Personen im öffentlichen Raum des Problemviertels, weil dieses von den Herren der Straße dominiert wird.

Die Mehrheit der Leute in Problemvierteln gehört zu den working poor. Sie sind materiell bessergestellt als die Empfänger staatlicher Hilfen, und sie schätzen den Wert ehrlicher Arbeit. Sie sind bereit, für ihren Nachwuchs Opfer zu bringen, und glauben grundsätzlich an das Wertesystem der Mehrheitsgesellschaft. Sie hoffen auf eine bessere Zukunft, zumindest für ihre Kinder. Viele sind als Eltern streng, wachsam, religiös, aber prinzipiell kooperationsbereit, wenn es um die Wiederherstellung eines sozial verträglichen Zustands im Viertel geht.

ie "Desorganisierten" hingegen nehmen wenig Rücksicht auf andere. Sie sind als Eltern selten oder gar nicht dazu in der Lage, mit den Anforderungen an ihre Rolle umzugehen. Ihr Alltag ist oft desorganisiert und voller Frustrationen. Die Frauen haben sich in Beziehungen mit Männern verstrickt, die sie häufig ausbeuten. Ihre Verbitterung und ihr Ärger sitzen tief; ihr Wunsch nach Kontrolle wird versagt, was zu dem Bedürfnis, "auszuteilen", führt; ihre Sicherungen brennen schnell durch. Ihr Erziehungsstil ist oft ungeduldig, Grundlage eines von Gewaltgebrauch gekennzeichneten Verhältnisses zu ihren Kindern. Für die kleinsten Irritationen gibt es Schläge.

Dies nennt die Kriminologie den "intergenerationellen Zyklus der Gewaltbereitschaft". Kinder erfahren die Auseinandersetzungen und die häusliche Gewalt in der eigenen Wohnung und erlernen die Grundregel "might makes right", Gewalt geht vor Recht. Die praktischen Konsequenzen aus diesem Lernerfolg lauten, dass man Konflikte physisch angehen und schnell zuschlagen muss.

Die Straße ist Sozialisationsagentur für Straßenkids, und die Clique der Gleichaltrigen ersetzt die Familie. Die Straße lehrt, sich gewaltsam durchzusetzen. Schlagen, verbales Herabsetzen, Beschimpfen gehören zur Sozialisation in der Straßenkultur. Das System beruht auf andauernden Respektkampagnen; darauf, schon in der Kindheit streiten und kämpfen zu lernen. Wer dann Kämpfe physisch für sich entscheiden kann, erntet den Respekt der anderen. Might makes right wird zur Lebensregel; Härte gilt als unverzichtbar. Die soziale Bedeutung des dauernden Kämpfens liegt dem nicht zu unterbrechenden Gewaltzyklus zugrunde: Wenn dich jemand anmacht, zahl es ihm zurück. Wenn dich jemand disst, mach ihn fertig.

Ausdruck findet das Selbstwertgefühl in bestimmten materiellen Dingen, vor allem Luxusobjekten: Jacken, teure Sportschuhe und Goldschmuck sind das nach außen gezeigte Symbol des Eigenwerts; des Besitzes, den man verteidigen kann und wird, falls ihn jemand anrühren sollte. Um dazuzugehören, muss man die angesagten Luxusobjekte, die "korrekte" Kleidung, die entsprechenden Markenschuhe etc. vorzeigen können. Wer das nicht kann, wird verspottet oder sogar angegriffen. Ein Selbstwertgefühl, das auf Dingen beruht, ist ein prekärer Zustand.

