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US-Deserteur über den Irakkrieg"Falludscha hat mir die Augen geöffnet"

André Shepherd ist der einzige US-Soldat, der wegen des Irakkriegs nach Deutschland floh und Asyl beantragte. Zu George W. Bush sagt er: "Du Mistkerl solltest ins Gefängnis!"

André Shepherd: "Im Militär glaubt jeder an die Integrität seiner Einheit" - Widerstand zu leisten, ist da schwer. Bild: dpa

DER DESERTEUR

André Shepherd, 31 Jahre alt, geboren und aufgewachsen in Cleveland im US-Bundesstaat Ohio, hat als erster und derzeit einziger US-Soldat im November 2008 in Deutschland Asyl beantragt. Er war seit dem 21. April 2007 in Süddeutschland untergetaucht, weil er mit seiner Einheit, dem 412. Luftunterstützungsbataillion, aus Gewissensgründen nicht ein zweites Mal in den Irak wollte. Seit seinem Asylantrag kann er nach der Genfer Flüchtlingskonvention vorerst nicht abgeschoben werden, anders als Dutzende anderer US-Soldaten, die untergetaucht sind. Shepherds Anwalt erwartet in den nächsten sechs Monaten eine Entscheidung des Bundesamtes für Migration. Shepherd beruft sich als Erster auf eine EU-Richtlinie vom 29. April 2004. Demnach können "Strafverfolgung oder Bestrafung wegen Verweigerung des Militärdienstes" zur Anerkennung als Flüchtling führen, wenn ein Konflikt Artikel 1 und 2 der Charta der Vereinten Nation verletzt. Hoffnung macht Shepherd deshalb ein Urteil des Bundesverwaltungsgerichts vom Juni 2005. Es rehabilitierte einen Bundeswehrsoldaten, der sich weigerte, eine Software zu entwickeln, die indirekt den USA im Irakkrieg dienlich sein könnte. Es gebe hierbei gravierende rechtliche Bedenken im Hinblick auf das Gewaltverbot der UN-Charta, so die Richter. Sollte Shepherd Asyl bekommen, will er in Deutschland Informatik studieren.

taz: Herr Shepherd, Sie waren als Soldat in den Jahren 2004 und 2005 ein halbes Jahr in der Nähe von Tikrit im Irak stationiert und haben die Motoren von Apache-Kampfhubschrauber gewartet. Es gab und gibt Tausende von zivilen Opfern in dem Krieg. Fühlen Sie sich schuldig?

André Shepherd: Ja, natürlich. Apache können in der Wüste ohne Wartung nicht mehr als ein paar Stunden fliegen. Auch Waffen- und Maschinenspezialisten wie ich sind indirekt schuld an den Opfern. Damit muss ich den Rest meines Lebens zurechtkommen.

Wie gelingt das?

An manchen Tagen mehr, an anderen weniger. Aber ich habe gelernt, damit zu leben, denn in meinem Einsatz wusste ich einfach nichts über den Krieg. Da ich mich jetzt so sehr gegen ihn wehre, da ich weiß, was ich nun weiß, gibt es einen Ausgleich für das, was in der Vergangenheit passierte. Das macht es auch einfacher, wenn ich heute mit Irakern rede.

Sie sind am 21. April 2007 vor ihrem zweiten Einsatz nach Deutschland desertiert. Was gab den Ausschlag?

Ich wollte nicht mehr verantwortlich sein für das, was dort passiert. Zu diesem Zeitpunkte wusste ich genau, was wir dort tun. Wenn ich einmal Kinder haben sollte und sie mich fragen: Warum hast du in diesem Krieg mitgemacht?, dann kann ich ihnen sagen, dass ich im ersten Einsatz keine Ahnung hatte, was dort wirklich passiert. Wenn ich das zweite Mal gegangen wäre, hätte ich keine Entschuldigung mehr gehabt. Außerdem wusste ich, man kann das System nicht als Soldat von innen bekämpfen. Sie hätten mir Handschellen angelegt und mich in den Knast gesteckt. Seit ich untergetaucht bin, bekomme ich dagegen Unterstützung von der Zivilbevölkerung.

Seit Sie im November 2008 Asyl in Deutschland beantragt haben, leben Sie mit Irakern und Afghanen in einem deutschen Asylbewerberheim. Gibt es Konflikte?

Nein, das sind großartige Menschen. Wie reden über fast alles. Ich versteh nicht, warum im Westen jeder Mensch aus dem Nahen Osten als potenzieller Selbstmordattentäter gebrandmarkt wird. Wir haben auch radikale Freaks in den USA, trotzdem kommt kein russischer Fernsehsender und behauptet, jeder Amerikaner sei ein Psychopath. Diese auf Rassismus basierende Stigmatisierung der Menschen muss aufhören. Warum fördern Regierungen das? Um die Menschen daheim zu kontrollieren.

Wie ist das Zusammenleben im Asylbewerberheim?

