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Protest gegen Stuttgart 21Baumverpflanzungen blockiert

Abermals Proteste in Stuttgart: In der Nacht gab es zahlreiche Aktionen gegen die Umpflanzung von Bäumen. Am Montagabend demonstrierten Tausende.

Blockierende in der Nacht zu Dienstag am Stuttgarter Bahnhof. Bild: dpa

STUTTGART taz | Um 3.34 Uhr am Dienstagmorgen war es in Stuttgart wieder so weit: Parkschützeralarm. Mehr als 32.000 Gegner des Bahnprojekts Stuttgart 21 wurden via SMS und E-Mail alarmiert, denn am Nordausgang des Hauptbahnhofs standen neue Baumaßnahmen an.

Wie das Kommunikationsbüro für Stuttgart 21 bereits am Montag angekündigt hatte, wurde am Dienstag damit begonnen, die ersten von 16 Bäumen auszugraben, um sie in anderen Stadtteilen in Stuttgart wieder einzupflanzen. Mehrere hundert Demonstranten versuchten dies in den frühen Morgenstunden zu verhindern.

Mit Sitzblockaden hinderten sie die Spezialfahrzeuge an der Zufahrt zum Hauptbahnhof. Nach Polizeiangaben blockierten etwa 50 Menschen eine Straße. Einige S-21-Gegner besetzten Bäume. Ein Sprecher der Parkschützer sagte, dass insgesamt mehr als 1.000 Demonstranten vor Ort gewesen seien. Die Polizei sprach von 300 bis 500 Teilnehmern an der Protestaktion. Nachdem die Polizei die Blockaden aufgelöst hatte, wurden gegen 7.20 Uhr die ersten Bäume unter einem Pfeifkonzert abtransportiert.

Am Montagabend hatten bereits mehrere tausend Gegner auf der traditionellen Montagsdemonstration gegen das Milliardenprojekt protestiert. Im Anschluss waren zahlreiche Demonstranten gleich die ganze Nacht über am Bahnhof geblieben. Denn die Uhrzeit, wann die Baumverpflanzungen beginnen sollten, hatten die Projektsprecher Udo Andriof und Wolfgang Dietrich am Montag wegen der zu erwartenden Proteste nicht verraten.

Eines der Baum-Umpflanzungs-Fahrzeuge. Bild: dpa

Dieser Morgen erreichte jedoch längst nicht die Dimensionen des vergangenen Herbstes. Bei der ersten Baumfällaktion Ende September war es zu massiven Ausschreitungen zwischen der Polizei und Demonstranten gekommen, bei denen offiziell mehr als hundert Verletzte gezählt worden waren.

Allerdings handelte es sich bei den Bäumen auch nicht um die 200 Jahre alten Bäume im Stuttgarter Schlossgarten, sondern um wesentlich jüngere Bäume vor dem Nordausgang des Bahnhofs. Die Bäume im Schlossgarten sollen frühestens im Herbst dieses Jahr umgepflanzt werden. Nicht nur weil die S-21-Gegner an der Machbarkeit zweifeln, lehnen sie die Umpflanzungen ab. Auch hätten die Bäume am Nordausgang des Bahnhofs eine wichtige Funktion als Abgasfilter an einer vielbefahrenen Kreuzung.

Hannes Rockenbauch, Sprecher des Aktionsbündnisses gegen Stuttgart 21, erklärte am Dienstag, dass die vielen Demonstranten in der Nacht gezeigt hätten, dass der Widerstand lebt. Aufgrund dieser Hartnäckigkeit könne das Projekt nicht durchgehalten werden, sagte er.

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28 Kommentare

 / 
  • R
    Rosa

    Der König schenkte dem Volk den Park, und nicht der verlogenen Politik!

  • E
    Elke

    Um das ein für alle mal klarzustellen: ich bin nicht arbeitslos sondern verdiene zumindest so gut, dass ich von den Steuern und Sozialabgaben, die ich zahle locker drei bis vier Harzer mit durchfüttere.

     

    Ich will diesen Dummfug also nicht mehr hören.

