piwik no script img

Gegen GentrifizierungHohe Mieten wegfeiern

Auch mittelmäßige Wohnungen werden in vielen Städten immer teurer. Aus Protest dagegen sprengen Aktivisten Besichtigungen – mit Sekt, Konfetti und Flugblättern.

Wer hat gesagt, dass Protest keinen Spaß machen darf? Bild: thomas victor

Die Wohnung ist wirklich nicht der Hammer. 50 Quadratmeter Wohnfläche, zwei mäßig brauchbar geschnittene Zimmer, ein Keller, eine Küche, die mehr Kochnische im Flur ist, und die Übergänge zwischen den Zimmern so eng, dass kaum zwei Menschen aneinander vorbeipassen. Trotzdem wollen die Vermieter 710 Euro monatlich für die "charmante komplett renovierte Wohnung". Kaltmiete. Wasser, Heizung, Strom, all das kommt noch dazu. Weil das ziemlich viel Geld für ziemlich wenig Wohnung ist, wird hier, in der Langenfelder Straße in Hamburg, statt des offiziellen Besichtigungstermins heute eine Party stattfinden.

Eine halbe Stunde vorher haben sich rund zwanzig Leute auf einem benachbarten Platz eingefunden. Einige von ihnen sind elegant gekleidet: Jacketts und Westen, lange Spazierschirme, die Frauen in kniebedeckenden Röcken. So stand es in der Einladung. Denn bei der Besichtigung soll nicht sofort auffallen, dass hier etwas aus dem Ruder läuft.

"O. k., wir gehen jetzt mal kurz den Ablauf durch", ruft Björn Rosteck* in die Menge. Der Plan: Zwei Leute gehen vor, zwei weitere gehen mit, um die Tür offen zu halten, und der Rest kommt auf ein Zeichen hinterher. Die Aktivisten nicken, dann geht es los.

Auf dem Weg erklärt Organisator Rosteck den Hintergrund der Aktion. Es geht um Gentrifizierung, die Aufwertung von Stadtteilen, um bezahlbaren Wohnraum, um die Frage: Wem gehört die Stadt? "Ein Freund von mir ist Arzt, der wäre auch bereit, ein bisschen mehr für eine Wohnung zu zahlen. Aber selbst er findet nichts mehr", sagt Rosteck. Und da müsse man sich vorstellen, wie es erst Studenten oder Arbeitslosen, Alleinerziehenden oder Großfamilien geht. Ein Aktivist in Handwerkerweste schaut über Rostecks Schulter, auf den Zettel mit dem Wohnungsangebot. "710 Euro kalt? Das sind 1.400 für den Makler, na wir hams ja", sagt er.

Maskiert zur Besichtigung

taz

Diesen Artikel und viele andere lesen Sie in der aktuellen sonntaz vom 14./15. August - ab Samstag zusammen mit der taz am Kiosk oder in Ihrem Briefkasten.

Rosteck nickt. "Ich glaube, das ist etwas, das sich in vielen Städten abspielt - wenn auch mit unterschiedlicher Intensität." Wohnungssuchende erzählen, dass mittlerweile sogar Makler über die hohen Mieten klagen: Weil die künftigen Mieter keine Lust auf zusätzliche Kosten haben, würden Wohnungen zunehmend unter der Hand weitergegeben, etwa über private Anzeigen und Online-Netzwerke. Die offiziellen Zahlen zeigen außerdem einen Rückgang der Umzüge.

Die Idee, mit Partys Wohnungsbesichtigungstermine zu sprengen und damit gegen steigende Mieten zu protestieren, kommt aus Frankreich. "Jeudi noir" nennen die Aktivisten ihre Aktionen dort, schwarzer Donnerstag. Am Donnerstag erscheinen in den Pariser Zeitungen die Wohnungsanzeigen. Mittlerweile gab es derartige Aktionen in Zürich, Berlin und eben auch in Hamburg, hier unter dem Namen "Fette-Mieten-Party".