Wie in einer WG. Wir haben eine gemeinsame Küche, kochen zusammen, schauen Fernsehen und teilen uns eigentlich alles: Fitnessgeräte, Bücher, Computer. Arabische Musik ist großartig. Über Religion reden wir kaum. Wenn wir über Politik sprechen, sagen sie: Es ist völlig egal, dass du aus Amerika kommst. Wir haben großen Respekt vor dem, was du getan hast. Sie waren unglaublich erleichtert zu hören, dass es weltweit 25.000 desertierte US-Soldaten gibt, die sagen: Wir machen diesen Krieg nicht mit. Dass es Widerstand im Militär gibt, macht meinen Mitbewohnern große Hoffnung. Sie verstehen, dass wir nicht in ihren Ländern sein wollen.

Gibt es Ihrem Leben jetzt einen neuen Sinn, zu einem Symbol der Friedensbewegung geworden zu sein?

Ja, aber ich will nicht, dass Leute mich als einen Leader ansehen. Wenn sie mich als Symbol verwenden, ist das okay. Wir haben aber viele großartige Menschen, die Friedensarbeit machen, viel länger als ich.

Wie groß ist der Zweifel von Soldaten in Einsatzgebieten?

Wir hatten unsere Freizeit, in der wir mit den Piloten gesprochen haben. Sie sehen kaum, was auf dem Boden passiert, wenn sie ihre Mission fliegen. Oft sagten sie, über Einsatzgeheimnisse können sie nicht sprechen. Zivile Opfer müssen bekannt werden, damit Menschen verstehen, was dort im Irak abgeht.

Haben Sie im Irak Bilder von zivilen Opfern gesehen?

Das Militär zeigt so etwas natürlich nicht, das würde die Moral zerstören. Es war die Schlacht von Falludscha, die mir wirklich die Augen geöffnet hat. Auf den Militärkanälen bekamen wir nur Bilder des Sieges zu sehen, jeder war am Feiern. Aber dann schaust du ins Internet und siehst Bilder einer total zerstörten Stadt. Unsere Apache-Hubschrauber waren in diesem Kampf dabei. Wir haben Stadtteile unbewohnbar gemacht wegen des Urans in der Munition. Ich dachte: Wir sind hier, um diesen Menschen zu helfen und nicht, um ganze Städte zu zerstören.

Kann man als Soldat überhaupt Widerstand leisten gegen dieses System?

Das ist sehr schwer. Im Militär glaubt jeder an die Integrität seiner Einheit. Du willst nichts tun, das die Gemeinschaft untergräbt, weil du nicht willst, dass etwas passiert. Wenn man dort ist, will man seine Jungs beschützen.

Haben Sie noch Kontakt zu den alten Kameraden?

Kaum. Ich will nicht, dass sie wegen mir Ärgern bekommen. Sie haben ihren letzten Einsatz aber alle heil überstanden. Sie wissen, was ich getan habe, verstehen es aber nicht. Manche meinten, zum Desertieren hätte ich auch einen Joint rauchen können, dann hätten sie mich nach einem Drogentest vielleicht aus der Armee geschmissen. Ich bin aber lieber ehrlich und sage: Was wir machen, ist falsch.

Was dachten Sie, als Barack Obama die Wahl gewann?

Gewählt hätte ich ihn vermutlich nicht. Was er während des Wahlkampfs versprochen hat, klang für mich wie eine Fortführung der alten Regierung, nur mit netteren Reden. Der Krieg gegen den Terror verlagert sich nun vom Irak in die Berge von Afghanistan. Robert Gates ist immer noch Verteidigungsminister. Obama hat kein Wort über Soldaten in meiner Situation verloren. Er sollte allen Deserteuren eine Amnestie gewähren.

Auch Deutschland schickt Soldaten nach Afghanistan. Ist das ein Krieg, in dem Deutschland sein sollte?

Nein. Die Mission war es, Bin Laden zu finden. Wenn sie ihn aus der Gleichung streichen, sollte jede Armee aus Afghanistan abziehen. Es war nie die Rede davon, Opiumanbau zu bekämpfen oder Pipelines zu bauen.

Nehmen wir den Golfkrieg von Bush senior. Es gab eine UN-Resolution und einen Aggressor. Würden Sie in einem solchen Krieg kämpfen?

Jedes Mal, wenn eine Regierung von einer Gefahr spricht, kann ich es nicht mehr glauben. Jeder große Konflikt seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts wurde mit einer Lüge begonnen. Der Irakkrieg basiert auf einer glatten Lüge. Wenn es eine neue Bedrohung da draußen geben sollte, wem sollte man glauben? Ich töte keine Menschen, damit ein reicher Typ in einem Elfenbeinturm davon profitiert.

Ihnen sitzt Georg W. Bush gegenüber. Sie haben 30 Sekunden Zeit. Was würden Sie ihm sagen?

"Du Mistkerl hast es verdient, ins Gefängnis zu wandern. Ich werde nicht für dich ins Gefängnis gehen." Aber genau das passiert. US-Soldaten desertieren überall auf der Welt. Sie kommen dafür ins Gefängnis. Während gegen die Menschen, die für den Krieg verantwortlich sind - Bush, Cheney, Rumsfeld, viele andere - nicht einmal Untersuchungen laufen. Das ist eine unglaubliche Ungerechtigkeit, auch für das Militär.

Sie haben einen Eid auf die US-Flagge geschworen. Glauben Sie noch dran?

