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Deutsch-türkische Rapperin Lady Bitch Ray"Ich habe viel Wut in meiner Möse"

Reyhan Sahin nennt sich Lady Bitch Ray und kämpft als Porno-Rapperin für einen neuen Feminismus. Sieht so die Emanzipation der türkischen Frau aus? Ein (zensiertes) Gespräch über M*, F*und S*.

"Alice Schwarzer ist zu alt - jetzt komme ich": Lady Bitch Ray. Bild: styleheads

Ein Büro in Berlin-Kreuzberg. Reyhan Sahin, auch bekannt unter dem Künstlernamen Lady Bitch Ray, empfängt zum Interview. Die junge Porno-Rapperin nennt ihre Angestellten "Lustknaben". "Ich sage denen, wo es langgeht, und die haben das dann zu tun", sagt sie und hustet. Ob sie krank sei? "Nein, ich hatte nur zu viel Sex, und da bin ich ja immer nackt", antwortet Sahin. Sie hat eine Kette mit einem großen, glitzernden Anhänger um, an jeder Hand mehrere Goldringe, und ihr Oberteil schmücken Broschen. Ein Fotograf durfte nicht zum Interview kommen. "Ray kommt quasi direkt vom Bahnhof, und es wird keine Zeit für ein Styling geben, worauf sie (und wir) großen Wert legen", wie es ihr Management begründet.

taz: Frau Sahin, sind Sie ein "armes Provokationswürstchen im goldenen Glitzerdarm"? So hat Sie ein Journalist der Frankfurter Allgemeinen Zeitung bezeichnet.

Das ist Lady Bitch Ray

Name: Reyhan Sahin Künstlername: Lady Bitch Ray Geboren: 3. 7. 1980 in Bremen

Die Rapperin: provoziert mit pornografischen Texten. So rappt sie in einem Lied "Komm, mein König, machs mir jetzt/ nimm mich richtig durch und ficke mir den Verstand weg." Sahin selbst bezeichnet sich als Künstlerin, ihre Texte seien Ausdruck für die türkisch-weibliche Emanzipation. Die Akademikerin: promoviert an der Uni Bremen im Fach Germanistik über die "Semiotik der Kleidung" und gibt Seminare. Die Schauspielerin: hatte ihr Debüt in dem von Fatih Akin mitproduzierten Film "Chiko". Sie spielt die Prostituierte Meryem. Kinostart: 17. April Zum Gespräch: Sahin legt Wert auf den Hinweis, dass dieses Gespräch von der taz "zensiert" wurde, was sie aber okay findet. Der Zensur zum Opfer fielen inflationär verwendete Kraftausdrücke wie Möse, Fotze, Schwanz

Reyhan Sahin: (kreischt) Journalisten versuchen immer, sprachlich kreativ zu sein. Das ist dem Autor aber hier nicht gelungen. Seine Mutter ist ein armes Provokationswürstchen. Außerdem kann man dicke Menschen so bezeichnen, aber mich nicht. Ich habe die geilste Figur - und bin kein armes Opferwürstchen.

Auf der Internetseite myspace.de werden Sie teilweise wüst beschimpft. Provokationswürstchen ist da noch diplomatisch. Stört Sie das?

Nö, ich brauche meine Feinde und meine Kritiker. Ich will nicht von jedem gelobt werden. Ich finde es geil, dass Menschen sich an meiner Person erregen.

Was soll denn daran geil sein?

Diese Gesellschaft ist so glatt gebügelt und verlogen, dass es doch kein Wunder ist, wenn man sich mit seiner eigenen Meinung Feinde macht. Wahnsinn, mit welch wenigen Worten ich Aufsehen erregen kann. Es ist auch ein Spiel für mich. Wäre ich keine Rapperin, dann wäre ich heute eine Boxerin. Ich habe viel Wut in meiner Möse, und die muss ich rauslassen. Ich fände es schade, wenn die Menschen nichts zu mir zu sagen hätten.

Aha, das hört sich nach einer Sucht nach Aufmerksamkeit an, ausgelöst durch Wut. Was macht Sie denn so böse?

Ach herrje, die Umwelt, einfach vieles. Es liegt auch in meiner prämenstrualen Natur, ich kann ganz schön aggro sein. Mein Sternzeichen ist Skorpion, ich habe einen Schwanz, mit dem ich zusteche.

Ist Ihre Musik ein Ventil für Ihre Wut?

Das kommt auf den Song an. Der Titel "ich hasse dich" handelt von meiner Wut. Rap ist auch ein geiles Ausdrucksmittel, um sich mal richtig auszukotzen. Man kann aber auch über Erotik singen oder politische Vorgänge.

Das, was Sie erotisch finden, bezeichnen andere als Pornografie.

Der Sex zwischen zwei Menschen ist immer weitestgehend pornografisch. Deswegen verstehe ich nicht, warum meine Texte immer nur auf Pornografie reduziert werden. Es steckt auch Liebe dahinter.

Warum nennen Sie die Popsängerin Sarah Connor eine "Kackbratze" und verlangen von Jeannette Biedermann, sie solle Ihnen "Ihre Möse frisieren"?

Die Biedermann ist doch gelernte Friseurin, sie soll einfach das machen, was sie am besten kann. Sorry, was war Ihre Frage?

Warum beschimpfen Sie denn die beiden?

Die zwei sind oberflächliche Musterfrauen, die ich verachte. Die achten darauf, wie sie reden, wie sie singen, die verhalten sich oberflächlich. Sarah Connor ist unerträglich. Die beiden haben sich doch hochgeschlafen. Ich ertrage diese oberflächliche Gesellschaft nicht.

Woher wollen Sie denn wissen, wie diese Damen ihre Karriere angeschoben haben?

Weil ich clever bin. Weil ich als Journalistin gearbeitet und recherchiert habe und jetzt als Künstlerin. Außerdem dürfen solche Frauen nicht als Vorbild gelten.

Aha, und Sie sind eher ein Vorbild?

Klar - ich stehe für die vaginale Selbstbestimmung und verkörpere die absolute Meinungsfreiheit.

Den Musiker und Ehemann von Sarah Connor, Marc Terenzi, bezeichnen Sie als "Boygroupschwuchtel" …

… ja, ist doch auch so.

Das ist ganz schön homophob, was?

Weil ich Schwuchtel sage? Im Rapkontext ist es ein gängiger Begriff. Ich habe natürlich nichts gegen Schwule, mein Friseur ist schwul. Ich will Marc Terenzi aber einfach niedermachen.

Warum müssen Sie sich solch niedriger Instinkte bedienen?

Also, wenn Homosexuelle es nicht verstehen, dass Schwuchtel ein gängiger Rapbegriff ist - sorry. Dann disse ich die eben auch.

Ist denn alles, was erlaubt ist, auch zumutbar?

Nein, natürlich nicht. Ich würde zum Beispiel Sarah Connor und Jeanette Biedermann nicht erschießen. Ich äußere mich durch meine Kunstform, die ich für sehr zumutbar halte.

Dieses Jahr debütieren Sie als Schauspielerin in dem Film "Chiko" des Regisseurs Özgür Yildirim. Sie spielen eine Prostituierte. Die Rolle hat Ihnen doch sicher gefallen?

Nein, nein. So einfach war das alles nicht. Ich bin von Fatih Akin gefragt worden und habe lange überlegt, ob ich diese Chance ergreifen soll.

Sie haben gezögert?

Ja, denn es gibt eine Hardcore-Bettszene, und ich wollte nicht, dass mein Vater das mal sieht.

Warum wollen Sie das nicht? Immerhin prahlen Sie damit, so offenherzig zu sein.

Nein, dafür werde ich sorgen. Ich möchte nicht, dass er mich so sieht. Es ist ein Unterschied für mich, ob ich mich nackt zeige oder öffentlich rumficke. Aber er weiß von der Szene.

Warum haben Sie denn mitgespielt?

