: CIA fliegt auf Frankfurt
Gefangene möglicherweise nach Aserbaidschan in US-Geheimgefängnis geflogen. Europarat startet Untersuchung. EU fragt in Washington nach
War der Frankfurter Flughafen Teil eines Netzes von geheimen CIA-Flügen mit gefangenen Terrorverdächtigen? Nach Informationen aus Wien ist zumindest ein Flug hochverdächtig, Personen in ein verdecktes CIA-Gefängnis gebracht zu haben. Nach Aussagen des österreichischen Luftwaffenchefs Erich Wolf geht es um eine „Herkules“-Maschine, die am 21. Januar 2003 unterwegs von Frankfurt nach Aserbaidschan war. Kampfflugzeuge stiegen beim Flug über Österreich auf, zwangen die Maschine aber nicht zur Landung. Die Deutsche Flugsicherung erklärte, man wisse zwar, wohin das Flugzeug geflogen sei, aber nicht, mit wem. Die Fraport, die den Frankfurter Flughafen verwaltet, verwies auf die US-Airbase auf dem Gelände, die bis zu ihrer Schließung völlig unabhängig gearbeitet habe. Gestern eröffnete der Europarat eine Untersuchung über die angeblich acht geheimen CIA-Gefängnisse. Darunter sollen sich mehrere in Osteuropa befinden. Der britische Außenminister Jack Straw will im Namen der EU bei der US-Regierung um Auskunft über die Haftanstalten bitten. SEITE 3
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
