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Protest gegen Stuttgart 21Täglich ein Schwabenstreich

Samstag werden wieder Tausende gegen den Abriss des Stuttgarter Bahnhofs demonstrieren. Der Bahnhof als Symbol: Die Stuttgarter ärgern sich, dass sie niemand ernst nimmt.

ZehntausENDE gegen Stuttgart 21: Täglich gibt es Protestdemos. Bild: dpa

STUTTGART taz | Was finden die Stuttgarter bloß an diesem Bahnhof? Heruntergekommene Bahngrundstücke, kaputte Datschen - und überall diese Betonklötze im Blick. Wer mit der Bahn nach Stuttgart reist, wird nun wahrlich nicht auf Romantik eingestimmt. Im Gegenteil. Und doch scheint jetzt Romantik gefragt.

In der Landeshauptstadt von Baden-Württemberg ist derzeit nichts mehr, wie es einmal war. Die Schwaben fühlen sich bedroht und drohen selbst: mit einem Aufstand. Dies ist die Geschichte einer Volksseele in Aufruhr. Sie beginnt in den Hochlagen und Vororten Stuttgarts, wo derzeit das bürgerlich-konservative Milieu in Erschütterung gerät. Und in den verkifften Studenten-WGs, aus denen Nacht um Nacht Plakate an die Eckpfeiler des Städtischen gelangen. Und sie beginnt an der Bahnsteigkante des Stuttgarter Hauptbahnhofes.

Bahntrasse nach Ulm

Das ist Stuttgart21

Es ist eines der teuersten Bahnprojekte aller Zeiten in Deutschland: In Stuttgart soll der derzeitige Bahnhof komplett unter die Erde verlegt und um 90 Grad gedreht werden. Aus dem Kopfbahnhof soll ein Durchgangsbahnhof werden, aus 17 Gleisen acht. Wo jetzt noch Schienen liegen, sollen künftig Wohn- und Gewerbebauten entstehen. Kostenpunkt : 4,1 Milliarden Euro - sagen die Bauherren. Zudem ist für weitere 2,9 Milliarden Euro eine ICE-Trasse nach Ulm geplant. Mit den Projekten will Stuttgart eine zentrale Position im europäischen Fernverkehrsnetz einnehmen. Mehr dazu lesen Sie hier.

Das Problem: Zahlreiche Studien attestieren massive Risiken. Der Bundesrechnungshof und unabhängige Experten gehen von deutlichen Mehrkosten aus. KritikerInnen befürchten, dass der Neubau wegen der Gleiskonzeption zu Problemen im Nahverkehr und in der Sicherheit führt. BahnhofgsgegnerInnen befürchten außerdem die Belastung der Mineralwasservorkommen, bauliche Risiken und die Teilzerstörung des alten Schlossparks.

Die Alternative: Der Gegenentwurf zu "Stuttgart 21" ist der "Kopfbahnhof 21", der von den UmbaugegnerInnen befürwortet wird. Diese sind auch für eine Modernisierung des Bahnhofes, wollen aber den Kopfbahnhof erhalten. Dies könnte rund 2,3 Milliarden Euro kosten. Sie protestieren gegen die Pläne, Teile des Kopfbahnhofs abzureißen. Am Samstag um 19 Uhr werden in Stuttgart tausende zu einer Großdemo erwartet.

Befürworter: www.das-neue-herz-europas.de

Gegner: www.kopfbahnhof-21.de, www.parkschuetzer.de

Das gemeinsame Feindbild, das in diesen Tagen diese unterschiedlichen Milieus aufmischt, heißt "Stuttgart 21", kurz: S 21. Dahinter steckt das vielleicht visionärste Baukonzept Europas, sagen manche. Mit Sicherheit das umstrittenste. Hier, im Herzen von Stuttgart, soll der jetzige Bahnhof abgerissen werden und ein unterirdischer neuer entstehen. Eine neue Bahntrasse nach Ulm soll her. Das Herz Europas soll Stuttgart dann werden. Mit schnellen ICEs nach überall. Über 30 Kilometer lange Tunnel gäbe es dann, aber auch zehn Jahre Mammutbaustellen, und oben entstünde ein neues Stadtviertel.

Es ist Mitternacht in Bad Cannstadt, im ältesten Bezirk der Stadt. Die Wände dieser Wohnung sind schwarz und rot bemalt, es läuft Bob Marley, und Daniel dreht noch eine Tüte. Immer wieder macht es schnipp und schnapp. Daniel und seine Freunde, Gärtner, Studenten, Azubis, schneiden doppelseitiges Klebeband zurecht. Das kleben sie auf hunderte von Flyern und Plakaten. Und gleich, in einer Stunde, geht es in die Nacht zum Plakatieren für die Samstagsdemo. Dann, also heute, sollen wieder tausende kommen. "Diese Schweinerei", sagt Daniel, "das lassen wir mit uns nicht machen." Doch worum geht es ihm?

"Stuttgart 21" ist eine Chiffre, die erst für den Umbau des Bahnhofs stand, aber inzwischen für viel mehr steht. Sehr viel mehr. "Uns machen sie die Kulturklubs dicht, aber für so etwas haben sie Geld", sagt Daniel. Diesen Satz hört man derzeit von vielen Stuttgartern. Den einen mangelt es hieran, den anderen daran: "Aber dafür haben sie Geld!"

Seit Monaten gehen deshalb Hunderte und Tausende einmal pro Woche auf die Straße. "Montagsdemos" nennen sie es, wie die Revolutionäre einer unterdrückten Gesellschaft. Und ein bisschen ist es auch so.