Zurück zum Hamburger Besichtigungstermin. Eine junge Frau und ein junger Mann gehen vor. Er im dunkelgrauen Hemd, sie mit eleganter Jacke, ganz das erfolgreiche Pärchen, das sich die geforderte Miete leisten kann. Währenddessen drücken sich die restlichen Aktivisten in eine Hauseinfahrt. Jetzt bloß nicht auffallen und Misstrauen erregen. Verstohlen setzen sie Masken auf, stecken Konfettibeutel in die Hosentaschen. Einige schauen hektisch auf ihr Handy, andere unterhalten sich über ihre letzte Wohnungsbesichtigung - zum Wohnen, nicht zum Protestieren. Dann kommt endlich das Signal.

Dialog gesucht

Als die ersten Aktivisten die Wohnung betreten, hält die junge Maklerin noch ihren professionellen Gesichtsausdruck aufrecht. Mit souveränem Lächeln auf den Lippen und einer grünen Mappe in der Hand steht sie zwischen Kochecke und Flur. Erst nach und nach scheint ihr zu dämmern, dass das heute keine Wohnungsbesichtigung nach Plan wird. Die 50 Quadratmeter füllen sich, und auf einmal steigt zwischen Laminat und weiß gestrichenen Wänden eine Party. "Our House" von Madness dröhnt aus den mitgebrachten Boxen durch die leeren Räume. Becher und Sektgläser werden verteilt, ein Korken knallt, Luftschlangen und Konfetti fliegen. Eine Aktivistin wirbelt Flugblätter umher.

Mittendrin steht die Maklerin, eingefrorenes Lächeln, die Mappe krampfhaft umklammert. Flugblätter, die sie immer wieder angeboten bekommt, lehnt sie kurz angebunden ab. "Ich weiß nicht, was das hier bringen soll, aber solange nichts beschädigt wird, toleriere ich es", sagt sie. Ihre Stimme klingt angestrengt höflich und unnatürlich hoch. Am Fenster wird Sekt nachgeschenkt.

"Unsere Party ist dann erfolgreich, wenn wir mit den Leuten ins Gespräch kommen", sagt Rosteck. Insofern ist heute nicht viel zu holen. Die Maklerin mauert, Wohnungssuchende scheinen - so sie überhaupt da waren - schnell das Feld geräumt zu haben. Immerhin: Nachdem der Maklerin offenbar klar geworden ist, dass die Aktivisten weder das Laminat zerkratzen noch die Wände einreißen werden, entspannt sich ihr Gesicht etwas. Nach gutem Zureden lässt sie sich sogar noch ein Flugblatt geben und notiert den Namen der Bewegung: "Droit au logement" - das Recht auf Wohnen.

Nach einer Viertelstunde ist alles vorbei, die Aktivisten verlassen die Wohnung. Eine Frau steckt noch Flyer in die Briefkästen im Hausflur. Zurück in der Wohnung bleiben Flugblätter auf dem Boden, Luftschlangen über den Heizungen, ein einsamer Plastikbecher ohne Sekt und etwas buntes Konfetti auf dem Jackett der Maklerin.

* Name geändert

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

24 Kommentare

 / 
  • VV
    Volker Vonssen

    Eine super Aktion, die absolut meine Zustimmung bekommt. Den Menschen und auch kleinen Gewerbetreibenden in diesem Land könnte es wesentlich besser gehen, wenn nicht die Miethaie monatlich die Hand aufhielten. Ein Mehrparteienmiethaus/ Wohnung ist nach ca. 20 Jahren abbezahlt, warum sollte damit Jahrhunderte Kohle gemacht werden (klar, es muss erhalten werden, aber darum geht es hier nicht)? Ich fordere die Flatrate pro Quadratmeter!

  • H
    Hans

    Die Kosten zum Bau und Erhalt einer Wohnung werden

    in Deutschland in der Miete nicht gedeckt.

    Deshalb wird nur noch wenig in den Mietswohnungsbau

    von privater Seite investiert. Das führt zu einer

    Verknappung von Wohnungen.

