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Geschlecht und Staatshilfe"Frauen-Branchen lässt man sterben"

Die Bundesregierung rettet Opel, Arcandor nicht. Damit gehen vornehmlich Frauenarbeitsplätze verloren. Die Ökonomin Friederike Maier über industriepolitische Prioritäten.

Weniger wert als die Opel-Schrauber? Karstadt-Mitarbeiterinnen demonstrieren für ihre Jobs. Bild: dpa
Heide Oestreich
Interview von Heide Oestreich

taz: Frau Maier, Opel beschäftigt zu 92 Prozent Männer, Arcandor zu drei Viertel Frauen. Opel wird gerettet, Arcandor nicht. Ist das gerecht?

Friederike Maier: Es wird auf jeden Fall mit zweierlei Maß gemessen. Die beiden Branchen werden in Deutschland sehr unterschiedlich bewertet, was nicht ganz zufällig mit dem Geschlecht der dort Arbeitenden korreliert.

Friederike Maier,

54, ist Direktorin des Harriet Taylor Mill-Instituts der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Arbeitsmarktpolitik und Frauen und Ökonomie.

Die Autoindustrie ist der Politik wichtiger als der Handel?

Ja. Dabei kommen mehrere Selbstdefinitionen zusammen: Deutschland begreift sich als Industriestandort, als Autoproduzent und als Exportnation. Der Handel ist in dieser Wahrnehmung etwas ganz anderes. Er ist lokal, er produziert nicht.

Die Industrie schafft die Werte, die der Handel nur verteilt, lautet das Argument.

Das ist ein ganz alter volkswirtschaftlicher Irrglaube. Wir haben eine internationale Arbeitsteilung. Da ist die Frage: Wer muss was produzieren? Müssen die Deutschen Autos bauen? Vielleicht können die Koreaner das wirklich besser. Und wir können dafür vielleicht etwas anderes: Intelligente Dienstleistungen, Software, Solaranlagen. Eine kapitalistische Gesellschaft muss nicht selbst alles produzieren. Sie kann auch Handel treiben, sie kann mit Dienstleistungen reich werden, wie die Schweiz.

Nun ist Karstadt kein so gutes Beispiel für Wachstum.

Opel hat Autos produziert, die keine Käufer gefunden haben. Wo ist der Unterschied?

Für Opel gibt es eine Exportzukunft, für Karstadt nicht.

Auf dem internationalen Automarkt gibt es ebenfalls eine Überproduktion, insbesondere im Mittelklasse-Segment. Aber weil die deutsche Politik so an die Autoindustrie glaubt, wird sie gestützt. Genauso gut hätte man Konsumgutscheine ausgeben können, für Kinderkleider oder Flachbildschirme, das hätte Arcandor Zeit für eine Neuausrichtung gegeben. Nicht einzelne Rettungsaktionen sondern ein klarer konturiertes Konjunkturprogramm wäre hier gefragt. Der Staat muss entweder die Geschäftspolitik mitbestimmen können oder die Finger von solchen Unternehmen lassen.

Und ist es nun Zufall, dass vorwiegend Frauenarbeitsplätze über die Wupper gehen?

Nein. In der sogenannten Kernindustrie sind die guten Jobs für die "Familienernährer". Frauenarbeit wird als Zuverdienst wahrgenommen. Das kann durchaus auch die Industrie sein. Aber auch die frauendominierten Industrien hat man in den siebziger Jahren sang- und klanglos sterben lassen: Textilindustrie, Bekleidung, Nahrungsmittel.

Die SPD hat als erstes darauf hingewiesen, dass man bei Arcandor vor allem Frauenarbeitsplätze retten sollte.

Dass die SPD hier einen Gender-Aspekt aufgreift, ist bemerkenswert. Früher hätte man gesagt: Die Industrie ist unser Hauptaugenmerk, alles andere ist abgeleitet. "Das sind ja nur Arbeitsplätze von Frauen", das sagt heute keiner mehr. Aber die Frage ist: Folgt daraus irgend etwas?

Trotz des Arguments "Frauen" wollen zwei Drittel der Deutschen keine Arcandor-Rettung.

Aber nicht, weil sie gegen Frauenarbeitsplätze sind, sondern weil sie nicht einsehen, dass sie mit ihren Steuergeldern für Managementfehler bezahlen sollen. Die Eigentümer haben die Gewinne privatisiert, nun wollen sie die Verluste sozialisieren. Das mag die Bevölkerung nicht.

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38 Kommentare

 / 
  • T
    TomTom

    Ich empfehle den Weibern (und natürlich auch allen anderen) diesen Artikel:

    http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,630790,00.html

     

    Genialer Konter auf diese, an den Haaren herbeigezogene These, einer paranoiden Feministin :)

  • G
    gerhard2

    Arbeitslosenquote März:

    Männer: 10,3 %, Frauen: 8,9%

    Veränderung Arbeitslosenquote in 1 Jahr April:

    Männer: um 12,4 % gestiegen, Frauen: um 2,8% *gesunken*.

    Man und frau wird bei Frauen *immer* Benachteiligungen finden und dagegen vorgehen, und bei Männern nicht für der Rede Wert halten.

  • R
    redlope

    Wieder einmal gelingt es, die verschiedenen Betroffenen-Gruppen gegeneinander zu hetzen (teile+herrsche)...

    Dabei ist doch offensichtlich, dass wir alle verars*ht werden.