Mit Sitzblockaden legen sie den Verkehr lahm. Wenn Baumaschinen anrücken, legen sie sich in den Weg. Die Stadt ist gepflastert mit Protestaufklebern, Flyern und Plakaten. Seit anderthalb Wochen nun, seit der erste Bauzaun errichtet wurde, gibt es täglich Demos gegen den drohenden Abriss des Bahnhofsseitenflügels.

Schreien und kreischen

"Schwabenstreiche" werden sie genannt. Jeden Abend, 19 Uhr, egal wo, greifen StuttgarterInnen für 60 Sekunden zur Pfeife, zu Trommeln, zu Kuhglocken und Vuvuzelas. Sie klatschen, schreien, kreischen. Ein sonst so solides Schwabenland befindet sich im Ausnahmezustand - es ist die Empörung der Unerhörten.

Denn die Schwaben warnen vor einem Milliardenloch und könnten Recht behalten. Was 2007 noch 2,8 Milliarden kosten sollte, beziffert die Bahn heute auf über vier Milliarden. Und wer unabhängig rechnet, kommt auf weitaus mehr. Mit "mindestens 5,3 Milliarden" veranschlagt der Bundesrechnungshof das Projekt, plus 3,2 Milliarden für die Neubaustrecke nach Ulm. "Und wir haben sehr konservativ geschätzt", sagt ein Sprecher. Andere seriöse Schätzungen gehen noch viel weiter.

Doch nicht nur beim Geld wird schöngeredet, auch bei den Risiken. Im Juli veröffentlichte die Zeitschrift Stern eine vom Land Baden-Württemberg unter Verschluss gehaltene Expertise, in der von "Infrastrukturengpässen", "Fahrzeitverlängerungen" und "Konflikten" mit dem Regionalverkehr die Rede war.

Dazu kommen stets neue Aufreger. Wie die Geschichte mit Michael Föll. Der CDU-Wirtschaftsbürgermeister hat sich erst Mitte Juli zum Beiratsmitglied in dem Abrissunternehmen Wolff & Müller machen lassen, das gerade heute von der Bahnhofsdemontage profitiert. Der Oberbürgermeister Wolfgang Schuster (CDU) genehmigte ihm diese Tätigkeit. Auf der Straße macht das keinen guten Eindruck. Doch wenn am heutigen Samstag Tausende auf die Straße gehen, sind Föll und Schuster im Urlaub. Auch für ein kurzes Telefonat mit der taz sind sie nicht zu haben.

Und genau das ist es. Der Bahnhof, schön und gut. Wovon die Schwaben wirklich genug haben, ist die politische Kultur, die sich mit dem Mammutprojekt im Ländle verändert hat. Ob der Bagger die Steine einreißt, ist das eine; ein viel bedeutenderer Riss geht durch die Seele der Stadt. Denn "Stuttgart 21" steht für eine Politik, die ihren Souverän, das Volk, vergessen hat.

In ganz Baden-Württemberg sind 58 Prozent der Bevölkerung für einen Ausstieg aus dem Projekt, ergab Ende 2009 eine Emnid-Umfrage im Auftrag des BUND. Ob die Ablehnung tatsächlich so groß ist, will der Bürgermeister gar nicht wissen. In einem offenen Brief, der am Freitag herausging, weist der Bürgermeister die Forderungen nach einem Moratorium zurück.

Das wird von den GegnerInnen allerdings vehement gefordert. Auch in der SPD - wie CDU und FDP bislang Fürsprecher des Projekts - bröckelt nun langsam die Einigkeit. In einem offenen Brief fordern Bezirksräte, Jusos und Ortsvereinsmitglieder eine Denkpause. Auch sie wollen wissen: Sind die Bedenken zahlreicher Experten berechtigt? Sind die Finanzpläne, die die Bahn vorgelegt hat, realistisch?

Ihr sozialdemokratischer Prellbock heißt Wolfgang Drexler. Er ist der Sprecher des S-21-Projektes - und hat in den letzten Wochen nach eigenen Aussagen wiederholt Morddrohungen erhalten. Am Telefon und schriftlich. Auch er weilt derzeit im Urlaub, nimmt aber Telefonate an. "Die Beteiligungsformen haben in Stuttgart gefehlt. Wir können acht bis zehn Jahre Nichtinformation nicht mehr einfach nachholen. Die Situation ist fatal", sagt er. Immerhin, ein wenig Selbstkritik.

Doch er sagt auch: Zurückrudern könne man jetzt nicht mehr. "Die einen wollen ein Moratorium, die anderen haben Baurecht. Wie wollen Sie da einen Kompromiss machen?" In Bahnhofsnähe kann sich Drexler nicht mehr sehen lassen. Und dass der Oberbürgermeister Schuster keine Wahlen mehr gewinnt, ist hier jedem klar.

"Nie wieder CDU"

Dieses Los hat sich an der Bahnsteigkante entschieden. Hier steht Egon Hopfenzitz und sagt: "Ich habe mein Leben lang CDU gewählt. Die wähle ich nie wieder."

Egon Hopfenzitz ist 80 Jahre alt. Und seine Tage verbringt er nur noch mit Protest. Der Mann, beige Anzugjacke, beige Hose, beige Schuhe und blaues Hemd, steht auf einem der 17 Gleise des Stuttgarter Kopfbahnhofes. Noch. Die Gegenwart ist für ihn immer eine Zeitreise. Im Jahr 1950, fünf Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg, begann hier der Weg des Eisenbahners. Von 1981 bis 1994 leitete Hopfenzitz als Chef den Stuttgarter Hauptbahnhof. Heute ist er einer der erbittertsten Gegner der neuen Großvision. Nur ein Romantiker?