Man kann allerdings durch den Diebstahl, den Raub von Objekten "dazugehören": das Ganze ist eine Trophäenökonomie mit einer dissozialen Laufbahnordnung: Ich klettere sozial nach oben, je besser ich jemand anderen runtermachen kann. Wenn jemand den Code der Straße nicht kennt und deshalb zu meinem Opfer wird, ist er "selbst schuld". Niemand sollte es wagen, meine männliche Ehre anzurühren: Denn sie ist das Einzige, was zählt. Ich muss nach außen deutlich machen: Nichts schreckt mich, ich schrecke vor nichts zurück. Ich habe nichts zu verlieren, das schützt mich. Das Gefängnis ist keine Katastrophe, es zählt wie eine Promotion, es steigert meinen Status, meine Reputation auf der Straße. Außerdem sitzen meine Kumpels schon dort, und wir halten zusammen und kontrollieren die Knastökonomie.

Die Münchener Tatverdächtigen sind Zöglinge der hier beschriebenen Sozialisationsagenturen, ihrer Normen und ihres Codes. Deshalb zeigen sie keine Reue. Sie durch Überschreiten des Höchststrafmaßes im Rahmen der Jugendstrafe bändigen zu können ist eine völlig absurde Annahme. Denn dieser Code der Straße dient dem Schutz und Selbstwert derer, die keine anderen Ressourcen haben als ihre männliche Ehre. Sie verachten das Wertesystem der Abgesicherten, und anstelle erwachsener männlicher Vorbilder sind die Leitfiguren der Szene Gangsta-Rapper wie Bushido, die Gewalt als Antwort auf vermeintliches Dissing verklären, Selbstmordattentate verherrlichen und dies mit einem brachialen Machismo kombinieren ("Wir stürzen ab, und ich ficke mit der Stewardess", rappt etwa Bushido). Diesen Jugendlichen fehlt es von klein auf an sozialen Perspektiven, an Einsicht in die Folgen ihres eigenen Handelns und an Scham über schädliches Verhalten. Von ihnen Reue zu erwarten ist naiv. Sie haben es nicht gelernt, wir haben es ihnen vorenthalten, weil wir sie sich selbst überlassen haben.

icht längere Haftstrafen oder Bootcamps werden bei denen helfen, die noch nicht vor dem Richter stehen. Stattdessen benötigen wir Netzwerke aus Professionellen und Engagierten in den entsprechenden Vierteln. Es braucht ein tatsächliches Zusammenwirken von Bewohnern, Eltern, Sozialarbeitern, Lehrerinnen, Aktivisten, die etwas ändern wollen, keine elitären Clubs der Kriminalprävention. Der Aggression im Alltag muss entschiedener begegnet werden. Eine mit Recht und humanitärem Anstand vereinbare Form, die Täter zu beschämen, müsste entwickelt werden. Das wäre kein Pranger, wie deutsche Pädagogik stets vermutet.

Wer Schaden verursacht, muss lernen, sich zu stellen und Empfindungen darüber zuzulassen. Diese Empfindung heißt Scham. Man kann sie genauso lernen wie den negativen Code, der Schuld an Gewalt leichter ertragen lässt als Scham. So etwas wäre eine deutlichere Reaktion auf einsetzende Formen der Gewaltorientierung bei Jugendlichen. Wer Gewalt verhindern will, muss ihre Neutralisierung bei den wahrscheinlichen Tätern und ihrem sozialen Umfeld bekämpfen. Das bedarf geschulter Kräfte und wird trotzdem anstrengend werden.

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21 Kommentare

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  • GE
    Gudi Esog

    Als Sozialpädagogin, die seit Jahren mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Bereich "Übergang Schule-Beruf" arbeitet, ist dieser Artikel für mich interessant. Er erklärt Hintergründe eines Verhaltens, was ich selber bei Jugendlichen erlebt habe. Sie haben mir von den Gesetzen der Straße erzählt. Als jemand, der davon nicht davon betroffen ist, ist es schwer zu verstehen, dass es Menschen in dieser Gesellschaft gibt, die in ihrem Verhalten anderen Regeln und Gesetzen folgen, als ich es gewohnt bin. Diese Gesetze der Straße betreffen genauso deutsche Jugendliche und es ist auch nicht auf bestimmte Stadtteile beschränkt, sondern auf bestimmte gesellschaftliche Gruppen. "Meine" Jugendlichen haben mir erklärt, dass meine Regeln in ihrem Umfeld nicht funktionieren, weil es dort andere Regeln gibt. In diesem Sinne ist dieser Artikel für mich sehr interessant, weil er erklärt, wie bestimmte Bevölkerungsgruppen "ticken". Denn das Verstehen erleichtert auch den Umgang damit. Und - verstehen heißt nicht entschuldigen...