    Die Autoindustrie ist für Deutschland nun einmal die heilige Kuh, aber man erwarte nicht, dass Opel länger als bis zur Bundestagswahl gepäppelt wird.

    Spätestens dann ist auch das Geschlecht egal, wenn wir alle uns alle bei der "Tafel" wiedersehen.

     

    Trotzdem ist die bisweilen in diesen heutigen post-aufklärerischen Zeiten auftretende Mysogynie schlecht zu ertragen. Mir schwant ganz Übles, wenn die Zeiten noch schlechter werden und der zivilisatorische Vorhang reißt.

  • V
    vic

    @L.A.WOMAN

     

    Wg. Merkel:

    "Wir sind Deutschland", und Deutschland ist dumm!

     

    Schau dir die Einschaltquoten der Dummsender an, die Verkaufszahlen der "Bild", die Polit-Charts, die Wahlergebnisse.

    Weitere Belege nötig?

  • HS
    Horst Schmidt

    @ zoe:

     

    Wenn Frauen 70% aller Niedrigjobs übernehmen, spricht dies nicht gerade für die Bereitschaft berufliche Verantwortung zu übernehmen, sondern eher für die Möglichkeit sich den Luxus leisten zu können etwas für sich hinzuzuverdienen und ansonsten den Partner für sich arbeiten zu lassen.

    Abgesehen davon übernehmen Männer 70% aller Überstunden und 100% aller lebenszeitverkürzenden Jobs.

  • Z
    Zoe

    wenn wir schon mal beim Thema sind: es ist ein SKANDAL das 70% der Niedriglöhner in Deutschland FRAUEN sind!!!!!

     

    weil die politisch Verantwortlichen den generellen Mindestlohn als Untergrenze vor dem absoluten Würdeverlust verweigern, sinkt das Lohnniveau am unteren Rand immer weiter! Kinderarmut ist die Einkommensarmut der Mütter. Es macht auch Sehr WOHL einen Unterschied, ob ich 5,00 EUR/Std. verdiene im 400 EUR Job oder 8,00 EUR,der sich allein schon aus den längeren Präsenzzeiten am Arbeitsplatz ergibt, selbst WENN es "nur" ein Hinzuverdienst wäre! Das stimmt ja oftmals nicht mal!!

     

    FRAUEN werden in Wirklichkeit in dieser GESELLSCHAFT auf vielfältige Weise immernoch diskriminiert! Egal ob sie in irgendwelchen priv. Renten- und Krankenversicherungen mehr einzahlen bei oftmals niedrigerem Versorgungsniveau, für Hungerlöhne arbeiten dürfen und immer öfter in Zukunft in Altersarmut landen werden bei den geringen Einkommen, oder ob sie mit Kind in der Armut landen. "Neo-liberale" Reformen wie Sozialabbau schaden auch gerade oftmals den Frauen. Die Zukunft der Armut in Deutschland wird vor allem wieder weiblich sein. Altersarmut all dieser heute prekär Beschäftigten wird ein MASSENphänomen!

     

    Auch ihre Arbeit wird nicht mal wertgeschätzt. Sind ja nur Dienstleistungsjobs. In anderen westeuropäischen Ländern sind diese übrigens oftmals wesentlich besser bezahlt, aber da gibt es ja auch Schutzmechanismen. Hier ist man doch nur noch der Kostenfaktor, der billig sein soll.

  • NJ
    navajo joe

    @ sehr erstaunt: Es gibt Vieles in der Welt, das viele Menschen erstaunt :o))

  • NJ
    navajo joe

    !Pardon, in meinem ersten Kommentar ganz unten hätte ich besser "47." statt "45." schreiben sollen, denn dann käme auch das Asowsche und das nördliche Viertel des Kaspischen Meeres, zusammen immerhin mehrere Tausend km², noch mit dazu :o)

     

    Übrigens hoffe ich, dass die hier postenden Chauvinisten nicht repräsentativ für die Mehrheit der Männer im Allgemeinen sind, obwohl dieses Risiko ja leider durchaus besteht.

  • A
    albino

    Wie so oft, wenn die taz Genderaspekte anspricht und dabei skurrile Meinungen verbreitet, sind die Kommentare weit besser als der Artikel. Nur das noch: Wenn der Kaufhof, wie von ihm beabsichtigt, 60 der knapp über 90 Karstadt-Häuser übernimmt, bleiben die Frauen-Arbeitsplätze dort erhalten. Was verloren geht, sind die Jobs in der Karstadt-Zentrale, und dort dürfte der Männeranteil um einiges höher sein (man denke an EDV-Fachleute, Controller, Einkäufer usw.). Was soll also das Gejammere der Frau Maier?

     

    @ nik: "Hochwertige Autos kaufen (finanzieren) und bewegen immer noch vorwiegend Männer": Die Entscheidung über den Kauf eines Autos wird immer häufiger von Frauen getroffen, die zudem das Auto, das der Mann finanziert, eifrig mitnutzt. Das Auto ist also schon lange kein reines Männerspielzeug mehr. Für seinen Kauf jedoch verschulden sich Männer häufiger als Frauen. In Zeiten wie jetzt, da weit mehr Männer als Frauen ihre Arbeit verlieren, ist das ein weit größeres geschlechtsspezifisches Armutsrisiko als die von ihnen angesprochene Legende von dem "ungleichen Einkommen". Das Frauen im übrigen verbessern könnten, wenn sie vermehrt verantwortungsvolle, ungesunde, schmutzige und stressige Männerjobs ausüben würden. Wer bei Karstadt halbtags in der Schuhabteilung arbeitet, muss sich über schlechtere Bezahlung nicht wundern.