"Nein", sagt er. "Der neue Bahnhof bringt faktisch keinen Vorteil." Hopfenzitz ist der Detaillist der Bewegung. Über Fahrplantaktungen und Abstellgleise, über Gepäcktransport und Auswirkungen auf den Nahverkehr kann er erzählen. Es gibt tausend Gründe, diesen Kopfbahnhof zu erhalten, modernisiert und umgestaltet. Viele davon klingen plausibel. Aber Hopfenzitz sagt auch: "Hier geht es nicht mehr um den Bahnhof, hier geht es um die Demokratie. Wenn die wirklich abreißen, bin ich beim nächsten Sitzstreik dabei."

Matthias von Herrmann, 37, Typ solider Schwabe, ist der Obersitzstreiker und Parkschützer von Stuttgart. Acht Jahre war er bei Greenpeace aktiv, jetzt soll der anstehende Bahnhofsbau einen Teil des historischen Schlossparks vernichten. Es sollen 283 Bäume, teils über 200 Jahre alt, weichen. Nicht mit ihm. Im September gründete er die Initiative, die in Stuttgart für die Hopfenzitze dieser Stadt nun Blockadetraining und Ankettungsaktionen organisiert. Seit ihrer Gründung im September 2009 haben sich bereits 18.000 Menschen den Parkschützern angeschlossen. 1.700 von ihnen, das hat die Initiative erfasst, sind zu zivilem Ungehorsam bereit. 400 hat von Herrmann schon ausgebildet. "Und das sind nicht nur junge Leute, sondern auch betagte Damen. Sie sagen: Wer sein Leben lang ruhig war, muss jetzt auch mal Flagge zeigen."

Vielleicht ist gerade das das Potenzial dieses Schwabenaufstands: "Dies ist ein zutiefst bürgerlicher Aufstand", sagt von Herrmann. Er sagt es gerne. Daniel aus der Kifferbude sagt das auch. Und Egon Hopfenzitz sitzt künftig neben ihm.

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29 Kommentare

 / 
  • EB
    ein bisschen investigativ sein

    liebe TAZ ich wünsche mir von meiner Zeitung, dass sie Gewissheit schafft über das SMA Gutachten und wie die Schwachstellen beseitigt werden und über Grubes Behauptung, den Rechnungshofbericht und SMA nicht zu kennen und Mappus Behauptung, das SMA Gutachten stehe im Internet und Drexlers Aussagen über Kosten, Güterverkehr , Nahverkehr, Neckartal, Filderengpass, die er ja regelmäßig korrigieren muss, wenn er vom Aktionsbündnis dazu gezwungen wird. Ja von meiner Zeitung würde ich auch gerne etwas hören, zu der Reaktion der Bahn auf SMA und Kostensteigerung der NBS, nämlich die Aufstellung eines Zaunes und Vorverlegung des Abrisses des Nordflügels. Das und noch vieles mehr möchte ich von meiner Zeitung wissen.

    Herzlichst

  • S
    Stuttgarter

    Das geplante Bahnkonzept in Stuttgart macht keinen Sinn. Alles ist auf Kante genäht, das System extrem störanfällig, der Regional- und S-Bahn-Verkehr wird ausgedünnt (2 satt 4 Gleise von Ludwigsburg nach Stuttgart, 1/3 weniger S-Bahnhen auf den Fildern usw.). Informative Sendung des SWR: http://swrmediathek.de/player.htm?show=a9828cc0-a384-11df-96e4-00199916cf68 Kein Wunder, dass der Großteil der Stuttgarter Bevölkerung "Stuttgart 21" ablehnt: http://www.youtube.com/watch?v=bjFDfo9nq4k&feature=player_embedded#!

  • M
    Marvin

    Ich komme aus Frankfurt und war erst einmal in Stuttgart. Das Erste was ich mir gedacht habe, war: "naja, dieser Bahnhof gehört ja wirklich dem Erdboden gleich gemacht."

     

    Danke für den tollen Artikel. Jetzt versteh ich die ganze Aufregung und teile die Meinung der Gegner. Demokratie muss jeden Tag aufs Neue erkämpft werden, Stuttgart 21 muss fallen!

  • T
    TOM

    In Stuttgart war ich über lange Jahre gerne dienstlich.

    Die Stadt hat einen Charme;- ein Meisterwerk der Stadtplanung ist sie m.E. aber nicht. Der Bahnhof, unabhängig davon, ob man diesen gut findet, ist eine Landmarke dieser Stadt und erfüllt seine Funktion.

    Als Schwabe, auch wenn man ausgewandert ist, wie ich, kann es einem gar nicht passen, wenn ein Objekt mit Schulden erbaut wird, dessen Kalkulationsgrundlage, mal wenigstens die offizielle Kalkulation, verlogen ist, bis in´s Mark und das Staatsvolk zu Gunsten von einer Nomenklatura aus Obertanen und Hintertanen nach Strich und Faden verascheimert wird.

     

    Stuttgart 21 ist ein Symbol für die Politik von Leichtmatrosen und Hofschranzen, die aus unserem Land gerade bundesweit einen Hofstaat einer Renegatenclique machen und das Theater der nadelgestreiften Kofferträger sollte zügig enden!

     

    Im Übrigen bleibt festzuhalten, dass die CDU derzeit bundesweit auch noch zu dämlich ist, eine bürgerlich - konservative Politik zu betreiben. Mittlerweile ist diese Partei wirklich zur Partei der Hofschranzen und Kofferträger verrottet.