  • C
    ceroman

    Ich denke der Autor hat beschrieben was in den Köpfen der Menschen vorgeht die dem Gesetz der Straße folgen, das heißt aber nicht dass wir alle dem folgen sollen.

    Einige hier haben anscheinend den Text nicht verstanden.

    Als Werkzeug, um solche Menschen zu verstehen und ihre meist niederen Beweggründe zu kennen, halte ich den Text für wertvoll. Egal ob man einverstanden ist oder nicht, der Text hat mehr IQ als die unterirdischen Meinungen die hier und anderswo in diesen Tagen kursieren. Die Wahrheit ist nie einfach, auch wenn Koch und Bild es Euch einreden wollen.

  • H
    hotdog

    Ich habe ein schweres, arbeitsreiches Leben hinter mir und keine Lust, vor diesem kriminellen Pack im Staub zu kriechen und "Respekt" zu erweisen.

    Wofür auch?

    Kriminelle gehören bestraft, kuscheln kann man ja hinterher.

  • A
    Alster

    Es ist doch allgemein zu spüren, dass hier in diesem Land mit zweierlei Maß gemessen wird.

    Verfolgt man die Urteile der Deutschen Justiz

    über Ausländer, so ist doch klar erkennbar, dass

    deutsche Straftäter hier höher bestraft werden

    als ausländische. Wo bleibt denn da noch der

    Respekt vor dem Land an sich. Man stelle sich vor

    ein deutscher Vater hilft dem Kind des Nachbarn

    und prügelt sein eigenes. Kann das Nachbarkind

    dann noch Respekt haben vor dem Nachbarn? (Von dem

    deutschen Kind ganz zu schweigen), das hat dann

    auch keinen Respekt mehr vor seinem Vater. Kaum

    jemand merkt, oder will erkennen, dass in

    diesem Land bald die Anarchie herrscht. Kindermorde häufen sich, Gewalttaten nehmen zu,

    die Armut breitet sich aus. Und wer ist schuld?

    ''Die Gobalisierung'' oder die Unfähigkeit etwas zum Positiven zu bewirken. Verlangt man von dem

    Volk Vernunft, so muss man mit gutem Beispiel

    voran gehen und nicht nur auf die Seidensticker-

    Krawatten- Träger schielen um denen alles recht

    zu machen. Die Selbstbereicherung und damit

    der Verlust der Souveränität zersört die Regierungsfähigkeit der Volksvertreter.

  • A
    Andreas

    Auch ich lebe in einem sogenannten Problemstadtteil. Ja, und ich freue mich darüber, dass sich hier viele Menschen in einem Stadtteilbeirat engagieren. Anstatt hochabstrakt daherzulabern! Wovon man nicht sprechen kann, soll man schweigen!

    Und mir ist auch einmal Gewalt angetan worden. Ich kenne die Hintergründe: familiäre Gewalt, mangelnder Respekt durch die gebildete Mehrheitsbevölkerung und so weiter. Aber wie soll ich verzeihen, ohne die Gewißheit, dass sich diese Aggression nicht wiederholt?

    Wie wäre es mal mit Handlungsanweisungen, sprich Tips, statt Handlungsaufforderungen?!