    Sehr skurril auch Ihr "Geschlechterunterschied in Zahlen: 2500€ sog. Abwrackprämie". Die bekommen also nur Männer?? Und selbst wenn: Falls Sie die horrende Umverteilung von den Männern hin zu den Frauen im Sozialsystem gegenrechnen, sind diese 2500 € nur ein Kinkerlitzchen.

     

    @ L.A.WOMAN: Die Kommentatoren geben hier keinesfalls ihrem Hass auf Frauen Ausdruck, sondern ihrer Bestürzung über erkennbar absurde und falsche Schlussfolgerungen einer Ökonomin(!). Danke übrigens für Ihr Merkel-/Schavan-Beispiel! Das zeigt wieder einmal: Frauen sind die besseren Menschen ;-)

  • P
    Patriarch

    Arcandor beschäftigt also mehrheitlich Frauen ? Das konnte nicht gutgehen. Frauen gehören an den Herd, nach Hause, wo sie ihre Mutterinstinkte in einem von Männern geschaffenen geschützten Rahmen ausleben können und in ihrer natürlichen Rolle ihre Erfüllung finden.

     

    Germanistik - und Kunsthistorikerstudenten, weibliche vor allem, gibts mittlerweile genug. Die lassen sich auch nicht exportieren. Jetzt müssen die durch staatliche Transferleistungen versorgt werden, ohne dass sie einen wesentlichen Beitrag zum Wohlstand leisten. Das können wir uns einfach nicht mehr leisten.

     

    Der Feminismus ist ein Furz, der sich allzulangsam verzieht. Ausser entnervendem Gejammere ist da gar nichts.

     

    Frauen haben versagt. Schluss mit der ausserhäuslichen Versorgung. Sie habens so gewollt und versagt. Jetzt müssen sie eben die Härte, die ich dem schwachen Geschlecht ja gar nie zumuten wollte, selbst ertragen.

  • NM
    Neue Männer braucht das Land!

    Wenn ich mir hier die Kommentare durchlese wird mir Angst und Bange - eigentlich bin ich davon ausgegangen, dass TAZ - LESER! einen gewissen Grad an Bildung abbekommen haben - die missogynen Kommentare hier machen etwas anderes deutlich! Versucht doch mal die Ursachen der Krise und dann ihre Folgen zu verstehen...Wie wär es mal mit einem "Ökonomie -Crash - Kurs"? Dann würde man(n) auch verstehen, dass einer der Gründe für die ganzen Krise eine wachsende Kluft zwischen Vermögenden und Nicht Vermögenden ist (Zahlen sagen mehr als Worte also bitte mal die Vermögensverteilung angucken und dann die Geschlechterunterschiede dabei nicht vergessen)und dazu kommt noch: die Führungseliten sind relativ homogen - dort wo viel Macht ist (ich meine damit nicht die Politik...) entspricht sie der hegemonialen Männlichkeit (solchen Bildern können sich übrigens auch Frauen anpassen).

    Wir brauchen andere Leitbilder und eine Veränderung unserer Kultur, dass geht nur mit der Integration unterschiedlicher Sichtweisen und lebenswelten. Alles muss mit einbezogen werden, dann werden wir merken, dass unser Bild und die Bewertung von Arbeit dringendst verändert werden muss, Leistung soll sich lohnen - ja - aber die Leistung für Natur und Mensch und nicht für eine Ellenbogengesellschaft in der nur wenige gewinnen.

    Also nachdenken und nicht immer an "Mutti" abarbeiten!!!

  • SE
    sehr erstaunt

    "Die Menschen sollten eine kostenlose Umschulung erhalten, als Fachkräfte z. B. für die Herstellung und Installation von erneuerbaren Energien, wie Aufdachsolaranlagen, Geothermie-Sonden, Windräder, offshore Wellenkraft-Bojen u.s.w."

     

    Da freue ich mich schon drauf wenn Jutta K. aus der Bettwaren-Abteilung offshore Wellenkraft-Bojen installiert...

     

    War das jetzt sexistisch und gendermäßig nicht korrekt?

  • L
    L.A.WOMAN

    Welch eine Wohltat die Analyse von @nik nach den nicht enden wollenden Hasstiraden von frustrierten Männern! Sollen sie doch mal den Hass und die Wut auf die nicht so Schwachen lenken. Aber lieber folgen sie der Propagandamaschine der Regierung, die uns schon zum 4.Mal (!) innerhalb kurzer Zeit im TV das "O-Ton Merkel: Staats(ratsvorsitzende)oberhaupt" diesmal solo exklusiv im ZDF darbieten. Wendet euch doch dorthin und lasst die Durchschnittsfrau in Ruhe, die ist sowieso schachmatt, noch viel mieser bezahlt als ihr, hat die Kinder neben dem Job (wenns 'nur' einer ist) zu versorgen und hat wie @nik korrekt bemerkt hat, auch daher null Zeit, sich auch noch zu organisieren. Warum der Hass???welche von denen hat Ihnen direkt den Job weggenommen???