  • NP
    N. Picasso

    Dieser "hässliche" Bahnhof ist der zweitpünktlichste Bahnhof in Deutschland! Er hat eine sehr gute Infrastrukrur mit genügend Ausweichstrecken bei Störungen. Er hat einen Überwerfungsbau, der es drei Zügen gleichzeitig ermöglicht kreuzungsfrei einzufahren. Das sind seine Stärken. Bei Stuttgart 21 wird genau diese gute Infrastruktur zurückgebaut und wir bekommen für Milliarden einen schlecht funktionierenden und kundenunfreundlichen Bahnhof.

     

    Was die "fehlende Schönheit" betrifft. Daran ist die Bahn Schuld! Obwohl sie jährlich Unsummen an Geld für Bahnhofssanierungen vom Bund bekommen hat, hat sie diesen Bahnhof schlicht verloddern lassen. Absichtlich! Das nenne ich Betrug am Bürger und Bahnkunden. Aber das ist ja nichts Neues. Geld für Prestigeobjekte rausschmeißen und gute Dinge schlicht vernachlässigen. Sicherheit ist ja auch nicht so wichtig, als dass man daran nicht sparen könnte. Siehe Ausnahmegenehmigung bei unserem S-Bahn-Tunnel zum Flughafen (Fernzugdurchfahrten zukünftig erlaubt). Anstatt 1,20 m breite Rettungswege, wird der Rettungsweg nur auf 1 Meter verbreitert. Letztlich verbleiben nur 90 cm(!), weil die stehenden Zugwaggons im Tunnel noch 10 cm in die Rettungswege reinragen. Wie oft entscheiden wenige Zentimeter über Leben und Tod. Und warum das: weil die Bahn das Geld für einen zweiten ordentlichen Tunnel sparen will.

    Hier in Stuttgart brennt es. Dieses höchst undemokratische Verhalten der Politiker, das Vertuschen von Gutachten, die ständige Lügerei, wenn um die Kosten geht, die Sparsamkeit bei der Sicherheit, die Stadtklimatisch schlimmen Folgen für Stuttgarts Bewohner, der bahnverkehrliche Unsinn..... All das bringt die Bürger auf. Sogar "Lieschen Müller" geht auf die Straße und macht Zivilen Ungehorsam. Das hat die Politik davon, wenn sie Bürger so übergeht und belügt. Die Bahn will hier mit dem vorzeitigen Abriss (nötig wäre er frühestens im Herbst!) einfach mal Fakten schaffen und den Bürgerwiderstand brechen. Gleichzeitig "erpresst" sie den Bund damit, dass der Bund die Mehrkosten von ca. 890 Millionen Euro zu zahlen hat, da das Projekt schließlich "definitiv begonnen" wurde. Das lassen wir Bürger uns erst Recht nicht gefallen. Mit jedem Stein der am Nordflügel fällt, wächst der Widerstand! GEWALTFREI aber konsequent! Ich hoffe, dass die Politiker langsam zur Vernunft kommen und das Projekt stoppen.

  • E
    ExBundesBahner

    Die Rechnungshöfe von Ländern und Bund, der Bund der Steuerzahler und viele andere Institutionen berichten von Geldverschwendung in einem Umfang, daß man meinen könnte, die Finanzkrise könnte allein durch Unterlassung von Verschwendung gemeistert werden.

    Sparsames, vernünftiges Haushalten ist angesagt.

    Die Bahn selbst hat Probleme mehr als genug.

    Mangelhafte Pünktlichkeit, heruntergewirtschaftete Strecken, miese Qualität bei Zügen, deren Ausstattung und Wartung, um nur einige zu nennen.

    Um diese Mißstände zu beheben, wären einige Milliarden – sinnvoll aufgewendet – dringend erforderlich. Die Menschen würden das – wenn auch zähneknirschend – einsehen.

    Statt dessen: Stuttgart 21!

    Stuttgart 21 ist ein Milliardengrab bei dem niemand die wirklichen Kosten einschätzen kann. Stuttgart 21 ist von keinem vernünftigen Bürger gewollt, ohne wirtschaftlichen und verkehrlichen Nutzen, sondern nur ein Denkmal, von keiner Vernunft je berührt und von übelster Selbstherrlichkeit geleitet.

    Schwabenstreiche sehen anders aus!

  • I
    Ikea

    Ständig diese Nörgler!! Euopaweit (weltweit) entstehen zurzeit neue Bahnhöfe und Bf.konzepte. Sie werden als Kristallisationspunkte der städtischen Entwicklung verstanden / gepriesen. Vielleicht brauchen erfolgreiche Städte genau das, was sich gerade in Stuttgart abspielt. Nach außen presäntiert man sich durch das Projekt, positioniert sich im Städtewettbewerb, wirbt um frisches Kapital und nach innen mobilisiert man die zu fett gewordene Bevölkerung. Die macht sicht von nun an wieder mehr Gedanken, kämpft um ganze Stadtteile, gestaltet und wertet auf. Das alles hätte man auch durch großangelegte (soziale) Entwicklungskonzepte erreichen (oder nicht erreichen) können, auch kostenintesiv, aber ohne Prestigeprojekt, wie S21 oder Elbphilharmonie, ohne Klientelübergreifende Partizipation, dafür aber die schöngeistige wenn auch weltfremde Teilhabe einer durch kulturell überformtes Wahlverhalten geprägten Minderheit (die sich als Mehrheit versteht).

  • T
    Teilnahme

    Wieso "heruntergekommener Bahnhof ohne Romantik"?

     

    Das Gebäude sieht sehr intetessant aus und erinnert an Burgenarchitektur, ergänzt durch klassizistische Elemente. Es wurde vermutlich in den 20er Jahren gebaut.

