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Attac-KapitalismuskongressMehr Ratlosigkeit als Aufbruch

2.500 Leute, mehr als erwartet, nehmen am Kapitalismuskongress von Attac teil. Sie wollen verstehen, was in der Krise überhaupt passiert ist. Alternativen wurden nicht geboten.

Auf dem Attac-Kongress wird schon mal für den Nato-Gipfel in Straßburg und Kehl Anfang April mobilisiert. Bild: dpa

Jazzmusik läuft im Auditorium der Technischen Universität in Berlin, bevor die Auftaktveranstaltung des Kapitalismuskongresses des globalisierungskritischen Netzwerks Attac am Wochenende beginnt. "Capitalism - [no] exit" und "Kapitalismus am Ende?" lauten dessen Titel. Jemand hat Jazziges eingelegt - nicht Techno, Pop oder Rock. Eine Randnotiz? Vielleicht. Jazzmusik, der liegt ein Motiv zugrunde. Darauf wird improvisiert. Schon der englische und der deutsche Titel sind Variationen aufs Thema.

Vor eineinhalb Jahren hat Attac mit der Planung dieses Kongresses begonnen. Aber die Finanzkrise kam schneller. Aus der Ausgangsfrage, wie der Kapitalismus eigentlich funktioniert, wurde die Frage, wie der Kapitalismus zu einem "Kasinokapitalismus" werden konnte. Wer hat daran wie mit welchen Interessen mitgewirkt? Und welche Folgen hat das? Wie sehr solche Fragen den Leuten auf den Nägeln brennen, das zeigt schon der Zulauf. Statt der erwarteten 1.500 Leute kommen 2.500.

Die meisten treibt die Ratlosigkeit zum Kongress. "Da ist etwas passiert und ich verstehe es nicht", sagt eine grauhaarige Ökonomin aus Hamburg. Auch die beiden 20-jährigen Hannoveranerinnen, die in der Auftaktveranstaltung sitzen, wollen etwas lernen. "Für mich ist das eine Bildungsveranstaltung", sagt die eine. Und die andere: "Ich kenne so viele junge Leute, die resigniert haben." Die 81-jährige Ehefrau eines Attac-affinen Pastors aus Kassel sagt ebenfalls, dass sie mehr verstehen will. Dann erzählt sie, wie schwer es damals nach dem Krieg gewesen sei, den sie in Potsdam überlebt habe. Die jetzige Krise erinnere sie ständig daran.

Vom Einführungsvortrag werden sie nicht enttäuscht. Heiner Flassbeck, Chefvolkswirt der UN-Organisation für Handel und Entwicklung, stellt eine vermeintlich harmlose Frage: Welche Idee hatten die Banker, als sie 25 Prozent Rendite versprachen?, um dann fortzufahren: War es ein gute Idee? War es eine produktive Idee, auf das Steigen der Rohstoffpreise, der Weizenpreise zu setzen? Eine gute Idee, Hausbesitzer ohne Eigenkapital zu finanzieren? Wo doch bekannt ist, "dass niemand über seine Verhältnisse leben kann, ohne dass andere unter ihren Verhältnissen leben".

Flassbeck kritisiert vor allem die Politik, die das erlaubt hat. Und die nun gegensteuern muss, selbst Schulden machen muss, um die Deflation zu stoppen. Und die nun jene entlasten müsste, die bisher durch eine grandiose Umverteilung von unten nach oben unter dem Kasionkapitalismus gelitten haben: die Armen, die Hartz-IV-Empfänger, alle, die ausbeuterische Löhne für ihre Arbeit bekommen. Auch der Wirtschaftswettkampf der Nationen müsse gestoppt werden. Jetzt müsse auf nationaler Ebene globale Wirtschaftspolitik gemacht werden. Verstanden habe das die Bundesregierung bisher kaum. Alle anderen auf dem Podium sagen es ähnlich.