Ich glaube an die Werte, die er beinhaltet. Es heißt, ich solle die USA gegen alle Feinde beschützen, innere wie äußere. Und das ist genau das, was ich mache: Ich versuche das Land vor seiner eigenen Regierung zu beschützen.

Sie haben Ihre Familie zuletzt im Januar 2004 gesehen. Haben Sie über die Konsequenzen nachgedacht, dass Sie womöglich nie wieder Ihr Land betreten werden?

Klar, das wusste ich. Ich spürte, dass die Situation so wichtig ist, dass meine persönlichen Wünsche zweitrangig sind. Radikale Änderungen im Leben erfordern einen hohen Preis. Wenn mir das Außenministerium die Staatsbürgerschaft entzieht, muss ich das akzeptieren. Aber ich vermisse meine Familie schrecklich. Meine Eltern, Großeltern, meine beiden Brüder und meine Schwester. Mal schauen, wir versuchen, ein Treffen hier zu arrangieren.

Es besteht die Möglichkeit, dass Sie hier kein Asyl bekommen. Haben Sie sich darauf vorbereitet?

Dann finde ich einen Weg, woanders Asyl zu finden. Wahrscheinlich werde ich in allen Instanzen klagen, zur Not bis vor den Europäischen Gerichtshof. Die USA würden jedenfalls alles tun, um mich unter Kontrolle zu bekommen. Wenn ich zurückgehe und mich als Deserteur schuldig bekenne, dann gebe ich dem Militär Recht damit, die falschen Befehle der Regierung zu befolgen und zwei souveräne Staaten auf Grundlage einer Lüge zu besetzen. Dann gebe ich ihnen Recht, wenn sie die Regeln verletzten, die wir eigentlich verteidigen wollten.

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30 Kommentare

 / 
  • C
    Corechelle

    @ corona und max

     

    Ich verstehe Eure Position durchaus. Ich halte mich auch keineswegs für eine "eiskalte unerschrockene Person". Worauf es mir in meinem Beitrag ankam ist die Feststellung, dass André Shepherd keine Verantwortung für seine eigene Entscheidung übernehmen will, sondern die Schuld bei anderen sucht.

    Ich denke, wir müssen hier nicht darüber diskutieren, was wir von Personen wie G. Bush, Cheney, Rumsfeld etc. zu halten haben und wie sie die Öffentlichkeit - vor allem in den USA - getäuscht und belogen haben.

    Tatsache ist jedoch: Die US-Army ist eine Berufsarmee, es ist ein Arbeitsplatz den man sich selbst auswählt. André Shepherd hat sich diesen Arbeitsplatz ausgewählt, und als Soldat der US-Armee muß man damit rechnen, irgendwann in Kampfeinsätze verwickelt zu werden, egal ob im Irak oder sonstwo. Damit war André Shepherd einverstanden. Hat er sich wirklich "blind" angeschlossen? Nun, ich habe den Eindruck, dass A. Shepherd ein intelligenter junger Mann ist, der durchaus seinen Verstand gebraucht. Er soll auch nicht die "Konsequenzen eines falschen Systems" tragen, sondern nur die seiner eigenen Entscheidung. A. Shepherd hat das typisch US-amerikanische Sendungsbewußtsein, meinte anderen Nationen "helfen" zu müssen (wobei?) oder sie "befreien" zu müssen (wovon? Vom Erdöl? Vom Leben?). Ich wage die Prognose: hätten sich die Iraker widerstandslos überrennen lassen, hätte André Shepherd mit Sicherheit keine Gewissensbisse bekommen. Er bekam Angst, als ihm die Kugeln um die Ohren flogen, oder er mit Selbstmordattentätern konfrontiert wurde. Das kann ich verstehen. Er wollte nicht mehr zurück in den Irak. Auch das kann ich verstehen. Nicht verstehen kann ich aber die Art und Weise, wie er sich einfach abgesetzt hat. Bei den Vietnam-Deserteuren war das etwas anderes: Die wurden damals noch eingezogen und meldeten sich nicht freiwillig zum Beschiessen von Zivilisten.

    Die Beueichnung "vom Bürger der GreatNation zum Asylsucher" entbehrt übrigens auch nicht einer gewissen Arroganz.

  • M
    max

    @Corechelle

     

    Wohl richtig dass mensch es sich vorher überlegen kann, dass es (schreckliche) Konsequenzen hat, wenn er/sie zur Armee geht. Wohl auch richtig, dass es zuviel wäre, Shepherd zur Friedensikone zu stilisieren. Es gibt viele Menschen

    Ansonsten, finde ich, lehnst du dich ein bisschen weit aus dem Fenster, wenn du in dem Maße den moralischen Zeigefinger strapazierst. Es fällt mir immer wieder auf, dass Mensche ihren eigenen Erkennnishorizont als Maßstab für das Handeln anderer anlegen (ok, ganz genau genommen geht das natürlich nicht anders). Ich kenne einige Menschen, die sich aus rein praktisch-finanziellen Erwägungen bei der Bundesweh verpflichtet haben, auch solche, deren Lebensstil es nicht vermuten ließ. Moralische Zweifel auf Eis gelegt, wenn überhaupt vorghanden. Gedanke an Kriegseinsatz verdrängt, über Legitimität oder Nichtlegitimität keine Gedanken gemacht. Schlimm genug. Ehrlich. Aber heißt das, dass sie für immer bei dieser Einstellung bleiben müssen? Andrés Einsicht kam spät, aber ist sie deshalb falsch oder unehrlich? Warum soll er nun "alle Konsequenzen" eines von vornehrein falschn Systems tragen, weil er sich ihm vor einiger Zeit blind angeschlossen hat? Ist das nicht eine etwas simple Auffassung von ausgleichender Gerechtigkeit? Ich glaube, viele Menschen denken einfach erst über ethisch-moralische Fragen, wenn sie direkt damit konfrontiert sind, wenn sie die Augen nicht mehr zumachen können. Das ist schade, aber ein umfassendes gesamtgesellschaftliches Problem, dass für viele Probleme verantwortlich ist.