    Dies gilt nicht für die Städte in den Neuen Bundes-

    ländern.Dort gibt es Leerstände wegen Abwanderung.

    Hinzu kommt unser ökologisches Planungsrecht.

    Eine ökologische Bodenpolitik führt zu maßlosen Grund-

    stückspreisen. Es wird kein Bauland mehr ausgewiesen.

    Heizung und Stromversorgung führen inzwischen zu

    einer "zweiten Miete". Die Preise für die Energie-

    Versorgung sind in den letzten zehn Jahren pro

    Familie im Jahr um rund 2000 Euro gestiegen. Viel,viel

    stärker als Mieten.

    Das trifft alle in allen Stadtteilen.

    Warum frage ich, kämpft niemand für bezahlbare

    Energiekosten?

    Rotgrüne Energiepolitik führt zu weiter stark

    steigenden Energiepreisen. Auflagen für den Wohnungsbau werden weitere Preissteigerungen

    bringen. Ein privater Vermieter wird in diesen

    verkorksten Markt nicht mehr investieren.

    Es wird nur noch öffentlichen Wohnungsbau geben

    den wir über Steuererhöhungen bezahlen.

    Der ökologische Umbau unserer Gesellschaft frißt

    ihre Kinder.

  • D
    derherold

    Ich finde, man sollte es in das Grundgesetz aufnehmen: Söhne von Professoren und Töchter von Apothekerehepaaren haben einen Anspruch darauf, eine Wohnung in angesagten Wohnvierteln zu geringem Mietpreis zu bekommen ! Das ist Menschenrecht und sozial geboten !

     

    Statt sich über Mieten in Frankfurt(s besseren Wohngegenden) zu beklagen, könnte man z.B. in Duisburg studieren. In "Wunder-Marxloh" gibt es Wohnungen für 4,50 Euro/qm Nettokaltmiete.

     

    Mieten war noch nie so günstig wie heute, die Belastung liegt idR bei 20-25% des Nettoeinkommens. Wer sich allerdings für einen Elite-Menschen hält, der nur in Elite-Gegenden wohnen, studieren und arbeiten kann, wird allerdings auch Elite-Preise zahlen müssen. Das dürfte man auch einem Kleinkind nahebringen können.

     

    Das hier das unsoziale Verhalten verwöhnter Wohlstandskinder als "sozialer Protest" bezeichnet wird, deutet auf einen gewissen Realitätsverlust.

  • L
    LeChuck

    Fraglich, ob solchen Aktionen die Verschnöselung von Wohnvierteln aufhält.

  • S
    Sebastian

    Kieler - viel Glück dabei

    1. Die Polizei so schnell zur Wohnung zu kriegen - 15min für einen Einsatz bei dem weder Personen noch Sachschaden droht?

     

    2. Den Straftatbestand zu erfüllen: Die Leute gehen zu einer öffentlichen Wohnungsbesichtigung - als Minimum muss die Maklerin erstmal ein Hausverbot aussprechen.

     

    3. Gericht und Staatsanwaltschaft davon zu überzeugen, dass eine Strafverfolgung von friedlichen Leuten wie diesen im öffentlichen Interesse ist.

     

    Ich sehe da eher schlechte Chancen. Wir leben in einem Rechtsstaat, keinem Polizeistaat. Spießer wie Du können - gerade in Großstädten nicht darauf hoffen, dass ihre autoritären Gesellschaftsvorstellungen vom Staat umgesetzt werden.

     

    Die Maklerin im Artikel weiß das offensichtlich. Vielleicht kannst Du Dir ja auch Deine (Polizei)gewalt Fantasien abgewöhnen...

  • VZ
    Volker Z.

    Bei werden die Mieten auch immer teurer, weil mein Szeneviertel immer mehr gutverdienende Menschen aus der BIONADE-BOURGEOISIE anzieht.

     

    Diese neoliberalen Neoökos kotzen mich an. Früher wollten alle aufs Land, jetzt kommen alle in die Stadt und machen die Mieten kaputt!