Es war mir dann doch wichtiger, eine emanzipierte türkische Frau zu spielen. Ich habe diese Rolle mit Würde gedreht und keinen Porno wie Sibel Kekili, sondern eine künstlerisch und politisch anspruchsvolle Figur. Ich will, dass die türkischen Frauen selbstbewusster werden. Ich stelle mich hin, nehme die türkische Fahne und möchte, dass türkische Frauen auch Filme drehen können, ohne dass sie abgestempelt werden. Bin ja nicht umsonst ne Rapperin.

Was sagen Ihre Eltern zu Ihrer Arbeit?

Mein Vater liebt mich, ihm ist es egal, was ich mache. Natürlich gab es früher Konflikte, ich fing schon mit zwölf an, mich extrem zu entwickeln, und wollte schon damals Rapstar werden. Meine Waffe war aber meine Bildung: Ich war immer gut in der Schule, und das war meinen Eltern wichtig. Meine Mutter lacht darüber. Sie will wissen, warum ich das mache, und wenn ich dann sage, wegen der Emanzipation, dann antwortet meine Mutter: Ach so, du kämpfst den gleichen Kampf wie die Frau mit der Brille.

Sie meint Alice Schwarzer?

Ja genau, aber die ist zu alt. Die soll mal die Bühne räumen, jetzt komm ich.

Sie möchten das Bild der türkischen Frau in Deutschland verbessern. Durch hormongesteuerte Texte?

Mir ist es wichtig, dass das Opferbild der Türkin geändert wird. Ich mache das krasse Gegenteil davon, was von einer Türkin erwartet wird. Ich will mich nicht als gebildete Kanaka präsentieren, ich will auch als Künstlerin akzeptiert werden.

Wenn Sie eine Kulturkritikerin sind, warum singen Sie nicht mal über andere Themen als über sexuelle Inhalte?

Mein neues Album kommt noch in diesem Jahr raus. Auf diesem befinden sich auch Songs über politische Themen. Meine Ausdrucksform ist krass, aber trotzdem kann ich auch über andere Themen singen. Zum Beispiel rappe ich auch über Ehrenmorde und stolze türkische Frauen. Aber das mache ich jetzt nicht, um mich zu rechtfertigen. Ich bin halt ein sexueller Mensch.

Sie behaupten, türkische Werte zu verteidigen. Welche sind das?

Aufrichtigkeit, Ehrlichkeit, Familienzusammenhalt und Ehre.

Ich befürchte, der Großteil der türkischen Community hat eine andere Definition von Ehre als Sie.

Sicher, die Art, wie ich die Ehre verteidige, ist sehr streitbar. Aber nur weil ich eine extreme Kunstform dafür verwende, kann ich doch die Ehre verteidigen. Es geht nicht darum, was ich anziehe oder was ich mache - es geht darum, was ich sage. Ich mache nichts heimlich, ich stehe zu allem. Aber ganz abgesehen von den Türken - die Deutschen stören sich viel mehr an meiner Person.

Aha.

Ja, die warten doch darauf, dass ich "Fotze" sage, um sich dann aufzuregen.

Leben Sie eigentlich gern in Deutschland?

Ich liebe Deutschland, denn erst hier konnte ich zu dem werden, was ich heute bin. Wenn ich in der Türkei aufgewachsen wäre, dann würde ich auch rappen - aber eher nichts sagende Texte. Ich bin ein deutsches Produkt.

Wenn es Ihnen hier so gut gefällt, warum singen Sie dann "Deutschland ich ficke dich in den Arsch"?

Weil ich eine Wut auf die hiesige Gesellschaft habe. Und weil ich hier lebe, ficke ich halt Deutschland in den Arsch. Wenn ich in der Türkei leben würde, dann würde ich es dort machen.

Muss man männlichen Chauvinismus bekämpfen, indem man weiblich-chauvinistisch argumentiert?

Wenn man wie ich so fühlt und denkt, dann funktioniert es. Ich mache das ja nicht, weil ich Männer ärgern will. Ich war schon immer so. Ich war früher sogar noch krasser, also setzte ich das in meiner Kunst auch ein. Außerdem -wenn Männer das dürfen, warum soll ich das nicht machen?

Leiden Sie eigentlich an völliger Selbstüberschätzung?

Nein, ich habe zwar eine Profilneurose und bin Narzisstin. Eigentlich finde ich, ich unterschätze mich manchmal sogar etwas. Aber leiden? Sehe ich aus wie jemand, der leidet?

INTERVIEW: CIGDEM AKYOL

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85 Kommentare

 / 
  • A
    adfadfadff

    der Witz ist: In Deutschland muss man nur Migrationshintergrund haben und aus einer Arbeiterfamilie kommen, um ein Stipendium zu bekommen. Das gleiche gilt für den Bafög-Witz.

    Meine Eltern verdienen sehr gut, trotzdem sind

    sie schwierige Leute und ich muss mein Studium weitestgehend allein finanzieren. Wären meine Eltern Arbeiter, wäre in meiner Kindheit sofort das Jugendamt aufgrund von Misshandlungen eingeschritten. Mit der gesellschaftlichen Stellung meiner Eltern war das aussichtslos. Obwohl meine Noten verdammt gut waren und auch sonst alles für eine Vergabe sprach, haben die anderen die Stipendien eingefahren. Ganz einfach weil dafür ein Bafög-Bescheid nötig gewesen wäre, den ich nur erhalten hätte, wenn ich meine Eltern verklagt hätte. Dafür darf ich mir den ganzen Tag von Mitstudenten anhören, wie schwierig und ungerecht das Leben mit schlecht verdienenden Eltern ist.

    Das ist alles Dreck.

  • U
    Ugur

    ich persönlich finde die frau sahin, wiederspricht sich selbst. sie steht nach ihrer eigenen meinung für das selbsbild der frau, allerdings unterwirft sie sich ihren gästen aus der show. die jungs lassen sich aus ekel nichtmals von ihr küssen, obwohl sie es selbst anbietet. sie wird obzön angemacht, sie geht darauf ein, und die jungs nehmen sie nicht ernst. gleichzeitig erzählt die was vom selbstbewusstsein der bitch die abhängig ist vom männlichem geschlechtsteil und als feministin über nichts anderes reden kann, als das was ihre eigenen bedürfnisse betrifft und das auf andere frauen überträgt.

  • FR
    Felix Rumpler

    Ich halte L.B.R.s Auftreten für eine wohl durchdachte Provokation. So in Rage gebracht sagen die ganzen spießigen Kleinbürger plötzlich was sie wirklich denken und präsentieren ihr rassistisches und xenophobes Gedankengut ganz offen.

    Man lese nur die Kommentare von Frank:

    "Da war ich bisher der Meinung, daß weibliche Türken ein bißchen mehr Grips besitzen als ihre männlichen Artgenossen."

     

    oder von Peter Bies:

    Da wissen wir ja jetzt, wer im Leben der Frau Sahin sagt, wo´s langgeht. Ob er sie wohl sonst erschießt?"

  • K
    Kim

    Lady "Bitch" RAY ist eine Beleidigung für alle Frauen . Sie labert zwar , dass sie keine Männer brauch usw , aber ist trotzdem total abhängig von ihnen . Ihre Sexgeschichten stimmen bestimmt auch nicht und ihre zwanghaften und nicht lustigen Witze nerven .

  • GD
    Geist der Nacht

    Ein sexistischer Soziopath,, grins , aber mit Stil . . .

  • C
    Cagdem

    Tip für LBR: Feministischen Pornorap in einer Burka. Wäre das nicht noch provozierender? Man sollte sie mit Salman Rushdie bekannt machen.

  • PB
    Peter Bies

    @Sandra Huin:

    Ich kann verstehen, daß eine junge Frau Bedenken hat, sich ihrem Vater nackt zu zeigen.

    Ich wollte hinweisen auf den Widerspruch zur anti-patriarchalischen und emanzipatorischen Pose von LBR.

