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NPD-Hetze in KölnGegen "Türkenheere"

Die Kölner Staatsanwaltschaft ermittelt gegen die örtliche NPD wegen Volksverhetzung. In einem Text auf ihrer Homepage hetzten die Rechten gegen "Untermenschen".

Die NPD hetzt vor den anstehenden Landtags- und Bundestagswahlen immer offener gegen Ausländer. So auch in Thüringen gegen den schwarzen CDU-Politiker Zeca Schall. Bild: reuters

KÖLN taz | Wegen des Verdachts der Volksverhetzung hat die Kölner Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren gegen die örtliche NPD eingeleitet. "Wir haben einen Ermittlungsauftrag an die Staatsschutzabteilung der Kölner Kriminalpolizei gegeben", sagte Oberstaatsanwalt Rainer Wolf der taz. Hintergrund ist eine "Wahlkampfmitteilung" der rechtsextremen Partei.

In dem über ihre Homepage verbreiteten Text hetzt die Kölner NPD unter anderem gegen "Türkenheere, Gutmenschen, Linksextremisten und andere Untermenschenvereinigungen". Im Zusammenhang mit dem Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan heißt es: "Selbst der mächtige Diktator, der dieses Land in den Jahren zwischen 1933-1945 regierte, hatte nur Vorstellungen bis zur Wolga." Über Straftäter mit Migrationshintergrund ist zu lesen: "Wir werden diesen Leuten in unserem Land den Gar aus [!] machen." Laut Duden bedeutet, diesen Menschen "den Garaus machen", sie umzubringen.

Dass sich jetzt die Staatsanwaltschaft mit den verbalen Entgleisungen der NPD beschäftigt, verdankt sich einer Strafanzeige des Fraktionsvorsitzenden der Kölner Linkspartei, Jörg Detjen. "Dieser Text enthält eine eindeutige Gewaltankündigung, die bestimmten Gruppen mit Vernichtung droht", sagte Detjen der taz. "Hier muss der Staat eingreifen und seine Einwohner davor schützen, Opfer von faschistischen Verbrechen zu werden."

Allerdings gestalten sich die Ermittlungen laut Oberstaatsanwalt Wolf nicht ganz leicht. "Das Schwierige ist jetzt, herauszufinden, wer für den Text verantwortlich ist." Im Zivilrecht könne man zwar eine Unterlassungserklärung zum Beispiel an den NPD-Vorstand schicken. "Im Strafrecht müssen wir aber ein Individualverbrechen nachweisen", sagte Wolf.

Aufgrund der eingeleiteten Ermittlungen hat die NPD jetzt den inkriminierten Text an einigen Stellen "entschärft". Sie habe "nicht geahnt, daß man in diesem Land dermaßen aufpassen muß, was man schreibt", heißt es in einer Erklärung der Partei. Nicht geändert allerdings hat sie die Passage gegen den Zentralrat der Juden in Deutschland: "So wie dort die edlen Ziele Israels hochgelobt und das deutsche Volk gescholten wird, raten wir den Mitgliedern dieser Vereinigung, ihr Persilköfferchen zu packen und in ihr gelobtes Land zu ziehen."

Die Kölner NPD hat für die Kommunalwahlen am 30. August mit Benedikt Frings auch einen Teilnehmer an der berüchtigten Teheraner Konferenz von Holocaustleugnern im Dezember 2006 nominiert. Der Diplompsychologe, der ebenso zur Bundestagswahl kandidiert, will das "Deutsche Volk von der Holokaustschuldneurose befreien".

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12 Kommentare

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  • E
    Eisenbahner

    ...man darf die Partei NPD gar nicht ernst nehmen. Die sich darin tummelnden Mitglieder sind ganz offensichtlich debile Randgruppen mit einem Hang zur Kriminalität. Behauptungen, die dort aufgestellt werden sind schlichtweg falsch oder verzerrt... Äußerungen, die getätigt werden zeigen einen ganz deutlichen neurologischen Ausfall und das sogenannte "Wahlprogramm" ist nichts anderes als ein Haufen Schrott.