     

    Feigheit? Kein Mumm? (was ist mumm? leztlich doch Entschlossenheit, ohne Ansehen der Sache? Was ist mit denen ohne mumm, sind die schlechtere Menschen?), schließlich hat er seine Familie, Freunde, Umwelt auf unbestimmte Zeit hinter sich gelassen, ohne Sicherheit zu haben, für welchen Zeitraum er wo und wie unterkommen kann. Ausgang der eventuellen Gerichtsverfahren ungewiss, es ist sicher kein Vergnügen sich bis vor den EGH zu klagen...

     

    Ich weiß nicht, ob es da nicht einfacher und bequemer gewesen wäre, den Joint zu rauchen.

  • CC
    Corona Corochelle

    Werte Corochelle, erlaube mir eine Frage:

     

    Du findest es also feige, in Kauf zu nehmen die ganze Familie auf unbestimmte Zeit nichtmehr sehen zu können, nie wieder nach Hause zurückkehren zu können und den persönlichen Status von "Bürger der GreatNation" in "asylsuchend" einzutauschen?

     

    Wenn du das wirklich feige findest, dann frag ich mich, was du für ein Hobby hast, dass du so eine eiskalte, unerschrockene Person bist?

     

    Ist Pazifismus eigentlich sowas wie ne familiäre Religion, dass man nur damit geboren werden kann?

     

    Ich sage, jeder Soldat, der zum Pazifisten wird, ist mir doppelt so lieb, wie jeder Hippie, der schon immer Pazifist war, denn der Soldat rettet unterm Strich vielleicht Leben mit seiner Entscheidung.

     

     

    Grmpfpl.

  • F
    Frage

    Liegt das Interview auch in englischer Sprache vor? Ich würde es gerne einem englischsprachigen Freund zeigen.

  • C
    Corechelle

    Die angeblichen moralischen Zweifel nehme ich André Shepherd nicht ab. Niemand wird gezwungen, in die US Army einzutreten. Wer es trotzdem tut, wie André Shepherd, der weiß genau, dass er nicht den Pfadfindern beitritt, sondern dass er mit hoher Wahrscheinlichkeit an Kampfeinsätzen beteiligt sein wird. Das hat Mr. Shepherd in keinster Weise gestört, als er bei der Armee angeheuert hat - ganz im Gegenteil. Als die USA den Irak überfiele, war er voll mit dabei und hatte keine Gewissensbisse. Das es Tote geben würde, wußte er genau, und er nahm es billigend in Kauf.

    André Shepherd ist ein typisches Beispiel für all diejenigen, die tatsächlich glaubten, im Irak mit Blumen empfangen zu werden und sich dann wunderten, dass noch die Blumentöpfe dranhingen, als sie damit beworfen wurden. Erst dann wollte der "good Shepherd" plötzlich keinen Krieg mehr führen. Späte Einsicht? Nein, ich nenne es einfach Feigheit. Eine Wandlung in seiner Einstellung hätte ich ihm dann abgenommen, wenn er an Ort und Stelle, nämlich im Irak, seinen Vorgesetzten gesagt hätte, dass er sich an solchem Unrecht nicht mehr beteiligen will und den Dienst quittiert - mit allen Konsequenzen. Dazu war Mr. Shepherd aber nicht bereit; stattdessen hat er sich feige ins Ausland verdrückt. Immerhin hat er sich dort gleich schlau gemacht, durch wieviel Instanzen man gehen muß um möglichst lange hier bleiben zu können und sich nicht in den USA verantworten muß.

    Ich war immer gegen den Irakkrieg. Aber das sich so ein Mensch ohne jeden Mumm in den Knochen auch noch als Pazifist feiern lässt, ist unerträglich.

  • P
    Philipp

    To Andre: You truly are a symbol, for independent thought and courage! Your story moves me and I hope, you can go on fighting for the injustice, that you discovered by own experience and reasoning. I really wish, that my country has the same guts as you and grants you asylum.

    Best regards

  • A
    Alchemy

    (Humor/on)

    Hätte er besser den Joint geraucht.

    (Humoroff))

     

    Und in Amerika protestiert.

    Er hat es sich viel zu einfach gemacht, einfach abzuhauen.

     

    Weil in der jetzigen Situation kann er nur verlieren.

  • V
    vic

    Man liest viel über Kriegshelden.

    André Shepherd ist einer:

    Sollte Deutschland ihn ausweisen, woran sollen Leute wie ich dann noch glauben.