  • L2
    Leser 2008

    Ich verstehe das so:

    Solange Menschen in "asozialem" Umfeld aufwachsen und nicht die wichtigsten Regeln gütlichen Umgangs miteinander lernen, wird 1 von 20 (oder 1 von 50 - nur eine Beispielzahl) "auffällig" = gewalttätig.

     

    "Möglicherweise bald"-Gewalttäter kann man nicht verhaften, nur solche, die schon zugeschlagen haben. Das werden sie nach dem Gefängnis mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit (80% allgemeine Rückfallquote) wieder tun. Damit beende ich die Gewalt gegen Unschuldige/zufällige Passanten also nicht.

     

    Eine "Lösung" (die ich nicht befürworte) wäre, Gewalttäter grundsätzlich so lange einzusperren, bis sie alt und klapprig sind und keine Gefahr mehr darstellen. Das Prävention dann bei weitem günstiger (=für die Gesellschaft besser + preisgünstiger) ist, muss nicht mehr bewiesen werden.

    Das heißt für mich, dass es keine Alternative zum "in die Problemkieze reingehen" und mit den Menschen arbeiten gibt.

  • A
    Anke

    @Christine B.: Genau das machen sie, die jungen Schläger. Sie treffen eigene Entscheidungen. Aus unserer Sicht die falschen, aber immerhin welche, von denen sie glauben, dass sie dafür einstehen können, und sei es im Knast. Wer sich mit 15 ganz bewusst für Gewalt entscheidet, der kann diese Entscheidung oft über Jahrzehnte durchhalten. Dem Kerstenschen Artikel entnehme ich vor allem, dass man nicht warten sollte, bis es so weit ist. Man sollte handeln, bevor falsche Entscheidungen fallen, und zwar richtig. Es gibt keinen besseren Weg. Und eins noch: Wenn die sozialen Probleme in dieser Gesellschaft noch nicht zum großen Knall geführt haben, dann liegt das wohl vor allem daran, dass jeden Tag wieder jede Menge Leute genau das tun, was Joachim Kersten fordert: vorbeugen und heilen. Nur kommen sie damit nicht über Wochen in die Nachrichten.

  • S
    Shrike

    Der vorliegende Artikel ist zwar informativ, aber eigentlich ist das meiste von dem, was da geschrieben steht, relativ trivial.

    Die jungen Männer aus der Unterschicht etablieren ein Faustrecht inklusive der Freiheit, schwächere zu berauben. Untereinander gibt es Hierarchien, ständige Drohgebärden sind Alltag.

    Da freuen sich die Anthropologen: Wie in der Steinzeit.

    In unserer heutigen Gesellschaft bedeutet dies eine partielle Auflösung der Zivilisation, denn wo man vor jeder Bande brutaler Rotzbengel auf der Hut sein muss, kann von Zivilisation wohl kaum die Rede sein.

     

    Was an dem Artikel stört, ist natürlich die Art, wie das Verhalten dieser Jungs auf ihr Umfeld, auf ihre familiären Verhältnisse und mal wieder auf die Versäumnisse der "Gesellschaft" zurückgeführt wird.

    Von einer Eigenverantwortung dieser Personen ist kaum die Rede.

    "Von ihnen Reue zu erwarten ist naiv. Sie haben es nicht gelernt, wir haben es ihnen vorenthalten, weil wir sie sich selbst überlassen haben."

    WIR haben es ihnen vorenthalten ?

    WIR haben sie sich selbst überlassen ?

     

    Tut mir Leid, irgendwo ist Schluss.

    Die Eltern dieser Jungs haben bei deren Erziehung offenbar gründlich verkackt.

    Sorry, aber irgendwas muss da schiefgelaufen sein, was, dass sagt der Artikel ja auch.

    Also warum sind dann "wir" wieder schuld ?

    Was hätten "wir" denn noch machen sollen ?

    Was hätte die Politik denn noch tun sollen ?

    Was hätte man für Serkan A. denn noch alles tun müssen, damit er bitte, bitte niemanden zusammenschlägt ?

