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Greenpeace-Report zu Amazonas-Rindern"Schmutziges Fleisch" bei Aldi und Lidl

Aldi, Lidl und Makro verkaufen Rindfleisch von "illegalen" Farmen aus Amazonien, so ein Greenpeace-Report. BMW und Adidas nutzen Leder aus dubiosen Viehbeständen.

Wiederkäuen, wo einst Urwald war: Viehherde auf entwaldetem Gebiet im Amazonas. Bild: ap

PORTO ALEGRE taz | Die Viehzucht im Amazonasgebiet ist einer der größten Klimakiller weltweit, weil sie meist auf zuvor illegal gerodetem Land stattfindet. Die Verantwortlichen dafür sitzen allerdings nicht nur Brasilien, sondern auch in den Vorstandsetagen westlicher Großkonzerne. Druck von VerbraucherInnen könnte den Urwaldvernichtern einen Strich durch die Rechnung machen.

So lautet die Quintessenz des 136-Seiten-Reports mit dem Titel „Slaughtering the Amazon" (Wie Amazonien abgeschlachtet wird), den Greenpeace pünktlich zum Beginn der internationalen Klimagespräche in Bonn vorgestellt hat. Die dreijährige Recherche der Umweltaktivisten hat sich gelohnt: So detailliert sind die Wege der Rinder von den Amazonasfarmen bis zu den Verbrauchern auf den Weltmärkten wohl noch nie dargestellt worden.

Greenpeace zufolge kaufen europäische Supermarktketten Rindfleisch aus Amazonien, das von "illegalen" Farmen stammt, darunter Aldi, Lidl und Makro. Bei der Fabrikation von Ledersitzen für Autos durch die US-Firma Ottawa Eagle, einem Zulieferer von BMW, komme Leder von Amazonasrindern zum Einsatz, ebenso bei der Sportschuhproduktion für große Markenfirmen wie Adidas, Reebok oder Nike in Asien. Seifen, Zahnpasta und Gesichtscremes enthalten Rinderfett, Gelatine wird bei der Herstellung von Joghurts und Süßigkeiten verwendet.

In den sieben Amazonas-Bundesstaaten weidet bereits ein Drittel der rund 200 Millionen brasilianischen Rinder – und der Anteil steigt: In den letzten Jahrzehnt nahm der Viehbestand in Brasilien um 24 Prozent zu, im Amazonien jedoch um 72 Prozent. Ein Fünftel des Regenwaldes wurde in den letzten 30 Jahren meist gesetzwidrig vernichtet; 80 Prozent dieser Fläche wird für die Viehzucht genutzt. Die Urwaldzerstörung macht Brasilien zum weltweit viertgrößten Emittenten von Treibhausgasen.

Auf vielen Farmen, die die großen Schlachthäuser und Gerbereien der brasilianischen Rindfleischmultis beliefern, sind zudem sklavenähnliche Arbeitsverhältnisse gang und gäbe: Allein im vergangenen Jahr befreiten engagierte Staatswälte und Polizisten rund 1.600 moderne Sklaven. Zwar wird der größte Teil des Fleisches aus Amazonien im dicht besiedelten Südosten Brasiliens konsumiert, doch die steigenden Rindfleisch- und Lederexporte im Wert von 5,1 bzw. 1,9 Milliarden Dollar (2008) bedeuten zusätzlichen Druck auf den Regenwald.

Bis 2018 strebt die Regierung eine Steigerung der Rindfleischexporte um 93 Prozent an – und hilft dabei tatkräftig mit: Für das laufende Erntejahr stelllte sie für das Agrobusiness Kreditlinien in Höhe von umgerechnet 12 Milliarden Euro bereit. Seit 2007 pumpte sie über die staatliche Entwicklungsbank BNDES 2,7 Milliarden Dollar in große Exportfirmen und sichert sich im Gegenzug Aktienanteile.

Auch die Weltbank-Tochter IFC gibt günstige Kredite – Marktführer Bertin erhielt 2007 ein 90-Millionen-Dollar-Darlehen. Ein Jahr später verhängte die Umweltbehörde Ibama wegen der Verwendung von illegalem Tropenholz für seine Produktion eine Stafe in Millionenhöhe gegen Bertin.