    Doch ihre Skrupel werfen ein sympathisches Licht auf LBR.

  • Y
    y3ti

    yo oneblood,

     

    du hörst die richtigen sachen!!!

     

    hast noch jeru, atcq und ice t vergessen ;) aber da kann man ja noch ein paar aufzählen...

     

    wenigstens einer, der auch ein bisschen hiphop-background hat!

     

    greetz

  • L
    Lubomir

    Warum hat "Dame Hündin Strahl" nicht einfach gesagt, "ich bediene mich eines bildungsfernen bis bildungsfeindlichen Jargons, um die meist jugendlichen Rezipienten und Rezipientinnen meiner Botschaften adäquat zu ködern; denken Sie doch bitte nur einen Augenblick nach- warum sollte ich sonst diesen ganzen menschenfeindlichen Pornodreck emittieren?"?

    Und warum soll man "erst mal googlen", um hier zu kommentieren? Wenn es aussieht wie eine Ente...

  • B
    Boiteltoifel

    Wie Axl Rose (wer kennt den noch?) schon sang: "My words may disturb, but at least there's a reaction." (aus "Don't Blame Me") ... damals hat man sich noch über Guns 'N' Roses aufgeregt...

  • N
    n_kane

    Es kann doch nicht angehen, was hier für ein Schrott steht. Ihr seid keine taz-Leser!!! Ihr könnt keine sein!!!

  • L
    lena

    von wegen dumm oder hohl im kopf.... die frau hats einfach drauf. wer würde schon nen job annehmen, bei dem er/sie sich den rücken krummbuckeln muss und höchstwarscheinlich auch noch depressionen bekommt, wenn es mit viel mehr spaß und viel weniger aufwand möglich ist viel mehr kohle zu verdienen.... die hat immer was zu lachen und das im beruf!!! und dann liest sie die kommentare und lacht sich erst recht kaputt, weil die rechnung mal wieder aufgegangen ist: im nu kennen alle lady bitch ray. GRANDIOS!!!

  • TA
    Terry Amos

    "Ich habe viel Wut in meiner Möse"

     

    Jaha, ganz bestimmt!

    Dafür aber nicht für fünf Pfennig Grips im Schädel.

    Was für eine hohle Nuss ...

    *Kopf schüttel*

  • FA
    Fabian Adam

    Oups,

     

    irgendwie läuft das jetzt aus dem Ruder.

     

    Ich finde Lady Bitch Ray klasse und wundere mich, über die wütenden Reaktionen. Ich vermute, dass die meisten nicht genau wissen, was Sie so macht (Leute, schaut mal bei MySpace und YouTube).

     

    Das taz-Interview kommt aber auch echt schräg rüber. Das Teil ist nicht so ganz geglückt, Cigdem Akyol! Das liest sich so, als wäre Lady Bitch Ray eine kleine doofe und geltungsgeile Schlampe. Dem ist nicht so: Sie muss gar nicht beweisen, dass sie was drauf hat und etwas für die Gesellschaft tut. Schaut Euch die Clips mal an und hört genau zu! Dann wird auch deutlich, was "Feminismus" in dem Interview überhaupt verloren hat. Feminismus in Hotpants!

     

    Besonders toll finde ich http://www.youtube.com/watch?v=6S3puk3Mhhk (Du bist krank). "Ich hasse Dich" (http://www.youtube.com/watch?v=PbPP08sjGOc) ist zwar echt deftig, hat aber meinen Wortschatz wirklich erweitern können und ich habe herzlich gelacht - ich zitiere jedoch mit Rücksicht auf Kinder und zart besaitete taz-LeserInnen mal lieber nicht (- ;= Für die Ohren von Klosterschwestern ist das auf jeden Fall eher nix! Schön, dass es nicht nur Weichgespültes gibt!

     

    Lady Bitch Ray! Trotzdem bleibe ich dabei: "Schwuchtel" hat in einem Heten-Mund nix verloren (ich hätte für die Körperöffnungen von Heten bessere Ideen - beeep =:-) Das Wort gehört uns, basta! Stattdessen würde es z.B. "Schlappschwanz" doch auch erst einmal tun, Du bist die Kreative!

     

    Ich weiß, dass Du Dich nicht unterkriegen lässt!

  • R
    Ramon

    Am differenziertesten scheinen mir die Kommentare von onkelklausi, Rosenhut und linus. Die meisten anderen demaskieren sich und legen ihre vorgefertigten Vorurteile und pc-gesteuerten Wahrnehmungsmuster offen. Da frage ich mich schon, wer die taz liest. Ich dachte immer, das seien aufgeklärte Leute, die bereit sind, mal über den Tellerrand hinaus zu denken.

    Und: Wer ein Stipendium für Hochbegabte hat, sechs Sprachen spricht und promoviert, kann nicht ganz dumm sein. Die Reaktionen in den Kommentaren zeigen, wie klug Rayhan Sahin ist. Sie steht in bester Tradition des englischen Satirikers Ali. Aber der hat ja bloss die Amerikaner vorgeführt...

  • M
    m.a.c.k.e.

    und gleich nochmal: hab jezze die allermeisten kommentare ganz durchgelesen! unglaublich! ehrlich: unglaublicher dreck! jezze is mir uebel! aber mal so richtig: die meisten der kommentare hier sind wirklich einfach zum KOTZEN! lady bitch ray hat mehr grips und revolution an ihrem geilen arsch wie ihr in euerem buergerlichen herz und erztoitschen birne! echt ma! man will hier nur noch weg! weit weit weg!!!

  • M
    m.a.c.k.e.

    und nochmal: unglaublich wie borniert engstirnig und eingefahren die allermeisten dieser kommentare hier sind! da labern manche was von musikindustrie marketing (hallo: sie hat noch garkein label!) und anderem f*ck: ich will nicht wissen was die so alles wegkonsumieren ohne mit der linken wimper zu zucken! ja wie: sollnwir bei boby dylan stehen bleiben? hallo: times they are changing! wie war das damals bei woodstock mit dem f.u.c.k. buchstabieren?! jaja: damals war alles besser! oh meine guete muss mich hier mit 'rosenhut' und 'onkelklausi' solidarisch erklaeren: das ist ja unglaublich wenn das hier leser einer toitschen 'linken' tageszeitung sind! wie buergerlich seit ihr eigentlich??? lady bitch ray: zeigs ihnen wos lang geht!

  • O
    onkelklausi

    Die Kommentare werden langsam differenzierter ...

    Bei den ersten (gefühlten) 200 Kommentaren dachte ich schon, das war das letzte Mal, dass du auf taz.de gehst - bei den Lesern. Ich muss aber sagen, dass ich schon etwas ernüchtert bin, hier haben sich die wenigsten mal die Mühe gemacht mal nach der Guten zu googlen. Ich bin sicher, dass dann das Urteil einiger anders ausfällen würde. Die Waldorfschulenfraktion mal ausgenommen...

    Wir brauchen mehr Immigranten/innnen wie L.B.R., die ist nämlich integriert, das passt einigen anscheinend auch wieder nicht...

  • F
    Franktireur

    Mir sagt diese "Bitch" nicht sonderlich viel, ich kenne auch ihre Musik nicht. Das Interview fand ich unterhaltsam, etwas oberflächlich, der Sprachgebrauch stört mich überhaupt nicht. Ob sie ernst meint, was sie sagt, oder ob es nur Marketing ist, wird sich irgendwann von selbst erweisen. Wo sie allerdings wohl recht hat ist das Ankreiden der Doppelmoral und der Unehrlichkeit - wie ich hier an vielen Kommentaren belegt bekomme.

    Zumindest manche der KommentatorInnen sind peinlicher als diese "Bitch".

  • MM
    Michael Mander

    Das Interview fande ich sehr interessant, auch wenn ich ihr nicht alles abnehme, was sie da sagt.