     

    Eine Renovierung täte dem Gebäudekomplex sicher gut, aber seine Ersetzung mit dieser ephemer anmutenden "visionären" Häßlette namems S 21 ist tatsächlich nicht einzusehen.

     

    Solche Gebäude wie auch Kirchen bedeuten den Menschen oft sehr viel, soviel wie ihr Elternhaus, selbst wenn sie nicht mehr zur Kirche gehen oder äußerst selten verreisen.

     

    In Hamburg-Altona trauern die Menschen ihrem alten Bahnhofsgebäude (+1976) bis heute hinterher, obgleich manches von ihnen es gar nicht mehr kennen.

  • U
    Ulrich

    Weiß man jetzt wo der Aufschwung herkommt?

    Durch solche Projekte, die hinterher total aus der Kalkulation rauslaufen. Aber es muß ja sein, wenn der Staat oder BW es so haben will...nur die Leutz gehen auf die Straße.

    Und was daneben kalkuliert wurde...Gott war doch immer so. Also weitermachen!!!

    Wer weiß, wer da Interessen hat?

  • S
    stuttgarter

    gegen den willen der mehrheit wird da ein projekt durchgepeitscht das am ende nicht 4,7, oder 9 milliarden euro kostet, sondern realistisch geschätzt das doppelte.

    so ist das in einer plutokratie.

  • KB
    Karin Braun

    Herzlichen Dank, dass sie immer wieder so viele Facetten dieses Protestes beleuchten! Ein weiteres Highlight kann man sich übrigens hier anschauen:

    Heinrich Steinfest am 28. Juli 2010 vor dem Nordflügel

    Teil 1: http://www.youtube.com/watch?v=wbFdxftLAiQ

    Teil 2: http://www.youtube.com/watch?v=RK2ImfMh_qI

    Teil 3: http://www.youtube.com/watch?v=l-WRR0ANnTE

    (Hinweis: Teil 3 überschneidet sich um 4 Minuten mit Teil 2, da zeitweise parallel gefilmt werden musste).

     

    Im Rahmen des "Kulturmittwochs am Nordflügel" las der Autor Heinrich Steinfest aus seinem aktuellen Manuskript. Wer wissen will, was an diesem Widerstand denn so besonders sein soll, hier wird er fündig - es blieb kaum ein Auge trocken ... Viel Vergnügen!

  • S
    Schwabe

    Kleine Korrektur: in Stuttgart gibt es keine "Datschen", sondern höchsten Gartenhäusle.

  • S
    Stuttgarter

    Guter Bericht mit heiterer Note. Passt insofern, als wir unseren Humor trotz ernster Sachlage nicht verloren haben.

     

    Leider sind hier ein paar Dinge nicht erwähnt worden: SMA-Studie, die zwei Jahre versteckt in Schubladen vor sich hinschwappte und die bewusste Kriminalisierung von uns Gegnern. Hier wird auf verantwortlicher Seite mit allen Mitteln gegen die StuttgarterInnen gekämpft. Drexler lässt es auch aus dem Urlaub anklingen: Mit dem Wort "Unumkehrbar" wird seit langem gearbeitet. Da werden Baustellen angefangen (ein paar Spatenstiche hier, ein bisschen Gebuddel dort), damit sie nicht aus Spargründen gestrichen werden können und den Eindruck vermitteln (sollen), dass ohnehin nichts mehr zu ändern ist. Demonstrantenzahlen werden ständig um die Hälfte herunter gerechnet, Maulkörbe verteilt, Lohnschreiber für regionale und überregionale Zeitungen eingesetzt.

     

    Um unseren denkmalgeschützten Bahnhof und unseren Park geht es uns in erster Linie. Dass es mittlerweile um weit mehr geht, haben die Verantwortlichen ihrer eigenen Vorgehensweise gegen uns zu verdanken. Wir lassen uns und unseren Protest gegen Stuttgart 21 nicht unter den Teppich kehren!

     

    Heute Abend 19.00 Uhr am Nordflügel!

  • AN
    Arno Nym

    »Denn "Stuttgart 21" steht für eine Politik, die ihren Souverän, das Volk, vergessen hat.«

     

    Genau das ist der Knackpunkt. Da in BaWü immer die CDU die Mehrheit gewinnen wird, egal was auf dieser Welt auch passieren mag, hat diese Regierung die Bodenhaftung so langsam verloren. Die haben nichts zu verlieren und regieren wie Fürsten, nicht die Volksvertreter.

  • NP
    N. Picasso

    Dieser "hässliche" Bahnhof ist der zweitpünktlichste Bahnhof in Deutschland! Er hat eine sehr gute Infrastrukrur mit genügend Ausweichstrecken bei Störungen. Er hat einen Überwerfungsbau, der es drei Zügen gleichzeitig ermöglicht kreuzungsfrei einzufahren. Das sind seine Stärken. Bei Stuttgart 21 wird genau diese gute Infrastruktur zurückgebaut und wir bekommen für Milliarden einen schlecht funktionierenden und kundenunfreundlichen Bahnhof.