     

    Ach ja, falls da Zweifel sind: ich bin FÜR eine Modernisierung unseres schönen Kopfbahnhofes.

  • T
    Toto

    Die Bahn stellt eine Falle und alle tappen rein

  • A
    Alekto

    Richtig so!

    Ein Park gehört dem Volk, also eben auch gerade denjenigen, die sich keinen tollen Garten oder ein Wochenendhäuschen leisten können.

    Und jetzt wird da drin rumgepfuscht.

    Ich würd auch nicht wollen, daß man in meinem Garten Bäume ausreißt und sonstwohin verfrachtet!!!

  • JS
    Jens Schlegel

    Wie habe ich es satt folgendes zu lesen "Sind doch alle arbeitslos!"

     

    Es ist diese Arroganz, die Menschen ohne - und das ist gemeint - Erwerbstätigkeit das Recht auf Demonstration und Meinungsäusserung abspricht. Schöne Demokraten.

     

    Ich bin gut bezahlt, für das was ich mache. Ich war in 15 Jahren Berufsleben zwei Monate Arbeitslos. Und die folgende Arbeit war dann immer schon im Voraus gesichert.

     

    Ist mein Protest jetzt mehr Wert?

     

    S21 bringt keine Verbesserung. Die Bäume zu entfernen soll S21 ermöglichen. Daher wird dagegen demonstriert. Und wie ein 5 Mal so alter Baum versetzt werden soll... das weiss keiner.

     

    Der Rest wurde schon geschrieben. Und mehrfach ignoriert. Hier und in den Zeitungen. In Schreiben an die "Regierung". Und hier geht es nicht mehr um Baurecht. Und wenn es nur um Baurecht geht, entzieht den Leuten dieses und nicht ihr Recht auf Demonstration und wie am 30. 9. das Recht auf körperliche Unversehrtheit.

  • S
    Stuttgarter

    Diese sogenannte Verpflanzungsaktion ist in Wirklichkeit eine Baumkillaktion, denn die Bäume werden es nicht überleben, wie sie herausgerissen wurden und alle Wurzeln außerhalb der kleinen Greifschaufeln abgesäbelt wurden.

    Das ist nichts als Augenwischerei - bis zur Wahl merkt es ja keiner, dass die Bäume absterben und danach ist es den Regierenden egal.

    Pustekuchen! Wir lassen uns nicht für dumm verkaufen!

    Wahltag ist Zahltag!

    57 Jahre CDU sind genug!

    Keine Stimme für die S21-Befürworter-Parteien.

  • R
    Roland42

    Teile der geplanten Neubaustrecke nach Ulm, ohne die der geplante Tunnelbahnhof nicht möglich ist, sind nicht planfestgestellt.

     

    Der Nachweis, dass mit dem geplanten Tunnelbahnhof die Kapazität des vorhandenen Kopfbahnhofes in der Spitzenzeit erreicht, geschweige denn um 30% übertroffen werden kann, ist (nach 16 Jahren "Planung") nicht erbracht. Die Ergebnisse des dafür durchzuführenden "Stresstestes" will die Bahn im Sommer vorlegen.

     

    Die vielzitierte politische Legitimation beruht auf falschen bzw. immer noch nicht vorgelegten Zahlen, formalpolitischer Trickserei und nicht eingehaltener Versprechen.

     

    In dieser Situation ist jeder Spatenstich und jede Auftragsvergabe vorsätzliche Veruntreuung öffentlicher Gelder. In dieser Situation eine Baustelle mit Polizeigewalt gegen die Bevölkerung durchzuprügeln zeugt von der Arroganz der Macht. Nun werden Bäume aus der hoch feinstaubbelasteten Stuttgarter Innenstadt ins Umland verpflanzt und die Aktion als wohlwollender Akt des guten Willes verkauft. Überleben werden die Bäume es eh nicht, sie gleich zu fällen wäre wenigstens ehrlich gewesen. Aber ehrlich war an S21 noch nie irgendwas.

