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Kommentar Anschläge auf Autos rückläufigDas Rätsel der linken Gewalt

Gereon Asmuth
Kommentar von Gereon Asmuth

Die Zahl der politisch motivierten Brandanschläge auf Autos drastisch zurückgegangen. Der Innensenator jeubelt dennoch nicht. Denn es fehlt eine Erklärung.

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Gereon Asmuth
Ressortleiter taz-Regie
Leiter des Regie-Ressorts, das die zentrale Planung der taz-Themen für Online und Print koordiniert. Seit 1995 bei der taz als Autor, CvD und ab 2005 Leiter der Berlin-Redaktion. 2012 bis 2019 Leiter der taz.eins-Redaktion, die die ersten fünf Seiten der gedruckten taz produziert. Hat in Bochum, Berlin und Barcelona Wirtschaft, Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation und ein wenig Kunst studiert. Mehr unter gereonasmuth.de. Twitter: @gereonas Mastodon: @gereonas@social.anoxinon.de Foto: Anke Phoebe Peters
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6 Kommentare

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  • D
    Dennis

    Wer versucht die Gewalt gegen die Polizei zu analysieren, kommt nicht um das Phänomen Polizeigewalt und deren strukturelle nicht-verfolgung herum.

    Wo das Gefühl für Gerechtigkeit verlohren geht, mehrt sich die Frustration und Aggression.

     

    Ein Panorama Beitrag von 2009:

    http://www.youtube.com/watch?v=UL6MAeFy42I&feature=related

  • HP
    hansi p.

    @bennie: genau!!! nur hat sich da deine logik eine ruhepause gegönnt ;)

    laut daniel:

    vorsatz: quasi "akustischer support" der demo

    affekt: spontaner gewaltausbruch/böllerwurf: polizei greift demo an (mögliche vorherige ereignisse ausser acht gelassen,da nicht relevant),affektive handlung durch zünden und werfen des böllers,wobei hier die frage ist, ob das "in die hand nehmen",anzünden und werfen des böllers noch eine affekthandlung ist,weil die zeitspanne schon relativ lang ist (bspw. im gegensatz zu einem faustschlag als sofortige reaktion eines angriffs)

     

    @rätsel: ich denke,dass es ein ganzes netz von gründen hat,warum das anzünden nachgelassen hat:

    1.jeder trend verläuft wellenartig bzw. nimmt zu und dann auch wieder ab (ja, auch autos anzünden oder menschen schlagen kann ein trend sein,siehe bspw. hools o.ä. im fußball)

    2.diskussionen und auseinandersetzung innerhalb der "szene"u.a. beteiligten/betroffenen

    3.ich glaube aber auch,dass da einige versicherungen genauer hingeschaut haben,ob es nicht doch eine "betrugstat" sein könnte

    und natürlich schon erwähnte "kriegsmüdigkeit" und bei dem "arschkalten" wetter,sich nichtmals an einem schönen,großen und warmen feuer wärmen zu können. beflügelt doch sicherlich die winterdepressionen ;)

    ...und natürlich auch die 1000. anderen gründe...

  • S
    Svenne

    Schön, dass es den beiden Beamten, die am Samstag verletzt wurden, schon wieder so gut geht, dass sie ihre schlimmen Wunden der „BZ“ präsentieren konnten.

    Das ging dann wohl doch noch mal gut!

    Die Verletzungen sind schon ziemlich arg aber so schlimm wie man angesichts der Horror Meldungen, der letzte Tage vermutet hätte, sind sie dann wohl doch nicht.

    War es also doch nur ein „Polen-Böller“ und nicht wie anfänglich vermutet, eine Splitterbombe die mit Glasscherben und rostigen Nägeln verstärkt wurde?

     

    Das die Anzahl die Anzahl der verbrannten Autos rückläufig ist liegt wohl daran, die Polizei hat es schon im Winter erkannt, dass es zu Jahresanfang einfach viel zu kalt war. Jetzt ist es wieder viel zu warm, so einfach ist das.

  • B
    Benni

    @Zitat "dass dieses etwas lautere Exemplar nicht extra mitgenommen wurde, um Menschen zu verletzen, sondern nur im Affekt auf die Schlägerei, die die Polizei angezettelt hatte, zu diesen geworfen wurde."

     

    Nach so einem Satz reibt sich doch jeder Staatsanwalt die Hände. "ich habe den Böller nur mitgenommen, um ihn im Affekt zu werfen".

    Den Unterschied zwischen "Affekt" und "Vorsatz" kennst Du aber schon?

  • T
    Torsten

    Ein Rätsel?

     

    Einfach das Video mit dem Titel "Polizei prügelt und verschleppt Papa" anschauen von der Abschlusskundgebung der besagten Böller-Demo:

     

    http://www.youtube.com/watch?v=6CmPUQPUAsc

     

    Ich möchte nicht wissen was für jahrelangen psychologischen Schäden und Verlustängste die Kinder des Vaters haben werden.

  • D
    Daniel

    Es ist logisch, dass es keine "politische" Erklärung gibt für dieses Phänomen.

    Denn es rührt einfach daher, dass die meisten Leute (, die ich kenne zumindest) ziemlich ausgebrannt sind.

    Letztes Jahr war sehr anstrengend, vor allem am Ende durch die Räumung der Brunnenstraße, wo es dann mehrere Demos pro Woche gab und schließlich für den Dezember noch ein Action-Monat von der WBA ausgerufen wurde.

    Dazu noch der Bildungsstreik, der durch die Dauerbesetzung immer demotivierender wurde.

    Natürlich kann man abgebrannte Autos und die Aktivität der übrigen Demonstranten nicht eins zu eins betrachten, aber eine Korrelation gibt es allemal.

     

    Das Wochenende kann jedoch sicherlich als Auftakt eines etwas wärmeren Sommers betrachtet werden, da sich (nach meinem Vernehmen) im kühlen Frühling wieder eine Menge Wut aufgestaut hat.

     

    Zum Böller noch ein Satz: Da während der Demo immer wieder mal kleinere Böller auf die Straße flogen, kann man wohl davon ausgehen, dass dieses etwas lautere Exemplar nicht extra mitgenommen wurde, um Menschen zu verletzen, sondern nur im Affekt auf die Schlägerei, die die Polizei angezettelt hatte, zu diesen geworfen wurde.