     

    Was die "fehlende Schönheit" betrifft. Daran ist die Bahn Schuld! Obwohl sie jährlich Unsummen an Geld für Bahnhofssanierungen vom Bund bekommen hat, hat sie diesen Bahnhof schlicht verloddern lassen.Absichtlich! Das nenne ich Betrug am Bürger und Bahnkunden. Aber das ist ja nichts Neues. Geld für Prestigeobjekte rausschmeißen und gute Dinge schlicht vernachlässigen. Sicherheit ist ja auch nicht so wichtig, als dass man daran nicht sparen könnte. Siehe Ausnahmegenehmigung bei unserem S-Bahn-Tunnel zum Flughafen (Fernzugdurchfahrten zukünftig erlaubt). Anstatt 1,20 m breite Rettungswege, wird der Rettungsweg nur auf 1 Meter verbreitert. Letztlich verbleiben nur 90 cm(!), weil die stehenden Zugwaggons im Tunnel noch 10 cm in die Rettungswege reinragen. Wie oft entscheiden wenige Zentimeter über Leben und Tod. Und warum das: weil die Bahn das Geld für einen zweiten ordentlichen Tunnel sparen will.

    Hier in Stuttgart brennt es. Dieses höchst undemokratische Verhalten der Politiker, das Vertuschen von Gutachten, die ständige Lügerei, wenn um die Kosten geht, die Sparsamkeit bei der Sicherheit, die Stadtklimatisch schlimmen Folgen für Stuttgarts Bewohner, der bahnverkehrliche Unsinn..... All das bringt die Bürger auf. Sogar "Lieschen Müller" geht auf die Straße und macht Zivilen Ungehorsam. Das hat die Politik davon, wenn sie Bürger so übergeht und belügt. Die Bahn will hier mit dem vorzeitigen Abriss (nötig wäre er frühestens im Herbst!) einfach mal Fakten schaffen und den Bürgerwiderstand brechen. Gleichzeitig "erpresst" sie den Bund damit, dass der Bund die Mehrkosten von ca. 890 Millionen Euro zu zahlen hat, da das Projekt schließlich "definitiv begonnen" wurde. Das lassen wir Bürger uns erst Recht nicht gefallen. Mit jedem Stein der am Nordflügel fällt, wächst der Widerstand! GEWALTFREI aber konsequent! Ich hoffe, dass die Politiker langsam zur Vernunft kommen und das Projekt stoppen. Samstag, 7.8.`10, 19:00 Uhr Großdemo am Stuttgarter Bahnhof. Bei Abriss Aufstand!

  • TP
    Thomas Paape

    Klasse Artikel. Trifft zu 100 Prozent die Realität. Ich habe so etwas noch nicht erlebt. Es gibt bei den Protestlern einfach keine Parteigrenzen. Da sind alle mit im Boot. Ich bin der Meinung, es geht grundsätzlich darum, den Bürger mehr zu beteiligen und nicht Milliarden sinnlos und vor allem am Bürger vorbei zu verbuddeln. Nochmals, klasse Artikel!

  • C
    Claudia

    Lieber Martin Kaul,

    Sie beobachten (oder analysieren aus der Ferne) gut. Schalten Sie bitte noch Ihren Ironiemodus aus.

    Der Protest gegen Stuttgart 21 führt Generationen und politische "Lager" in einer Weise zusammen, die es bisher kaum in Deutschland gab, wenn man mal vom WM-Jubel absieht.

     

    Vor dem Stuttgarter Hauptbahnhof treffen derzeit -politisch eher konservative- Reisegruppen aus dem schwäbischen Hinterland zum Beispiel auf Studenten aller Fachrichtungen, auf Bildungsbürger, Gewerkschafter, Unternehmer, erzürnte Naturfreunde, von S21 genervte Politiker, überregional bekannte Kulturschaffende, "gestandene" Mitarbeiter schwäbischer Großkonzerne, streitbare Mütter und rechtschaffene Hausfrauen und viele, viele mehr.

     

    Und alle, auch die Reisegruppen, sind sich einig: Stuttgart21 ist viel zu teuer,es bringt keinen Nutzen für die Bevölkerung und die Stadt darf nicht weiter zubetoniert werden.

    Neudeutsch würde man von Synergie sprechen, denn die politisch äußerst inhomogene Bevölkerung, nähert sich intensiv einander an.

     

    Nur nochmal zur Erinnerung: Wir sprechen hier bei S21 über Kosten von mindestens 8.840.000.000 Euro.

    Nein, da ist keine Null zuviel, es sind tatsächlich 8.840 Millonen. Darin ist noch nicht einmal der "Rückbau" der oberirdischen Gleisanlagen enthalten. Die Bahn rechnet diese aus dem Planfeststellungsverfahren heraus, da diese Strecken dann keine Bestandsstrecken mehr wären.

    Die Menschen haben sich "schlau" gemacht und lassen sich nicht länger für dumm verkaufen.

     

     

    Wann gab es so etwas in Berlin seit 1989?

     

    Besuchen Sie Stuttgart doch für ein paar Tage. Sie können den neuen Stuttgarter Geist dann gleich mit nach Berlin tragen und der angeschlagenen Regierung etwas power einföhnen...

  • V
    vic

    Sie sind nicht "von hier" Herr Kaul, hmm?

    Ich hätte zu diesem "Projekt" eigentlich viel zu sagen, aber lesen Sie die von Ihnen eingestellten Links - besser kann ich es nicht artikulieren.

    Ja zu Kopfbahnhof 21.

    Nein zu Stuttgart 21!

    Ich brauch die S-Bahn, um von Waiblingen nach Stuttgart zu gelangen, Paris kommt eher selten vor...

  • DT
    Dr. Treno

    Danke, taz! Wenn auch nur eine Zeitung in BaWü so berichten würde, wäre schon viel gewonnen. Stattdessen geht es im Schwabenland zu wie in der DDR – nix als Lug und Betrug, Politiker lügen den BürgerInnen dreist ins Gesicht. Bei jeder kritischen Veranstaltung zu Stuttgart 21 rückt inzwischen die Polizei an - wo leben wir eigentlich?