    Wendet euch an die Regierenden! Fakt ist, dass es unter Merkel die größte Kinderarmut der BRD gibt, aber jährlich 30 Mrd. für Rüstung werden verschleudert und für 3 Mrd. eine eigene Kanzler-Flugzeugflotte muss sein! Aber für die Unterstützung von Klein-und Mittelbetrieben ist kein Geld da!

    Mehr noch: Merkel lässt ihre Ministerin Schavan ungestraft zu einem Vortrag die Flugbereitschaft für 26.700 Euro benutzen für 142 km Strecke! Diese Nachricht verschwand dank ihres Zensurapparates sofort von der Pressefläche.

    Für wie blöd muss die Merkel uns halten, dass sie laut Umfragen immer noch so hohen Zuspruch hat! Aber helle ist sie, die Frau Dr. der Physik von Erichs Gnaden: Sie kann noch nicht einmal brutto von netto unterscheiden.

    Gute Nacht Deutschland.

    Guten Tag Zensur.

  • MK
    Max Krapp

    Wie einige andere Kommentatoren schon sehr schön bemerkt haben, ist dieser Artikel ein großer Haufen Sch...

    Angefangen bei der lächerlich naiven These von der Dienstleistungsnation, bei der die gute Frau leider wohl das Beispiel Amerika als Dienstleistungsnation und baldiger Bankrottfall vergessen hat, über die geradezu paranoide These von der Anitfrauenweltverschwörung (Ob man "Die Juden" dort auch unterbringen kann?), bis hin zur heuchlerischen Art, sich über den Verlust von Frauenarbeitsplätzen aufzuregen, den Verlust von "Männerarbeitsplätzen" aber zu ignorieren.

    Das könnte hier stundenlang so weitergehen, aber ich denke, dass beste ist es, solche Thesen einfach zu ignorieren. Die Taz möchte damit wohl ein gewisses Klientel bedienen. Das mag wirtschaftlich gesehen sinnvoll sein, sie muss halt damit rechnen, nicht mehr ernstgenommen zu werden.

  • Q
    qed

    Hallo??? Was denn hier los?

    Verkündet euch die Wüste-Gobi- Östreich doch zum x-ten mal, was Sache ist und ihr zu meinen habt und da gebt ihr hier solche reaktionären Widerworte! Das kann's ja wohl nicht sein!

     

    Noch mal von vorn:

    1. Frauen sind die besseren Menschen. Sieht man schon daran, daß die SPD die männliche Gesellschaft durch die menschliche ersetzen will.

    2. Frauen verdienen viel weniger und werden rausgemobbt wie Bettina von Österreich aus der HRE, nur weil sie da für das Risikomanagement verantwortlich war. Unerhört, sowas! Hat mal eine sich durch die gläsere Betondecke gekämpft, schon wird die erste Lappalie zum Anlaß genommen, sie zu feuern!

    3.Unisex- Tarife bei den Versicherungen sind unbedingt nötig- schließlich müssen Frauen viel länger leben und sind viel kränker- was für eine Verarsche, daß zur Erforschung von Frauenkrankheiten nur 80 mal so viel ausgegeben wird wie für die Bagatellen von Kerlen!

    4.Frauen sind die Verlierer auf dem Arbeitsmarkt! Müssen bei Karstadt oder im Öffentlichen Dienst knechten, während die Schwanzträger sich einen lauen Lenz machen. Hat schließlich einen Grund, warum so viele von ihnen arbeitslos sind. Sollen die doch mal Zettel sortieren müssen bei der Behörde.

    5. Kerle dürfen Wehrpflichtdienst oder Ersatzdienst leisten und rumgammeln und saufen, während wir Frauen 5- 10 Kinder gebären müssen! Eine Sauerei ist das!

    6. Die Frechheiten des Scheidungsrechts müssen endlich weg! Werden doch jetzt die Blagen seiner neuen Trulla vor unseren Anspruch gesetzt! Und wo bleiben denn wir, die wir unsere Jugend und Schönheit einem widerlichen alten Sack von Chefarzt mindestens zwei Jahre lang geopfert haben? Was ist das denn für ein Scheißstaat, der uns kärglichsten Unterhalt zubilligt, alldieweil unsere weggeschiedenen Taugenichtse in Saus und Braus die Kohle mit Zwangsprostituierten verprassen!

     

    Weg mit euch, ihr Renegaten! Nieder mit dem Patriarchat!

  • N
    nik

    Im Unterschied zu einigen den Geschlechtsaspekt negierenden Kommentaren bezügl. staatl. Hilfen für den Arcandor-Konzern, sehe ich da schon einen Kontext, nämlich den Wahlkampf und den i.d. Krise bedeutsamer werdenden Einflussfaktor Gewerkschaft a.d. polit. Entscheider. Und dann muß man feststellen, dass die Opelaner und die Kollegen i.d. Zulieferbetrieben mit Abstand besser organisiert sind als die Karstädter - d.h. wenn Opel dichtgemacht wird, würde das Gerede von "sozialen Unruhen" evtl. Futter bekommen.