    Das wir in einem Rechtsstaat leben?

    Dass hier Menschen regieren und keine Roboter?

    Lasst André in Ruhe und sorgt dafür dass Bush zur Rechenschaft gezogen wird.

    Ich empfehle Recreation in Bagram.

  • K
    Kommentator

    Hut ab!

    Toller Mensch!

     

    Ob Obama das Nn-Kriegsverbrechertribunal akzeptieren wird?

    Ich glaub`s nich. Das wäre viel zu gefährlich für sein Leben.

     

    Mutige wie André Shepherd braucht es joch viel mehr - am besten vor solchen Kriegen.

  • B
    Benito

    Würden sich nicht irgendwelche Fundis eine Bombe um den Bauch schnallen und ihre Westophobie ausleben, dann wäre der Krieg schon längst vorbei. Die selben Leute, die hier Moscheen ohne Ende wollen, die freuen sich, wenn ein religiös motivierter Irrer sich und seine Landsleute in die Luft jagt. Alles nur um die Amerikaner rauszujagen. Ich verabscheue jeden Selbstmordattentäter, da wird am meisten Blut vergossen.

  • C
    Corechelle

    @ corona und max

     

    Ich verstehe Eure Position durchaus. Ich halte mich auch keineswegs für eine "eiskalte unerschrockene Person". Worauf es mir in meinem Beitrag ankam ist die Feststellung, dass André Shepherd keine Verantwortung für seine eigene Entscheidung übernehmen will, sondern die Schuld bei anderen sucht.

    Ich denke, wir müssen hier nicht darüber diskutieren, was wir von Personen wie G. Bush, Cheney, Rumsfeld etc. zu halten haben und wie sie die Öffentlichkeit - vor allem in den USA - getäuscht und belogen haben.

    Tatsache ist jedoch: Die US-Army ist eine Berufsarmee, es ist ein Arbeitsplatz den man sich selbst auswählt. André Shepherd hat sich diesen Arbeitsplatz ausgewählt, und als Soldat der US-Armee muß man damit rechnen, irgendwann in Kampfeinsätze verwickelt zu werden, egal ob im Irak oder sonstwo. Damit war André Shepherd einverstanden. Hat er sich wirklich "blind" angeschlossen? Nun, ich habe den Eindruck, dass A. Shepherd ein intelligenter junger Mann ist, der durchaus seinen Verstand gebraucht. Er soll auch nicht die "Konsequenzen eines falschen Systems" tragen, sondern nur die seiner eigenen Entscheidung. A. Shepherd hat das typisch US-amerikanische Sendungsbewußtsein, meinte anderen Nationen "helfen" zu müssen (wobei?) oder sie "befreien" zu müssen (wovon? Vom Erdöl? Vom Leben?). Ich wage die Prognose: hätten sich die Iraker widerstandslos überrennen lassen, hätte André Shepherd mit Sicherheit keine Gewissensbisse bekommen. Er bekam Angst, als ihm die Kugeln um die Ohren flogen, oder er mit Selbstmordattentätern konfrontiert wurde. Das kann ich verstehen. Er wollte nicht mehr zurück in den Irak. Auch das kann ich verstehen. Nicht verstehen kann ich aber die Art und Weise, wie er sich einfach abgesetzt hat. Bei den Vietnam-Deserteuren war das etwas anderes: Die wurden damals noch eingezogen und meldeten sich nicht freiwillig zum Beschiessen von Zivilisten.

    Die Beueichnung "vom Bürger der GreatNation zum Asylsucher" entbehrt übrigens auch nicht einer gewissen Arroganz.

  • M
    max

    @Corechelle

     

    Wohl richtig dass mensch es sich vorher überlegen kann, dass es (schreckliche) Konsequenzen hat, wenn er/sie zur Armee geht. Wohl auch richtig, dass es zuviel wäre, Shepherd zur Friedensikone zu stilisieren. Es gibt viele Menschen

    Ansonsten, finde ich, lehnst du dich ein bisschen weit aus dem Fenster, wenn du in dem Maße den moralischen Zeigefinger strapazierst. Es fällt mir immer wieder auf, dass Mensche ihren eigenen Erkennnishorizont als Maßstab für das Handeln anderer anlegen (ok, ganz genau genommen geht das natürlich nicht anders). Ich kenne einige Menschen, die sich aus rein praktisch-finanziellen Erwägungen bei der Bundesweh verpflichtet haben, auch solche, deren Lebensstil es nicht vermuten ließ. Moralische Zweifel auf Eis gelegt, wenn überhaupt vorghanden. Gedanke an Kriegseinsatz verdrängt, über Legitimität oder Nichtlegitimität keine Gedanken gemacht. Schlimm genug. Ehrlich. Aber heißt das, dass sie für immer bei dieser Einstellung bleiben müssen? Andrés Einsicht kam spät, aber ist sie deshalb falsch oder unehrlich? Warum soll er nun "alle Konsequenzen" eines von vornehrein falschn Systems tragen, weil er sich ihm vor einiger Zeit blind angeschlossen hat? Ist das nicht eine etwas simple Auffassung von ausgleichender Gerechtigkeit? Ich glaube, viele Menschen denken einfach erst über ethisch-moralische Fragen, wenn sie direkt damit konfrontiert sind, wenn sie die Augen nicht mehr zumachen können. Das ist schade, aber ein umfassendes gesamtgesellschaftliches Problem, dass für viele Probleme verantwortlich ist.