     

    Aber abgesehen davon: Ich versteh nicht, warum der Artikel zensiert wurde? Dadurch wird doch das gesamte Interview verfälscht.

  • G
    gerd

    wozu das Interview? Das Mädel möchte reich und berühmt werden, wenn man nichts kann, nicht musikalisch ist, redet man halt übers f..... Hass und anderen Mist aus dem RTL2 Nachmittagsprogramm

     

    Das konnte Bukowski besser. Diese Eintagsfliege zu interviewen ist zuviel der Ehre, interviewt besser Patrick, den Kumpel von Sponge Bob, der hat mehr drauf!

  • D
    die_da_drueben

    Beeindruckend, dass selbst taz-LeserInnen doch nur was zum rumprügeln suchen.

    Tatsächlich wirkt LBR im geführten Interview nicht auffällig tiefgründig. Doch wer sich die Mühe macht, ihre Mysace-Seite anzusehen sieht, dass sie für positive Dinge steht: Dass sie im Gegensatz zu manchem Kommentator hier ihre Fans dazu auffordert, die Schule fertig zu machen. Mädchen dazu animiert sich für ihre Sexualität zu schämen, sie auszuleben und sich nicht von Jungen abhängig zu machen. Auf sich zu achten, aber keinen Schlanksheits- oder Fitness-Idealen zu verfallen. Und den eigenen Körper zu akzeptieren.

    Botschaften, die ach so emanzipierte taz-LeserInnen positiv finden sollten. Da kann man ihr ein bisschen Selbstbesiegelung oder eigenwilligen Vaginakult vielleicht sogar verzeihen, man muss es ja nciht selbst hören.

    P.S.: Sie hat von der RLS übrigens ein Hochbegabtenstipendium.

  • J
    Jengre

    Klar ist das berechnete Provokation mit kommerziellem Ziel. Aber Lady Bitch Ray setzt durchaus auch das gerade in der türkischen Community erfrischende Signal, daß Mädchen und Frauen das Recht haben, ihre Sexualität offensiv zu leben und dabei selbst die Grenzen ziehen, die es zu respektieren gilt. (Wäre nur schön, wenn sie das auch anderen zugestehen würde.) Außerdem relativiert und schwächt sie die männlichen Porno-Rapper, für die Frauen nur Objekt sind.

  • M
    meinname

    Die taz verlangt von mir, bei diesem Kommentar, unten im Captcha-Feld "PeRVers" einzugeben, sehr lustig. Nein, finde ich garnicht: Was ist daran pervers? Niemand ist gezwungen, ihre Musik zu hören oder gutzufinden. Niemand kann aber in Abrede stellen, dass es sich hier um eine selbstbestimmte Frau handelt, und von Punk sind wir wirklich "schlimmeres" gewohnt, und ganz andere Sachen. Aber das kennen die nachhaltig-protestantischen grünen Neomoralapostel wohl garnicht mehr, die sich hier so echauffieren. "Das sagt man aber nicht!" Ja, puh, genau, da gabs nämlich mal diese ganzen verklemmten Sexualtabus, vor 68, die allerelei Unglück und Neurosen hervorriefen, und nachdem die 68er u.a. die sexuelle Befreiung erkämpften, machte der Markt dann später eine sexualisierte Werbung daraus. Aber was hat denn LBR damit zu tun? Die meisten Pornos werden immer noch in den verklemmten USA produziert. Aber nur keinen Nippel im Tv, Skandal, Skandal.

     

    Ich frag mich wirklich, was denn hier stattdessen die Gnade des taz-Mainstreampublikums finden würde. Wahrscheinlich eine in fair produzierte Trauer-Klamotten gekleidete Studentin aus neubürgerlich-gutem Hause, die nach einem Anstandspraktikum in Nicaragua nun besinnlich-melancholische Lieder über den Klimawandel und grüne Marktwirtschaft trällert. Warum würde das nur sonst niemanden mitreissen... Was soll an eurem Sitte-und-Anstandsgehuber hier denn moralischer sein als an einer Frau, die ihrem speziellen Publikum vermittelt, dass man bei uns frei leben kann, wie man es eben will, als Frau wie als Mann; dass man sich von überkommenen Traditionen und Denkschemata auch lösen kann, und sich selber erfinden. Mann, geht mir dieser ökologisch angehauchte Neokonservatismus inzwischen auf die Nerven.

  • K
    Kreuzberger

    Das Interview gefällt mir ausgesprochen gut: witzig, selbstironisch, kritisch.

    Im besten Sinne adornitisch-subversiv.

    Vielleicht ist die Jugend gar nicht so schlecht ;-)

    Peinlich allein erscheint ein Gutteil der Kommentare des verklemmten Publikums. Dabei könnte das Leben doch Spaß machen...

  • E
    Esas

    Also ich, ich find die süß.

     

    @Frank:

    Weibliche Türken sind nach alter Definition Türkinnen

  • KA
    Kritik A.

    @ Sandra Huin

     

    ups, das stimmt! Na und? dann mach ich's halt ex negativo: Alle Texte von LBR sind ein Beleg fuer ihr Marketingkonzept: sie bedient die Dummheits-Schiene und faehrt auf der Bildungs-Schiene.

     

    Zitat von fRlS:

     

    "Einerseits redet diese Frau davon, wie wichtig Bildung sei, aber andererseits stellt sie sich als eine der ungebildetsten Personen schlechthin dar."

     

    chakka bo! wort drauf!

     

    und ausserdem: deutschen porno-rap (Auch von Frauen) gab's schon in den 90ern. An LBRs Konzept ist NICHTS neu. Nur dass es heutzutage dank Myspace und Youtube jeder mitbekommt..

  • FA
    Fabian Adam

    Hi Frau Sahin,

     

    suupi! Mir ist mal wieder klar geworden, warum ich schwul bin!

     

    Nee, gegen Ausländer habe ich auch nix! Die Putzfrau meiner Nachbarin ist auch eine türkische Hetenschlampe (-;= Nicht aufregen, Heten dissen ist unter Schwulen hip, also mache ich das auch! Logisch!

     

    Mir geht es wie Dir: Ich hab auch viel Wut in meiner Muschi, Schwester!

  • KP
    Krassna Pudin

    adecentone brachte es mit dem Begriff "Gesellschaftstroll" auf den Punkt.

     

    Trolle sollten nicht gefüttert werden (siehe auch Heise Forum) sie leben von Reaktionen. LBR braucht die Empörung um überhaupt aufzufallen und Energie zu schöpfen.

     

    Also ruhig bleiben, gern über die gezielten Provokationen schmunzeln und dann ignorieren. Das können Trolls generell nicht gut ab :-P

  • JH
    Jan Hammer

    Von der geistigen Entwicklung her ein -- Ein Kind in einem zu alten Körper.

  • R
    Rosenhut

    Frage an einige der Kommentatoren und die Interviewerin:

     

    Wart Ihr eigentlich auch mal jung?

     

    Habt Ihr Euch damals auch in solch gutbürgerlicher Manier über Wort- und Drogenexzesse von Rolling Stones und Co mokiert?

     

    Glaubt Ihr wirklich Eure vernagelten, angegrauten und v.a. lächerlichen Vorstellungen von Sitte, Anstand und politisch korrekter Emanzipation sind Alleinseligmachend?

     

    Anscheinend ist das so. Dann bleibt mal schön in Euren fußboden oder wahlweise pellet-beheizten Wohnzimmerchen, guckt Sonntags Tatort und wählt bloß die Freunde Eurer Kinderchen gewissenhaft aus, sonst könnte doch noch ein Stückchen heutiger Realität in Eure erbärmlichen Leben dringen.

     

    L.B.R. lacht sich ins Fäustchen, genau Euch glattgebügelten Lackmeier provoziert Sie sicher nur allzu gerne und dank Eurer betulichen Oberspießigkeit wird sie das auch immer wieder schaffen. Gut so.