Bei dem Multi, der neben Rindfleisch und Leder auch Hundefutter exportiert, hält der Staat bereits 27 Prozent der Aktien, bei Marfrig, dem weltweit viertgrößten Rindfleischproduzenten, 15 Prozent. Vom Marfrig-Schlachthof im Amazonas-Bundesstaat Mato Grosso wird das Fleisch an eine Fabrik in Südbrasilien geliefert und dort für den Export in die USA und nach Europa weiterverarbeitet. Man kaufe nur Fleisch von Farmen, die nicht auf der schwarzen Liste der Regierung stehen, versicherten Sprecher von Bertin und Marfrig.

Mit der Rinderkampagne strebt Greenpeace nicht nur ein Umdenken bei den Verbrauchern an, sondern auch bei Politikern und Unternehmern in Brasilien. Vorbild ist das so genannte Sojamoratorium aus dem Jahr 2006. Darin verpflichten sich brasilianische Exporteure freiwillig dazu, kein Soja zu vermarkten, das auf gesetzwidrig zerstörten Urwaldflächen angebaut wurde.

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30 Kommentare

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  • I
    Isa

    @chris: Biosprit wird nicht aus Soja gewonnen, das wäre viel zu ineffektiv. Für Biodiesel nimmt man reine Ölpflanzen wie Raps und für Bioethanol stark stärkehaltige Pflanzen wie Mais oder Weizen. Die Brasilianer selber gewinnen ihren Bioethanol doch kostengünstig aus Zuckerrohr. Das Soja aus Brasilien landet fast ausschließlich in irgendwelchen Tiermägen in Europa und Nordamerika.

     

    Ich bin eben auch aus diesen Gründen schon seit längerer Zeit Vegetarier und nun Veganer geworden, finde es auch erstaunlich, dass man sich da noch solche Fragen anhören muss... ;-)

  • V
    vic

    @ Chris

    Das wär´ natürlich optimal, chris.

    Kein Fleisch essen und Fahrrad fahren.

    LG vic

  • A
    Augentrost

    Die reißerische Schlagzeile ,,Schmutziges Rindfleisch bei Aldi….“ erweckt erstmal den Eindruck, als würden die Discounter ihr gesamtes Rindfleisch aus Brasilien ordern...

     

    Gestrige Aussage einer Aldi-Filialleiterin aus Marl:

    ,,Das frische, abgepackte Rindfleisch wie Gehacktes, Gulasch usw.

    kommt jedenfalls aus unseren Landen und hat einen Herkunftsnachweis bis hin zum Rind, von dem es stammt“.

  • C
    chris

    Hmmm,

     

    also ihr lieben Vegetarier. Grundsaetzlich habt ihr natuerlich recht was die Beziehung zwischen Fleischkonsum und Anbauflaechen angeht. Wobei das groessere Problem mal wieder einfach uebersehen wird (uebrigens auch vom Author des Artikels). Naemlich das gute alte Soja. Warum ist Brasilien denn so auf dem Vormarsch mit der Rinderzucht. Ganz einfach, weil Argentinien komplett auf Soja umgestiegen ist. Das wiederum wird in gutem deutschen Biosprit verblasen....

    Also kein Fleisch essen und Fahrrad fahren!

    Lg

    Chris

    Christoph

  • N
    NichtGut

    Ich kann mir nichts anderes leisten, als Gammelfleisch zu futtern. Ich muss mich eben krankfressen, weil ich mir keine normalen Nahrungsmittel mehr leisten kann. Mit anderen Worten: Ich muss mich selbst krank machen, um der Pharmaindustrie und der Wirstchaft einen weiteren Dienst zu erweisen.

     

    Lieber Dreck fressen als etwas gegen diese ungeheuerlichkeit zu unternehmen. Lieber weiterhin auf seinem Hinten sitzen bleiben und darauf warten, dass der Giftgehalt in den Nahrungsmitteln sich weiter erhöht. Lieber die eigenen Kinder vergiften, anstatt sich zu wehren.

     

    Es wird bald noch schlimmer kommen, denn das Trinkwasser ist auf dem besten Wege privatisiert zu werden. Dann werdet ihr euch auch kein sauberes Trinkwasser mehr leisten können. Aber ihr werdet euch auch das gefallen lassen.