  • RH
    Rolf Hönes

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    ein langer und im Wesentlichen auch korrekter Artikel. Es ist aber nicht möglich, auf einer DIN A4 Seite, die ganzen Facetten des Protestes zu erläutern. Auch ich bin nicht in der Lage viel Erhellendes dazu beizutragen. Es gibt jedoch einige Dinge die nicht nur mir zu denken geben.

    Egal was die Kopfbahnhofbefürworter, mit viel Engagement und unter Einsatz privater Mittel erarbeiten, es wird von den S21-Beführwortern lächerlich gemacht. Dabei ist es nicht unsere Aufgabe, aus den möglichen Varianten, die Bahntechnisch beste herauszuarbeiten. Es wäre Sache der Bahn, die sich mit det K21 aber nicht befasst. Damit lässt sich auch kein Geld verdienen. Die von uns angebotene Lösung, hat unter den gegebenen Umständen, eine beachtliche Planungstiefe.

     

    Zu Herrn Hopfensitz, wie sie berichten leitete er von 1981 bis 1994 den zweitpünktlichsten Bahnhof Deutschlands. Das Dienstende ist nun mal gerade 6-Jahre her. Dennoch wird er in unzähligen Kommentaren der Lohnschreiberlinge als gestriger Verwaltungsbeamter beschimpft. Was sind bei der Bahn schon 6-Jahre? Schauen sie sich den Güterwagenfuhrpark an. Da kommt noch was auf uns zu.

     

    Zu den Morddrohungen: Drexler rudert zurück, O-Ton: „Es gibt E-Mails die man als Morddrohung werten könnte.“. Gesehen hat sie noch niemand. Abgesehen davon, wir Schwaben haben eine derbe Sprache. „I hau dr eune auf der Meckel nuff“ bedeutet noch nicht den Schädel einschlagen.

    Im Moment gibt es eine private Initiative, in der sich Leute wie Vincent Klinck und Ezard Reuter für einen Baustopp aussprechen. Dafür sind wir auch. Dazu folgender Lesebrief an verschiedene, regionale Zeitungen.

    Einen Baustopp würden ich und viele meiner Bekannten auch befürworten. Anschließend müssten aber vor einer Bürgerbefragung verschiedene Punkte abgearbeitet werden: Einen öffentlich begleiteten Vergleich S21/K21 durchgeführt von SMA unter Beteiligung der Experten beider Seiten. Eine neue Bewertung der Kosten und Bauzeit, ebenfalls unter Beteiligung beider Seiten. Kosten für Stadt/Land /Bund ohne Tricks ,wie herausrechnen von Folgekosten wie z.B. unterschlagen der Kosten für den Rückbau des Gleisvorfeldes nach Demontage der Schienen. Weiterhin eine detaillierte Information der Stuttgarter Bevölkerung, welche immensen Belastungen durch die Baustelle entstehen. Laut Drexler sehen und hören wir ja nichts. Wenn ich ins Planfeststellungsverfahren schaue, geht mir der Hut hoch. Eine Offenlegung der chemischen Untersuchungen der Proben aus dem Gleisvorfeld und eine Einschätzung der Auswirkung auf den geplanten Wohnungsbau. Offenlegung der Ursachen für den Wasseraustritt am Bohrloch am Ameisenberg. Öffentlich begleitete Diskussion über Geologische Risiken durch Experten beider Seiten. Projektsprecher Drexler muss sein verbleibendes Werbebudget dafür verwenden, die in der bisherigen Werbung falsch oder bewusst irreführende Werbung, richtig zu stellen. Ich nenne hier nur Animation Fraunhoferinstitut zu den Dimensionen des Kellerbahnhofs. Die Ergebnisse könnt Sie dann ins Internet stellen und zusätzlich über Presse und sonstige Medien verbreiten. Eine Volksbefragung hat sich dann erübrigt. So oder ähnlich hatte ich mir die Art Ihrer Berichterstattung gewünscht.

    Mit freundlichen Grüßen

    Rolf Hönes

  • MS
    Marlene Stuttgart

    Danke für diesen großartigen Bericht!!! So sieht es nämlich aus... ob jung ob alt, ob groß oder klein, ob Anzug oder Jeans, Mittelklasse, Oberschicht oder Schüler, Student oder Rentner etc. Hier schließt sich ein Querschnitt aller Schichten zusammen, um gegen eine Politik zu protestieren, die ihr Volk für dumm verkaufen will frei nach dem Mott "Wir da oben, ihr da unten."

    Und das ist eben das besondere an dem was gerade hier in Stuttgart passiert. Auch wenn das einigen Revolver-Blätter nicht schmecken mag. Aber hier sind keine Linken-Kommunistischen-Randale-Molotw-Cocktail-Schmeißer-alt68er-gegenallesschreier auf der Straße, sondern das Volk mit all seinen Facetten das friedlich aber auch laut seinen Unmut über die aktuellen Machenschaften zum Ausdruck bringt.

    Ich freue mich auf morgen, denn da werden wir noch viel, viel mehr sein. Und überhören kann man uns dann ganz bestimmt nicht mehr.

  • A
    Adebar

    Was inzwische natürlich bei diesem Protest eine große Rolle spielt, ist die Tatsache, daß es immer offensichtlicher wird ,welche Herren sich da bereichern wollen, auf Kosten der Bevölkerung. Da will zum Beispiel eine große Handelskette zum Vorzugspreis Gelände auf dem S21 Areal kaufen, um einen Großmarkt dort zu bauen.