     

    Sie begreifen nichts, sie können nichts und sie machen nichts... ergo... sie sind Nichts. Die Hetzparolen sind Ausdruck eigener Unfähigkeit, geschichtlich haben sie nichts verstanden und ihr Auftreten ist nichts anderes, als eine öffentliche Präsentation geballter Zerebralschäden.

     

    Wer sich derart präsentiert, gehört nicht in die Politik, sondern ins Krankenhaus. Diffamierungen, Lügen und Antisemitismus als Wahlwerbung zu nehmen, zeigt die Schlichtheit dieser geistigen Kretins.

     

    Wer immer noch nicht genug hat, der schaue sich doch mal die Web-Seite an. So viel beballten Schwachsinn habe ich wirklich selten gesehen...

     

    Bleibt nur zu hoffen, dass dieser Zusammenschluß von unterbelichteten Randexistenzen (ich vermeide den Begriff "Partei") bald ganz von der Bildfläche verschwindet, zu suchen haben sie in der Politik jedenfalls nichts und vielleicht könnte eine längerfristige Psychotherapie helfen, sich wieder einigermassen in die Gesellschaft zu integrieren...

  • H
    her

    @taz:

     

    Ich möchte mich der Kritik von "Andi" von 11:25 anschließen:

     

    Wollt Ihr Euren Web-Space mit solchem braunen Zeug zupflastern lassen? Ihr seid kein Staat und habt auch keine quasi-staatliche Macht, von daher kann es per Definition keine Zensur sein, wenn Ihr Euren "Garten" sauber haltet, genauso, wie es keine Zensur ist, wenn ich NPD-Wahlplakate auf meine Grundstück nicht akzeptiere.

     

    @Kalifatbewohner:

    Scho' schlimm, wenn man einen Nazi als Nazi "verleumdet", nicht wahr? Sie haben "fast" mein Mitleid.

     

    Aber, es ist ja noch viel schlimmer: Böse Stimmen behaupten ja inzwischen sogar schon ungestraft, Hitler sei Antisemit gewesen. Was für eine ungerechte Welt!

  • A
    Andi

    @taz

     

    Sagt mal Leute, gehts noch?

     

    Reicht es nicht, dass das rechte Gesindel im Internet genug Werbung macht?

    Müsst Ihr "versteckte Unterstützungen der NPD", solche Kommentare wie von "Kalifatbewohner", auch noch hier veröffentlichen?

    Ist das rechte Gesindel auch bei euch integriert?

    Dann habt ihr aber INTEGRATION falsch verstenden.

  • K
    Kalifatbewohner

    Korrekt, Amos! Die Zeche zahlt der "kleine Mann", weil ja an allen Ecken Geld fehlt.

    Wer dann Klartext redet, ist Nazi. Ein Witz das ganze, scheinbar geht es vielen BRD-Bewohnern noch zu gut. Aber wir sind ja "Einwanderungsland", mit dem Ziel durch Überangebot an Arbeitskräften die Löhne weiter nach unten zu drücken. Wann werden Michel und Micheline wach?

  • B
    beltzebub

    Traurig das es sowas gibt und das man scheinbar mit legalen Mitteln dagegen nichts machen kann!

    Haben die denn wirklich nichts aus dem Krieg gelernt?!

  • A
    Amos

    War alles voraussehbar. Nur in der Politik ist man

    blauäugig zugunsten der "Schleyeraner" und "Hundtseraner". Die Deutsche Welt sähe anders aus,hätte man damals auch an die Folgen gedacht, die entstehen, wenn die Arbeitsplätze knapp werden.