     

    Feigheit? Kein Mumm? (was ist mumm? leztlich doch Entschlossenheit, ohne Ansehen der Sache? Was ist mit denen ohne mumm, sind die schlechtere Menschen?), schließlich hat er seine Familie, Freunde, Umwelt auf unbestimmte Zeit hinter sich gelassen, ohne Sicherheit zu haben, für welchen Zeitraum er wo und wie unterkommen kann. Ausgang der eventuellen Gerichtsverfahren ungewiss, es ist sicher kein Vergnügen sich bis vor den EGH zu klagen...

     

    Ich weiß nicht, ob es da nicht einfacher und bequemer gewesen wäre, den Joint zu rauchen.

  • CC
    Corona Corochelle

    Werte Corochelle, erlaube mir eine Frage:

     

    Du findest es also feige, in Kauf zu nehmen die ganze Familie auf unbestimmte Zeit nichtmehr sehen zu können, nie wieder nach Hause zurückkehren zu können und den persönlichen Status von "Bürger der GreatNation" in "asylsuchend" einzutauschen?

     

    Wenn du das wirklich feige findest, dann frag ich mich, was du für ein Hobby hast, dass du so eine eiskalte, unerschrockene Person bist?

     

    Ist Pazifismus eigentlich sowas wie ne familiäre Religion, dass man nur damit geboren werden kann?

     

    Ich sage, jeder Soldat, der zum Pazifisten wird, ist mir doppelt so lieb, wie jeder Hippie, der schon immer Pazifist war, denn der Soldat rettet unterm Strich vielleicht Leben mit seiner Entscheidung.

     

     

    Grmpfpl.

  • F
    Frage

    Liegt das Interview auch in englischer Sprache vor? Ich würde es gerne einem englischsprachigen Freund zeigen.

  • C
    Corechelle

    Die angeblichen moralischen Zweifel nehme ich André Shepherd nicht ab. Niemand wird gezwungen, in die US Army einzutreten. Wer es trotzdem tut, wie André Shepherd, der weiß genau, dass er nicht den Pfadfindern beitritt, sondern dass er mit hoher Wahrscheinlichkeit an Kampfeinsätzen beteiligt sein wird. Das hat Mr. Shepherd in keinster Weise gestört, als er bei der Armee angeheuert hat - ganz im Gegenteil. Als die USA den Irak überfiele, war er voll mit dabei und hatte keine Gewissensbisse. Das es Tote geben würde, wußte er genau, und er nahm es billigend in Kauf.

    André Shepherd ist ein typisches Beispiel für all diejenigen, die tatsächlich glaubten, im Irak mit Blumen empfangen zu werden und sich dann wunderten, dass noch die Blumentöpfe dranhingen, als sie damit beworfen wurden. Erst dann wollte der "good Shepherd" plötzlich keinen Krieg mehr führen. Späte Einsicht? Nein, ich nenne es einfach Feigheit. Eine Wandlung in seiner Einstellung hätte ich ihm dann abgenommen, wenn er an Ort und Stelle, nämlich im Irak, seinen Vorgesetzten gesagt hätte, dass er sich an solchem Unrecht nicht mehr beteiligen will und den Dienst quittiert - mit allen Konsequenzen. Dazu war Mr. Shepherd aber nicht bereit; stattdessen hat er sich feige ins Ausland verdrückt. Immerhin hat er sich dort gleich schlau gemacht, durch wieviel Instanzen man gehen muß um möglichst lange hier bleiben zu können und sich nicht in den USA verantworten muß.

    Ich war immer gegen den Irakkrieg. Aber das sich so ein Mensch ohne jeden Mumm in den Knochen auch noch als Pazifist feiern lässt, ist unerträglich.

  • P
    Philipp

    To Andre: You truly are a symbol, for independent thought and courage! Your story moves me and I hope, you can go on fighting for the injustice, that you discovered by own experience and reasoning. I really wish, that my country has the same guts as you and grants you asylum.

    Best regards

  • A
    Alchemy

    (Humor/on)

    Hätte er besser den Joint geraucht.

    (Humoroff))

     

    Und in Amerika protestiert.

    Er hat es sich viel zu einfach gemacht, einfach abzuhauen.

     

    Weil in der jetzigen Situation kann er nur verlieren.

  • V
    vic

    Man liest viel über Kriegshelden.

    André Shepherd ist einer:

    Sollte Deutschland ihn ausweisen, woran sollen Leute wie ich dann noch glauben.

    Das wir in einem Rechtsstaat leben?

    Dass hier Menschen regieren und keine Roboter?

    Lasst André in Ruhe und sorgt dafür dass Bush zur Rechenschaft gezogen wird.

    Ich empfehle Recreation in Bagram.

  • K
    Kommentator

    Hut ab!

    Toller Mensch!

     

    Ob Obama das Nn-Kriegsverbrechertribunal akzeptieren wird?

    Ich glaub`s nich. Das wäre viel zu gefährlich für sein Leben.

     

    Mutige wie André Shepherd braucht es joch viel mehr - am besten vor solchen Kriegen.