    Würde man nun versuchen, etwa die Erziehung in bildungsfernen Migrantenfamilien stärker staatlich zu betreuen, würden die Linken und die Taz dann nicht womöglich "Diskriminierung !" schreien ?

    Weil die Einwanderer doch ein Recht auf Eigenbestimmung haben und so ?

     

    Und was rechtsfreie "Ghettos" angeht:

    Diese sind nicht nur so schlimm, weil die Polizei zu wenig tut (selbige gestraft mit Personalmangel und Sparmaßnahmen, danke Politiker !), sondern vor allem wegen den jungen Kriminellen selbst.

    Diese nämlich reproduzieren die Verhältnisse, von denen sie anscheinend so geprägt werden, tatkräftig selbst mit ihrem Verhalten.

    Gerade wo die Polizei der bösen, bösen Mehrheitgesellschaft zu oft abwesend ist, kann diese Polizei die Probleme ja zunächst einmal gar nicht verursachen.

    Statt dessen sind sich die kleinen Gangster doch selbst ihr schlimmster Feind. Und ein paar von ihnen rappen dann noch drüber, teils jammernd, teils stolz.

    Eigenverantwortung ? Fehlanzeige !

     

    Und hinterher heißt es, Polizei und Gesellschaft hätten all dies verhindern müssen... na klar.

     

    Die zwei U-bahn-Schläger etwa sind volljährig.

    Sie wissen, dass es verboten ist, sie tun es dennoch.

    Und mehr noch: Indem sie den Rentner erst einen "Scheißdeutschen" genannt und dann fast totgeschlagen haben, unterscheidet sich ihr Verhalten im Grunde so gut wie gar nicht mehr von dem junger deutscher Neonazis, deren Biographien oft frappierend ähnlich sind.

    Das muss Konsequenzen haben.

    Zunächst müssen solche Schläger aus dem Verkehr gezogen werden, zum Schutz der Allgemeinheit.

    Und es muss klar sein, dass nicht sie anderen ihre komischen Codes auzwingen dürfen, sondern SIE sich an die Regeln dieser Gesellschaft halten müssen.

    Mit Respekt und Ehre haben die übrigens wenig zu tun, eher mit hemmungsloser Machtausübung und verlangter Unterwürfigkeit körperlich Stärkeren und Brutaleren gegenüber. Wo ist da der Respekt ? Ich sehe ihn nicht.

    Wie man diesem Gewaltproblem dann Herr wird, ist sicherlich nicht leicht zu beantworten.

    Einfach nur Knast reicht sicher nicht.

    Diese Jungs mögen Eigenverantwortung nie gelernt haben, dennoch muss man sie von ihnen verlangen.

    Alle Resozialisierungsmaßnahmrn sind letztendlich auf die Kooperation der Täter angewiesen.

    Sie müssen sich ändern WOLLEN.

    Oder es bleibt wirklich nur noch wegsperren.

  • CB
    Christine B

    Ich bin 21, weiblich und vor ca. 1 Woche selber Opfer eines wahllosen Angriffs geworden. Ich habe mit einer Freundin auf der Reeperbahn in Hamburg etwas gegessen und wurde dann von einem Anfang 20 jährigem südländischem Herren niedergeschlagen, der scheinbar verärgert war, dass wir ihm keinen Respekt zollten, nachdem er uns als Schlampen titulierten. Ich habe "nur einen Schlag" verpasst bekommen - aber dieser eine Schlag hat gereicht, dass ich 2 Tage meine persönliche Hölle durchlaufen bin. Und noch einmal: "nur ein Schlag", andere Opfer von Gewalttaten erfahren das gerade mal als Eröffnung eines ganzen, um Welten schlimmeren Verbrechens gegen sich. Entscheidend für das Gefühl, was mir die Tage danach so zu schaffen gemacht hat war aber, dass der Herr der mich da nieder geschlagen hat mir aus purer Lust einem anderen (mir) zu schaden den Schlag verpasste. Er ist in meinen persönlichen Bereich eingedrungen, weil ihm gerade "danach war". Ich bemühe mich sehr zu verstehen, was jemanden dazu bringen kann, eine junge Frau die etwas isst so nieder zu schlagen dass sie eine Amnesie davon mitnimmt.