    Geschäftsführerin dieser Kette ist die derzeitige Lebensgefährtin von Herrn "Goldrandtrinker" Ex Ministerpräsident´Oettinger.

    Herr Föll(Stadtkämmerer) der in einer längere zurückliegenden Geschichte auf der Waldau /(sexueller Mißbrauch von Eislaufschülerinnnen durch eine bekannten Eislauftrainer) mitverwickelt war und zu einer Geldstrafe wegen Beihilfe verurteilt worden ist.Der die Verlängerung der Wochenarbeitszeit im ÖD auf Stellen umgerechnet hat und 106 Stellen gestrichen hat usw.

    Übrigens wurde extra für diesen "Herren" die Gemeindeordnung im Landtag geändert nur damit dieser Winkeladvokat Stadtkämmerer werden konnte. Eigentlich war vorgeschrieben daß der Stadtkämmerer ein Finanzmensch sein muß.

     

    So sieht auch im Moment der Haushalt der Stadt auch Stuttgart aus. Die Stadt ist im Grunde Pleite und es wird sich im Oktober entscheiden, ob nicht das Regierungspräsidium den Haushalt der Stadt übernehmen muß.

    Das ist in der Baden-Württembergischen Gemeiendsordnung so vorgesehen, wenn bestimmte Limits von den Gemeinden oder der Stadt nicht eingehalten werden können.

     

    Föll gehört zur Seilschaft Mayer-Dornfelder, bundesweit bekannt als VfB und DFB Chef. Teflonbeschichtet ,nie ist einer seiner vielen Skandale an Ihm hängegeblieben. Er hatte wohl gute Kontakte zur Justiz. Und vor allen Eines:

    einen gesunden Durst

     

     

     

     

    Dann diese große S21 Geschichte, die inzwischen die Stadt spaltet und die Menschen gegeneinander aufbringt.

    In den Foren der STZ/STN tobt ein heftiger Kampf zwischen Gegnern und Befürwortern von S21.

     

    Insgesamt aus meiner Sicht der Dinge: es wird sehr schwer werden den Abriss der Seitenflügel noch zu verhindern. Es wird für alle Befürworterparteien bei der nächsten Landtagswahl (27.März 2011) in Stuttgart eine Pleite geben, wie diese Parteien sie noch nie erlebt haben. Das gibt einen Erdrutsch den die nie wieder vergessen werden.

    Die nächste OB Wahl in Stuttgart (Frühjahr 2012) wird zur Abrechnung mit OB Schuster.

    (Bürgermeister und Oberbürgermeister werden in Baden Württemberg direkt gewählt)

     

    Drückt uns alle ,die der Meinung sind, daß Filz,Korruption und Beschiß durch die Obrigkeit nicht in dieses Land gehören , die Daumen.

     

    Oben Bleiben

     

    Adebar

  • IN
    Ihr Namen

    Der Daniel aus der Kifferbude - jaja und der Rest aus dem Saufstall!

  • D
    Demokrat

    Die Verantwortlichen müssen zurücktreten, weil sie nicht mehr demokratisch, sondern diktatorisch handeln.

     

    Wenn Stuttgart 21 realisiert wird, wird die Kultur, die Geschichte und die Demokratie einer Stadt und eines Bundeslandes vernichtet. Dies darf nicht geschehen!

  • D
    dschonsen

    naja, es handelt sich halt um leute, die an ihrem wohlstand ersticken, und sonst nichts besseres zu tun haben, bzw. sonst nichts mehr "wogegen" sie sein könnten.. vor allem rentner und leute die in den späten 70ern politisch sozialisiert wurden.. die machen jetzt einen auf bürgerprotest, haben die frechheit, das etikett "montagsdemo" zu verwenden und steigern sich in eine sehr deutsche hysterie rein.

    man muss wissen, dass der bahnhof eigentlich der schandfleck der stadt ist/war und immer so angesehen wurde. nur plötzlich fangen manche an, den hässlichen bau zu lieben und für ein architektonisches meisterwerk zu halten. nein, die glauben das wirklich! denn da wird sich immer weiter in den "protest" reingesteigert.

    man muss auch wissen, dass diese protestler keinesfalls für alle stuttgarter stehen. sie schreien nur laut und sind halt "dagegen".

     

    der "kopfbahnhof 21", den sie als alternatives konzept vorstellen, ist eine lachnummer. es ist ein sackbahnhof und genauer: sackbahnhof 19, weil es ein bahnhofskonzept aus dem 19. jahrhundert darstellt.

  • D
    Deutschexpere

    Diese nervigen Innen-Formen gehören in der taz endlich abgeschafft.

    Wer nicht glaubt, dass man diese nicht benötigt:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Generisches_Maskulinum

     

    P.S.: Ich könnte wetten, dass dieser Kommentar wieder einmal zensiert wird.

  • W
    Wolfgang

    Kommt einmal nach Leipzig und schaut euch diesen Bahnhof an! Auch ein Kopfbahnhof. Aber sehr gut gestaltet und modernisiert. Da wurde mit KOPF gearbeitet und es hat sich gelohnt.

    In Stuttgart werden wörtlich Milliarden unter die Erde gesetzt. Für wen?

  • S
    Schwabe

    Interessant finde ich den immer wiederkehrenden Hinweis auf den Schwabe, den soliden Schwabe oder den sonstigen Schwabe. Man wird das Gefühl nicht los die Schwaben sollen demnächst eine Kennzeichnung um den Oberarm tragen?

  • OP
    Otto Pardey

    In einer Demokratie,Rechtsstaat geht die Macht und

    der Willen vom Volke aus jedoch nicht von einigen

    Schreibtischtätern.