     

    Achja, liebe taz, habt Ihr es denn wirklich nötig mit solchen Fragen in maß- und sprachregelnder Zurechtweisungs-Mainier in den Chor von faz, spiegel und Co einzustimmen. Na, gut dass Ihr moralisch immer genau auf der richtigen Seite standet, niemals unsere bürgerliche Spießergesellschaft beleidigt habt, immer schön politisch korrekt wart, ob mit Spenden(Waffen)sammlungen für Guerillas in Nicaragua oder Pornodebatten in den frühen Achtzigern.

    Hoffentlich erhält sich L.B.R. ihre jugendlich rotzige Frechheit länger als ihr!

  • F
    .frLs

    Diese "Frau", wenn man sie so bezeichnen kann, ist doch nur ein Produkt einer "neuen" Musikindustrie. Ebenso wie einer meiner Vorposter hier sehe ich das einzig und alleine als Marketingstrategie an. Allerdings frage ich mich, wieso die heutige Gesellschaft solch einen verbalen Abfall als "Musik" annimmt!?

     

    Einerseits redet diese Frau davon, wie wichtig Bildung sei, aber andererseits stellt sie sich als eine der ungebildetsten Personen schlechthin dar.

     

    Deutschland verkommt doch rapide... Wer wird denn solch eine Platte kaufen? Doch nur das ungebildete Volk, dass sich ebenso solch einer Ausdrucksweise bedient.

  • N
    n_kane

    Wann wird das Wort "Migrationshintergrund" verboten??? Ich könnt kotzen. Ihr verdammten kleinbürgerlichen Hirne. Glaubt ihr wirklich das diese Art und Weise, dieses Assi-Verhalten auch nur im Ansatz mit einem Volk oder einer Zuwanderung zu tun hat?!

     

    Bushido, Sido, Lady Ray...etc. sind Produkte dieser Gesellschaft. Die Multiplikkatoren sind mehr als nur die "ach so dummen Eltern aus Anatolien", sondern diese bek* GEesellschaft in der wir leben.

     

    Danke an: alle Straßenbahnschläger, alle Ausländerjäger, Punkverklopper...und natürlich die gesamte Medienriege; DSDS, The next Topmodel etc...

     

    So sehr wie Lady Ray, tuen mir auch die restlichen 85% Hinterbelichteten in Deutschland leid....

  • M
    McMäc

    Diese Frau benutzt Rap und den momentan ja doch trendigen Hardcore-Rap als Werkzeug ihr Ego aufzublasen.

     

    Lächerlich.

  • SL
    Stephanie Langen-Vorberg

    Auf der Wiese herrscht rege Betriebsamkeit.

    Man trifft Vorbereitungen zum alljährlichen Schamhaarfest. Da wird M. aufs Schloss des Königs der Friseusen beordert.

    Alle Proteste helfen nicht, es ist ein Befehl des Königs.

    Majas Freunde sind empört, dass sie nicht mehr wiederkommt.

    Keiner will mehr für das Fest arbeiten.

    Kurz darauf verabschieden sich Orgas und Klöterich.

    Sie mögen ohne Maja nicht mehr auf der Wiese im Grashaar wohnen.

    (W. Bonsels: Die Möse als Biene Maja. Berlin 2008; jedenfalls so ähnlich...)

  • M
    m.a.c.k.e.

    wenn man hier so die kommentare liest...

     

    ...bitte weiter so lady bitch ray!

     

    inzwischen sind wohl die taz leser die besseren buerger geworden! und wie fi**t ihr gerne???

  • C
    crln

    sehr guter ansatz, der dame, die bestehenden konventionen und gesellschaftlichen strukturen auf diese weise anzugreifen und zu sabotieren.

     

    ich war geneigt, sie allein aufgrund dessen schon sympathisch zu finden.

     

    dann musste ich stutzen.

    l.b.r. reproduziert wiederum nur bestehende falsche werte. das ist ncihts neues.

     

    denn die versteckte kritik an kekilis porno-auftritt, die homophobie und die unreflektierte geilheit, die "ehre" (was ich mir darunter wohl vorstellen soll?) hochzuhalten, sind nichts anderes, als eine reproduktion des menschenverachtenden machismus, der mir jeden tag in neukölln begegnen.

  • T
    Thomas

    erfrischend! besonders "gelegentlich neige ich zur selbstunterschatzung" :-))

    zeigs ihnen

    grüsse von der türkischen küste

    Thomas

  • Z
    zitronenfalter

    Gute Güte...wo bekommt Frau denn so ein Selbstbild her? Sehr gebildet scheint die mir nicht...daran erkennt man wieder einmal deutlichst, dass Deutschland zugrunde geht - früher oder später - und zwar an genau solchen Leuten...

    90 Prozent des Deutschen Raps ist das amüsierendste, was die Welt je erlebt hat...

    wir müssen was unternehmen, sonst nimmt uns Deutschen bald gar keiner mehr ernst!

  • B
    bruno

    Jedem seine 15 Minuten Ruhm!

     

    Hatte aber beim Lesen den Eindruck Frau Sahin bei ihrer eigenen Dekonstruktion zu sehen zu müssen. Sibel Kekili abwerten, aber sich selbst der Votzensprache bedienen. Sonst wen in den Arsch ficken wollen, aber peinlich berührt sein, der eigene Vater könne ein filmische Szene mit gespielten Sex sehen. Glauben, der Begriff "Schwuchtel" wäre im HipHop eine leere Floskel. Mal wieder alle Klischees übererfüllt.

     

    Grössenwahnsinnige Pipi-Kacka-Haha-Sprache bar jeder Selbstironie ist auf Dauer ziemlich nervtötend, da kann Frau Sahin auch W3-Professorin und Oscarpreisträgerin sein. Ich meine, wir haben schon im Kindergarten Erzieherinnen, die wir nicht leiden konnten, als "Dicke fette Arschboulette" bezeichnet, aber da waren wir noch fünf. Von den heutigen Möglichkeiten und Darbietungen des Netzes mal ganz zu schweigen. Ab einen bestimmten Alter wirkt so ein infantiles Gewäsch nur noch kleinbürgerlich-konservativ, oder eben einfach gesundbrunnig. Und die Jüngste ist Frau Sahin ja nun auch wieder nicht (Will sie nicht den houellebecqschen Weg nehmen, müsste sie bis Anfang 40 den Imagewechsel geschafft haben. Vielleicht ist sie ja dann nur noch konservativ. Vom Saulus zum Paulus, das wäre ja mal ganz was neues.).

     

    Und zur "Wut in der Möse" fällt mir nur Loriot ein: "Verklemmte Diplom-Psychologin tanzt sich frei ... ." Nichts ist ungeiler und öder als der dauerhafte Gebrauch einer sexualisierten Sprache. Und dann noch platt und fern jedes Wortwitzes. Deutscher HipHop wird wohl nie Weltniveau erreichen.

     

    Der langen Rede kurzer Unsinn: bitte, bitte, liebe taz, das nächste mal lieber Nina Hagen. Den Frau Hagen hat sich selbst noch nie ernst genommen, selbst wenn sie es versuchte.

  • R
    Rojas

    Habt ihr schon mal darüber nachgedacht, dass Geert Wilders und Lady Bitch Ray in ihren jeweiligen Anliegen vielleicht gar nicht so weit auseinanderliegen?

     

    Allerdings: Wenn Lady Bitch Ray WIRKLICH provozieren wollte, dann sollte sie mal eines ihrer F...-Lieder im Kopftuch singen. Aber das würde selbst sie sich vermutlich nicht trauen.

  • DG
    da G-dude

    Mensch-o...Lauter griesgrämig schlecht gelaunte CDU-wählende Sarah Connor Fans hier, oder was?! Das & die Tatsache, dass nach Jahren der Humorfreiheit in Rap-Interviews (letzter Lacher: Ice-T, im Jahr weißnichtmehrwann) endlich mal wieder jemand schön derbe daherkommt, beweisen, wie cool & notwendig Lady Bitch ist (und außerdem widerlegt sie das doofsinnige Vorurteil, dass türkische Frauen mit Sexualität nix am Hut haben, das sich in weiten Kreisen so missionarisch hartnäckig hält).