  • E
    Eisenbahner

    ...man darf die Partei NPD gar nicht ernst nehmen. Die sich darin tummelnden Mitglieder sind ganz offensichtlich debile Randgruppen mit einem Hang zur Kriminalität. Behauptungen, die dort aufgestellt werden sind schlichtweg falsch oder verzerrt... Äußerungen, die getätigt werden zeigen einen ganz deutlichen neurologischen Ausfall und das sogenannte "Wahlprogramm" ist nichts anderes als ein Haufen Schrott.

     

    Sie begreifen nichts, sie können nichts und sie machen nichts... ergo... sie sind Nichts. Die Hetzparolen sind Ausdruck eigener Unfähigkeit, geschichtlich haben sie nichts verstanden und ihr Auftreten ist nichts anderes, als eine öffentliche Präsentation geballter Zerebralschäden.

     

    Wer sich derart präsentiert, gehört nicht in die Politik, sondern ins Krankenhaus. Diffamierungen, Lügen und Antisemitismus als Wahlwerbung zu nehmen, zeigt die Schlichtheit dieser geistigen Kretins.

     

    Wer immer noch nicht genug hat, der schaue sich doch mal die Web-Seite an. So viel beballten Schwachsinn habe ich wirklich selten gesehen...

     

    Bleibt nur zu hoffen, dass dieser Zusammenschluß von unterbelichteten Randexistenzen (ich vermeide den Begriff "Partei") bald ganz von der Bildfläche verschwindet, zu suchen haben sie in der Politik jedenfalls nichts und vielleicht könnte eine längerfristige Psychotherapie helfen, sich wieder einigermassen in die Gesellschaft zu integrieren...

  • H
    her

    @taz:

     

    Ich möchte mich der Kritik von "Andi" von 11:25 anschließen:

     

    Wollt Ihr Euren Web-Space mit solchem braunen Zeug zupflastern lassen? Ihr seid kein Staat und habt auch keine quasi-staatliche Macht, von daher kann es per Definition keine Zensur sein, wenn Ihr Euren "Garten" sauber haltet, genauso, wie es keine Zensur ist, wenn ich NPD-Wahlplakate auf meine Grundstück nicht akzeptiere.

     

    @Kalifatbewohner:

    Scho' schlimm, wenn man einen Nazi als Nazi "verleumdet", nicht wahr? Sie haben "fast" mein Mitleid.

     

    Aber, es ist ja noch viel schlimmer: Böse Stimmen behaupten ja inzwischen sogar schon ungestraft, Hitler sei Antisemit gewesen. Was für eine ungerechte Welt!

  • A
    Andi

    @taz

     

    Sagt mal Leute, gehts noch?

     

    Reicht es nicht, dass das rechte Gesindel im Internet genug Werbung macht?

    Müsst Ihr "versteckte Unterstützungen der NPD", solche Kommentare wie von "Kalifatbewohner", auch noch hier veröffentlichen?

    Ist das rechte Gesindel auch bei euch integriert?

    Dann habt ihr aber INTEGRATION falsch verstenden.

  • K
    Kalifatbewohner

    Korrekt, Amos! Die Zeche zahlt der "kleine Mann", weil ja an allen Ecken Geld fehlt.

    Wer dann Klartext redet, ist Nazi. Ein Witz das ganze, scheinbar geht es vielen BRD-Bewohnern noch zu gut. Aber wir sind ja "Einwanderungsland", mit dem Ziel durch Überangebot an Arbeitskräften die Löhne weiter nach unten zu drücken. Wann werden Michel und Micheline wach?

  • B
    beltzebub

    Traurig das es sowas gibt und das man scheinbar mit legalen Mitteln dagegen nichts machen kann!

    Haben die denn wirklich nichts aus dem Krieg gelernt?!

  • A
    Amos

    War alles voraussehbar. Nur in der Politik ist man

    blauäugig zugunsten der "Schleyeraner" und "Hundtseraner". Die Deutsche Welt sähe anders aus,hätte man damals auch an die Folgen gedacht, die entstehen, wenn die Arbeitsplätze knapp werden.