     

    Argumente dafür oder dagegen spielen keine Rolle. Wer am Ende den Ast absägt auf dem er sitzt (völlig egal, warum) dan wird er am Ende herunterfallen. Es ist die Natur die unser Leben garantiert, nicht der Kapitalismus. Seltsamerweise begreift dei Spezie Mensch dieses einfache Naturgesetzt nicht. Alledrinsg verdienen wir keinerlei Mitleid. Denn ohne einen Abnehmer, also ohne die hohe Nachfrage, würde es derartig schreckliche Produkte auch nicht geben. Udn solange wir wie dumm hinter diesen Dingen sabbernd herrennen, wird sich auch nichts ändern. Wir kurbeln den ganzen Mist mit unserem Verhalten an. Es spiel keine Rolle warum. Denn das Ergebnis ist das selbe.

  • V
    vic

    Die Weissagung der Cree, die älteren unter uns erinnern sich vermutlich. Die ist leider aktueller denn je.

    Mahlzeit noch beim Verspeisen eures Ersparten.

  • M
    Micha

    Das Rindfleisch frei laufender Rinder aus Südamerika schmeckt mir um einiges besser als das oft zähe Fleisch aus deutscher oder europäischer industrialisierter Tierhaltung, für dass ich dann beim Fleischer auch noch mehr bezahlen soll.

  • EJ
    Elke Jacobi

    Für Pflanze und Tier und am Ende auch den Menschen ist es wirklich völlig egal, ob die Wälder legal oder illegal abgeholzt werden.

    Tatsache ist, DASS sie abgeholzt werden - und das ist eine Katastrophe für die Umwelt (Klima wird gleich 2 mal gekillt) und die Tiere und Pflanzen des Waldes (da sie alle vernichtet werden) und die Rinder (da sie geschlachtet werden). Am Ende wird es auch die Menschen treffen. Aber wie einer schon so nett meinte, dann liege er schon 1,80 m tiefer. Wenn der da mal nicht zu kurz gedacht hat ...

    Und genau dieses Kurzzeitdenken ("von 11 bis Mittag") richtet uns ALLE zugrunde.

    Ich empfehle daher: Esst kein Fleisch und auch keine weiteren Tierprodukte! Ernährt euch vegan - es ist lecker und gesund.

    Informiert euch in den verschiedenen Veganforen, die es gibt!

  • P
    philodiae

    Nun schließe die Augen und ruhe,

    hörst du das Rumoren der Zeit?

     

    wenn alles schläft und friedlich ist,

    erwache und öffne die Augen weit!

  • JK
    Juergen K.

    Wer von Euch nicht 10% des verfahrenen Benzins wegen der Beimischung von Nahrungsmitteln in die dritte Welt überweist , mag mal darüber nachdenken.

  • CD
    Christian D.

    @alle: Es geht doch nicht um Vegi oder brasilophil, es geht darum, dass wir (die Gesellschaft) masslos geworden sind und gerade bei Lebensmitteln nicht mehr auf die Qualität achten. Keiner würde verhungern oder Mangelerscheinungen an sich feststellen, wenn er/sie weniger von allem für mehr Geld (damit die bessere Qualitität sich für den Anbieter rechnet) leisten würde. Weniger Fleisch z.B. wäre ein Anfang, back to Sonntagsbraten oder so...Fleisch durch die Welt fliegen lassen, damit es einen oder zwei Euro billiger ist...und das dann noch rechtfertigen wollen mit ich habe ja Kinder...? Gerade wegen der Kinder würde ich mir mal Gedanken machen!

  • TK
    Torsten Krüger

    Yo Sunny,

     

    ich möchte es nur ungern beschränkt nennen, als einzige Alternative zum Kapitalismus andere zum scheitern verurteilte politische Systeme zu sehen.

    Wer angesichts der Fülle an Informationen und Erfahrungen von Menschen und Kuluren und Wissenschaften der ganzen Welt immer noch behauptet, wir müssten Handel treiben um alle ernähren und unterhalten zu können, ist ordentlich stark auf den Kopf gefallen. Ich schätze pränatal.

