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Hessens KoalitionssucheErste Grüne rebellieren gegen Ampel

In Hanau hat der erste Stadtverband der hessischen Grünen die Nase voll von der starren Fixierung der Parteispitze auf SPD und FDP. Die Hanauer fordern Gespräche mit den Linken.

Bitte nicht näher kommen! Tarik Al-Wazir mit Andrea Ypsilanti - und für Hanaus Grüne in angemessener Distanz FDP-Chef Jörg-Uwe Hahn im Hessischen Landtag. Bild: dpa

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9 Kommentare

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  • A
    Anne

    Hallo 'müller': Hauptsache man pflegt seine Vorurteile, nicht wahr?

     

    Die bündnisgrüne Mehrheit und das Programm sind mir zwar z.B. auch zu wenig kapitalismuskritisch, aber seit dem letzten Parteitag haben sie immerhin wieder linken Wind in den Segeln.

     

    Übrigens ist Dein Seitenhieb, der evtl. polemisch auf 'fair' und/oder 'öko'-Siegel zielt, sowohl eine grobe Herabsetzung der Jahrzehnte lang hart erkämpften Fortschritte in diesem Bereich, als auch eine extrem grobe Verkürzung der bündnisgrünen Programminhalte.

  • BW
    bernhard wagner

    Bündnis'90/DieGrünen haben mit der Linkspartei tatsächlich mehr gemeinsam als mit der FDP, nicht nur in Hanau. Wann fallen endlich in den 3 Lagern - SPD, Grüne und Linkspartei - die Scheuklappen weg? Gesinnungsethisches Festklammern an Positionen schadet letztlich in der Praxis oft eben diesen Positionen viel mehr. Unterschiede sind zwar nicht einfach zu nivellieren, aber angesichts größerer Übel ist die Verweigerung pragmatischer Kompromisse ein größerer Verrat an jeweils eigenen Idealen, Zielen etc, als solche Kompromisse und Bündnisse einzugehen. "Verrat" oder "Opportunismus" ist da oft ein zu schnelles, falsches Urteil.

    Bei allen Unterschieden (Merkel ist nicht Brüning u.s.w.) ein grundsätzlich passendes Beispiel: Hätten sich spätestens Ende der 1920er die SPD und andere linke Parteien verbündet, wäre Vieles anders verlaufen. Auch die heutige Lage der Welt, ökologisch & human betrachtet, ist desaströs. Hanau könnte quasi eine 'positive' Kettenreaktion auslösen, die eine humane/soziale & zugleich ökologische Politik bestärkt, weit über Hanau hinaus.

  • M
    müller

    Wenn die Grünen nicht als Mode-Öko-Yuppies enden wollen, ist das sicher ein richtiger Schritt. Komischer Weise erinnern mich die Grünen heutzutage an die FDP vor nicht allzu langen mit ?ihrer? Profillosigkeit; diese welche sich lieber an die Großen anschmiegt-e, Programm los leere Worthülsen verschießt/-schoß und Pünktchen zählt-e........... Vielleicht sind auch die Grünen die neue Mitte von Morgen, aber wer braucht so was schon? Wer braucht noch grüne Politik, wenn man Umweltschutz im Laden kaufen kann?

  • A
    Anne

    Hallo 'müller': Hauptsache man pflegt seine Vorurteile, nicht wahr?

     

    Die bündnisgrüne Mehrheit und das Programm sind mir zwar z.B. auch zu wenig kapitalismuskritisch, aber seit dem letzten Parteitag haben sie immerhin wieder linken Wind in den Segeln.

     

    Übrigens ist Dein Seitenhieb, der evtl. polemisch auf 'fair' und/oder 'öko'-Siegel zielt, sowohl eine grobe Herabsetzung der Jahrzehnte lang hart erkämpften Fortschritte in diesem Bereich, als auch eine extrem grobe Verkürzung der bündnisgrünen Programminhalte.