  • FH
    Felix Hebeler

    Prima, hier sind ja wieder alle Vorurteile versammelt. "Demokratisch legitimiert", "Arbeitslose", "Baumfreunde", "Fortschrittsverweigerer"...

    Wer genug Hirn hat, kann verstehen, wenn er nur will. Wer nicht will, kommt sogar auf taz.de um den Frust über sein kleines Leben rauszuschreien....

     

    Nur als ganz kleiner Gedankenstubser: die Leute protestieren da, weil sie mit S21 immernoch genauso verarscht werden wie vorher. Ist doch nicht so schwer zu verstehen? Die wollen weder, dass die Bäume gefällt noch versetzt werden, und schon gar nicht, bevor überhaupt klar ist, dass S21 das halten kann, was Grube und Co versprechen: der Stresstest ist noch nicht gemacht, aber gebaut wird trotzdem schonmal?

    Zeigt ziemlich gut, was die Pro S21 Seite von der Schlichtung hält. Aber die Gegner sollen natürlich jetzt mal die Klappe halten.

     

    PS: Von meinen Freunden und Bekannten ist keiner Arbeitslos und auch keiner Rentner. Wie ist das eigentlich mit den Leuten, die den ganzen Tag in Foren ihre Wut rausschreien... die haben alle viel Arbeit? ;-)

  • K
    krankenschwester

    Es geht darum, dass mit dieser vermeintlichen "Umpflanzaktion" wieder alle Leute veräppelt werden sollen.

     

    Es gab keinerlei Vorbereitungszeit für eine Verpflanzung dieser 40 Jahre alten Bäume.

    Man hätte - mindestens ein Jahr vorher schon - die Bewurzelung dieser Bäume schonend dahingehend schulen müssen und ein Schnitt der Krone dieser Bäume hätte nicht - wie im Internet nachzuschauen - im gefällten Zustand erfolgen müssen.

     

    Diese Aktion kostet viel Geld - man spricht von 200.000 Euro und die Bäume werden trotzdem nicht ordnungsgemäss verpflanzt.

    Darüberhinaus wurden diese Bäume aus einem Bereich entfernt, der zu den lufttechnisch schmutzigsten in ganz Deutschland gehört.

     

    Umwelt- und Menschenschutz in Zeiten des Klimawandels sieht anders aus.

  • B
    Bahnfahrer

    Lügenpack ...

     

    So rufen die Stuttgart 21 - Gegner bei ihren Demonstrationen. Außerdem wird ständig betont, wie friedlich die Aktionen angeblich immer wären. Heute hat sich mal wieder die Wahrheit gezeigt:

     

    - der "oberste Parkschützer" Herr Herrmann hat die Presse falsch informiert (oder sollte man sagen er hat gelogen?): es gab nämlich keinen Schlagstockeinsatz

    - die friedliebenden sogenannten Parkschützer habe Betonteile auf die Straße geworfen und die Straßen in die Innenstadt blockiert

    - manche haben sich unter die LKW's gelegt und sich angekettet

    - es wurde versucht den Bauzaun, der die Baustelle schützt umzureißen

    - auf dem Baugelände, in dem aktuell die Bäume versetzt werden gab es Eltern mit Kleinkindern, das ist mehr als unverantwortlich !!!

     

    Entgegen der Aussage der sogenannten Parkschützer war es keine "Nacht- und Nebelaktion" sondern eine durch die Bahn angekündigte, genehmigte und auch der Schlichtung entsprechende Maßnahme.

  • F
    fhirsch

    @icke: "Es waren zig Jahre Zeit den Bahnhof demokratisch zu stoppen."

     

    Und genau das wurde auch seit zig Jahren versucht und ist immer wieder systematisch mit Lügen unterlaufen worden. Jetzt protestieren seit über einem Jahr viele Tausend Menschen Woche für Woche. Und immer noch tut die CDU/FDP-Regierung so, als ginge sie das nichts an.

     

    Die Menschen wollen nicht, dass man den Stuttgarter Bahnhof kastriert und ruiniert, und dies auch noch mit schöngerechneten Zahlen. (EURE STEUERN!)