    Ich kanns echt nicht mehr hören: Aber das is doch gut für alle. Wie sollen die Bauern denn sonst ihr Zeug loswerden?

    Das ist nich mehr dogmatische Schulbuchwirtschaftsrhetorik.

  • AH
    Alles hat ein ende

    Was können wir schon daran ändern? Wohl dem, der sein Fleisch beim Bio Bauer kaufen kann und für das Kilo mal eben 28 Euro zahlen.

    Ich habe mich schon längst damit abgefunden das ich nichts, auser bei mit selber ändern kann.

    Wer aber Kinder hat und nicht weis wo er noch sparen kann wird weiterhin Fleisch vom Amazonas essen. Die folgen tragen wahrscheinlich eh die Enkel, und jeder weis ja "alles hat ein ende", auser der Wurs, die hat zwei, blos gibt es die ohne Weideflächen nicht mehr. Das dauert aber noch ein weilchen, da liege ich schon 1,80 m tiefer.

  • B
    Benj

    manmanman, ist ja schön und gut, und auch ne interessante Diskussion. aber mal an alle,ohne irgendwem irgendwas zu unterstellen:

    wir müssen bei uns selbst anfangen, bevor wir andere ändern können. Der Weg kein Fleisch zu essen ist schon ein guter Ansatz, aber zielführend ist er auch nur dann, wenn alle auf Fleisch verzichten, egal ob aus Südamerika oder dem Diskounter.

    Ich war erst vor 6 Wochen im Amazonasgebiet, und es ist hammerkrass wieviel Fleisch der Durchschnittsbrasilianer isst. Wieviel Rinder auf ehemaligem Regenwaldboden grasen,. Wieviel Infrastruktur nur wegen der Viehzucht gebaut wird, und wiewenig der gemeine Brasilianer davon profitiert, mal abgesehn von dem 4 mal Fleisch am Tag essen.

    Ich bin nun noch mehr überzeugter Vegetarier als zuvor. Also selbst wenn in Deutschland kein "argentinisches" Rinderhüftsteak(aus Brasilien=Etikettenschwindel) mehr gegessen wird, ändert dies noch lange nichts an dem Umstand, dass der Rest der Welt nicht darauf verzichten will!

    Ich sehe leider keinen Ausweg aus dieser Misere, aber die Hoffnung stirbt zuletzt...

    und erst wenn jeder sieht, dass er was machen kann, verändert sich auch was!!!!

    haut rein

  • F
    flesichesser

    Ich finde das gut, alle profitieren davon. Verbraucher bekommen günstig das überlebenswichtige Lebesnmittel Fleisch. Die Discounter können das günstig anbieten. Die Viehzüchter verdienen Geld, alle sind glücklich außer Greenpeace.

  • V
    vic

    Gut dass Greenpeace über die erbärmlichen Zustände und Hintergründe informiert, von denen der Westen, von denen auch wir profitieren.

    Ich bin selbst Fördermitglied, um so gut ich kann beizutragen dass alle erfahren was vorgeht.

    Leider ist bei der Mehrheit aber nur das "Wieviel" gefragt, nicht das "Woher" oder "Wie", siehe Milchpreis.

    Klar könnte ich jetzt sagen "Was kümmerts mich, ich bin ja Vegetarier". Aber hey, ich hab auch noch alte Schuhe, hatte lange Zeit Lederkombis fürs Motorrad. Und ich weiß eben nicht woher das Leder ist.

  • JA
    Juri A. Gagarin

    Köstlich. Da hält Sunny mal den Spiegel der Realität nach oben und bekommt auch prompt die zu erwartenden Ratschläge.

    Da hilft wohl nur eins: "Wir", die Exportweltmeister, fliegen mit Jean Ziegler im Schlepptau nach Brasilien und zeigen "denen" mal "We feed the World". Sonst machen die Brasilianer noch "unser" Klima kaputt - das ist doch!

    Am besten wäre es wohl, die Brasilianer studieren erst mal was Gescheites und kommen dann zu uns, den heiligen dt. Mittelstand mit Fachkraft unterstützen. Am dt. Wesen und so ...