    Der Genderaspekt ist i.d. Tat vorhanden, weil Frauen im Beruf eine deutlich schwächere Stimme als die besser org. Männer haben - und deren Vertreter saßen bei den Verhandlungen mit Opel mit am Tisch. Arcandor ist dagegen ein Mischkonzern mit rel. niedrigen Org.-Grad seiner vorw. weibl. Angestellten und besitzt folglich im Ernstfall bezügl. Erhalt v. Arbeitsplätzen keine vergleichbare Stimme am Verhandlungstisch noch i.d. polit. Landschaft. Außerdem: was passiert, wenn Karstädter streiken oder gar den Laden besetzen? Die Leute gehen woanders einkaufen - und? Was passiert wenn Opelaner dies tun? Dann brechen schon i.d. ersten Tagen die kleinen und dann die großen Zulieferer zusammen. Das sind einfach andere Hebelkräfte, die da zum Einsatz gebracht werden können. Und die Standorte konzentrieren tausende von Arbeitsplätzen, wenn die schlagartig geschlossen werden - dann gehen die Opelaner sicher energisch a.d. Strasse bzw. die Autobahnen und können so bei Bedarf den Standort bzw. die Region ebenso schlagartig und vollständig zum Stillstand bringen, in den Staus könnten dann z.B. die Opels symbolisch schwarz beflaggt werden - als aussterbende Art für die es bald keine Ersatzteile mehr geben wird usw. - und es wird zu ähnl. Aktionen in der ganzen Republik kommen, die verstreuten Karstadtstandorte können mit einem derartigen Szenario nicht mithalten bzw. einen solchen Wellenschlag sicher nicht erzeugen. Und das weiß eben auch eine Frau Merkel - die kann solche Andeutungen und Bilder im Wahlkampf überhaupt nicht gebrauchen, da ist ihr der Rock näher als die Bluse.

    Wir sind eben doch eine Industriegesellschaft, aber auch eine Wissensgesellschaft - denn auch das Know-how im Automobilbau ist eine ganz andere Hausnr. als im Einzelhandel, oder? Der Autobau wird durch die eingelagerten Technologien und Wissensbestände zur Schlüsselindustrie - weshalb die heutigen Lern / Leistungs-Anforderungen an einen Facharbeiter i.d. Industrie deutlich über denen der Verkäuferinnen liegen. Die neoliberalen Ökonomen nennen das "Humankapital", d.h. im Falle einer Unternehmenskrise gehen immer die weniger Qualifizierten, Teilzeitler, Zeitarbeiter (i.d.R. nicht org.) etc. zuerst - das läuft hier nur im großen Maßstab und wird angesichts der Beschäftigungsstrukturen von Arcandor im Zuge der Insolvenz vermutlich ohne größere "Unruhen" über die Bühne gehen. Der profitable Kern des Ladens wird von Mitbewerbern aufgekauft, der qualifiziertere Teil des Personals wird zu schlechteren Konditionen übernommen und erhält ein anders designtes Namensschild - am Ende Aufregungsfaktor Null, Hauptsache Arbeit.

    Wenn Opel dagegen wegbricht, dann bricht an den Standorten u.a. auch der Einzelhandel ein - umgekehrt sind Autobauer von Einbrüchen im Binnenmarkt & Handel weit weniger betroffen - das hat auch was mit der gesamtwirtsch. Bedeutung der Produkte zu tun. Ein Auto ist eben was anderes als eine Kaffeemaschine die man bei Karstadt kauft. Und: Hochwertige Autos kaufen (finanzieren) und bewegen immer noch vorwiegend Männer, bei Kaffeemaschinen u.a. Kaufhausartikeln sind Frauen ganz vorn. Womit wir neben dem ungleichen Einkommen auch bei der noch ungleicheren Kreditwürdigkeit der Geschlechter wären. Die Opelaner sind eine wirtschaftlich interessante Zielgruppe für Banken und den damit verquickten Handel, die Karstadt-Verkäuferinnen spielen da in einer anderen Liga. Der Geschlechterunterschied in Zahlen: 2500€ sog. Abwrackprämie, die letztlich nur den Abtrag für einen Autokredit reduziert, den sich eine Verkäuferin ohnehin nicht leisten kann.

  • P
    Peter

    @von frau

     

    "Das Frauen in vielen Bereichen benachteiligt sind ist ja wohl ganz offensichtlich, z.B. männliche Gewalt gegenüber Frauen, Zwangsheirat, schlechtere Bezahlung bei gleicher Leistung und Stundenanzahl etc. etc."

     

    hallo? männer erfahren mehr gewalt als frauen

     

    kaum gesundheitszentren für männer

    kein gesundheitsbericht für männer

    für frauen wird mehr geld im gesundheitswesen als für männer ausgegeben

    wehrpflicht nur für männer ( da geht es ums überleben nicht um ein paar % weniger verdienen)

    im justizwesen werden männer wesentlich härter bestraft als frauen bei gleichen straftaten

    viele straftaten sind bei frauen ausgeklammert

    was ist im bereich familienrecht?

    kein gewaltschutzbericht für männer

    keine gewaltprävention bei männern

    keine informationseinrichtungen für männer

     

    und sie meinen frauen wären benachteiligt, weil sie vielleicht (kann aufgrund von datenschutzrichtlinien und fehlender daten gar nicht ermittelt werden) weniger als männer verdienen

     

    das weniger verdienen ist ein märchen

     

    diese insolvenz hat nichts mit frauen und, oder männern zu tun, außerdem kaufen hauptsächlich frauen ein und nicht männer, da frauen über 80% des haushaltseinkommens verfügen

  • AR
    alexander roslin

    Hat Frau Maier auch protestiert, als die "Männerarbeitsplätze" in Bergbau und Stahlindustrie verloren gingen?

    Hat sie darin eine Diskriminierung der Männer erkannt?

    Der Opfernarzissmus von Feministinnen ist wirklich unschlagbar, verblendet oder verzerrt ihre Wirklichkeitswahrnehmung total.