     

    Ich finde es beschämend, wie wenig sich manche Kommentatoren in all den Monaten mit den Fakten beschäftigt haben und immer noch die Mappus-Einlull-Propaganda nachschwätzen.

     

    Daher hier nochmal die Kurzfassung für alle Ignoranten: Wenn S21 kommt, müssen fortan alle Züge, die Richtung München fahren, durch einen 9km langen Tunnel fahren, der durch Gipskeuper-Gestein führt. Wenn, was in ähnlichen Fällen geschehen ist, dieser Tunnel saniert werden muss, ist der Bahnknoten im Ar..., weil man ja aus Habgier die bestehenden Gleise entfernt hat, um dort bauen zu können. Und selbst wenn das nicht eintritt, ist der Bahnhof viel störungsanfälliger als der alte. Die Bahn hat das bisher nicht widerlegt und traut sich auch nicht es zu tun.

  • C
    cyctologie

    BVG ist die berliner oder vllt noch die bremer, bonner oder buxtehuder verkehrsgesellschaft.

     

    die eingeführte und allgemein anerkannte abkürzung für BundesVerfassungsGericht lautet: BVerfG

     

    sogar deren internetadresse lautet so: www.bverfg.de

     

    wenn hier noch mehr urteile (z.B. des bundesverwaltungsgerichts) angeführt werden kommt es am ende nur zu verständnisproblemen.

  • N
    nico

    Langsam wird es mehr als kindisch. Wegen ein paar

    Bäumen diesen Aufwand. Steuerzahler werden unruhig.

    Noch einige mal morgens Verkehrsstaus, wenn die

    Nichtdemonstrierer zur Arbeit fahren und die Wahl läuft vollends für die CDU. Stuttgart wird Tag um

    Tag von ein paar spinneden grünen Demonstranten

    lahmgelegt. Der Polizeiaufwand kommt noch dazu.

    Die Protestformation ist regierungsunfähig.

    Diese Proteste machen linke, berechtigte Anliegen

    lächerlich. Es wäre im Interesse fortschrittlichen

    Denkens diesen Blödsinn einzustellen.

  • SA
    Sach an

    oh was haben wir in deutschland doch für drängende probleme... bäume!!!

  • T
    Tom

    @icke

    Friedliche Sitzblockaden sollten Gewalt sein?

    Erst nachdenken und dann schreiben bitte.

    Als täglich Bahnfahrender kann ich nur sagen, das Geld ( bis jetzt 6 Mrd. ) wäre bei der Instandhaltung und Erneuerung der Anlagen besser aufgehoben. Jeden Tag im Winter Signalstörungen, eingefrorene Weichen, eingefrorene Toiletten bei -10°C in Regionalzügen usw. usw.

    Global auf dicke Hose machen, Prestigeobjekte durchdrücken und das auf dem Rücken der Kunden in Punkto Sicherheit und Service.

    Der Grube kann ja mal im Winter einen Monat mit der S-Bahn zur Arbeit fahren. Viel Spass dabei wünscht und grüsst aus Hamburg Tom

  • M
    Mauermer

    Hier wird wieder einmal ein völlig falsches Bild gezeigt. Die, die für die Weiterentwicklung der Infrastruktur sind, demonstrieren nämlich nicht, die sind beim arbeiten. Zeit für Demos haben nur bestimmte Schichten der Bevölkerung, meist die, die den Staat verachten, aber sehr gern dessen Gelder annehmen. Bravo, so sieht wahre Demokratie aus. Ein kleines Häufchen der "Wir-sind-gegen-Alles"-Fraktion meint, gegen sich gegen die Zukunft stellen zu können. Tja. Leute, Pech gehabt, die findet auch ohne Euch statt. Ach ja, bevor hier wieder polemisch rumgeschwätzt wird, es geht nicht um Demokratie, es geht auch nicht um Menschenrechte, es geht ums Baurecht. Da hat eines unserer Nah- und Fernverkehrsunternehmen einen Ausbau der Infrastruktur geplant und wird dies sogar zum größten Teil mit eigenen Geldern finanzieren. Ist aber auch zu ärgerlich, dass man vorher nicht jeden Realitätsverweigerer in Nah und Fern schriftlich gefragt hat. Ihr hättet halt mal eine der über zweihundert Stadtratsveranstaltungen besuchen müssen, bei denen dies Thema war. Komisch, im Rest des Musterländles schüttelt man nur die Köpfe über so viel Unfug. Nur leider zeigt das Fernsehen fast immer die Falschen. Ach so, die anderen sind ja arbeiten...