     

    Danach sind wir glücklich und kaufen auch nie mehr beim Discounter ein. Haben wir ja nie gemacht - kaufen ja eh alle bei Demeter.

  • K
    KaiserFranz

    @Sunny"Kapitalismuskritik oder Kritik an kapitalistisch arbeitenden Unternehmen ist ja recht und schön, aber was soll ein Land wie Brasilien, wo's an allen Ecken und Enden finanziell zwickt, denn tun, um Devisen ins Land zu bringen?"

     

    ich glaube in Brasilien liegt es wohl "nur" an der Verteilung des "Reichtums". WAs fuer ne Argumentation man man man

  • T
    THE_KRAZY_KAT

    @Sunny:

    Grundsetzlich nichts gegen die SPD. Bin seit geraumer Zeit Vegetarier, also unterstell nicht jedem, er würde sich nur mit Steak vollstopfen.

     

    Fleischimporte aus Südamerika gehören gestoppt oder nach ökologisch-nachhaltigen Richtlinien zertifiziert, was in Brasilien sicherlich schwierig wäre. Daher sollte die Regierung (da zumindest ansatzweise am Klimaschutz interessiert) den Discountern mal auf die Finger schauen. Die Menschen sollten sich mal Gedanken darüber machen als 3x täglich Fleisch essen. Ähnlich unvernünftig wie viel Rauchen oder Auto fahren, was hingegen sanktioniert wird.

  • W
    Waldi

    @Sunny

     

    Zitiat: "Waldi endet dann mit dem Vorschlag "die anderen sollen sich erstmal kümmern" oder so"

     

    Genau das ja gerade nicht. Nicht erst die andern, sondern wir, oder zumindest diejenigen, die über genügend Informationen verfügen. Bitte beim Lesen die Augen offen halten...

     

    Durch unser Verhalten können wir andere zwingen, sich selbst besser zu kontrollieren. Die tun das sonst nie und nimmer.

     

    Tut mir Leid, wenn das nicht deutlich genug rübergekommen ist.

     

    Zitiat: "Weitere zwei, denen ihr regelmäßiges Stück Fleisch, viel zu lieb ist"

     

    Das ist doch pure Polemik. Ich esse kein Rindfleisch, nicht mal aus der Region, und wenn schon Tier, dann vorzugsweise Hering & Co. Ich frage mich, wer hier Probleme mit der Argumentation hat :-)

  • LE
    Ludwig E.

    Christian D. weiß wohl selber nur zu gut, wo es dem durchschnittlichen deutschen Verbraucher vorbeigeht, ob sein Rindfleisch aus Südamerika oder aus Bayern kommt. Und wenn Aldi und Lidl die günstigsten Fressalien in der Tiefkühltruhe lagern haben, dann wird eben dort gekauft. Die Prioritäten liegen in Deutschland eh anderswo, ganz sicher nicht beim Essen.

  • S
    Sunny

    Freut mich, dass mein Kommentar so guten Anklang findet. Waldi endet dann mit dem Vorschlag "die anderen sollen sich erstmal kümmern" oder so, und THE_KRAZY_KAT outet sich als SPD-Verächter und kulminiert in "wie die Wahlkampfparolen der SPD".

     

    Da fällt einem das Gegenargumentieren reichlich schwer und man verbleibt mit der Vermutung: Weitere zwei, denen ihr regelmäßiges Stück Fleisch, viel zu lieb ist, um sich ernsthaft Gedanken zu machen.

     

    Also nicht nur bei dem Artikelschreiber sondern auch bei den Artikelkommentatoren keine aussichtsreichen aber doch zumindest klare Verhältnisse. Wir merken: Besser, als das was Brasilien macht und/oder besser, als das was die SPD macht. Eindeutig. Und außerdem, hier noch nicht in aller Deutlichkeit ausgesprochen, was sollen wir schon machen?!

  • S
    schreiber

    wer kauft den auch fleisch beim discounter. bäh!

    zum gleichen preis wie bei aldi bekommst du beim landschlachter ausserhalb hamburgs dein steak.

    (knapp 15% teurer) geht nicht immer? weiß ich auch. aber viele könnten - wenn sie wollen würden.

    und etwas weniger ist ja auch gesund ... und spart bares ;O)

     

    ich sage euch der unterschied ist gravieren köstlich.