    Eine aberwitzige Ideologie.

     

    Zur Realität, die aktuellen Zahlen:

    Im April 2009 stieg die Arbeitlslosigkeit der Männer um 12,4 Prozent, die der Frauen SANK um 3 Prozent.

    55% der Arbeitlosen sind männlich, obwohl sie nur 48% der Bevölkerung stellen dank ihrer 6 Jahre geringeren Lebenserwartung.

    Ganz klar: WIR BRAUCHEN MEHR FRAUENFÖRDERUNG!

  • H
    Hallihalloo

    Noch vor wenigen Wochen konnte man überall lesen, dass die Krise in erster Linie Männer-Arbeitsplätze vernichtet (Autoindustrie, Maschinenbau etc.) - und die journalistischen Reaktionen aus der Femi-Ecke trieften teilweise vor kaum verhüllter, dümmlicher "Ätsch-Ätsch"-Häme. Konnte man dem Auslaufmodell Mann doch mal wieder genüsslich das Loser-Abzeichen anpappen. Die Frauen stehen - so will es nunmal der gerechte, zwangsläufige Fortlauf der Weltgeschichte - natürlich auf der Siegerseite. Und kein Gramm Mitleid mit den Männern...

     

    Aber jetzt auf einmal, wo mit Arcandor in erster Linie Frauen-Arbeitsplätze den Bach runter gehen, ist das Aufheulen plötzlich groß. "Es wird auf jeden Fall mit zweierlei Maß gemessen", behauptet die Ökonomin Friederike Maier im taz-Interview, "Frauenbranchen lässt man sterben" - und Opel angeblich deshalb nicht, weil dort überwiegend Männer arbeiten.

     

    Hallihalloo

  • T
    taz-verachtung

    Schon erstaunlich, Taz und der sonstige Femi-Müll machten sich in den vergangenen Jahren immer wieder darüber lustig, daß der Mann auf dem Arbeitsmarkt überflüssig wird. Softskills, Dienstleistung sind gefragt. Die Frau als die Siegerin, nur Spott kam über die Männleins die ihre Arbeit verloren haben. Wo sind denn nun die Powerfrauen? Stattdessen crossmediales Opferinnen-Gejammer,... es trifft die Frauen....heul....viel schlimmer... die Frauen und ihre Kinder....heul...würden bloss Männer arbeitslos werden ... schimpf...

  • P
    Patrick

    Arcandor befand sich schon vor der Wirtschaftskrise in massiven Schwierigkeiten. Eine Bedingung für Staatshilfe war, dass die Probleme durch die Wirtschaftskrise entstanden sind.

     

    Ansonsten: Ich erinnere mich noch an die Häme, als es um Arbeitsplatzverlust von Männern ging. Jetzt trifft es Frauen und der Aufschrei ist groß.

  • PS
    Peter Silie

    1. Fragen Sie F R A U Merkel

    2. Jeder Frau steht es frei im Bergbau (uuups, auch fast gestorben) oder als Erntehelferin etc. zu arbeiten. Ist aber wohl ein bischen zu schwierig. Gerade bei Karstadt gibt es ja so viele schnippische Verkäuferinnen, denen der Kunde lästig ist, dass da frischer Wind (insolvenz/restart) ganz gut tut.

     

    Und wenn Frauen wirklich weniger verdienen würden, wäre ja jeder Arbeitgeber bekloppt, wenn er auch nur einen einzigen Mann beschäftigen wuerde. Was koennte man da an Personalkosten sparen.

  • S
    Sunny

    Die Dienstleistung, mit der die Schweiz reich geworden ist, heißt Beihilfe zur Steuerhinterziehung.

     

    Nee, nee, wenn ein Land wohlhabend werden will, muss es schon auch was Richtiges produzieren. Diese Dienstleistungsgesellschaft existiert nur in neoliberalen Zweck-Argumentationen, die nicht wirklich den Wohlstand gesamter Gesellschaften zum Ziel haben.

     

    Gesamtwirtschaftlich war die Abwrackprämie für die Deutschen natürlich ein Draufzahlgeschäft. Wer sich über sinnlos verprasste Steuergelder aufregen will, hat da den besten Ansatzpunkt.

  • F
    Frau

    Das Frauen in vielen Bereichen benachteiligt sind ist ja wohl ganz offensichtlich, z.B. männliche Gewalt gegenüber Frauen, Zwangsheirat, schlechtere Bezahlung bei gleicher Leistung und Stundenanzahl etc. etc.

    Ich glaube aber nicht, dass dies bei der Rettung von Opel und der Insolvenz von Arcandor eine Rolle gespielt hat. Das wäre dann doch eine Überinterpretation. Wenn ein Kaufhaus nicht genug Waren verkauft, muss es eben zu machen.

  • HS
    Horst Schmidt

    Es war ja abzusehen, dass die TAZ sich hier einmal wieder eine angebliche Benachteiligung von Frauen zurechtbastelt. Werden Arbeitsplätze in typischen Männerberufen abgebaut ist zu lesen, dass Frauen einfach flexibler wären. Geht dann mit Karstadt ein Unternehmen insolvent, indem größtenteils Frauen arbeiten, ist das alles furchbar diskriminierend.