    >>Von ihnen Reue zu erwarten ist naiv. Sie haben es nicht gelernt, wir haben es ihnen vorenthalten, weil wir sie sich selbst überlassen haben.

  • M
    Michael

    Je schlimmer die Kacke am dampfen ist, desto trivialer und brutaler die Manipulation in den Medien.

    Seit wann werden U-Bahnschlägereien tagelang zur besten Sendezeit immer wieder gezeigt?

    Zum Glück gibt´s keine anderen Probleme, mit denen sich der mündige Bürger auseinander setzen muss.

  • E
    Elternteil

    @bugsbunny:

    Auf so ein Geschwafel wie von Ihnen warten die Gewalttäter geradezu - um sich hinterher über so viel Gutmenschlichkeit totzulachen . Im Übrigen bedauere ich nicht mich, sondern vielmehr meine und andere Kinder, die tagtäglich den Anfeindungen und der Übergriffe bestimmter Migrantengruppen ausgesetzt sind. Ich verwette meinen A... darauf, dass Sie keine Kinder haben, wenn ja, dann diese mit Sicherheit nicht Schulen oder Kindergärten mit 80% und mehr Ausländeranteil besuchen. Die Integration dürfen für euch Klugscheisser immer die anderen- von euch das Prekariat genannt- leisten. Ihr verlasst Bezirke wie Kreuzberg mit der Einschulung eurer Gören und labert dann im Prenzlberg von Multikulti. Um Ihren Horizont mal etwas zu erweitern, empfehle ich den minority report oder den neuseten Bericht von Roman Reusch über Ausländerkriminalität.

  • B
    bugsbunny

    Ein wunderbarer Text, der zunächst erstmal die Funktionsmechanismen von Jugendgewalt erklären will. Wie man damit umgeht - hier wird "Schamerlernen" vorgeschlagen - ist gesellschaftspolitisch sicherlich ein wichtiger, aber dennoch erst der zweite Schritt. Denn erstmal geht es doch darum zu verstehen, was eigentlich abläuft - egal, ob wir das gut finden, uns dabei wohl fühlen oder lieber nicht davon betroffen sein wollen. Ich würde mir sehr wünschen, dass Herr Kersten - oder natürlich andere Qualifizierte und Reflektierte (d.h. NICHT solche Diskussionsteilnehmer wie das wütende, selbstgerechte "Elternteil" im Kommentar drüber) - "Lösungsvorschläge" in der taz diskutieren und über die Machbarkeit sprechen. Speziell die Frage, welche Aufgaben dem Staat, der Zivilgesellschaft oder dem einzelnen Privatmann/frau bzw. in welchen Kooperationen zukommen, ist doch für eine emanzipierte Gesellschaft im 21. Jahrhundert extrem spannend.

  • B
    bugsbunny

    Ein wunderbarer Text, der zunächst erstmal die Funktionsmechanismen erklären will. Wie man damit umgeht, hier wird "Schamerlernen" vorgeschlagen, ist sicherlich gesellschaftspolitisch ein wichtiger aber dennoch der zweite Schritt. Denn erstmal geht es doch darum zu verstehen, was eigentlich abläuft - egal, ob wir das gut finden, uns dabei wohl fühlen oder lieber nicht davon betroffen sein wollen. Ich würde mir sehr wünschen, dass Herr Kersten - oder natürlich andere Qualifizierte (d.h. NICHT das wütende, sich selbstbemitleidende "Elternteil" im Absatz drüber) - "Lösungsvorschläge" in der taz diskutieren und über die Machbarkeit sprechen.