     

    ausserdem ist billig scheiße.

    billig macht die löhne und den markt kaputt.

    deswegen kauft nach möglichkeit nicht so viel beim discounter ein!

  • W
    Waldi

    @Sunny

     

    Zitat: "was soll ein Land wie Brasilien, wo's an allen Ecken und Enden finanziell zwickt, denn tun, um Devisen ins Land zu bringen? "

     

    Die Argumentation ist leider gemeingefährlich!

     

    Es ist ja nicht so, dass Sie durch Ihren Fleischkonsum die Gesamtwirtschaft des Landes fördern, sondern nur einen einzigen und dazu noch sehr monokulturellen Sektor.

     

    Erfolgreiche Rindfleischproduktion gebiert nur eins: noch mehr Rindfleischproduktion!

     

    Außerdem fördern Sie damit die Strukturen, die vom Abholzen der Wälder leben, d.h. organisierte Banden, die Ureinwohner vertreiben/ermorden und die ihre Holzfäller und Brandroder sicherlich nicht nach Tarif bezahlen! Oder glaubt irdendwer, die Flächen seien legal abgeholzt worden?

     

    Oft sind korrupte oder impotente staatliche Stellen involviert. Wer also die Rinder fördert, fördert auch Bequemlichkeit und Korruption.

     

    Dazu kommt noch das Problem, dass die Rinder große Mengen Treibhausgas (Methan) auspupsen. Das klingt zwar lustig, ist es aber nicht!

     

    Brasilien soll endlich strenger beim Schutz des Waldes durchgreifen. Mit Ihrer soften Einstellung wird das nie was!

  • C
    Christine

    Der Fleischkonums weltweit muss drastisch reduziert werden, ansonsten gibt es keinerlei Hoffnung für die Zukunft der Menschheit. Bereits jetzt hungert über eine Milliarde Menschen. Andererseits werden 50 % der weltweiten Getreideernte an Vieh verfüttert. Sämtliche Urwälder werden abholzt. Wer glaubt, das kann so weitergehen, ist einfach nur dumm.

  • T
    THE_KRAZY_KAT

    Selten dämlicher Kommentar von Sunny. Es gibt's immer Gründe gegen Veränderung, aber sicherlich tausende dafür. Schreib doch deine eigenen Artikel nach deiner Pseudo-Wahrheit und dreh dem Autor nicht jedes Wort im Mund um. Ähnlich durchdacht wie die Wahlkampfparolen der SPD. Gegen andere/alles, aber bloß nichts Konstruktives.

  • S
    Sunny

    Kapitalismuskritik oder Kritik an kapitalistisch arbeitenden Unternehmen ist ja recht und schön, aber was soll ein Land wie Brasilien, wo's an allen Ecken und Enden finanziell zwickt, denn tun, um Devisen ins Land zu bringen?

     

    Sollen sie erst den Kommunismus einführen wie China, dass die Ausbeutung an Mensch und Natur für den hiesigen Normalkonsumenten wieder akzeptabel wird?

    Im Text sind moderne Sklaven erwähnt, ohne zu erklären was damit gemeint ist. Es könnte ja sein, dass die bestens versorgt werden, im Gegensatz zu den Lohnsklaven in China.

     

    Und dann der Titel "Schmutziges Fleisch" wohl in Anlehnung an "Blutdiamanten" nur dass Fleisch halt dummerweise immer blutig ist - gelle. Vielleicht sollte es mal ins Bewusstsein tröpfeln, dass es nicht möglich ist Milliarden von Menschen mit Fleisch zu versorgen, ohne dass zweifelhafte Methoden angewandt werden. Aber für diese Einsicht schmeckt dem Autor selber vermutlich sein Steak zu gut. Dann versteift man sich eben auf die Position: Sauigelt wenigstens heimlich.

  • CD
    Christian D.

    Wer Rindfleisch aus Südamerika futtert, ist eh nicht mehr zu retten, da macht das Skandälchen auch nix mehr aus.

  • C
    ChR

    Kann Slush nur beipflichten…

  • S
    Slush

    Und da fragen die Leute immer noch warum ich Vegetarier bin...