    L.B.R. rules, & wer ihre Coolness nicht diggen tut, soll halt "Yvonne Catterfeld singt für Jopi Heesters seinen Geburtstag"-CDs hören, statt rumzujammern...

  • PG
    Peter Gabriel

    Herr Peter Bies, das ist nicht sonderlich witzig.

  • PG
    Peter Gabriel

    An dieser Stelle wäre Platz gewesen für einen guten Artikel. Naja, ein andermal.

  • LK
    Leo Kaufmann

    Was ist Kunst? Oder warum ist Rap oder HipHop Kunst?

    Sie "provoziert" in einem oberflächlichen Sinne. Mit dem Ergebnis, dass mehr über sie als über Ihre "Arbeit" gesprochen wird. Ihre Erscheinung ist ihr eigentliches Werk, die Beat-Monotonie nur das Vehikel. Wie bei den meisten Hippen Hoppern, die viel zu sehr mit ihrem auf ihr Äußeres bezogenen "Style" beschäftigt sind. So kommen sie gar nicht dazu, die akustischen Versuche ihrer prekären Situation zu transzendieren.

    Verstümmelungen, um als Sklaven im Produktionsprozess nutzlos zu werden, um etwas krasses zu produzieren, dass sich in einer krassen Szene vermarkten, versilbern, vergolden lässt...

     

    "Get rich or die tryin...". Hingabe an das Kapital, weil einem nichts Besseres einfällt. Simple Antworten für's schlichte Gemüt.

     

    Ciao, Leo.

  • J
    Jomala

    Die Emanzipations Bestrebungen von Frau Sahin sind in ihrem Dasein als Kind einer patriarchalischen Gesellschaft kein Schritt Richtung Veränderung sondern festigen die von ihr angeblich abgelehnten Denkmuster.Aber wer will in dieser Zeit schon ernsthaft sein?!Wir wollen lachen!Bitte mehr davon.

  • Q
    quarz

    Lady Bitch Ray ist nichts anderes als die verfrüht türkische Reinkarnation von Claudia Roth. Oftmals peinlich aufdringlich und das Herz auf der Zunge tragend. Egal, immer noch 100 mal unterhaltsamer als all der ganze Spiesserkram: es lebe die Claudia Roth des Rap!

  • F
    felix

    Schönes Interview!

    Erstmal sehr amüsant und zweitens schön, dass es sowas gibt. Weichgespülte "Kunst" gibt es genug, welche ich selbst nicht so nennen würde. Ich selbst mag HipHop sehr, aber anderen Kalibers. PornoRap finde ich eher überflüssig, aber wenn es auch eine Frau als eine Art "Gegengewicht" praktiziert, warum nicht!? Die Leser der taz sind sehr wahrscheinlich NICHT die primäre Zielgruppe dieser Art von Musik, weswegen ich verschiedene (empörte) Kritiken an dieser Musikerin auch nicht wirklich ernst nehmen kann. Im übrigen nehme ich diese selbst auch nicht zu ernst in allen Ausdrücken, sonder "übersetze" mir einige ihrer Statements. Trotz und gerade deshalb respektiere ich sehr was sie macht. Das ist gelebte Emanzipation (ohne armchair!) in bestimmten Teilen unserer heutigen Gesellschaft , in der sich die verschiedenen Kommentatoren (hier) sehr wahrscheinlich nicht bewegen.

     

    @rex:

    Der Spruch "ein wiederkehrendes merkmal bei migrantenkids" ist ganz schön implizit explizit..

    , will sagen Unnötig!

    -- betreffend LadyRay: Rap ist halt DickeHose! Punk ist laut und Elektro hat Bass..

     

    @Peter:

    Dein "Erschieß-Kommentar" ist extrem UNREFLEKTIERT. Lies das Interview nochmal und denk an deine Mama.

  • T
    TriggaThaGambler

    Wie sich die taz-Leser aufregen ist immer wieder schön anzuschauen. Chillt mal. Ich bin mein halbes Leben in der CDU und sogar ich habe kein Problem mit Lady Bitch Ray. Eigentlich find ich sie sogar ganz niedlich.

  • L
    linus

    Diese Frau ist doch absolut großartig.

    Von einer Perspektive die schon alles erlebt zu haben meint und hier nur billiges Wiedergängertum entdecken will, ist es natürlich absurd was sie betreibt, aber was Lady Bitch Ray doch ebenso verkörpert: Das sie relativ genau weiß was sie tut (so weit man eben meint zu wissen, wie man schnell aufsteigen kann) und mehr kann man von intelligenten Provokateuren doch nicht erwarten. Dazu hat sie noch Ideale und Grenzen. Was will man mehr? Wer dieser Frau den ganzen ideologischen Krempel aufladen will, der Feminismus, Integration, Machismus und türkische Mitbürger bedeuten können, wird sie immer falsch verstehen.

    Das sie eine Wut in sich spürt und diese artikulieren kann, ohne dass sich die Gesellschaft dagegen verwehren kann, ist doch ein Geschenk. Wer schafft das schon? Die Nagelprobe kommt doch sowieso mit ihrer Musik, wenn die nichts hergibt wird sie genauso schnell verschwinden, wie sie aufgetaucht ist. Im übrigen nicht nur hier, sondern schon mehrfach auf Spiegel-Online.

  • S
    seychelle

    Mir tut nur die Journalistin leid, die dieses Interview führen musste! Mein Gott, soviel Dummheit und Selbstüberschätzung ist ja in einer Person gar nicht machbar. Die Türkischen Frauen brauchen LBR, das ich nicht lache. Als türkische Frau verbiete ich mir diese Aussage!!! Nur weil Madame offiziel angeben möchte, dass ihr Papa erlaubt, dass Sie Sex haben darf, muß das jetzt ganz Deutschland wissen, oder wie? Wen interessierts? Mich nicht und sicher eine Menge anderer selbstbestimmten intelligenten türkischen Frauen auch nicht!!!! Und die darf promovieren, während ich grübele wie ich schlaues Bürschchen Geld für ein Studium zusammen kriegen könnte.

  • MH
    Markus Hoffmann

    Bitte, bitte erspart uns Lesern doch endlich dieses gähnend langweilige Gestammel dieser armen Provokationswürstchen. ES ÖDET BIS ZUM GEHT-NICHT-MEHR!

  • D
    Damenbart

    Ganz ehrlich: Wäre sie keine turkin, niemand wurde sie beachten!

    Also, Du verklemmte Streberin: Sei bloss froh in Deutschland zu leben!

    Du bist die aktuelle Quotenturkin, gluckwunsch!!!

     

    Ein Marketingtip von mir: Erwähne nicht in jedem zweiten Satz, dass du promovierst. Sonst geht der Uberraschungseffekt verloren.

  • Y
    y3ti

    Frau Bitch wird viel zu wenig an ihrer Kunst gemessen. Es geht doch eigentlich nicht darum mit wem sie was wo und warum - aber voll extrem - macht, sondern um die Qualität ihrer Raps, Beats und Samples.

    Wer wirklich Kunst betreiben will, und sich MC schimpft, der braucht ein Mic, einen Beat und seinen Kopf. Mehr nicht!

    "Keep it real" ist nicht immer nur eine Floskel gewesen.

     

    Guns, Bitches & Bling have never been part of the four elements and never will be!

    Peace

  • B
    Bine

    Ausweisen geht wohl, denk ich, leider nich, oder?