Neben den gefilterten Statements der WissenschaftlerInnen gibt es die ungefilterten der Leute, die zum Kongress gekommen sind. Sie spiegeln mehr Ratlosigkeit als Aufbruch wider: "Die Menschen sind sich der einzelnen Werte nicht mehr bewusst. Ich lebe in einem Selbstversorgerökodorf. Das ist nicht die Lösung gegen den Kapitalismus", sagt ein Grauhaariger, der seinen Jutebeutel gegen die Brust drückt. "Parteien sind ein Teil des Verrats", antwortet sein Gegenüber. "Ich bin kein Gewerkschafter mehr, wenn ich sage: Ja, lasst Opel den Bach runtergehen", mischt sich ein Dritter mit Nickelbrille ein. Und: "Ich habe immer gesagt, Geld kann nicht arbeiten", meint eine Freiburgerin.

Ein Post-68er, den die Bildungsmisere umtreibt, sagt: "Meinungen zur Finanzkrise sind viele da, aber die sind nicht untermauert." Er will den Kapitalismus abgeschafft sehen, aber in all den Jahren kam ihm selbst die Perspektive abhanden. Auch ihn hat es zum Kongress getrieben, weil er verstehen will.

Antworten holt er sich bei Paul Windolf, Soziologieprofessor aus Trier, und dem umtriebigen, Attac-nahen Ökonomieprofessor Jörg Huffschmid. Huffschmid ist eine Kassandra, die den Kollaps des Finanzsystems vorhersagte. Nur hat es Kassandras noch nie genutzt, recht zu haben. Huffschmid und Windolf erklären, was passiert ist: Weil es seit dem Zweiten Weltkrieg immer mehr Leute gab, die immer mehr Geld hatten, für das sie immer höhere Renditen haben wollten, konnte eine Finanzdienstleistungsklasse entstehen, die die Vermehrung dieser Vermögen versprach. Der Finanzsektor koppelte sich von der Realwirtschaft ab. Weil das Zuviel an Geld in der Realwirtschaft nicht mehr gebraucht wurde, entwickelte der Finanzdienstsektor eigene Produkte und verkaufte virtuelle Werte: steigende und fallende Kurse oder Risiken etwa.

Der Konkurrenzdruck unter den Finanzdienstleistungsanbietern wiederum wurde auf die Unternehmen übertragen, die den Aktionären gehörten, die immer höhere Renditen haben wollten. Das führte zu Rationalisierungsdruck und Lohndumping. Die Politik förderte das System durch Niedrigsteuerpolitik. Das Ergebnis: nicht nur eine Finanzkrise, sondern auch eine Wirtschaftskrise.

Wer in diesem Seminar war, kommt begeistert aus dem Saal. "Dafür hat es sich gelohnt", sagen drei Hamburgerinnen, die wie viele auf dem Kongress der Generation 50-Plus angehört. Jugendlicher Überschwang ist wirklich nicht zu spüren. Auch nicht in den Attac-Workshops, in denen man neue Aktive versucht zu werben. Solche zum Beispiel, die etwas gegen die Privatisierung öffentlicher Güter auf die Beine stellen wollen.

Auf den Stufen vor dem Audimax sitzt einer, der jung aussieht, aber auch schon 41 ist. Er ist bei den Grünen, will jedoch austreten, weil sie ihm zu konform sind. An den großen Aufbruch der Linken glaubt er nicht. "Ich plädiere für eine nüchterne Änderung der Verhältnisse", sagt er. "Auf das Wir-Gefühl kann ich verzichten." Er ist Jazzgitarrist und Komponist für klassische Musik. und arm. Dass am Anfang Jazziges über die Lautsprecher kam, was ihm aufgefallen war, hält er für Zufall.