  • E
    Elternteil

    Alles bla, bla, bla eines abgehobenen Professors, der diese Früchtchen wahrscheinlich nicht mal bei seinen "Studien" live erleben durfte, weil diesen Job seine Assis für ihn übernahmen. Deutschland hat sich seit jahrzehnten fast ausschließlich die Unterschichen aus aller Herren Länder ins Land geholt und reibt sich nun verwundert die Augen. Und der Staat resp. wir als Steuerzahler dürfen jetzt die Suppe inform von Intergrationskosten, Hartz IV-Kosten, Migrationsforschungskosten, Knastkosten, Integrationskosten etc.pp. finanziell wieder auslöffeln. Lustig ist ja auch, dass Frau Schavan den Betrieben, die Jugendliche OHNE Schulabschluss ausbilden, Prämien zahlen will. Ich werde meinen Kinder mal für die nächste Zeit das Erledigen von Hausarbeiten verbieten...Garant für eine Lehrstelle. GAAANZ fein ausgedacht. Leistungsträger werden ausgelutscht, Versager und Kriminelle hofiert. Niebel hatte nicht Recht: ES IST SCHLIMMER ALS IN DER DDR!!!!

  • MG
    Magdalene Geisler

    Seltsam, dass mich dieser durchaus interessante Beitrag selbst in aggressive Stimmung versetzt hat. Er vermittelt den Eindruck, dass man es gewissermaßen mit fremden ?Eingeborenen? im Großstadtdschungel zu tun hat und nicht mit Mitbewohnern unserer Großstädte. Deshalb kann man von denen auch nichts fordern, sondern man soll sie und ihre dämlichen Respektregeln verstehen und am besten akzeptieren. Die einzigen die sich da noch auskennen sind ohnehin eingeweihte Profis und Experten. Herrlich. Als Frau hat man sowieso die Augen niederzuschlagen, ein Vorschlag der mir auf der Straße auch schon gemacht wurde. Wie beantworte ich denn nun solche respektlosen Angriffe auf meine Würde?

     

    Irgendwie strahlt der Beitrag für mich schon wieder was aus von Herrschaftsgebaren und von männlicher Komplizenschaft, die mir nicht gefällt. Nichts dagegen, dass man verstehen soll, wie diese Bengels ticken, aber noch sind wir nicht im Ghetto und müssen vorbeugend Respekt zollen.

  • DS
    Dieter Staas

    Natürlich hat das bestehende Recht genug Möglichkeiten die nicht ausgeschöpft werden.

    Aber die Gerichte sind überlastet, die Strafanstalten überfüllt und wir haben viel zu wenig Polizisten und die sind unterbezahlt.

    Wer mehr Sicherheit will muss auch den Preis bezahlen.

    Leider sind seit Jahren Steuergeschenke an Reiche und Industrie und eine unendliche Diätenerhöhungen wichtiger.

    Aber die wissen schon wie mann/Frau ein Volk aufwiegelt, mit Angst können sie halt besser Wahlkampf machen, die dummen Wähler werden schon darauf reinfallen.

    Vor einigen Tagen waren noch Mindestlohn und Kombilohn im Gespräch, jetzt haben 5 Jugendliche es geschafft dass nur noch ein Thema Deutschland beherrscht und keiner merkt wie er verarscht wird.

    Die CDU auf Stimmenfang bei den nimmerklugen Rechten so nötig haben sie es.

    So traurig ist das Bild dass sich Frau Merkel als unsere Kanzlerin vor diese Volksverhetzer stellt und damit in den Wahlkampf zieht, ich schäme mich vor unseren Nachbarn. Liebe Nachbarländer es ist Wahlkampf in Wirklichkeit sind wir Deutsche nicht so Blöd...