  • IA
    irina apple

    na na, warum denn gleich rassistisch werden? haben männliche "türkische artgenossen" also allesamt wenig grips "in der birne"? und migrantenkids alle ein selbstbewußtsein, "wie ein feselballon.. but there`s just nothing in it" ? und so weiter und so fort. das ließt sich ja glatt wie die kommentar-sparte von den gmx-nachrichten. genauso dümmlich daher plätschernd. liebes linkes, taz-lesendes bildungsbürgertum, ich könnte kotzen!

  • FA
    Frank A

    ich musste auch mehrmals lachen beim lesen. warum steht das interview nicht auf der wahrheit-seite?

  • F
    Fürchtegott

    Die Frau ist zweifellos intelligent, ihre Texte sind wesentlich wortgewandter als die ihrer männlichen Kollegen und als Studentin scheint sie ja auch gute Leistungen erbracht zu haben. Ich frage mich nur was sie für Beweggründe hat, sich auf diese Weise zu inszenieren. Dass es wahnsinnig provoziert, sieht man ja schon an den Kommentaren hier, die zum Teil schon rassistische Klischees aufgreifen... Auf anderen Websites wird dazu aufgefordert, sie zu erschießen. Wenn man ihr Tun als Ironie betrachtet, kann man es als Kritik an der Hiphopszene und am Frauenbild im türkischen Milieu sehen. Was sogar interessant wäre, denn diese Strukturen gehören durchbrochen! Sie sollte allerdings aufpassen, dass sie ihren künstlerischen Fokus beizeiten auch auf andere Dinge legt und sich thematisch breiter aufstellt. Falls nur Obszönität bleibt, müsste man sie in die Provokationsschublade zu den anderen aufmerksamkeitsgeilen Langweilern zurückschieben.

  • SH
    Sandra Huin

    @ Peter Bies

    Sie können also nicht verstehen, dass eine junge Frau Bedenken hat sich nackt Ihrem Vater zu zeigen? Statt dessen versuchen Sie LBR und Ihren Vater zwanghaft in ein (Ihrer Ansicht nach?) typisch türkisches Rollenverhältnis zu zwängen (>starker Mann/ Vater/ Bruder > schwache Frau). Ich hoffe sie haben keine Tochter.

     

    @ Kritik A

    Bitte untermauern Sie Ihre Aussage -LBR würde den Kids verkaufen, dass Bildung "Assi" ist- mit einem Beweis (wahlweise Textzitat o.ä.)... Im voraus besten Dank! Für Spekulieren (und phantasieren) haben wir doch keine Zeit.

    Wenn Staßenslang als solch Indikator genutzt werden würde... wäre jeder öffentlich geäußerte Satz Lukas Podolskis -und mit ihm 25% aller anderen Fußballspieler- Aufruf zur Schulverweigerung.

  • RT
    Russia Times

    Ich finde das abgrundtief, dass die taz diese Person eingeladen hat.

    Sie kann nur Rappen und mehr kann sie nicht.

     

    Peinlich hoch drei!

  • H
    hessebub

    Dieses Hohlbrot promoviert mit einem Stipendium? Rosa Luxemburg würde sich im Grab umdrehen.

  • SI
    Steffen Ille

    Also, ohne groß auf vorhergehende Kommentare einzugehen, die sich in ihrer Überheblichkeit und Selbstverliebtheit hinter der interviewten Dame nicht zu verstecken brauchen.

     

    Ich habe bisher bei wenigen Interviews so gelacht. Selbstinszenierung ist in diesem Musikstil elementarer Bestandteil - Zweifel an der eigenen Person sind vollkommenausgeschlossen.

     

    Ich empfehle einigen LeserInnen, die hier wieder einmal die abendländische Kultur untergehen sehen, ein wenig mehr Gelassenheit - und Distanz zur eigenen Weltsicht und Person.

  • P
    pill

    Jetzt bin ich leider nicht firm in der auslegung türkischer Vornahmen aber ich geh mal stark davon aus das es sich bei beim der Interviewführung um eine Frau gehandelt hat. Cigdem oder so (?) kann man vom beim kommentar schreiben nicht mehr nachlesen...

    also was ich dazu sagen wollte war: wenn die frau bitchray eine türkische feministin sein will, indem sie ihre bildung nutzt, behaupte ich mal das die Interviewerin ihr da mal ordentlich gezeigt hat wo der bartl den most holt.

    Auch ein gutes Interview ist zumindest handwerklich Kunst - kompliment an dieser Stelle - und vielleicht weit weniger überflüssig als ein provokationswürstchen mehr im unendliche mengen aufnehmen zu scheinenden glitzerdarm.

  • M
    Marcel

    Kann Sven nur zustimmen.

  • FG
    Frank Günter

    Also vom Dialektischen her finde ich das ganz in Ordnung.

  • C
    Christoph

    Ich finds ehrlich gesagt sehr erfrischend, dass die taz auch solche Interviewpartner hat, spiegelt doch die Gesellschaft in ihrer ganzen Bandbreite (zumindest exemplarisch) wieder.

    Abgesehen davon, finde ich die Dame doch äußerst lustig - ich kann sie zumindest nicht ernstnehmen.

  • O
    onkelklausi

    Ich finds gut, was die macht.

    Die will ja auch nicht den Otto-Normal-Taz-Leser ansprechen, sondern Zielgruppen die der O-N-T-L nie zu Gesicht bekommt, wenn er sich mal wieder als linker Spießer in seinen Volvo-Kombi wirft und in die Toskana fährt.

    Zitat SLIME:"Ihr seid nichts als linke Spießer, ihr habt nichts dazu gelernt und werden wir mal aggressiv seid ihr auf einmal konservativ."

    Ich bin übrigens selber Taz-Leser, habe allerdings einen Hang zur gelegentlichen Selbstreflexion

  • OB
    One Blood

    Das Schlimmste an diesem ganzen neuen Rap-Gedudel ist, daß dieser Kram überhaupt als Rap oder gar Hip Hop wahrgenommen wird und nicht als dieselbe profitorientierte Pop-Musik wie es schon längst genug gibt. Das verstellt leider den Blick dafür, daß Hip Hop als Kultur (Rap, DJing, Breakdance, Graffiti) viel mehr zu geben und zu sagen hat und dies auch schon getan hat. Ich bin kein "Insider", doch seien der/dem interessierten LeserIn zumindest folgende Künstler ans Herz/Ohr gelegt: dt.: Advanced Chemistry, Torch, Too Strong; engl.: KRS-One, Public Enemy, Afrika Bambaataa.

  • FG
    frank günther

    Also vom Dialektischen her gesehen find ich das alles voll in Ordnung.

  • BD
    Benjamin Djallo

    Sie sagt es ja selbst: eine Profilneurotikerin und narzisstisch sei sie - und man möchte hinzufügen, ziemlich hohl ist sie auch. VErmarkten tut sie sich nicht schlecht und die Medien fallen darauf rein bzw. leben von solchen selbstaufgeblähten Typen und weil sie "einen Migrationshintergrund" hat, gewährt ihr selbst die taz sozusagen aus Prinzip eine Plattform. Lustig.

  • L
    Lena

    Ich find sie cool!

    Die Frau macht ihr Ding, scheiß egal, was die anderen Feministinnen und Feministen und die Menschen sowieso so denken. Hey Leut hier bin ich und entweder ihr seht mich an oder lasst es bleiben... was ihr seht, das ist mir doch egal! Ich bin ein freier Mensch und suche mir diesen Weg zum Leben aus. Weiter so!

  • PD
    Peter Dulinski

    1913 schrieb Fr. W. Förster in seinem Buch "Sexualethik und Sexualpädagogik" sinngemäß, dass modernes sexuelles Denken und Handeln nicht bedeutet, dass die Frauen auf das Niveau der Männer zu senken seien, sondern umgekehrt das Bessere eine Chance bekäme.

    Das schien mir richtig, als ich 1967 darüber las, das scheint mir auch heute noch im höchsten Maße bedeutungsvoll.

