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Kommentar Bio-JunkfoodQuatsch mit Siegel

Malte Kreutzfeldt
Kommentar von Malte Kreutzfeldt

Das Prinzip "Bio für alle" - und alle Geschmäcker - birgt zwar Risiken. Doch solange die Bio-Siegel-Kriterien bleiben, ist es auch eine Chance für traditionelle Verbände.

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Malte Kreutzfeldt
ehemaliger Redakteur
Jahrgang 1971, war bis September 2022 Korrespondent für Wirtschaft und Umwelt im Parlamentsbüro der taz. Er hat in Göttingen und Berkeley Biologie, Politik und Englisch studiert, sich dabei umweltpolitisch und globalisierungskritisch engagiert und später bei der Hessischen/Niedersächsischen Allgemeinen in Kassel volontiert.   Für seine Aufdeckung der Rechenfehler von Lungenarzt Dr. Dieter Köhler wurde er 2019 vom Medium Magazin als Journalist des Jahres in der Kategorie Wissenschaft ausgezeichnet. Zudem erhielt er 2019 den Umwelt-Medienpreis der DUH in der Kategorie Print.
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3 Kommentare

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  • BW
    bernhard wagner

    Noch verharmlosend wäre allerdings die Bezeichnung "Quatsch" für die Weltanschauungen, die z.T. hinter Demeter, oder auch in der sog. 'Anthroposophie' oder hinter einem Teil der 'Naturheilkunde' (bis) heute steckt

    - (z.B. wurde schon vor mehr als 2 Jahren der Placebo-Effekt bzgl. Homöopathie in einer erstmals sehr groß angelegten & zudem wissenschaftlich ernst zu nehmenden Studie belegt) -. Und z.T. steckt auch großes Kapital dahinter, die solche Dinge verbreiten hilft.

     

    Wie auch relativ intelligente Meeressäugetiere in Fangnetze geraten, so leider auch viele Menschen in die Fänge von solchem Irrationalismus. Das Extrem 'moderner' Technikgläubigkeit wird nicht besser durch ein anderes Extrem.

     

    Nicht immer, aber hier gilt metaphorisch der Satz von Giordano Bruno: "Die Extreme berühren sich", denn beide sind letztlich Formen von 'Aberglauben'.

  • A
    Anne

    Der langfristig noch viel schlimmere Quatsch ist die (wieder) zunehmende Monopolisierung der 'Ökoszene' durch irrationalistische Ideologien, z.B. bei Demeter, bei 'Anthroposophie' (nach R. Steiner) und sog. Naturheilverfahren, z.B. der sog. Homöopathie (nach Hahnemann) und dergleichen.

     

    Bis in die 1940er war dieses Monopol ja schon weit fortgeschritten, gerade auch in Deutschland, ist dann aber wieder zurückgegangen, weil nach und nach auch sich eher 'linke' und 'aufklärerischen' Traditionen verpflichtete Menschen verstärkt die angeblichen Segnungen der Industrialisierung kritischer betrachtet haben - wie schon früher z.T. F. Engels oder Roosevelt(Nationalpark- gründungen) - ohne deshalb in eine (dumme) Pauschalkritik an industriellem Fortschritt zu verfallen, wozu leider viele 'deep ecologists' bis heute neigen. Dieser Quatsch ist deshalb so gefährlich, weil grundsätzlich Irrationalismus bzw. Aberglauben mittel- & langfristig jeden 'humanen' Fortschritt (inklusive Respekt vor anderen fühlenden Lebewesen etc.) unterminiert.

  • HO
    Horst Ostendorf

    Zitat Malte Kreuzfeldt: "Und wenn es ein Verlangen nach Chips und Zuckerlimo gibt, dann darf das gerne auch in Bioqualität befriedigt werden. Selbst wenn es der Gesundheit nichts nützt, profitiert immerhin die Umwelt."

     

    Und wenn es ein Verlangen nach Bio gibt, wo Nanotechnologie in Form von Titandioxid alles in gewohnt leichtfertig-bedrohlicher Oberflächlichkeit bis zum Grundwasser durchdringt, dann gibt es als halt korrigierte Standards in Form von Bio-Nanotechnologie, wie sich schon heute leicht googlen läßt.

     

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