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Neuer Spiegel-ChefOffenbar interne Lösung gefunden

Das Wirrwarr um die Nachfolge des bisherigen Spiegel-Chefredakteurs Stefan Aust scheint gelöst: Die Neuen kommen aus dem Hause und heißen Blumencron und Mascolo.

Der amtierende Zampano Aust (links) und der kommende, Müller von Blumencron. Bild: ap/dpa

Aus Verlagskreisen des Spiegel heißt es heute, dass endlich die neuen Chefredakteure gefunden sind. Das melden mehrere Medien. Demnach handelt es sich um Georg Mascolo, bisher Leiter des Berliner Parlamentsbüros des Spiegel, und Mathias Müller von Blumencron, Chefredakteur von Spiegel Online.

Eine offizielle Bestätigung steht noch aus, auch muss nach den Angaben aus informierten Kreisen der Verlag Gruner + Jahr noch zustimmen. Die Bertelsmanntochter Gruner + Jahr hält mit 25,1 Prozent eine Sperrminorität am Spiegel-Verlag. Es ist jedoch die interne Lösung, die nach den Fehlschlägen mit externen Kandidaten von allen erwartet worden war.

Müller von Blumencron führte Spiegel Online zum größten Newsportal in deutscher Sprache. Er war schon bei früheren Lösungen als einer von zwei Chefs im Gespräch. Neben seiner ruhigen Art wird er auch zur Absicherung der Verknüpfung Print-Online intern als gute Wahl gesehen. Mascolo kam ins Rennen, weil ein externes Aushängeschild für den Chefredakteursposten nicht gefunden wurde und Parlamentsbürochefs traditionell als gut vernetzte Aufstiegsposten gelten.

Der noch von Spiegel-Gründer Rudolf Augstein eingesetzte Stefan Aust war während eines Urlaubs auf Bali abserviert worden: Sein Vertrag werde nicht verlängert, hieß es aus dem Spiegel-Verlag. Allerdings war dies durch eine Indiskretion vorher bekannt geworden, ebenso wie potentielle Nachfolger - darunter der Chef des ZDF-heute journals, Claus Kleber. Dieser hatte nach guten Angeboten des ZDF den Spiegel-Chefposten dankend abgelehnt. Die Öffentliche Diskussion der heiklen Nachfolgefrage und interne Spiegel-Streitereien hatten in der Medienbranche für Häme gesorgt, was es externen Kandidaten für den Chefredakteursposten sehr schwer machte.

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