  • S
    sowi75

    auch wenn es sinnvoll wäre, sich drum zu kümmern, so stellt sich allerdings die ernsthafte frage, wer sich da denn die hände schmutzig machen wollte.

    das integration, sei es sozial oder ethnisch, liefe ja angesichts der sattsam bekannten benachteiligungs- und ausgrenzungsszenarien auf die notwendigkeit hinaus, daß sich eben engagierte bürger bereitfinden, hier so etwas wie bürgersinn zu zeigen und selbver aktiv zu werden. spricht man dies in qualifizierten kreisen an, so wird das mit verweis auf andere, die auch diagnostizieren und nicht handeln, abgewehrt.

    daher habe ich auch nur zu dem artikel einerseits lobend zu bemerkenb, daß hier mal einige sachen sehr gut erklärt werden, aber die abschließende handlungsaufforderung eher illusorisch ist.

    so schließe ich mich auch nur dem vorstehenden kommentar an:L ich möchte von sowas nicht belästigt wefden, man halte es mir vom leibe. letztlich: wozu zahle ich denn steuern und dergleichen? sicherlich nicht, um auf der straße angegriffen zu werden.

    da bin ich leider realistisch, realistisch auch, hier den mainstream zu sehen, der nicht zuletzt auch für freigabe von mitteln für derlei arbeiten sorgt.

  • E
    Eisvogel

    Respekt? Aber nur einseitig, oder wie?

     

    Und dergestalt, daß eigene RespektLOSIGKEIT nicht auch nur angesprochen werden darf, sonst setzt es verbale bis körperliche Gewalt?

     

    Merkt eigentlich keiner daß diese Straßenmentalität keine Diskussionsgrundlage, sondern eine selbstegerechte, doppelmoralische Kampfansage ist?

  • SB
    Sascha Bachmann

    Hallo,

    es ist nur eine Kleinigkeit, aber ich bitte euch die Anfangsbuchstaben in folgenden Absätzen zu ergänzen, sie müssen irgendwie vom CMS verschluckt worden sein:

     

    m Jahr 1994 erschien in der US-amerikanischen Zeitschrif

     

    ber im gängigen Bild der Straßengewalt

     

    ie "Desorganisierten" hingegen

     

    icht längere Haftstrafen oder Bootcamps

     

    Vielen Dank, dann kann ich den Artikel auch guten Gewissens weiterschicken :)

    Sascha

  • MP
    melanie probst

    .....Tatort Nummer eins ist das traute Heim. Nur weil diese alltägliche Gewaltausübung meist unsichtbar bleibt, erscheint das Überwachungskamerabild vom Karatekick gegen den Münchner Rentner, erscheint die Gewalt der Straße als derart schockierend und unvorstellbar.

    -------------------------------------------

    bei uns zuhause gibt es so eine gewalt nicht und auf der strasse will ich auch unbelästigt und ohne gewalt von a nach b gelangen.ich will auch gar nicht irgendwelche codes von banden kennen die sich evtl gedisst fühlen könnten und schon gar nicht will ich wegen einem falschen wort oder blick ein messer im bauch haben.was soll denn der scheiß......hallo???

  • HK
    Hans-Jürgen Kapust

    Danke zunächst für diese Information über diesen Autor. Aus eigener Erfahrung, weil ich seit mehr als dreissig Jahren mir dies hier beschriebene Umfeld zum Leben ausgesucht habe, kann ich diese hier beschriebenen Mechanismen nur bestätigen. Und es gibt dem hier gesagten kaum etwas hinzuzufügen; die Konsequenz ist, wirklich an der Legitimation demokratisch verfasster Herrschaft zu arbeiten, und zugleich den mit doppelter Blindheit geschlagen Bereichen der privaten Beziehungen Öffentlichkeit zu verschaffen.

    Die Analyse von Anderson ist ein brauchbares Instrument, um Taktiken und Strategien gegen die Gewalt der Strasse zu entwickeln.

    Hajü