    Glaubt denn im Ernst jemand, dass die Bundesregierung Staatshilfen vom Anteil der Geschlechter der betroffenden Unternehmen abhängig macht? Achso: Hauptanteilseigner von Karstadt ist übrigens eine Frau, nämlich Frau Schickedanz...

  • Z
    z.ukunft

    Viele Männer werden irgendwann als Frauen wieder geboren und genau dem begenen , wofür sie den Boden bereitet haben.

     

    Jede Form von Unterdrückung wirkt sich auf alle Beteiligten auch in der Gegenwart letztlich negativ aus.

  • SK
    Sonja K.

    Dieses Argument ist so dermaßen an den Haaren herbeigezogen, dass es eine Schande ist, dass die Solchen Argumentationen ziehen die gesamte Frauenbewegung ins Lächerliche

  • T
    transformer

    na, das hat wohl gesessen :)

  • S
    silent_marc

    Ich kann den Unmut und Existenzängste der Mitarbeiterinnen dieser Warenhäuser schon verstehen. Denn, ich glaube, nachdem die Regierung die Büchse der Pandorra geöffnet hat und Mrd. von Steuergeldern den Banken und Autobauern zusteckt, ist es nicht einzusehen, dass andere vor die Hunde gehen sollen. Ob Sinn oder Unsinn ist dabei schon lange nicht mehr die Frage. Und eigentlich war ich auf der Seite von Guttenberg, der auch gegen den Opel-Einstieg war. Aber da er wie alle Politiker ein Besitzstandbewahrer ist (will seinen Job und die damit verbundene öffentliche Aufmerksamkeit nicht verlieren), wäre er in meinen Augen wirklich glaubwürdig geworden, wenn er nach der Opel-Entscheidung sofort sein Amt niedergelegt hätte. Somit ist er auch nur einer, der das Spiel mitmacht. Viel trauriger macht mich aber eher, dass dieses Land die einmalige Chance nicht nutzt, einen neuen Weg in dieser Krise einzuschlagen. Die Chance wird so schnell nicht wiederkommen und unsere Ur-Enkelkinder werden uns eines Tages auslachen und fragen, warum wir das alles mitgemacht haben. Wobei, wenn Ihnen bis dahin nicht das Lachen vergangen ist, aufgrund der Schulden, die sie abtragen werden müssen. Und der Punkt "Erneuerbare Energien" ist wirklich ein realistische Möglichkeit, sich neu aufzustellen. Wäre doch ne coole Vorstellung, wenn das Ausland auf einmal seine Energie von uns beziehen würde als immer umgekehrt.

    Aber die in Berlin haben leider nicht die Eggs in der Hose, um das anzugehen. Stattdessen werden neun Jahre alte Autos 25 mal höher bewertet als jedes einzelne Kind in diesem Land. Es lebe die Sinn- und Mutlosigkeit in diesem Land bis zum Untergang.

  • JG
    Jeremias Gotthelf

    Puhhh, mhmm. Also manchmal gehen mir feministische Tendenzen schwer auf die Nerven... Also ob die dafür verantwortlichen Politiker sich denken würden: "Hey es arbeiten sehr viele Frauen bei Arcandor, lassen wir es pleite gehen damit wir die vielen Männer bei Opel retten könnnen!" Das ist so abwegig immer das böse Männer Argument rauszuholen. Was ist denn mit der Eigenverantwortung? Hätten sich ja einfach Beschäftigte aus den Rollenklichees befreit und sich für nicht geschlechtstypische Berufe beworben. Ich lerne z.B. als Mann Erzieher nachdem ich im Metallbereich keine Zukunft für mich sah (in welchem übrigens Frauen sehr gute Arbeit leisten). Leute! Verlaßt die alte immergleiche Argumentation und kümmert euch selbst darum wo ihr arbeitet, ansonsten würde ich sagen: Dumm gelaufen!

  • J
    Jurist

    Man kann offenbar jedes Thema unter dem Aspekt "Frauenfeindlichkeit" behandeln und auch jedes staatliche Tun, Dulden oder Unterlassen entsprechend auslegen.

     

    Es gibt absolut keinen Grund, Frauen mehr zu schützen als Männer. Nun mag es ja sein, dass in diesem Fall die Männerarbeitsplätze mehr geschützt werden: Aber bitte! Wer glaubt denn ernsthaft, das liege am Geschlecht? Die Bundesregierung setzt sich doch nicht an den Tisch und sagt sich: "Nee, die Kaufhäuser retten wir nicht, da sind ja nicht so viele Männer betroffen." Dass es in diesem Fall Frauenarbeitsplätze trifft, ist ein Reflex, nicht aber das erklärte Ziel.

     

    Abgesehen davon ist ja fraglich, ob die Insolvenz für die Mitarbeiter nur erschreckend klingt oder ob sie auch wirklich schlechter ist als Staatshilfen.

     

    Es muss Schluss sein damit, Frauen gegen Männer auszuspielen. Das Geschlecht darf in einer wahren Gleichberechtigung keine Rolle spielen.

  • N
    NoMacho

    Liebe Feministinnen, es gab mal eine Zeit, da haben sich Menschen mit den gleichen Anliegen für die Aufhebung der Einteilung in "Männerberufe" und "Frauenberufe" gewehrt. Tw. recht erfolgreich.

    Der Kern ist doch, dass in den genannten Firmen mehrheitlich geringer bezahlte Frauen Arbeiten verrichten.

    Soll DAS etwa der Grund sein, dass Opel, Arcandor und Co. gerettet werden ?

