Geheimnisvolle Botschaften im Pulli: Facebooks Kapuzenmysterium
Mark Zuckerberg hat auf einer Konferenz unfreiwillig einen Blick auf das Innere seiner Jacke erlaubt. Darin: Das etwas unheimlich wirkende „Motto-Logo“ des sozialen Netzwerks.
Ein bisschen Mitleid kann man mit dem größten sozialen Netzwerk der Welt mittlerweile bekommen: Erst hackt die halbe Welt wegen schwerwiegender Datenschutzprobleme auf Facebook herum, dann interessiert sich http://www.taz.de/1/netz/netzpolitik/artikel/1/facebook-hat-aerger-mit-der-us-politik/auch noch die Politik vermehrt für das Gebaren des Unternehmens, droht mit Regulierung.
Was bei all dem Wirbel jedoch bislang nicht zu den üblichen Vorwürfen gehörte, war die Vermutung, bei Facebook könne es sich um eine Art virtuellen Kult handeln. Dabei könnte man, mit viel Fantasie, durchaus darauf kommen: Der 26jährige Firmengründer Mark Zuckerberg betont stets, nicht wegen des Geldes im Geschäft zu sein, sondern eine höhere Mission zu verfolgen.
Zumindest die Insignien dieser Mission sind nun bekannt - unfreiwillig. Auf der Technikkonferenz „D8“ in der vergangenen Woche kam Firmenboss Zuckerberg bei einem Interview derart ins Schwitzen, dass er seinen Kapuzenpulli auszog - ein Markenzeichen, das er eigentlich niemals ablegt. Moderatorin Kara Swisher konnte einen Blick auf die Innenseite des nassen Kleidungsstückes erhaschen und grinste, das sehe ja aus wie ein Symbol der Illuminati.
Zuckerberg beeilte sich daraufhin, die ins Innenfutter genähte Botschaft näher zu erläutern: Das sei das inoffizielle Motto von Facebook - „die Welt offen und verbunden machen“. Aus den paar Bildern, die es von Zuckerbergs Auftritt bei der „D8“ gab, wurden in Blogs schnell genaue Darstellungen des Logos rekonstruiert. Recht geheimnisvoll dabei ist, dass das „Mission Statement“ nirgendwo in der offiziellen Facebook-Werbeliteratur auftaucht, offensichtlich nur an verdiente Mitarbeiter mittels Kapuzenpulli verteilt wird.
Neben dem erwähnten Slogan sind drei Pfeile zu sehen, die auf die Zahl 2010 zulaufen. Pfeil eins trägt den Namen „Graph“, was für die bei Facebook entstehenden Vernetzungsprofile steht, Pfeil zwei „Stream“, was den Datenstrom bezeichnet, den die Facebook-Nutzer beim Einstellen von Bildern, Videos oder Texten generieren. Pfeil drei schließlich bezeichnet die „Platform“, also alle Anwendungen und Anbindungen von Dritten, die mit Facebook interagieren. Dann gibt es schließlich noch ein kleines Männlein mit der Bezeichnung „+1“ - ein Icon, das Facebook-Nutzer sehen, wenn sie neue „Freunde“ ergänzen.
Der Kult um Zuckerbergs „mysteriöse Insignien“ hat mittlerweile auch eBay erreicht. Auf der Auktionsplattform tauchte am Wochenende eben genau ein solcher Facebook-Kapuzenpulli auf. Aktuell bewegt sich der potenzielle Ersteigerungserlös des „Exclusive Facebook Hoodie - XL“ bei über 2000 US-Dollar.
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