Kommentar: Eiken Bruhn über unbegleitete Flüchtlinge: Diese verdammte Realität
Da wollen vor allem die Grünen in der rot-grünen Koalition diejenigen, die in unserer Gesellschaft an den Rand gedrängt sind, in ihre Mitte führen. Behinderte Kinder sollen in ganz normale Schulen gehen dürfen, Obdachlose und Flüchtlinge nicht in Extra-Heimen leben und Jugendliche, die alleine nach Deutschland geflohen sind, möglichst in familienähnlichen Verhältnissen.
Und dann durchkreuzt die verdammte Realität das ehrbare Vorhaben. Die Inklusion Behinderter kostet tatsächlich Geld und geht nicht so schnell wie angekündigt. Der Wohnungsmarkt in Bremen ist so eng, dass Normalverdiener ohne Migrationshintergrund Probleme haben, eine Wohnung zu finden. Flüchtlinge und Obdachlose haben da selbst mit Unterstützung – die auch nicht umsonst zu haben ist – ganz schlechte Karten. Und die minderjährigen Flüchtlinge: Von denen sind plötzlich so viele in der Stadt, dass nicht einmal in den Heimen noch Platz ist für sie.
Soll die Koalition deshalb diese Vorhaben aufgeben? Nein! Aber sie soll sich und anderen klarmachen, dass sie nicht für lau zu haben sind – wenn man es richtig machen will. Beim Beispiel der jungen Flüchtlinge würde dazu gehören, eine von Fachleuten geführte erste Anlaufstelle und Notaufnahme zu schaffen. Bei 40 Fällen im Jahr mag dies noch übertrieben erscheinen. Bei 150 nicht mehr.
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