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Kommentar zu FahrraddiebstahlEine runde Sache

Gereon Asmuth
Kommentar von Gereon Asmuth

Radfahrer müssen sich entscheiden. Wollen Sie die Sicherheit des Rechtsstaats? Oder wollen sie die Anarchos unter den Verkehrsteilnehmer bleiben?

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Gereon Asmuth
Ressortleiter taz-Regie
Leiter des Regie-Ressorts, das die zentrale Planung der taz-Themen für Online und Print koordiniert. Seit 1995 bei der taz als Autor, CvD und ab 2005 Leiter der Berlin-Redaktion. 2012 bis 2019 Leiter der taz.eins-Redaktion, die die ersten fünf Seiten der gedruckten taz produziert. Hat in Bochum, Berlin und Barcelona Wirtschaft, Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation und ein wenig Kunst studiert. Mehr unter gereonasmuth.de. Twitter: @gereonas Mastodon: @gereonas@social.anoxinon.de Foto: Anke Phoebe Peters
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4 Kommentare

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  • G
    gramsch

    hallo,

     

    das schlimme ist, das die polizei es nicht für nötig hält, eine streife vorbei zu schicken. wen der "drahtesel" ausdem keller geklaut wird.

    (so mir geschehen)oder auch an öfentlichen plätzen (ist mir auch schon passiert). da ruft man "deinen freund und helfer", telefonisch . und da wird dir gesagt:" fahren sie zur nächsten dienststelle dort können sie ihre anzeige machen" ! hallo!!!

     

    schon mal auf den gedanken gekommen das die täter vieleich eine strasse weiter sein könnten?

     

    und das ist sehr ärgerlich gerade bei sehr hochwertigen rädern wie es bei mir der fall war (über 3500 euro)

     

    die polizei sollte mehr kontrolieren, auch wen das heist das man öfter mal angehalten wird, das währe mir persönlich egal, da ich nichts zuverbergen habe.

     

    dennis

  • GA
    Gereon Asmuth

    Liebe Leser,

     

    ich habe meinen Kommentar bewusst aus Sicht eines Radfahrers geschrieben, dem binnen eines Jahres zwei hochwertige Räder geklaut wurden - und der

    vor der Frage stand, ob er tatsächlich nach mehr Polizei rufen soll - mit den dann folgenden Konsequenzen. Denn eine bessere Kontrolle würden

    meines Erachtens fast zwangsläufig auf eine deutliche Kennzeichnung der Räder hinauslaufen.

     

    Und ich habe tatsächlich auch aus der Sicht eines derjenigen geschrieben, die von anderen wegen gewisser Verhaltensweisen öfters mal

    als Terroristen auf zwei Rädern verunglimpft werden.

     

    Dabei bin ich zu dem Schluss gekommen, dass wer mehr Polizeifahndung fordert, realistischerweise auf einige dieser Freiheiten, die er sich

    selbst herausnimmt wird verzichten müssen - ob ihm das passt oder nicht, spielt dabei leider keine Rolle. Und dass sich daher jeder einzelne

    Radler (nicht die Gruppe der Radler) überlegen muss, ob er das fordert.

     

    Das ist nicht - wie Sie es offenbar verstanden haben - eine politische Forderung von mir, sondern eine rein taktische Überlegung.

     

    Persönlich bin ich dabei noch zu keinem Schluss gekommen. Genau deshalb habe ich den Kommentar auch offen enden lassen. Aber ich bin mir sicher, dass viele (Berliner) Radfahrer sich für die Position des Anarchos entscheiden werden.

     

    Sie haben sicherlich Recht damit, dass kein Bürger von der Polizei oder wem auch immer benachteiligt werden darf, blos weil er mal eine Regel

    übertreten hat. Es stellt sich hier aber das Grundproblem jeder Diskussion über das Thema "Überwachungsstaat/Polizeikontrolle". Denn je

    mehr persönliche Sicherheit der einzelne vom Staat fordert, desto mehr muss er damit rechnen, in seiner ganz persönlich definierten Freiheit

    eingeschränkt zu werden. Hier gilt es, wie immer, abzuwägen.

     

    Mit freundlichen Grüßen,

    Gereon Asmuth

  • CD
    Christian Derniger

    Hallo Herr Asmuth,

     

    nach der Ihrem Kommentar zu Grunde liegenden Logik , müsste dann auch z.B. die Gruppe der Autofahrer sich zunächst mal dafür entscheiden, Geschwindigkeitsbegrenzungen einzuhalten und nicht alkoholisiert zu fahren, bevor sie die ihnen zustehenden Sicherheiten des Rechtsstaates einfordern könnte.

     

    ...oder die Gruppe der Menschen müsste sich erstmal entscheiden, stets legal zu handeln, bevor sie die ihnen zustehenden Sicherheiten des Rechtsstaates einfordern könnte.

     

    Grotesk. Und meines Empfindens nach nur damit zu erklären, dass dem Kommentar eben keine Logik, sondern vorwiegend Polemik zu Grunde liegt.

     

    Übrigens: Laut destatis trägt an rund 70% aller Kollisionen PKWFahrrad der PKW-Fahrer die Hauptschuld. Ihrem Kommentar folgend müsste daraus geschlossen werden, dass PKW-Diebstahl sogar noch eine deutlich "rundere Sache" ist als es Ihrer Meinung nach Fahrraddiebstahl ist. Korrekt?

  • KG
    Konrad Gähler

    Was für ein alberner Kommentar! Als ob "die Radfahrer" alle die Verkehrsregeln missachten würden und es (wieder: allesamt, die Bande) nur verdient hätten, dass "ihnen allen" regelmäßig die Räder gestohlen werden.

     

    Das ist nun wirklich eine wenig konstruktive Herangehensweise. Es wird doch schon eher ein Schuh daraus, den Vergleich mit anderen Städten zu machen: wieso gibt es woanders weniger Diebstähle? Vielleicht, weil man Fahrräder an Bahnhöfen abschließbar parken kann? Vielleicht auch, weil die Polizei Diebstähle mit mehr Elan verfolgt? Vielleicht, weil mehr Räder angeschlossen sind? Keine Ahnung.

     

    Klar missachten zu viele Radfahrer die Verkehrsregeln. Aber so eine dämliche und wenig zielführende Polemik ändert daran auch nichts.

     

    kg