    Dann sollte man konsequenterweise auch wieder bestimmte Berufe und (höhere) Bildungsanstalten für Frauen dicht machen.

    LIEBE FEMINISTINNEN, NICHT HINTER ALLEM SCHLECHTEN, WAS EUCH IM LEBEN PASSIERT STECKT EINE VERSCHWÖRUNG DER MÄNNER!!!

    "Frauen werden bei gleicher Qualifikation bevorzugt eingestellt." Das kann man ja wohl auch kaum als GLEICHberechtigung bezeichnen....

  • M
    Martin

    Daß es bei Opel und Karstadt hauptsächlich um Männer bzw. Frauen geht, ist natürlich reiner Zufall. Es ist lächerlich, dies als Beispeil für Diskriminierung darzustellen. Aus nur zwei Fällen - die aktuell einzigen - kann kein seriöser Wissenschaftler irgendetwas ablesen.

     

    Inhaltlich: der Handel als Dienstleistung kann nicht ins Ausland abwandern, die Autoproduktion schon. Wenn Karstadt stirbt, kauft kein einziger Bürger deswegen weniger ein. Wenn Opel stirbt, dann werden mehr Bürger ein ausländisches Fahrzeug kaufen als zuvor.

  • AD
    Ama Dablam

    Das typische Elfenbeinturm-Geschwafel von Jemand, der sich tagsüber mit der Analyse von "bisher verwendeten Indikatoren und Verfahren der Gleichstellungs- und gender mainstreaming Politik" beschäftigt. Durch diese Schablone müssen dann alle noch so komplexen Lebenssachverhalte gepresst werden, und schwupps ist die Welt erklärt. Klar bauen die Koreaner bessere Autos, deshalb werden sie ja von BMW und Audi so dreist kopiert. Dazu Phrasen-Recycling allererster Güte ("Gewinne privatisieren..."). Das Thema behandelt jede Schülerzeitung fundierter...

  • M
    Masado

    Die freigesetzten Beschäftigten sollten zu Yogi-Fliegern umgeschult werden. Mit der dann von ihnen erzeugten spirituellen Enerie, können sie Deutschland und die ganze Welt zu einem Hort der Gelassenheit und Glückseligkeit transformieren.

     

    Der Mensch muss wieder in den Mittelpunkt des Interesses gerückt werden, nicht das Kapital.

     

    Mein Vorschlag ist mindestens so wirkungsvoll, wie alle anderen zuvor, die seit Beginn der sogenannten "Finanzkrise" von Experten geäußert wurden und werden.

  • YH
    Yoram Hartmann

    Es gibt noch einen anderen Unterschied zwischen Autoindustrie und Handel:

     

    Wenn in Deutschland keine Autos gebaut würden,

    würden Autos aus fernen Ländern importiert und dort die Arbeitsplätze entstehen.

     

    Aber wenn Karstadt pleite geht, dann werden die Menschen nicht nach Ulan-Bator zum wöchentlichen Grosseinkauf fliegen. Die Arbeitsplätze, die bei Karstadt verlorengehen, entstehen neu bei anderen Läden und Kaufhäusern in Deutschland.

  • G
    Gockeline

    Hier wird mal wieder mit Frauen+Mitleid die Wahrheit verdreht.Die Eigentümer sind in der Verpflichtung ihr Haus richtig zu führen.Die Einzelheiten will ich hier ersparen.Die Krise entstand weil so viele ihre Aufgaben und Verantwortung nicht gemacht haben.Opel sind Männerberufe und auch das ist falsch sie unbedingt mit den Kosten zu übernehmen die alle kaum erahnen können.

    Mir gefällt nicht,dass immer die Falschen in den Mittelpunkt gehoben werden und nie richtig analysiert wird.Nur Polemik gemacht wird um Zeitungszeilen zu bekommen.

  • NJ
    navajo joe

    Die feministische Kritik halte ich für berechtigt. Trotzdem bin ich dafür

    w e d e r Automobilkonzerne, n o c h Kaufhausketten zu retten.

     

    Das ist eine gigantische Verschwendung von Gemeineigentum (Staatsgeldern). Außerdem sollten die Menschen was sinnvolleres tun dürfen, als nutzlose, ja sogar schädliche Produkte herzustellen oder zu verkaufen. Im Falle von Karstadt handelt es sich z. B. zu nicht geringen Teilen um Textilien, die unter groben Verstößen gegen grundlegende Menschenrechte hergestellt wurden, z. B. ILO Kernarbeitsnormen, wie die internationale Clean Clothes Campaign mehrfach nachgewiesen hat.

     

    Die Menschen sollten eine kostenlose Umschulung erhalten, als Fachkräfte z. B. für die Herstellung und Installation von erneuerbaren Energien, wie Aufdachsolaranlagen, Geothermie-Sonden, Windräder, offshore Wellenkraft-Bojen u.s.w.

     

    teilweise auch Sprachkurse, um ihre Kenntnisse auch im Ausland dann weitergeben zu können, z. B. für einen massiven Ausbau der Solarenergie in Südeuropa und Nordafrika, inklusive von Solar-Bojen in allen Gewässern Europas, die weniger als 200 m tief sind und südlich des 45. Breitengrades liegen (im Schwarzen Meer, Mittelmeer und Atlantik). Allein mit solchen 'Bojen' könnte - übrigens - der gesamte Elektrizitätsbedarf Europas (inklusive Russlands!) gedeckt werden.