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15 Kommentare

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  • ED
    eine Demokratin

    Es gibt nicht nur eine Alternative, es gibt mehrere! Wir sollten uns doch von dem Gedanken eines - ismus verabschieden, der dann die Lösung ist- historisch hat sich gezeigt wohin das führt! Lösungen und Vorschläge wurden auf dem Kongress diskutiert, so wie ein demokratischer Aushandlungsprozess auch auszusehen hat!Das es bei attac seit Jahren Lösungsmöglichkeiten/Vorschläge gegen diese menschenverachtende Politik des Neoliberalismus gibt- wissen auch Taz Journalisten - es wäre bloß entgegen des Mainstream, das zu benennen, schade...doch jede/r ist für sein/ihr tun verantwortlich, auch Journalisten, es ist nicht das System, welches diese Welt so gestaltet, sondern wir alle...Eine andere Welt ist möglich, dazu muss man nur mutig genug sein, Veränderungen aktiv anzugehen!

     

    Wir sehen usn am 28.03. auf der Strasse!

  • M
    Max

    "attac Deutschland hat nur 20 000 Mitglieder aus allen Schichten der Gesellschaft. Besonders schlaue, einfache, aktive und viele passive."

     

    Ist das die Rechtfertigung für Ahnungslosigkeit?

     

    Wie soll man sich das in der Praxis vorstellen? 'Okay, ihr dürft mitentscheiden und -gestalten obwohl ihr keine Ahnung habt, weil ihr euch so nett bemüht'?

     

    Wer mitgestalten möchte braucht Expertise -- ohne Expertise gibt es keine realistische Chance Einfluss zu nehmen und zu Gestalten.

     

    Die Finanzmarktordnung des 21. Jahrhunderts wird ohne attac gestaltet werden -- schlicht weil ihnen die Expertise fehlt; außer leeren Parolen haben sie nicht viel beizutragen.

     

    Und wenn man hier schon wieder den Internet-Hoax vom "Zins-des-Grauens" lesen muss wundert mich das auch nicht gerade.

  • A
    Aman

    Nun, es gibt sie nicht, die eine Antwort auf "wie weiter". Die Diskussion hat erst begonnen und dürfte weite Teile der Bevölkerung inspirieren mitzudenken, wenn diese sich ausreichend informiert fühlt und die Diskussion breit und offen geführt wird. Die Krise des Kapitalismus ist vor allem gut für unsere wirtschaftliche Alphabetisierung. Wir müssen zunächst verstehen lernen, dass keine Institution, in die wir hineingeboren, gelenkt und angepasst wurden, so selbstverständlich scheint und so falsch verstanden wird, wie das etablierte Geldsystem. Bisher herrschte ein tiefer Glaube an das scheinbar unumstößliche "Naturgesetz" der bisherigen Praxis der Gelderschaffung (Geldschöpfung) und der Geld- und Schuldenvermehrung. Diese bis vor kurzem von der Bevölkerung nicht in Frage gestellte "Geldreligion" erfährt durch die Finanz- und Bankenkrise und den drohenden Verlust der Vermögen und der Altersversorgung eine nie dagewesene Glaubenskrise. Nun wollen die Menschen wissen: Wer regiert das Geld? Welche Strategie steckt dahinter und wie wird die Gesellschaft tatsächlich beeinflusst? Erst wenn dieser Lernprozess abgeschlossen ist, kommen auch mögliche Alternativen als Antwort auf die Systemkrise. Wer behauptet, Banken seinen systemrelevant und deren Rettung unverzichtbar und Opel sei es keinesfalls, der irrt. Der Einzige, der hier wirklich systemrelevant ist, ist der/die StaatsbürgerInn. Bei ihm/ihr ist die Verantwortung für jeden und alles, in Form einer horrenden und ausufernden Staatsverschuldung angekommen. Darunter gibt es niemanden mehr, der Verantwortung übernehmen wird. Das ist es, was wir als Staatsbürger verstehen müssen. Ich bin mir sicher, es wird nicht mehr lange dauern und die Alternativen werden kommen.