  • BW
    bernhard wagner

    Bündnis'90/DieGrünen haben mit der Linkspartei tatsächlich mehr gemeinsam als mit der FDP, nicht nur in Hanau. Wann fallen endlich in den 3 Lagern - SPD, Grüne und Linkspartei - die Scheuklappen weg? Gesinnungsethisches Festklammern an Positionen schadet letztlich in der Praxis oft eben diesen Positionen viel mehr. Unterschiede sind zwar nicht einfach zu nivellieren, aber angesichts größerer Übel ist die Verweigerung pragmatischer Kompromisse ein größerer Verrat an jeweils eigenen Idealen, Zielen etc, als solche Kompromisse und Bündnisse einzugehen. "Verrat" oder "Opportunismus" ist da oft ein zu schnelles, falsches Urteil.

    Bei allen Unterschieden (Merkel ist nicht Brüning u.s.w.) ein grundsätzlich passendes Beispiel: Hätten sich spätestens Ende der 1920er die SPD und andere linke Parteien verbündet, wäre Vieles anders verlaufen. Auch die heutige Lage der Welt, ökologisch & human betrachtet, ist desaströs. Hanau könnte quasi eine 'positive' Kettenreaktion auslösen, die eine humane/soziale & zugleich ökologische Politik bestärkt, weit über Hanau hinaus.

  • M
    müller

    Wenn die Grünen nicht als Mode-Öko-Yuppies enden wollen, ist das sicher ein richtiger Schritt. Komischer Weise erinnern mich die Grünen heutzutage an die FDP vor nicht allzu langen mit ?ihrer? Profillosigkeit; diese welche sich lieber an die Großen anschmiegt-e, Programm los leere Worthülsen verschießt/-schoß und Pünktchen zählt-e........... Vielleicht sind auch die Grünen die neue Mitte von Morgen, aber wer braucht so was schon? Wer braucht noch grüne Politik, wenn man Umweltschutz im Laden kaufen kann?

  • A
    Anne

    Hallo 'müller': Hauptsache man pflegt seine Vorurteile, nicht wahr?

     

    Die bündnisgrüne Mehrheit und das Programm sind mir zwar z.B. auch zu wenig kapitalismuskritisch, aber seit dem letzten Parteitag haben sie immerhin wieder linken Wind in den Segeln.

     

    Übrigens ist Dein Seitenhieb, der evtl. polemisch auf 'fair' und/oder 'öko'-Siegel zielt, sowohl eine grobe Herabsetzung der Jahrzehnte lang hart erkämpften Fortschritte in diesem Bereich, als auch eine extrem grobe Verkürzung der bündnisgrünen Programminhalte.

  • BW
    bernhard wagner

    Bündnis'90/DieGrünen haben mit der Linkspartei tatsächlich mehr gemeinsam als mit der FDP, nicht nur in Hanau. Wann fallen endlich in den 3 Lagern - SPD, Grüne und Linkspartei - die Scheuklappen weg? Gesinnungsethisches Festklammern an Positionen schadet letztlich in der Praxis oft eben diesen Positionen viel mehr. Unterschiede sind zwar nicht einfach zu nivellieren, aber angesichts größerer Übel ist die Verweigerung pragmatischer Kompromisse ein größerer Verrat an jeweils eigenen Idealen, Zielen etc, als solche Kompromisse und Bündnisse einzugehen. "Verrat" oder "Opportunismus" ist da oft ein zu schnelles, falsches Urteil.

    Bei allen Unterschieden (Merkel ist nicht Brüning u.s.w.) ein grundsätzlich passendes Beispiel: Hätten sich spätestens Ende der 1920er die SPD und andere linke Parteien verbündet, wäre Vieles anders verlaufen. Auch die heutige Lage der Welt, ökologisch & human betrachtet, ist desaströs. Hanau könnte quasi eine 'positive' Kettenreaktion auslösen, die eine humane/soziale & zugleich ökologische Politik bestärkt, weit über Hanau hinaus.

  • M
    müller

    Wenn die Grünen nicht als Mode-Öko-Yuppies enden wollen, ist das sicher ein richtiger Schritt. Komischer Weise erinnern mich die Grünen heutzutage an die FDP vor nicht allzu langen mit ?ihrer? Profillosigkeit; diese welche sich lieber an die Großen anschmiegt-e, Programm los leere Worthülsen verschießt/-schoß und Pünktchen zählt-e........... Vielleicht sind auch die Grünen die neue Mitte von Morgen, aber wer braucht so was schon? Wer braucht noch grüne Politik, wenn man Umweltschutz im Laden kaufen kann?