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Gammelei im Amt

Minister erfuhr erst nach drei Wochen vom „Ekel-Fleisch“ und legt Plan gegen illegalen Lebensmittelhandel vor

DÜSSELDORF taz ■ Nordrhein-Westfalens Landesregierung will den Fleischhandel stärker kontrollieren. Alarmiert durch die in Gelsenkirchen gelagerten Fleischwaren mit abgelaufenem Mindesthaltbarkeitsdatum, stellte Landwirtschaftsminister Eckhard Uhlenberg (CDU) gestern einen Mehrpunkte-Plan vor.

Die Behörden sollen rasch in die Lage versetzt werden, schärfer gegen die Geschäfte mit verdorbener Ware vorzugehen. Uhlenberg will deshalb Kenntnisse und Informationen über die Warenströme im Fleischmarkt durch Fortbildungen und Aufklärung verbessern, die Lebensmittelüberwachung üppiger ausstatten und prüfen lassen, ob der Strafrahmen gegen die Täter ausreicht. Vor „krimineller Energie“ sei zwar niemand geschützt, so der Minister, doch das Land müsse alles tun, um „schwarzen Schafen das Handwerk zu legen“. Zugleich appellierte er an die Tierproduzenten und Ernährungswirtschaft, die Behörden im Kampf gegen die Verbreitung des so genannten „Ekelfleisch“ zu unterstützen.

In der Sitzung des Landtagsausschuss für Umwelt und Landwirtschaft musste Uhlenberg zuvor bestätigen, dass es knapp drei Wochen gedauert habe, bis sein Ministerium von dem alten Tiefkühlfleisch im Ruhrgebiet erfahren habe. Der Fleischhändler namens Domenz lagere die aus Deutschland, Brasilien, Spanien und Dänemark stammende Ware jedoch nicht nur in Gelsenkirchen, sondern auch in Niedersachsen und Hamburg. Im Ruhrgebiet befänden sich derzeit noch 38,7 Tonnen. Der Unternehmer habe im Ruhrgebiet nur ein Hotelzimmer als Büroraum angemietet. Der Fleischhändler würde mit der seit dem 16. November ermittelnden Staatsanwaltschaft gut kooperieren. Aber das, so Eckhard Uhlenberg, sei bei derartigen Betrugsfällen nicht ungewöhnlich. WYP/CSC

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