    Vielleicht klingt es bei mir etwas antiquiert (62), aber dennoch bilde ich mir ein, ein modern denkender und handelnder Mensch zu sein, in dieser Hinsicht nicht minder, als auch in musikalischer. Zur letzteren Aussage: "Rage against the Machine" war und ist für mich ein Muster für die ideale Verknüpfung wichtiger Texte in harter Form. Und da Rap nicht meine ausdrückliche Lieblingsform ist (irgendwie logisch), verweise ich noch auf Patti Smith und

    P J Harvey, die ebenfalls provokant und gekonnt die Gesellschaft attackierten und es immer noch tun, ohne dabei penetrant Feuchtgebiete aufzuwühlen.

    So viel dazu und überhaupt.

  • C
    Chrizzle

    Da kann man echt nichtmehr viel hinzufügen. Diese, sich selbst als Bitch bezeichnende, Person versucht (sehr marketingstrategisch) zu provozieren wie es schon dutzende andere HipHopper machen. Da man aber vor 20 Jahren noch mit "Arsch", vor 10 Jahren noch mit "Scheiße" schockieren konnte, muss man heute noch ordinärer werden, damit wenigstens noch einer unruhig wird, wenn er das Wort "Möse" oder "Hurensohn" hört. Das haben wir natürlich auch den 12 jährigen Nachwuchskids zu verdanken, die blau-äugig alles aufsaugen, was ihr "Idole" ihnen vorrappen. Was für Bushido nur eine Finanzstrategie ist, ist für die Generation "(SE)X" leider eine Lebenseinstellung.

     

    Macht die Augen auf. Ihr habt nicht die blasseste Ahnung, was ihr für eine Macht habt. Und ihr habt nicht die blasseste Ahnung, wieviele Kids euch imitieren und ihre Mutter eine "Fotze", ihren Bruder einen "Hurensohn"(?), die Lehrer in der Schule als "Schwanzlutscher" und sich selbst als die größten "Motherfucker" bezeichnen.

     

    Wenn das also Deutschlands Zukunft ist, dann gute Nacht!

     

    Ich entschuldige mich übrigens für die manchmal zu authentische Verwendung der Fäkalsprache, aber das musste einfach raus.

  • SI
    So ist das also

    Ich verstehe die ganze Aufregung nicht so ganz. Wer das Genre ein wenig verfolgt und mal genauer betrachtet und hinhört was für einen (Groß-)Teil der Jugend als "hip" gilt, für den ist die gute Dame doch lediglich eine logische Folge des Business.

    Mich wundert eher, dass da erst so spät eine weibliche "Künstlerin" auf den Zug aufspring.

    Ich habe allerdings keine Ahnung ob sie das aus Kalkül macht oder weil sie das wirklich glaubt. Einige der Antworten lassen ja zumindest auf ein gewisses Maß an Selbstironie schließen. Daran krankt es bei den meisten ihrer männlichen, "Künstler"-Artgenossen ja offensichtlich.

     

    Ob man ihr hier eine Plattform bieten sollte, darüber freilich liese sich trefflich streiten. Mir ists, wenn ich ehrlich bin, reichlich egal.

  • S
    spital8katz

    Ein Gossenmädchen mit pseudointellektuellem Studium, "Uni Bremen" und die "Disziplin" sagt alles.

     

    Und ganz nah an den Gossenbuben und unserem Außenminister, wie hieß doch dessen Mitmusikant?

  • A
    adecentone

    Diese Dame tut mir doch arg leid. Ihre pubertäre und äusserst ordinäre und dümmliche Weltanschauung als Kunst zu verkaufen, sicher. Künstlerisch ist wohl selbst Tokio Hotel einige Klassen höher anzusiedeln. Verstehe auch nicht, warum diese Hupfdohle von der Presse so gehypt wird. Ein Sinnbild ist die Sahin, für vieles was heute falsch läuft. Die kann man nur ganz schnell vergessen. Da erscheint der Sido ja fast schon als netter Junge von nebenan. Sahin, der absolut überflüssige Gesellschaftstroll...

  • S
    Sven

    Also ich verstehe nicht warum dieser Frau gerade in der taz immer wieder eine Plattform zur Selbstdarstellung geboten wird, das ist doch alles durchschaubar. Rap ist Kunst, aber hier nur Mittel zum Zweck der Selbstbeweihräucherung. Diese Frau schwimmt erfolgreich auf der Ekelwelle mit, die auch Charlotte Roches "Feuchtgebiete" (selbst noch nicht gelesen) auf die Spiegel Bestsellerliste katapultiert hat, der Lust an gebrochenen Tabus. Dafür Hut ab für Reyhan Sayin, die schmerzfrei Kontinuität wahrt und es so imemerhin auf Seite 1 meiner Lieblingszeitung schafft. Und sich dabei in wenigen Zeilen selbst widerspricht.

  • D
    der_rex

    ein selbstvertrauen, so aufgeblasen wie ein fesselballon.

    ein wiederkehrendes merkmal bei migrantenkids.

    there´s just nothing in it...

  • HM
    Hutscho Mogullo

    Mann tut das weh, unser Land so verfallen zu sehen...

  • A
    adolphe

    Feuchtgebiete, Eva Hermann, Bitch Ray...gähn. Immer dieser Scheiß, an dem sich die Spießer aufgeilen können. Kindisch.

  • F
    frank

    Da war ich bisher der Meinung, daß weibliche Türken ein bißchen mehr Grips besitzen als ihre männlichen Artgenossen. Emanzipation heißt also i.d.F.: ich begeb mich als Frau auf das gleiche niedere Niveau, wie die Typen, die nichts anderes zu tun haben als Frauen zu beleidigen und verbal ihre Eier an die Luft hängen. Vielleicht zieht Rap aber auch solche "Persönlichkeiten" stärker an als andere Musikrichtungen, für die man evtl. Singen, ein Instrument spielen oder Noten lesen müsste.

  • PB
    Peter Bies

    "Ich wollte nicht, daß mein Vater das mal sieht"...

    Da wissen wir ja jetzt, wer im Leben der Frau Sahin sagt, wo's lang geht.

    Ob er sie wohl sonst erschießt?

  • S
    Shrike

    Also ganz ehrlich:

     

    Ich hab bei dem Artikel ganz schön gelacht.

    Mehrmals.

    Das ist definitiv nicht abwertend gemeint.

    Weiter so, taz !

    Ihr findet bestimmt noch mehr lustige Interviewpartner !

  • BK
    Barbara Kirsch

    Chhhhhhrrrrrr...... (schnarch)... bin wohl zu alt für diese Sch... nach Alice Cooper, Sex Pistols, Madonna, Ice T, Marilyn Manson und alle anderen Bösen und BösInnen...

  • KA
    Kritik A.

    L.B.R. nutzt Rapmusik als Vehikel. Waere sie 20 Jahre aelter, wuerden wir sie heute vielleicht als Punk-Saengerin kennen? M.M.n. zieht die Dame Rapmusik noch tiefer in den Dreck als Bushido etc. das seit Jahren tun.

     

    Anscheinend ist sich L.B.R. nicht ihrer Vorbildrolle bewusst, denn es gibt garantiert genug Menschen die ihre Musik unreflektiert konsumieren.

     

    Da sag ich nur: Bravo! Interessant auch die Verschleierung der Intelligenzija-Zugehoerigkeit durch derben "Strassenslang". Den Kids verkaufen, dass Bildung "Assi" ist, aber selber promovieren.

    Was hat das bitte mit Emanzipation zu tun? Ich halte das fuer eine geschickte Marketingstrategie, mehr nicht. Genauso machen es doch zahlreiche maennliche Rapper.

     

    Wenn L.B.R.s Porno-Rap Emanzipation bedeutet, dann ist Paris Hilton Alice Schwarzer.

     

    Uebrigens promoviert L.B.R. dank eines Stipendiums der Rosa-Luxemburg-Stiftung.

     

    Ansonsten: Warum steht das Interview auf Seite 1?