  • T
    Taxler

    Es ist eben genau keine Kapitalismus Krise.

    kapitalismus wäre wenn dem Geld ein echter Wert z.B. Gold gegenüberstände. Aber leider wurde die Goldbindung der Währungen abgeschafft.

    Heute haben wir ein System indem sich die Regierungen das Geld machen lassen das sie brauchen. Eine Staatswirtschaft, aber kein freier Markt. Es wird uns nur unter dem Dechmäntelchen Kapitalismus verkauft, damit die Bürger nicht merken, daß in Geldangelegenheiten schon lange kein Markt mehr herrscht, und, daß der Staatssozialismus versagt hat.

  • L
    Leon

    Nach der Euphorie der "Yes we can"- Lemminge stellt sich die ernüchternde Frage: "Äh, was eigentlich?"

  • K
    Kommentator

    Es ist schon wirklich armselig wie etliche Journalisten, Politiker und geifernde Kommentatoren in Online-Zeitungen und Foren sich immer wieder - und gerade - attac herausnehmen, um draufzuprügeln.

    Selbst haben sie aber inhlatlich nix beizutragen.

     

    Da wird attac mit Stalinismus auf eine Ebene gestellt, jegliche Kompetenz abgesprochen, ihnen Passivität vorgeworfen und und und.

     

    Klartext:

    - attac Deutschland hat nur 20 000 Mitglieder aus allen Schichten der Gesellschaft. Besonders schlaue, einfache, aktive und viele passive.

    Gut 78 Mio. trampeln auf 20 000 rum, weil die schon lange vor der Krise gemahnt haben. Selbst haben sie aber weder Ziele, Mut noch irgendwelches Wissen,

    Arm!!

     

    - FDP, SPD und Union doktern an den Auswirkungen ihrer eigenen Krisen herum.

    Diese werden weder in diesem Artikel noch anderswo kritisert. Das ist einseitig und merkwürdig selektiv.

    Selbst die FDP, die derzeit am ruhigsten ist, was Lösungen angeht, bekommt vor lauter "Soziale MArktwirtschaft-Rhetorik" kein bisschen Schelte ab. Sondern verblendete Wähler.

    Wieso aber wird attac kritisiert?

     

    - attac beinhaltet viele Strömungen, Themen etc.

    attac als ganzs ist kein Finanzmarkt-Fachverein, sondern eine breite Bewegung gegen den Neoliberalismus (als diffuses Schlagwort). Also bitte, welche "Einheit" greift man an?

     

     

    Dennoch ist derzeit in den gesamten kapitalismuskritischen, sozialistischen, sozialdemokratischen und anderen (=nicht SPD) Bewegungen fast nur attac ansatzweise aus der Lähmung (aufgrund der Erkenntnis eigener Machtlosigkeit) aufgewacht.

     

    Liebe Journalisten, Politiker und Geiferer:

    Ab dem 28. 03. werdet ihr sehen, dass der Unmut der Aktiven aller Bewegungen auf die Straße findet, die vagen Ziele konkreter werden.

    Dann werdet ihr passiven ideologielosen Kritik-Kritisierer sehen, was mit euren letzten resten von Demokratie passiert. Sie werden in einen Polizeistaat transformiert und jeder Demokrat, der sein Maul aufreißt, beommt eine mit dem Tonfa in die Fresse.

    Ist es das was ihr wollt?

     

    Alle andern Demokraten jedweder Coleur:

    See you on the barricades!!

     

    http://www.28maerz.de/

    http://www.28maerz.de/wer-ruft-auf/

    http://www.28maerz.de/busboerse/

    Mfg Kommentator.

    (PS: Rechtschreibfehler darf der Finder behalten)

  • UB
    Ulrich Bogun

    Keine Lösungen? Keine Erklärungen? Abkopplung der Finanz- von der Realwirtschaft?