  • B
    Benito

    Würden sich nicht irgendwelche Fundis eine Bombe um den Bauch schnallen und ihre Westophobie ausleben, dann wäre der Krieg schon längst vorbei. Die selben Leute, die hier Moscheen ohne Ende wollen, die freuen sich, wenn ein religiös motivierter Irrer sich und seine Landsleute in die Luft jagt. Alles nur um die Amerikaner rauszujagen. Ich verabscheue jeden Selbstmordattentäter, da wird am meisten Blut vergossen.

  • C
    Corechelle

    @ corona und max

     

    Ich verstehe Eure Position durchaus. Ich halte mich auch keineswegs für eine "eiskalte unerschrockene Person". Worauf es mir in meinem Beitrag ankam ist die Feststellung, dass André Shepherd keine Verantwortung für seine eigene Entscheidung übernehmen will, sondern die Schuld bei anderen sucht.

    Ich denke, wir müssen hier nicht darüber diskutieren, was wir von Personen wie G. Bush, Cheney, Rumsfeld etc. zu halten haben und wie sie die Öffentlichkeit - vor allem in den USA - getäuscht und belogen haben.

    Tatsache ist jedoch: Die US-Army ist eine Berufsarmee, es ist ein Arbeitsplatz den man sich selbst auswählt. André Shepherd hat sich diesen Arbeitsplatz ausgewählt, und als Soldat der US-Armee muß man damit rechnen, irgendwann in Kampfeinsätze verwickelt zu werden, egal ob im Irak oder sonstwo. Damit war André Shepherd einverstanden. Hat er sich wirklich "blind" angeschlossen? Nun, ich habe den Eindruck, dass A. Shepherd ein intelligenter junger Mann ist, der durchaus seinen Verstand gebraucht. Er soll auch nicht die "Konsequenzen eines falschen Systems" tragen, sondern nur die seiner eigenen Entscheidung. A. Shepherd hat das typisch US-amerikanische Sendungsbewußtsein, meinte anderen Nationen "helfen" zu müssen (wobei?) oder sie "befreien" zu müssen (wovon? Vom Erdöl? Vom Leben?). Ich wage die Prognose: hätten sich die Iraker widerstandslos überrennen lassen, hätte André Shepherd mit Sicherheit keine Gewissensbisse bekommen. Er bekam Angst, als ihm die Kugeln um die Ohren flogen, oder er mit Selbstmordattentätern konfrontiert wurde. Das kann ich verstehen. Er wollte nicht mehr zurück in den Irak. Auch das kann ich verstehen. Nicht verstehen kann ich aber die Art und Weise, wie er sich einfach abgesetzt hat. Bei den Vietnam-Deserteuren war das etwas anderes: Die wurden damals noch eingezogen und meldeten sich nicht freiwillig zum Beschiessen von Zivilisten.

    Die Beueichnung "vom Bürger der GreatNation zum Asylsucher" entbehrt übrigens auch nicht einer gewissen Arroganz.

  • M
    max

    @Corechelle

     

    Wohl richtig dass mensch es sich vorher überlegen kann, dass es (schreckliche) Konsequenzen hat, wenn er/sie zur Armee geht. Wohl auch richtig, dass es zuviel wäre, Shepherd zur Friedensikone zu stilisieren. Es gibt viele Menschen

    Ansonsten, finde ich, lehnst du dich ein bisschen weit aus dem Fenster, wenn du in dem Maße den moralischen Zeigefinger strapazierst. Es fällt mir immer wieder auf, dass Mensche ihren eigenen Erkennnishorizont als Maßstab für das Handeln anderer anlegen (ok, ganz genau genommen geht das natürlich nicht anders). Ich kenne einige Menschen, die sich aus rein praktisch-finanziellen Erwägungen bei der Bundesweh verpflichtet haben, auch solche, deren Lebensstil es nicht vermuten ließ. Moralische Zweifel auf Eis gelegt, wenn überhaupt vorghanden. Gedanke an Kriegseinsatz verdrängt, über Legitimität oder Nichtlegitimität keine Gedanken gemacht. Schlimm genug. Ehrlich. Aber heißt das, dass sie für immer bei dieser Einstellung bleiben müssen? Andrés Einsicht kam spät, aber ist sie deshalb falsch oder unehrlich? Warum soll er nun "alle Konsequenzen" eines von vornehrein falschn Systems tragen, weil er sich ihm vor einiger Zeit blind angeschlossen hat? Ist das nicht eine etwas simple Auffassung von ausgleichender Gerechtigkeit? Ich glaube, viele Menschen denken einfach erst über ethisch-moralische Fragen, wenn sie direkt damit konfrontiert sind, wenn sie die Augen nicht mehr zumachen können. Das ist schade, aber ein umfassendes gesamtgesellschaftliches Problem, dass für viele Probleme verantwortlich ist.

     

    Feigheit? Kein Mumm? (was ist mumm? leztlich doch Entschlossenheit, ohne Ansehen der Sache? Was ist mit denen ohne mumm, sind die schlechtere Menschen?), schließlich hat er seine Familie, Freunde, Umwelt auf unbestimmte Zeit hinter sich gelassen, ohne Sicherheit zu haben, für welchen Zeitraum er wo und wie unterkommen kann. Ausgang der eventuellen Gerichtsverfahren ungewiss, es ist sicher kein Vergnügen sich bis vor den EGH zu klagen...

