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Web-Spiel "Habbo Hotel"Virtuelle Absteige überfallen

Die finnische Polizei sucht nach Dieben, die virtuelle Einrichtung beim kindgerechten Web-Spiel "Habbo" geklaut haben sollen. Das sei ein wachsendes kriminelles Geschäft.

Pixel-Gewitter: Habbo Hotel. Bild: Screenshot

Teenager scheinen "Habbo Hotel" zu lieben: Über 100 Millionen registrierte Nutzer konnte das aus Finnland stammende Web-Spiel seit seinem Start vor zehn Jahren versammeln. Die Kids richten sich ihre eigenen Charaktere und Räume ein, kommunizieren untereinander und halten sich oft Stunden auf der Plattform auf.

Geld verdient die Betreiberfirma Sulake mit so genannten virtuellen Gütern: Echtes Geld wird in eine Habbo-Währung umgetauscht, für die man sich dann beispielsweise virtuelle Möbel kaufen kann, um sein "Hotelzimmer" zu verschönern. Diesen Markt scheinen nun auch Kriminelle für sich entdeckt zu haben. Wie die finnische Polizei bekannt gab, untersucht sie aktuell bis zu 400 Fälle "virtuellen Diebstahls" bei Habbo Hotel. Einige der Bestohlenen geben Verluste von bis zu 1000 Euro an, sagte der mit dem Fall betraute Polizeibeamte Marko Levonen gegenüber der britischen "BBC". Es habe bereits fünf Hausdurchsuchungen in fünf finnischen Städten gegeben.

Die Polizei war von den Diebstahlopfern selbst eingeschaltet worden. Zum Klau kam es offenbar durch gezielte Phishing-Angriffe, bei denen Nutzern über gefälschte Web-Formulare Passwörter entwendet werden. Laut dem Sicherheitsunternehmen F-Secure, das mit Sulake zusammenarbeitet, sind solche Angriffe auf Habbo-Nutzer nichts ungewöhnliches - sie kämen aus der ganzen Welt, etwa aus den Niederlanden, Italien und Russland. Auch sind längst Datenschädlinge wie trojanische Pferde auf das Absaugen von Passwörtern für Habbo und Co. eingerichtet.

Habbo Hotel ist nicht die einzige Plattform, bei der es Nutzern an ihre virtuelle Güter geht. Populäre Online-Spiele wie "World of Warcraft" oder "Farmville", die auch eigene Netz-Währungen besitzen, werden ebenfalls gerne attackiert. In China kam es bereits 2005 zu einem tödlichen Angriff nach einem virtuellen Diebstahl: Ein Spieler hatte einem anderen ein geliehenes "Drachenschwert" in einem Online-Rollenspiel nicht wiedergeben wollen. Die chinesische Regierung hält virtuelle Währungen an sich für problematisch: Bereits 2009 erließ sie neue Regeln, um ihren Gebrauch einzuschränken. Begründung war unter anderem die Gefahr von Geldwäsche.

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5 Kommentare

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  • A
    Anonymous

    Pool's Closed

  • Z
    Zarmortis

    " Habbo Hotel ist nicht die einzige Plattform, bei der es Nutzern an ihre virtuelle Güter geht. Populäre Online-Spiele wie "World of Warcraft" oder "Farmville", die auch eigene Netz-Währungen besitzen, werden ebenfalls gerne attackiert "

     

    Dieser Vergleich mit World of Warcraft ist unzureichend. Klar gibt es in dem MMORPG eine Virtuelle Währung, aber diese kann NICHT durch echtes Geld erworben werden! In Farmville ist dies der Fall!

     

    @ Author: Erst richtig informieren bitte!

  • B
    BlackJack

    @AlexsZander: So zentral ist der Unterschied IMHO nicht. Auch bei Spielen die kein Rücktauschen in reale Währung vorsehen, kann es möglich sein geklautes virtuelles Geld und virtuelle Güter gegen reale Währung an andere Mitspieler zu verkaufen. Wenn das im Spiel nicht geht, versteigert man das virtuelle Diebesgut halt auf Auktionsplattformen.

  • F
    Florian

    Kleiner Tipp ich würde mich vorher mal informieren Habbo-Hotel ist eine Chat Community kein Spiel ;)

  • A
    AlexsZander

    Schöner Artikel, aber die taz hätte sich doch bemühen können klar zu machen, dass virtuelle Währung nicht gleich virtuelle Währung ist.

     

    Entscheidend ist in diesem Fall ob man virtuelle Währung auch in reale umtauschen kann?, ob dies getan wird?, ob ein Tausch zwischen virtueller und realer Währung in der Spielkonzeption vom Entwickler beabsichtigt oder gar gewollt ist?

     

    Das sind zentrale Unterschiede.