    Mit Verlaub, was für ein Blödsinn. Jedes zinsbasierte Finanzsystem bricht früher oder später zusammen; die übliche Lebensspanne beträgt 50–80 Jahre, weil alles "Real"Geld über Kredite erzeugt wird, aber niemals die Finanzmittel in den Umlauf gegeben werden, um die Zinsforderungen auch zu erfüllen. Dazu gibt es genügend reichlich fundierte Belege, auch im Internet. Diese mögen nicht kompliziert genug erscheinen, um lange darüber diskutieren zu können ...

     

    Börsencrashs und Beschleunigung des Niedergangs durch Gier und Panik an den Finanz"märkten" sind keine Erfindung der Neuzeit; ich empfehle dazu einen Blick in entsprechende Literatur.

     

    Die Lösung für ein System, das auf dauerndem Wachstum aufbaut (wofür es, wenn wir die Finanztheorie wirklich naturwissenschaftlich zementierten wollen, in der Natur nur ein Vorbild gibt: den Krebs!) liegt im zyklischen Aufbau bis zum Übervoll-Sein einiger weniger, der kompletten Zerstörung und dann dem Wiederaufbau.

     

    Zeit, sich zu entscheiden, ob einfach mal wieder ein Krieg die Wunderlösung ist – oder ob wir Menschen endlich mal gelernt haben und etwas wirklich Funktionierendes aufbauen wollen. Dazu muss man sich von vielem trennen, inklusive des Gedankens, dass Geld arbeiten kann, und vor allem, dass ein selbstgemachtes System in seiner Auswirkung unveränderlicher sein soll als eine Naturkatastrophe.

  • M
    Martin

    Attac ist auch nicht viel mehr als ein linker Stammtisch. Die meisten, die über das schlechte Spiel ihres Lieblingsbundesligavereins lästern, wären ja auch nicht die besseren Fußballspieler.

    Also hat Attac auch keine Rezepte, wie wir glimpflich aus der Krise kommen.

     

    Oder man könnte Attac während einer Krise mit einer PDS in Regierungsverantwortung vergleichen *lach*

     

    Aber vielleicht gibt es auch kein Rezept und man muß die Sau einfach ausbluten lassen.

  • A
    agnost

    labrakadabra, es ist wie immer, wenn journalisten schreiben: journalistin labert über ein thema von dem sie keine ahnung hat, also hauptsache süffig muss es sein, ein paar leutchen labern lassen usw., experten kurz und knackig halbgar zitieren, dabei werden nur klischees abgesondert; warum sind z.b. wiss. statements 'gefiltert'und sind sie deshalb weniger 'o-ton', authentisch und der ganze mist, nur weil sie vorher nachdenken, bevor sie schreiben?

  • M
    Max

    Gerade die Gruppen, die man in der jetzigen Krise ganz vorne, mit neuen Ideen und noch mehr Selbstbewusstsein erwarten würde -- unter ihnen sicherlich attac -- stehen auf einmal völlig marginalisiert neben sich: Zwar gab es hier schon immer "Warner" - aber auch und gerade deren Prophetismus hat bestenfalls etwas sehr schwammiges. "Ökonomisches" oder gar "Finanzmark"-Know How und Kompetenz fehlen dagegen fast völlig, deshalb die Rat- und Orientierungslosigkeit und deshalb der schreiende Mangel an ernstzunehmenden Vorschlägen, Alternativen oder Reformen. Statt sich ernsthaft damit zu beschäftigen wie und warum oder warum nicht Marktwirtschaft, Kapitalismus und Globalisierung funktionieren, welche Grundlagen, welche Vor- und Nachteile sie haben, hat man sich lieber mit leichteren und seichteren Themen beschäftigt und bunte Kongresse mit vielen Forderungen aber ohne Tiefgang bestritten.