     

    Ich weiß nicht, ob es da nicht einfacher und bequemer gewesen wäre, den Joint zu rauchen.

  • CC
    Corona Corochelle

    Werte Corochelle, erlaube mir eine Frage:

     

    Du findest es also feige, in Kauf zu nehmen die ganze Familie auf unbestimmte Zeit nichtmehr sehen zu können, nie wieder nach Hause zurückkehren zu können und den persönlichen Status von "Bürger der GreatNation" in "asylsuchend" einzutauschen?

     

    Wenn du das wirklich feige findest, dann frag ich mich, was du für ein Hobby hast, dass du so eine eiskalte, unerschrockene Person bist?

     

    Ist Pazifismus eigentlich sowas wie ne familiäre Religion, dass man nur damit geboren werden kann?

     

    Ich sage, jeder Soldat, der zum Pazifisten wird, ist mir doppelt so lieb, wie jeder Hippie, der schon immer Pazifist war, denn der Soldat rettet unterm Strich vielleicht Leben mit seiner Entscheidung.

     

     

    Grmpfpl.

  • F
    Frage

    Liegt das Interview auch in englischer Sprache vor? Ich würde es gerne einem englischsprachigen Freund zeigen.

  • C
    Corechelle

    Die angeblichen moralischen Zweifel nehme ich André Shepherd nicht ab. Niemand wird gezwungen, in die US Army einzutreten. Wer es trotzdem tut, wie André Shepherd, der weiß genau, dass er nicht den Pfadfindern beitritt, sondern dass er mit hoher Wahrscheinlichkeit an Kampfeinsätzen beteiligt sein wird. Das hat Mr. Shepherd in keinster Weise gestört, als er bei der Armee angeheuert hat - ganz im Gegenteil. Als die USA den Irak überfiele, war er voll mit dabei und hatte keine Gewissensbisse. Das es Tote geben würde, wußte er genau, und er nahm es billigend in Kauf.

    André Shepherd ist ein typisches Beispiel für all diejenigen, die tatsächlich glaubten, im Irak mit Blumen empfangen zu werden und sich dann wunderten, dass noch die Blumentöpfe dranhingen, als sie damit beworfen wurden. Erst dann wollte der "good Shepherd" plötzlich keinen Krieg mehr führen. Späte Einsicht? Nein, ich nenne es einfach Feigheit. Eine Wandlung in seiner Einstellung hätte ich ihm dann abgenommen, wenn er an Ort und Stelle, nämlich im Irak, seinen Vorgesetzten gesagt hätte, dass er sich an solchem Unrecht nicht mehr beteiligen will und den Dienst quittiert - mit allen Konsequenzen. Dazu war Mr. Shepherd aber nicht bereit; stattdessen hat er sich feige ins Ausland verdrückt. Immerhin hat er sich dort gleich schlau gemacht, durch wieviel Instanzen man gehen muß um möglichst lange hier bleiben zu können und sich nicht in den USA verantworten muß.

    Ich war immer gegen den Irakkrieg. Aber das sich so ein Mensch ohne jeden Mumm in den Knochen auch noch als Pazifist feiern lässt, ist unerträglich.

  • P
    Philipp

    To Andre: You truly are a symbol, for independent thought and courage! Your story moves me and I hope, you can go on fighting for the injustice, that you discovered by own experience and reasoning. I really wish, that my country has the same guts as you and grants you asylum.

    Best regards

  • A
    Alchemy

    (Humor/on)

    Hätte er besser den Joint geraucht.

    (Humoroff))

     

    Und in Amerika protestiert.

    Er hat es sich viel zu einfach gemacht, einfach abzuhauen.

     

    Weil in der jetzigen Situation kann er nur verlieren.

  • V
    vic

    Man liest viel über Kriegshelden.

    André Shepherd ist einer:

    Sollte Deutschland ihn ausweisen, woran sollen Leute wie ich dann noch glauben.

    Das wir in einem Rechtsstaat leben?

    Dass hier Menschen regieren und keine Roboter?

    Lasst André in Ruhe und sorgt dafür dass Bush zur Rechenschaft gezogen wird.

    Ich empfehle Recreation in Bagram.

  • K
    Kommentator

    Hut ab!

    Toller Mensch!

     

    Ob Obama das Nn-Kriegsverbrechertribunal akzeptieren wird?

    Ich glaub`s nich. Das wäre viel zu gefährlich für sein Leben.

     

    Mutige wie André Shepherd braucht es joch viel mehr - am besten vor solchen Kriegen.

  • B
    Benito

    Würden sich nicht irgendwelche Fundis eine Bombe um den Bauch schnallen und ihre Westophobie ausleben, dann wäre der Krieg schon längst vorbei. Die selben Leute, die hier Moscheen ohne Ende wollen, die freuen sich, wenn ein religiös motivierter Irrer sich und seine Landsleute in die Luft jagt. Alles nur um die Amerikaner rauszujagen. Ich verabscheue jeden Selbstmordattentäter, da wird am meisten Blut vergossen.