     

    aber wie heißt es so schön: links reden und rechts leben!

  • M
    Marktwirtschaft

    ... scheinen die meisten Kommentatoren hier noch nichts gehört zu haben. Oder sind der Meinung, etwas besseres anzubieten zu haben (20 Jahre nach Scheitern des Sozialismus im Osten).

     

    Marktwirtschaft ist nicht nur erfolgreich, sie ist auch simpel. Ein Kernstück besteht darin, dass jeder frei darin ist, Angebote zu machen. Jeder ist Marktteilnehmer, der im Wettbewerb mit anderen Marktteilnehmern steht. Wer gute Angebote macht, wird erfolgreich damit sein. Als Unternehmer, als Angestellter, als Vermieter einer Wohnung wie auch als potentieller Mieter.

     

    Nicht erfolgreiche Marktteilnehmer (Versager) tendieren manchmal dazu, die Schuld für ihr Versagen anderen zuzuschieben, und die Marktregeln gegen andere, für sie (kurzfristig) vorteilhaftere Regeln ersetzen zu wollen. Da wird dann z.B. der Besitz einer Eigentumswohnung (durch andere) als "untolerierbarer funktionsloser Reichtum" gebranntmarkt, oder aber gleich die ganze Stadt für sich reklamiert ("Wem gehört die Stadt?"), wo man doch nicht mal in der Lage ist, hier eine Wohnung zu Marktpreisen anzumieten geschweige denn zu kaufen. Man hat ja schließlich ein selbstkonstruiertes "Recht auf Wohnen/Arbeit/Zukunft/Hoffnung", das man sich aber nicht selbst erarbeiten muss, sondern das einem der "Staat" schuldet.

     

    Liebe "Aktivisten": wenn euch der Preis der angebotenen Wohnung zu hoch erscheint, dann sagt einfach "Nein". Das gehört auch zur Freiheit der Marktwirtschaft: es sind immer nur Angebote, man kann sie auch ablehnen.

  • E
    Erdalrexx

    In Paris wären 50 qm für 700 Euro kalt ein echtes Schnäppchen.

  • P
    Paula

    Eine wunderbare Seite zu dem Thema: www.esregnetkaviar.de

    Wehrt Euch gegen Gentrifizierung!

  • M
    Miethai

    Es gibt in Hamburg und Berlin genügend billigen Wohnraum. Sei es in Harburg oder in Marzahn. Es gibt aber kein Anrecht in angesagten Vierteln zu wohnen. Nicht jeder der will kann im Schanzenviertel oder Prenzlauer Berg wohnen. Das ist weder finanziell noch praktisch möglich.

  • JB
    Jürgen Beck-Bazlen

    Ich kann verstehen, dass die genannte Miete sehr hoch erscheint und vermutlich auch in diesem FAll überhöht ist. Ich denke aber, dass das hohe Mietniveau ganz verschieden Ursachen hat und eine wirtschaftliche Vermietung von Wohnungen nur sehr schwierig möglich ist.

    Begründung: Hohe Kosten für den Kauf der Wohnung und notwendige Absicherung der Risiken für Mietausfall wegen der rechtlich über abgesicherten Mieter (bewusst hier provokant formuliert!) Erklärung: Ich als Vermieter einer Wohnung, der seine Kredite bedienen musste hatte vor einigen Jahren einen Mieter der keine Miete mehr bezahlte. Ich habe etwa 6 bis 7000 Euro selber drauf gelegt in dieser Zeit. Hätte ich die laufenden Kosten für die Wohnung nicht durch mein Einkommen tragen können, dann wäre die Wohnung (ein Teil meiner Altersvorsorge!) vermutlich von meiner Bank versteigert geworden bevor ich die Wohnung leer hatte und nach einer teuren Renovierung wieder vermieten konnte.

     

    .

  • K
    Kalifornier

    "Recht auf Wohnung" fuer den einen bedeutet im Gegenzug fuer jemanden anders eine "Pflicht die Wohnung zu bezahlen".

    Gentrifizierung bedeutet nicht, dass alle Mieten steigen sondern, dass ein Stadtteil teurer wird. Warum soll ich fuer jemanden zahlen, der durchaus eine bezahlbare Wohnung finden kann - aber gern im teueren Viertel wohnen will - ohne es sich leisten zu koennen? Es gibt ja auch kein Recht auf Mercedes fuer Leute, die sich nur einen Golf leisten koennen.

  • K
    klaus

    billige staatlich festgesetzte Mieten gabs in der DDR. Der Staat war 1989 wirtschaftlich am Ende und die Wohnungen sahen auch entsprechend aus. Das ganze Brimborium geht doch letztlich darum, daß brotlose Sozialarbeiter, Psychologen und gute Menschen keine Lust haben Miete zu zahlen und dafür ein "anspruchsvolles" Fremdwort: "Gendrifizierung" erfunden haben.

  • E
    Exorzist

    Naja. Natürlich sind die Großstadtmieten exorbitant und für viele nicht bezahlbar. Andererseits braucht der Vermieter solche Mieten, um auf seine Kosten zu kommen. Und man muß mit kleinen Einkommen ja nicht in angesagtester Lage wohnen - es gibt in Hamburg auch Billigeres in den Außenbezirken, die in 20-30 Minuten mit der U-Bahn erreichbar sind.

  • T
    tussydelite

    Mann, den Kieler sollte man kielholen...

     

    Ich finde die Aktion auch gut. Kommt doch dadurch die Wohnung in die Presse und lenkt das Augenmerk der Öffentlichkeit auf abzockerische Vermieter. Steineschmeissen wäre natürlich auch noch eine Alternative. Aber das Monopol auf brennende Autos hat wohl Berlin?

  • S
    steffen

    Nicht jeder muß in einem IN-Bezirk wohnen !!!

    Anspruch darauf kann es von keiner Seite geben. Allein der Preis kann hier lenkend wirken.

    Sonst sind wir wieder in der DDR wo teilweise vorgeschrieben wurde wer wo wohnen darf.

    Aber egal Hauptsache "ICH" setzte meinen kindlichen Willen durch und wende zur Not Gewalt an.

    Ich frag mich was Ausländer davon halten die nach Hamburg ziehen wollen und von deutschen Linken vertrieben werden...bis dann mal durch Zufall ein potenzieller Mieter ein Mensch jüdischen Glaubens ist.

    "Was für ein drolliges Land wir doch sind".

     

    MfG

  • T
    Tom

    Recht auf Wohnen.

    Recht auf Arbeit.

    Recht auf Zukunft.

    Recht auf Hoffnung.

     

    Das einzige Recht was jeder in Deutschland hat ist das Recht auf Hartz IV und wem das nicht paßt kann auswandern. Eure Volksvertreter

     

    PS: Ab jetzt werden Menschen abgewrackt.

  • K
    K.K.Koriander

    Schöne, längst überfällige Aktion!

    Schade nur, dass die gewünschte Kommunikation nicht stattfindet. Aber wieder eine höchst unterstützenswerte Aktion des zivilen Ungehorsams...Das läßt hoffen, dass wir vielleicht doch endlich den Punkt erreicht haben, uns langsam aber sicher in unserer vermeintlich "Heilen welt" zur wehr zu setzen. Hoffentlich noch in ganz anderen Bereichen...

     

    Hier noch was anderes zum Thema:

     

    http://dieuraltemorla.wordpress.com/2009/08/15/hamburger-wohnungswahnsinn-und-grose-schwestern/

  • U
    Unaussprechbar

    Bei den Mieten muss etwas passieren, so viel steht fest! Und die Maklergebühren sind nichts als unverschämt.

     

    Ich wollte mir in Frankfurt vor kurzem ein Zimmer suchen. Da kosten 10 qm 350€ und mehr. Das Bafög-Amt setzt seine Höchst(!)-Grenze für Wohnungskosten auf 180€, so einen Preis findet man heute nicht mal mehr auf Dörfern!

     

    Wenn die Entwicklungsrichtung sich nicht ändert, haben wir bald wieder viele Obdachlose auf den Strassen (was nicht an sich schlimm ist). Aber es wird für die Gentrifizisten ein Schuß ins Knie werden, weil Obdachlose ja nicht in deren Ästhetik passen wollen. Sie schaufeln sich mehr oder weniger ihr eigenes Grab, ganz davon abgesehen, dass Obdachlose auch was zu essen brauchen und irgendwann betteln nicht mehr ausreichen wird: so wird es denn zu Diebstahl kommen und d.h. weitere Absenkung des Wertes ganzer Stadtteile. Sehr klug sind die Gentrifizisten nicht gerade!

     

    Und man bedenke ein warnendes Wort von Hannah Arendt (Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft), demnach es nichts intolerableres gibt als Reichtum ohne (sichtbare) Funktion ("einfach weil niemand weiß, warum es toleriert werden sollte"). Ich meine damit, dass die meisten Vermieter/Verwalter sich auch grundsätzlich dagegen sträuben, adäquate Gegenleistunge zu bringen für die hohen Kosten, die man entrichtet. Damit verliert Reichtum zusehends an (öffentlich/privat) sichtbarer Funktion und man sollte sich hier genau überlegen, ob man denn in SO eine Richtung wandern will. Das wird am Ende mehr kosten, als es vorher eingespielt hat, das ist gewiß. Von den Schandtaten brauchen wir gar nicht reden, die kann man sich vorstellen.

     

    Wenn man die Hälfte seines Einkommens für Miete zahlen muss und dann noch pappige und arrogante Vermieter/Verwalter vor sich hat, wird das dementsprechend auch den Mietnomadismus befördern und das wird eine logische Folge sein, die nur die Dummen nicht verstehen werden und als amoralisch bezeichnen werden (von denen es ohne Zweifel jetzt schon zu Hauf gibt.)

     

    Eine solche Protestaktion ist damit nur ein erster Schritt, man muss neue Formen des Zusammenlebens erfinden, nicht nur des Zusammenprotestierens. Aber ein erster Schritt ist ein erster Schritt! Und wieder mal die Franzosen :)

  • SZ
    Sascha Z.

    Dumme Aktion!

     

    Anstatt sich mal an Eigentümer oder Verwaltung zu wenden ...

     

    Das die Wohnungssuche nicht einfach ist, kenne ich selber. Aber die Party kommt doch eindeutig am falschen Ende an.

  • D
    drusus

    Ist halt immer die Frage was die Spassaktionen bringen sollen - die Maklerin wäre über zerkratztes Laminat wahrscheinlich eher zu erreichen gewesen.

  • K
    KoksGräfin

    eine super aktion!!! macht weiter so!!!

    ich bin zwei strassenzüge weiter nördlich aufgewachsen, die langenfelder str. liegt genau auf der schnittstelle eimsbüttel/altona. das war mal ein reines arbeiterviertel, inzwischen können sich nur noch richtig gut betuchte dort das wohnen leisten. wirklich z. k.! ich bin froh, dass ich in berlin eine ganz schnucklige wohnung für einen vernünftigen preis in knuffiger lage gefunden habe - sie ist mein tauschpfand falls ich mal nach hamburg zurückziehen will.

    p.s. die sontaz hol ich mir ...

  • BH
    Banjo Hansen

    Alles in allem eine wirkungsvolle, unaufwändige Aktion, die die Maklerin sicher nachdenklich gemacht hat.

  • DK
    der Kieler

    mögliche Massnahme der Makler : Die "Aktivisten" erfüllen den Straftatbestand des Hausfriedensbruchs und können vorläufig festgenommen werden. Bei Gegenwehr ist dieses Widerstand gegen die Staatsgewalt.

    Mal sehen, ob ein "Aktivist" nach Verurteilung ein 2. Mal so etwas durchzieht...