     

    Und so muss man heute zusehen, wie gerade die FDP mit 17% allen davonzieht. Dabei hatte gerade attac mal mit der Kenrkompetenz Wirtschaft und Finanzmärkte begonnen, aber das wurde wohl so schnell langweilig, dass heute alle mit den Achseln zucken...

  • AD
    Axel Dörken

    Ursache und Wirkung?

     

    Die wirtschaft hängt sich gerne an die Naturwissenschaften. Das ist auch sinnvoll.

     

    Unpraktisch scheint dabei zu sein, dass sie sich erst mit einem erheblichen Verzögerugnsmoment an veränderte Thesen der Neturwissenschaften hängt.

     

    Wer sich mit fraktalen Strukturen oder morphogenetischen Feldern beschäftigt, der entdeckt, dass die Physik sich überholt hat.

     

    Trotzdem lernen wir in der Schule noch Gesetze, z.B. über den Magnetuismus?, die widerlegt wurden.

     

    Nicht Gleich und Gleich stößt sich ab. es zieht sich vielmehr an. So entstehen fraktale Strukturen, bzw. morphogenetische Felder, die in Wechselwirkung mit anderen solcher Strukturen und Feldern treten.

     

    Förderlicher, um auf das Thema einzugehen, kann es sein, sich nicht darüber auszutauschen, wie es dazu kommen konnte, sondern sich darin zu unterstützen eine Lösung zu finden und zu nutzen.

     

    Nicht immer ist es zuerst wichtig zu wissen, wie es wozu kommt. Wenn es brennt, lösche ich zuerst. Dann schaue ich nach und finde die Ursache. Mit dem Wissen um die Ursache kann ich sie dann als Brandurrsache ausschließend behandeln. Doch zuerst ist löschen angesagt.

  • RH
    Rainer Hölscher

    Mir ist das schon länger bewusst das diese Art von Kapitalismus nicht klappen kann.

    Solange die Politik ein System schützt das von der Armut der Menschen dieser Welt provitieren.

    Nun ist Höhepunkt der Ausbeutung ereicht und alle

    sind ratlos weil es nichts mehr zu holen gibt.

    Wenn man bedenkt das eine es eine einfache Mathematische Rechnung ist wenn Geld nur in eine Richtung Flist nichts zurück kommt.

    Mir geht es einfach nicht in den Kopf warum die

    Politiker so was einfaches nicht verstehen wollen.

    Jeder gute Unternehmer weis das die Mitarbeiter das wichtigste Kapital ist was er hat.

    Und nach meiner Meinung könner wir diese Krise

    nur durch eine Weltweite Sozialen Markwirtschaft

    beweltigen was ja wohl Utopi ist, in einer Welt

    die immer mehr Nationalistiger wird

     

    LG Rainer Hölscher

  • MH
    Michael HA

    Alternativen sind schwer zu finden, da universitär kaum vertreten.

    Zu den Alternativen zählt sicherlich der dritte Weg (Ota Sik, Wilfried Heidt), aber auch die 'Dreigliederung des sozialen Organismus' (Rudolf Steiner, Joseph Beuys, H.-G. Schweppenhäuser).

    Ihre auch universitäre Rezeption und Rekonstruktion (J. Habermas) würde die bislang

    verstellte Aussicht auf Alternativen freilegen.

  • UW
    Ulrich Walczak

    Natuerlich wurden keine Alternativen geboten. Es mag wohl mehrere Moeglichkeiten geben, aber es gibt nur eine Alternative. Und die kennt wohl jeder, da braucht man doch nicht drueber zu reden. Oder?

  • S
    sören

    Kasinokapitalismus , oh mein Gott da bin ich ja froh das ich mich alternativ am Wochenende abgeschossen hab anstatt was "neues" zu lernen.

    Es gibt nur einen Kapitalismus und das sollten Attac/Linke mal langsam mal lernen und das es zu einem Umsturz kommen muss müssten die Leute lernen , aber das zu verstehen ist halt nicht so leicht.