piwik no script img

Lediglich 147 Anträge auf Pflegezeit

ALTER Die „Familienpflegezeit“ wird kaum in Anspruch genommen. Ein „Megaflop“, meinen die Grünen

BERLIN epd | Nur wenige Beschäftigte nutzen bisher die 2012 eingeführte Familienpflegezeit. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Grünen hervor, die die Partei am Donnerstag veröffentlichte. Demnach gingen bis Ende Januar 2013 147 Anträge ein, 123 wurden bisher bewilligt.

Die Grünen-Sprecherin für Alten- und Pflegepolitik Elisabeth Scharfenberg bezeichnete die Pflegezeit als „Megaflop“ und forderte eine Entlastungsoffensive für pflegende Angehörige. Das Bundesfamilienministerium verteidigte die Pflegezeit. Sie sei noch in der Anlaufphase. Viele Firmen würden versuchen, auf anderem Weg ihren Mitarbeitern eine Auszeit zu ermöglichen.

Die Pflegezeit soll es Arbeitnehmern ermöglichen, ihre Arbeitszeit bis zu zwei Jahre lang auf bis zu 15 Stunden zu reduzieren, wenn sie einen Angehörigen pflegen. Sie erhalten einen Lohnvorschuss, der nach dem Ende der Pflegezeit ausgeglichen wird, indem weiterhin ein reduziertes Gehalt gezahlt wird. Ein Rechtsanspruch besteht nicht. AWO-Vorstandsmitglied Brigitte Döcker sagte, ohne Rechtsanspruch scheuten sich viele Arbeitnehmer, die Pflegezeit zu nehmen. Zudem fehle der Rückkehranspruch auf den gleichwertigen Arbeitsplatz.

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen