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USA wollen Internetdienste abhörenDie große Täuschung

Die Obama-Regierung will die Kommunikationsdienste im Internet abhören. Und zwar alle. Netzaktivisten fühlen sich getäuscht. Die Wahlversprechen hatten anders geklungen.

Was bleibt denn noch, wenn alles abgehört wird? Bild: Schneekind / photocase.com

Das Internet bringt für Polizei und Geheimdienste ganz neue Herausforderungen mit sich: Bürger können sich durch die Verwendung neuer, stark verschlüsselter Kommunikationsdienste deutlich besser vor Abhör- und Spähangriffen schützen. Was Netzbürgerrechtler und Datenschützer für zwingende technische Maßnahmen im digitalen Zeitalter halten, sehen Innenpolitiker als Sicherheitslücke an - sie würden am liebsten jede Art von Kommunikation abhören können, um nach ihrer Worten Verbrechen zu bekämpfen.

Bislang existiert für neue Internetdienste aber noch keine Pflicht, entsprechende Überwachungsschnittstellen zu implementieren - weder in den USA noch in Deutschland. Überwacht werden kann nur der gesamte Internetverkehr eines Verdächtigen, den dieser eventuell verschlüsselt. In Deutschland will man deshalb mit einer als "Bundestrojaner" bekanntgewordenen Schadsoftware Rechner von Verdächtigen knacken, um dann "an der Quelle" abhören zu können - mittels der sogenannten Quellen-Telekommunikationsüberwachung, die verfassungsrechtlich sehr umstritten ist.

In den USA setzt die Obama-Regierung nun auf eine andere, ebenso extreme Maßnahme: Sie bereitet ein Gesetzespaket vor, das Abhörschnittstellen in jedem Internet-Kommunikationsdienst zur Pflicht machen würde. Wie die New York Times am Montag meldete, soll davon kein Dienst ausgenommen sein - egal ob verschlüsselte E-Mail, soziale Netzwerke wie Facebook oder Internettelefonie über Anbieter wie Skype.

Dabei soll es technisch möglich werden, Kommunikation jederzeit abzufangen und zu dekodieren. Die Forderungen kommen unter anderem vom FBI und den nationalen Sicherheitsbehörden des Landes. Laut dem Bericht will die Obama-Regierung ein entsprechendes Gesetzespaket im nächsten Jahr in den US-Kongress einbringen.

Die neue Regelung würde Überwachungsmaßnahmen weitläufig streuen. Statt an zentraler Stelle abzuhören, müssten Schlapphüte und Polizisten zunächst ermitteln, mit welcher Kommunikationstechnik ein Verdächtiger arbeitet. Dann würden sie zum jeweilen Anbieter gehen, um von dort aus mitzuhören. In den USA gelten entsprechende Regelungen für Telefon- und Datennetze schon seit mehr als 15 Jahren. Für die Möglichkeit, einzelne Dienste abzuhören, hat man beim FBI bereits einen eigenen Etat eingestellt: 2010 sind es rund zehn Millionen Dollar.

Völlig unklar ist auch noch, welche Auswirkungen das neue US-Gesetz auf ausländische Anbieter von Internet-Kommunikationsdiensten hätte. Diese könnten, wenn sie ihr Angebot in den USA bereithalten, von der Regelung genauso betroffen sein - mit allen datenschutzrechtlichen Folgen.

Bürgerrechtler kritisierten das Vorhaben massiv. James Dempsey vom Center for Democracy and Technology sagte, das Vorhaben verlange nach einem Komplettumbau des Netzes. "Die Behörden wollen die Uhr zurückdrehen und aus dem Netz wieder eine Art Telefonnetz machen."

Andere Kritiker verglichen die Pläne der Obama-Regierung mit dem Vorgehen repressiver Staaten wie den Vereinigten Arabischen Emiraten, die kürzlich das E-Mail-Handy Blackberry sperrten, weil es sich durch die dortigen Polizeibehörden nicht abhören ließ.

Zudem ist Obama auch dank des offenen Internets und seiner Versprechen, sich mehr für die Freiheit des Netzes einzusetzen, gerade von jungen Leuten gewählt worden. Doch davon wird nicht mehr gesprochen. So wollte sich Obama für die Netzneutralität, also die Gleichberechtigung der Daten im Netz zugunsten auch kleiner Anbieter, einsetzen - entsprechende Gesetze fehlen noch immer, die zuständige Kommunikationsbehörde FCC mauert.

Auch Vizepräsident Joe Biden hat sich regelmäßig auf die Seite der Medienkonzerne geschlagen, die neue, harte Regelungen gegen Urheberrechtsverletzungen inklusive neuer Überwachungsmaßnahmen fordern, was Netzbürgerrechtler ablehnen.

Zuletzt waren Pläne des US-Kongresses bekannt geworden, nach denen eine Blockadeliste für Internet-Adressen eingerichtet werden soll - ähnlich der in Deutschland umstrittenen Netzsperren. Die Liste soll sowohl von Richtern als auch vom US-Justizministerium befüllt werden dürfen - mit all jenen Internet-Auftritten, die dem Staat nicht gefallen. Es wäre das erste Mal, dass die USA das Internet offen zensieren.

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43 Kommentare

 / 
  • M
    mainer

    Vielleicht hilft dieser Vorgang zumindest einem Teil

    der Menschen, die davon lesen, verständlicher zu machen, was der sogenannte Staat als "seine" Aufgabe

    betrachtet.

    Es war nie anders.Das der gemeine Bürger sich dem Kontroll- und Überwachungsbegehren des Staates entzieht, ist für einen, der sich -amtlich- für sowas

    hergibt, unvorstellbar.

    Aus meiner Bürgersicht ist das in diesem Fall schlichte 'Digitale Selbstverteidigung'.

    Das im vorauseilendem Gehorsam zu unterlassen, ist

    völlig indiskutabel.

    Egal, welchen Affenzirkus die veranstalten.

  • P
    Peter

    Die Erfahrung hat gezeigt, daß das technisch Mögliche irgendwann immer auch genutzt wird.

     

    Wie naiv muß man eigentlich sein um zu glauben, wir lebten in einer Demokratie und hätten sowas wie Menschenrechte? Tatsächlich haben wir diese auf Abruf, solange wie es unseren Mächtigen beliebt, bzw. als nützlich erscheint.

     

    Und ja, die Realität ist um einiges schlimmer als unsere schlimmsten Befürchtungen. Wir sollen manipuliert und dumm gehalten werden.

     

    Leider klappt das auch bei den meisten HansNormalbürgern!

  • M
    Martin

    Wie praktisch, dass bei der DE-MAIL die Mail auf dem Provider Server "kurz" entschlüsselt wird, um den Inhalt auf Viren und Trojaner zu prüfen. Allerdings kommt mir das so vor, als ob die Post mit dieser Technik in vorausahnendem Gehorsam genau diese Abhörschnittstelle bereits vorgesehen hat.

     

    Interessant auch gestern die Meldungen über angeblich verhinderte massenhafte Terroranschläge. So bleibt die Bedrohungslage bestehen und niemand beschwert sich, wenn er seine Freiheit an der Garderobe abgeben muss.

     

    Und zu Obama: Ich habe nichts anderes erwartet. Er ist halt auch nur ein Präsident. Im weißen Haus arbeiten wahrscheinlich viele Leute, die dem Präsidenten sagen, was er zu tun und zu lassen hat.

  • Q
    Querulant

    Langsam sollte doch mal endlich allen klar werden dass sich auch mit Obama nichts an der grundsätzlichen Politik der USA ändert...

  • N
    nichtvermietbar

    mensch ist der peinlich, der HansnormalBürger....

  • C
    Christiane

    Ob irgendwann jeder Bürger seinen eigenen Staatsbeamten zur Überwachung bekommt, mit dem er dann Gassi gehen kann? Und wer überwacht den dann? Das wär doch ein toller Jobmotor, ja ein Job-Perpetuum-Mobile quasi!(Oder doch nur voyeuristisches Ringelpiez ohne Anfassen?) Ich seh schon, der Aufschwung naht in Riesenschritten...

  • J
    Jussuf

    Irgendwie erscheint mir das nicht plausibel.. da wäre also jede kleine Seite, die eine Kommunikationsschnittstelle einschl. Authentifizierung anbietet, dazu verpflichtet, das Vorgehen so aufzurüsten, dass der Bundesbeamte sich nach Belieben einklinken kann.

     

    Unabhängig vom Verlust der Freiheit ist das nicht wirtschaftlich: eine echte Entscheidungshilfe gegen ein solches Gesetz.

     

    Freiheit weicht da dem Machtgebahren, mehr Sicherheit würde das keineswegs bedeuten, eher ein weiteres Clustern des Internets.

  • V
    vielleichtbinichjaparanoid

    Die Frage ist nicht habe ich etwas zu verbergen. Die Frage ist, hat die Regierung das recht mich abzuhören, wenn ich über zustände schimpfe? Was, wenn ich mal wieder einen sarkastische Bemerkung mache, die ich nicht gedruckt sehen will. Ein Freund mag wissen, dass ich eine offensichtlich sexistische, rassistische Bemerkung im Kontext nicht so gemeint habe. Was aber wenn es aus dem Kontext gerissen wird. Irgendwo auftaucht? Was wenn ich als Journalist oder politischer Gegener unbequem werde und alles abgehört werden darf was ich sage? Was wenn aus dem Zusammenhang gerissene Konversationfetzen gegen mich verwendet werden?

     

    Warum erinnert mich das an die DDR, die Sovietunion, China, Nazi-Deutschland und and die McCarthy-Ära. Es ist schön und gut, wenn jemand sich sicher ist, dass er nur belanglose private Dinge zu sagen hat und es ihm egal ist, dass diese gehört werden. Was aber, wenn dieses Abhören die freie Presse schwächt, NGO's schwächt. Wie die Gelegenheit Diebe machen kann, kann sie auch Denunzianten und Verleumder machen. Es geht weniger darum, dass mir jemand zuhört, wie ich den letzten Kinofilm mit einem Freund diskutiere, als um die globalen Folgen für unsere Demokratie und die potenzierung der Macht in händen der Exekutive.

     

    Macht korrumpiert und der Mensch misbraucht seine Macht, wenn er die Gelegenheit hat. Da bildet die Macht zu wissen, was ein Gegner denkt keine Ausnahme.

  • E
    erstaunter

    Netter Satirekommentar von "HansnormalBürger"

    =) weiter so

  • D
    DrNI

    Funktionieren kann diese Schnüffelattacke allerdings nur, wenn End-zu-End-Verschlüsselung verboten und unter Strafe gestellt wird. Mit relativ wenig technischem Aufwand steht heute jedem eine starke Verschlüsselung zur Verfügung, zum Beispiel ist das Enigmail-Plugin für PGP-Verschlüsselung im Mailprogramm Thunderbird flott installiert. Entschlüsseln kann das nur der Empfänger. Und deswegen auch die Debatte um den Bundestrojaner, der eben beim Empfänger im Einsatz wäre - oder beim Absender.

     

    Wer sich das etwas bildlicher Vorstellen mag, der kann einfach einen Brief in "Geheimschrift" an seinen Freund schicken. Wer auch immer den Brief unterwegs öffnet, sieht nur Absender und Empfänger, mit dem Inhalt kann er nichts anfangen.

     

    Übrigens könnte ich "böse Daten" auch verschlüsseln und auf CD brennen und per Post schicken. Ist das Internet das Problem oder die Verfügbarkeit von Computern für die Massen?

     

    Oder hat hier einfach wieder ein Staat/eine Regierung Angst vor der Freiheit, die sie ihren Bürgern mal versprochen oder gar ermöglicht hat?

  • R
    Rumpelpumpel

    Zitat HansnormalBürger: "Habe keine Problem damit wenn sich jemand meine Gespräche anhört, ich habe nichts zu verbergen."

     

    DAS ist wirklich das dümmste was ich als Kommentar erwartet hätte. Gibt es immer noch Leute, die sich mit Kommunikation und Internet nicht auskennen? Puh...schlimm schlimm.

  • CM
    Chris M

    Es ist eben alles ein Sumpf, da oben.

    Und Versprechen kommt eben doch von Versprecher.

     

    Politiker aller Nationalität und Coleur halten es, wie es der olle Adenauer schon so passend ausdrückte: "Was interessiert mich mein dummes Geschwätz von gestern!"

  • P
    Poly-Tick

    Der "freie" Westen verabschiedet sich von seinen Werten (die er jedoch wahrscheinlich nie wirklich besessen hat - es fehlten nur die technischen Möglichkeiten für Big Brother).

    Obama kann man als Deutscher ja nicht beeinflussen. Aber man kann immerhin die Piratenpartei wählen und auf diese Weise ein Zeichen setzen. CDU, SPD, Grüne sind unwählbar für Verteidiger der Internet-Freiheit. Bei der FDP hege ich noch die Hoffnung, dass sie sich auf das F in ihrem Namen besinnt; sie ist jedoch unberechenbar. Es bleibt nur die Piratenpartei.

  • M
    minimax

    @HansnormalBürger,

     

    "Wär sogar praktisch dann könnt ich an die jeweilige Stelle schreiben wenn ich mal wieder einen Werbeanruf bekommen habe und um den Mitschnitt bitten..."

     

    Wieso sich denn über Werbeanrufe beschweren....wär doch praktisch, dann müsste man keine Broschüren mehr lesen ;-)

     

     

    Die Stasi hat hauptsächlich auch "nur" überwacht...da aber ist die Empörung riesig. Aber NSA klingt auch cooler!

  • E
    Einer

    guter Artikel, aber eine Verlinkung zum entsprechenden NY Times Artikel wäre ganz nett gewesen.

  • SK
    Stefan K.

    Ich dagegen habe eine ganze Menge zu verbergen: meine Gewohnheiten, Vorlieben, Abneigungen, Beziehungen, etc. - also alles was von unberufener Stelle zur Manipulation genutzt werden könnte.

  • M
    Matthias

    Ein Mitlesen ist bei dezentralen Verschlüsselungsmethoden wie dem bei E-Mail (eher selten) gebräuchliche OpenPGP nach meinem Verständnis nicht möglich, zumindest wenn der privaten Schlüssel selber erstellt und geheim gehalten wird. Für andere Kommunikationswege (Voip, Chat, etc.) kann ich mir auch entsprechende dezentrale Verschlüsselungsmethoden vorstellen.

     

    In letzter Konsequenz bedeutet dies, dass der der Staat alle Kommunikation unterbinden muss, die er nicht mitlesen kann, sonst ist sein Vorhaben von vornherein sinnlos.

     

    Wenn es um das Internet geht, gibt halt es nur zwei Optionen: Totale Freiheit oder totale Kontrolle, und beides jeweils mit allen Konsequenzen.

  • K
    Kommentator

    @HansnormalBürger

     

    Solche Leute wie Sie hätten dann an der DDR entweder n Paradies gefunden oder an ihr nur die sozialökonomische Nivellierung auszusetzen gehabt.

     

    Und kommen Sie mir jetzt nicht mit Demokratie. Was haben Sie denn groß zu entscheiden bei der Politik von FDP bis SPD.

     

    Millionen von Ihnen und alles wird für perverse Machtmenschen möglich. Danke!

    Und jetzt weiter fleißig Payback, Bild und CDU/SPD wählen.

     

     

    PS: Kontoauszüge online veröffentlichen, Webcam auf das Klo und jedes falsche Wort an den Arbeitgeber!

    PPS: Ich hab nix zu verbergen - außer meiner Privatsphäre!

  • GS
    Gold Star

    Totale Überwachung,unkontrollierbare Geheimdienste,US-Bürger auf Abschusslisten,State Secret Privilege,Zensur,Hausdurchsuchungen bei Friedensaktivisten,Guantanamo,privatisierter,bzw.verdeckter Krieg,geheime Milizen in Afghanistan,Drohnenangriffe in Pakistan...die Täuschung ist grösser als angenommen:

    http://www.freitag.de/community/blogs/gsfrb/war-is-peaceder-krieg-des-barack-obama

     

    http://www.freitag.de/community/blogs/gsfrb/ueberwachungpolitische-aktivisten-als-potentielle-terroristen

     

    http://www.freitag.de/community/blogs/gsfrb/buecherverbrennungpentagon-zensiert-operation-dark-heart

     

    http://www.salon.com/news/opinion/glenn_greenwald/2010/09/27/privacy/index.html

  • P
    PeternormalBürger

    @HansnormalBürger

     

    Haben sie auch keine Probleme damit das ein Zugriff auf die Webcam Ihrer Tochter möglich wäre?

     

    Ich bin sicher es gibt Erwachsene die das länger als 5 Minuten aushalten.

     

    - Allgemein finde ich finde ich solche Maßnahmen furchtbar. Errinert einen immer mehr an 1984.

  • T
    Thomas

    Vor der Wahl ist eben nicht nach der Wahl, da stehen schwarze Politiker weisen in nichts nach.

     

    Oder wie Müntefering sagte: "Es ist unfähr Politiker nach dem zu beurteilen was sie vor der Wahl gesagt haben."

  • F
    friedrich

    Ich hab auch schon längst eine Überwachungskamera mit Livestream in meinem Badezimmer installiert, ich habe ja nichts zu verbergen und ich finde das sollte jeder machen!

    Gegen die ganzen Terroristen muss man ja endlich mal was tun!

  • N
    Never!Land

    Also ich hab sehr wohl etwas zu verbergen: Meine Privatssphäre!

     

    Was geht es denn den Apparatschik XY an, welchen Tanga, Herr HansnormalBürger, ihre Tochter zur nächsten Party anzieht? Und würden Sie nicht zu recht, jeden Beamten, der am Eingang der Party die Tangas der Mädchen genau in Augenschein nimmt, ordentlich verhauen?

     

    Wir reden derzeit gerne wieder über die StaSi und die böse DDR, die alle überwacht hat, dabei sind aufgrund der technischen Möglichkeiten heutzutage soviele IM einfach nicht mehr möglich...Kameras mit Gerichtserkennung an allen öffentlichen Plätzen, Überwachung sämtlicher technischen Kommunikationswege, "Bundestrojaner"...die Überwachung im "Freien Westen" ist längst perfekter, als sich die Sowjetfaschismen je wünschen konnten!

    Das noch nicht so regide mit Systemgegnern und was man dafür hält, umgegangen wird, ist, wenn überhaupt, nur eine Frage der Zeit.

    Dann wird (wer weiß, ob das nicht schon heute geschieht) zwar niemand verhaftet, weil er auf einer Stuttgart21-Demo friedlich demonstriert hat, aber vielleicht hat er ja mal Gras gekauft oder Fehler bei seiner Steuererklärung gemacht, so dass derjenige deshalb verschwindet...die Gesichter hat man ja schonmal registriert...

  • L
    lena

    oh, ich denke, dass einige sogar dafür zahlen würden. das nennt man dann pornographie.

  • W
    Wombat

    *ironie an*

    Ich hab auch nichts dagegen. Jeder sollte überwacht werden. Von jedem.

     

    Ein Herz für die Stasi...

     

    *ironie aus*

     

    -.-

     

    ...ich habe ein Dejavu...

  • JS
    Johan Schreuder

    @Hansnormalbürger,

    was mal Freiheitskämpfer waren sind jetzt Terroristen.

    Wer weiss schon ob des tragen von Tangas in fünf Jahren durch der EU Diktatur

    nicht illegal ist?

  • N
    Nobby

    Hier kann man nur sagen Big Brother ist watching you-

     

    Grosses gejammer wenn China google "zügeln" will, aber selbst

     

    einem unterm Rock gucken !!!!

  • G
    Grrrrrr

    Entsetzlich!

    Um Bürgern wie HansnormalBürger bewußt zu machen, daß es bei den anstehenden Überwachungsvarianten keinesfalls nur darum geht, Perverse und Terroristen zur Strecke zu bringen, empfehle ich den Vortrag des bekannten Anwaltes Udo Vetter. "Sie haben das Recht zu schweigen"

    Im übrigen sitzen da nicht 1 Mio. ältere Herren mit großem Ohr und langem Mantel auf der anderen Seite am Telefon(ab)hörer, sondern hocheffiziente Computer.

    HansnormalBürger! Arbeitest Du als Verharmloser beim Geheimdienst oder bist Du schlicht naiv?

    Der Link zum Film:

    http://video.google.com/videoplay?docid=-7214778419504779593#

  • H
    Hussein

    Ach, wirklich?

     

    Obama hat erst das eine versprochen und dann das andere gemacht?

     

    Na sowas.

    Wenns jetzt was neues wär, gelle...

    ...aber so?

     

    Der ist halt ein Machtpolitiker, und vertritt mindestens auch die Interessen der selbsternannten Medien- Finanz- Industrieeliten, und wie sie nicht alle heißen.

     

    Natürlich isses trotzdem stier.

    Aber es war eben zu erwarten. Freiheitliche Kommunikation kann einem System, das auf Konsum, Profit und Angstmache aufbaut eben nur schaden.

     

    Im übrigen finde ich in diesem Zusammenhang die Aufgabe des Netztneutralitätsgedankens sehr viel schwerwiegender als die geplante Überwachung. Da hatte ja bereits mein Vorredner zu angemerkt, dass das jedem gesetzestreuen Bürger ja eigentlich schnuppe sein kann.

     

    Aber die gleichberechtigte und offene Verbreitung von Information zu untergraben ist eindeutig auf der dunklen Seite...

    ... auch und gerade trotz der Sache mit dem Urheberrecht.

     

    Aber die Amis lassen ja sogar Erbgut von natürlich gewachsenen Arten patentieren. Es geht halt alles nur um den Profit.

  • M
    michelson

    @HansnormalBürger, was für eine altbackene, öde Sicht der Dinge. Mich persönlich stört es sehr, wenn die staatlichen Spanner meine Gespräche belauschen, obwohl ich nix zu verbergen habe. Das geht niemanden etwas an. Hätte mir damals in den 80ern, als wir gegen Volkszählung demonstriert haben, erzählt, was heute Realität ist, würde ich es einfach nicht glauben. Was mich hoffen lässt, das die ganzen sabbernden, informationsgeilen Datensammler an der Flut der Informationen ersticken. Was verwundert, ist die Gleichgültigkeit der Menschen ob dieser ganzen Entwicklung. Freiwillig setzen viele Menschen ihre Freiheit aufs Spiel und ebnen damit diesen üblen Entwicklungen den Weg.

  • SP
    St. Paulianer

    Vor einiger Zeit kündigte ein Schüler im Net einen evtl. Amoklauf in seiner Schule an. Die Polizei wurde tätig und die Ermittlungen ergaben, dass dies ein schlechter Scherz war. In einer Randnotiz wurde dann erwähnt, das die deutschen Sicherheitsbehörden von US- Amerikanischen Behörden informiert worden seien.

    Das Gesetz soll also lediglich bereits gängige Praxis legalisieren. Die NSA erstattet ausschließlich dem Stab des Präsidenten Bericht und unterliegt keiner parlamentarischen Überwachung. Obama will dem ganzen Vorgehen also nun einen offiziellen Charakter verleihen und den technischen Aufwand minimieren. Jeder der heute etwas ins Net schreibt muss sich der Tatsache bewusst sein, dass die Texte nach Keywords durchforstet werden. Die Technologie ist der von Google sehr ähnlich und schon seit langem ausgereift.

  • S
    stefan

    Wer wirklich was zu verbergen hat kann das ohne Probleme umgehen. Solche Gesetze wenden sich IMMER gegen die Normalbevölkerung nicht gegen Verbecher.

     

    Wer den Text in der Mail verschlüsselt statt ihn verschlüsselt zu übertragen gegen den kann mann gar nix machen oder man benutzt einfach die guten alten Codewörter oder einfach die Post.

  • T
    tgpt

    Es geht nicht darum, ob man etwas zu verbergen hat, sondern um das Recht auf informationelle Selbstbestimmung. Für mich gehört es zum Erbe der zivilisierten Welt genauso wie das Recht auf die Privatsphäre

    ---------

    (@ HansnormalBürger: wie würde es Dir gefallen, wenn jeden Samstag Nachmittag ein Durchsuchungskommando Deine Bude auf den Kopf stellen würde? Natürlich rein präventiv - will Dir nichts umterstellen! Hättest Du dann immer noch nichts an dem neuen Gesetz auszusetzen?)

    ---------

    und das auf körperliche Unversehrtheit.

    Über Wahlversprechen will ich mich an dieser Stelle nicht auslassen...

  • S
    SMEAR_ONE

    Panische Angst haben die Regierungen vor ihren Bürgern.

    Auch unsere Regierung. Die haben dann auch mal in so ein Internets geguckt und so einen Forum entdeckt - und schon haben die die blanke Angst.

     

    Schon amüsant das zu beobachten - wenn das ganze nicht so übel gefährlich wäre für uns HansnormalBürger. Einmal ne wütende Mail an den Kollegen - zackzarrapp Generalverdacht.

     

    Suchwörter: Bombe, 9/11, Bombenbau, Bombenbauanleitung, Ziel, Politiker, Opfer, Pflasterstein (zB im Garten), Ausfall, FlashMob, Bahngleise, etc. ..

  • D
    Dummfang

    @HansnormalBürger: Was Hänschen nicht lernt, das lernt der Hans nimmermehr.

    Und die Tochter sieht das bestimmt anders. Vielleicht unterhält sie sich aber auch gerade über die gesaugten Titel von Miss Gaga, die Du dann in Form von Urheberrechtsabgaben und Gerichtskosten teuer bezahlen darfst. Oder, oder, oder...

  • M
    Martin

    @HansnormalBürger: Leider bin ich grade etwas ermüdet was das an-argumentieren gegen einen recht verbreiteten Standpunkt angeht, man sehe mir also die Kürze nach.

    1. Sie sind nicht alle Bürger, auch wenn ihr Nichname das andeutet.

    2. Die "jeweilige Stelle" wird sicher keinen Mittschnittservice anbieten.

    3. Man gerät schneller ins Visier einer ausgedehnten Ermittlung als man denkt: Der Bekannte von einem Freund von jemandem zu sein der ein bisschen verdächtig ist reichte in den Verfahren rund um Andrej Holm aus.

    4. Daten gehen verloren. Schnittstellen werden ausgenutzt. Siehe England, dort bleiben regelmäßig Datenträger im Zug liegen. Überall auf der Welt wird das nicht viel besser laufen.

  • M
    Martin

    @HansnormalBürger: Leider bin ich grade etwas ermüdet was das an-argumentieren gegen einen recht verbreiteten Standpunkt angeht, man sehe mir also die Kürze nach.

    1. Sie sind nicht alle Bürger, auch wenn ihr Nichname das andeutet.

    2. Die "jeweilige Stelle" wird sicher keinen Mittschnittservice anbieten.

    3. Man gerät schneller ins Visier einer ausgedehnten Ermittlung als man denkt: Der Bekannte von einem Freund von jemandem zu sein der ein bisschen verdächtig ist reichte in den Verfahren rund um Andrej Holm aus.

    4. Daten gehen verloren. Schnittstellen werden ausgenutzt. Siehe England, dort bleiben regelmäßig Datenträger im Zug liegen. Überall auf der Welt wird das nicht viel besser laufen.

  • T
    Thomas

    WOW, wahnsinn die Kommentierfunktion ist tatsächlich mal freigeschaltet hier bei der TAZ??

     

    Also mich überrascht zwar wie öffentlich die das machen, aber nicht das sie es tun. Wer glaubt schon das Obama ernsthaft change bringt? So einfälltig können nur Amis sein xD und natürlich mal wieder die Deutschen. Die Daten werden mal wieder gegen die pösen pösen Juden ähh Russen, ach ne Terroristen gebraucht, nicht etwa um daraus ein simpel strukturiertes Datenmonster zu schaffen das dann zum höchstpreis an einen US Konzern verkauft wird...

  • J
    Jochen

    Also dass es solche Kommentare wie den von HansnormalBürger überhaupt noch gibt, wundert mich.

    Daten, die gespeichert werden, können missbraucht werden. Da ist es egal, wie viel man zu verbergen hat.

     

    Von der Psychologischen Komponente wollen wir garnicht erst anfangen.

     

    Außerdem liefert HansnormalBürger mit seinem zweiten Absatz gleich selbst ein Gegenargument.

     

    Schöne Grüße

     

    P.S.: Super Bild!

  • V
    vic

    Freedom of Speech, 1. Zusatz zur Verfassung der Vereinigten Staaten von Amerika zu den Bill of Rights.

    Rest in Peace

  • C
    Chris

    1. An alle Naiven, die glaubten Obama würde keine nationale Interessenpolitik machen: ÄTSCH !

     

    2. Es ist eher ein Fortschritt, dass die US-Regierung darüber redet (und somit zu gibt), sich für die Überwachung an Privatfirmen zu wenden.

    Wie kommt man wohl an vier Zero Day Exploits in Windoof, um damit iranische Atomanlagen zu infiltrieren ?!

    Industriespionage geht damit übrigens auch ganz einfach ...

  • V
    vic

    Alles nur Wahlkampf-Show.

    Obama ist kein Deut besser als sein Vorgänger und dessen Vorgänger.

  • H
    HansnormalBürger

    Habe keine Problem damit wenn sich jemand meine Gespräche anhört, ich habe nichts zu verbergen. Wär sogar praktisch dann könnt ich an die jeweilige Stelle schreiben wenn ich mal wieder einen Werbeanruf bekommen habe und um den Mitschnitt bitten...

     

    Und der Erwachsene der mehr als 5 Minuten aushält wenn sich meine 15 jährige Tochter mit Ihrer Freundin über die Wahl zur Partysituation passenden Tangas in Ihren Poritzen unterhält muss mir erst noch begegnen.