  • A
    ama.dablam

    Bin heute morgen berufsbedingt vorbeigekommen. Den meisten BürgerInnen geht das Theater auf den Sa...

     

    Volksentscheid? Wer sollte eigentlich abstimmen? Stadtkreis Stuttgart, Region Mittlerer Neckar, Land Baden-Württemberg, Bundesbürger, alle Bahnkunden, potentielle Nutzer der Magistrale??

     

    Früher war der Bahnhof 500 Meter südlich in der Bolzstrasse. Für Bonatz sind auch einige Bäume gefällt worden. Mir ist der taubenverschissene Reichsparteitagsklotz eh schon immer wurscht gewesen...

  • I
    @Icke

    Jaja, ICH war ja IMMER, schon VOR ... hinterher ist man immer schlauer. Zum Rest Ihres Beitrags muss man nichts schreiben..

  • B
    Bahnkunde

    Bahnpolitik ist Geld in einem Projekt bergraben das niemand braucht aber dafür bei den zahlenden Bahnkunden an Sicherheit sparen (z.B. eingleisige Strecken)und wegen verspäteter bzw. ausgefallener Züge die Preise erhöhen.

  • DC
    Dr. C.

    @von Icke: Genau diese von Ihnen favorisierten Volksabstimmungen wurden den Bürgern durch Tricks seit Jahren systematisch vorenthalten (gut nachzulesen unter: http://www.nzz.ch/nachrichten/startseite/lehrreicher_kontrast_zwischen_stuttgart_21_und_neat_1.9067016.html). Faire demokratischen Spielregeln wurden missachtet, Versprechungen nicht eingehalten und stattdessen versucht, mit Steuergelder-finanzierten Medienkampagnen alles zu verschleiern. Ich bitte Sie, sich besser zu informieren.

     

    Im übrigen gibt es den von Ihnen angesprochenen "riesigen Kopfbahnhof" in Stuttgart schon - er funktioniert sogar, und das seit Jahrzehnten, zuverlässig (und ist der 2. pünktlichste Bhf. in Deutschland)! Er muss nur, nach jahrelanger Investitionsverweigerung seitens der DB, dringend renoviert werden. Dies alles hat Nichts, aber auch Garnichts mit vernünftiger Verkehrspolitik zu tun, sondern mit Vetternwirtschaft, Filz und politischer Großmannssucht.

  • P
    platypus

    @Icke: Erst informieren, dann posten!

     

    a) Blockaden, die problemlos geräumt werden können, sind lt. höchstrichterlicher (BVG!) Rechtssprechung keinesfalls illegal. Nur eine sog. "Verhinderungsblokade" (also z.B. mit unterhaken, anketten etc.) ist tatsächlich illegal. Also: Mal halblang machen - die von diversen Mappus-blind-Nachschwätzern immer wieder behaupteten "Rechtsverstöße" finden nur in Einzelfällen statt.

     

    b) Wenn Sie sich auch nur ein klein wenig informiert hätten, wüssten Sie, dass bereits 1995 der neue Bahnhof beschlossen wurde - es wurde sogar als "Clou" gefeiert, dass man nur wenige Monate nach Veröffentlichung des Projekts das Ding vertragsmäßig in trockenen Tüchern hatte - die Bevölkerung hat man nach klassischer sogenannter CDU-Manier überrumpelt.

     

    c) Der Kopfbahnhof ist bereits JETZT funktionsfähig - es hat sogar die Bahn bestätigt, dass dieser auch für die nächsten 25 Jahre nicht an die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit stößt. Die Schwächen des Tiefbahnhofs mit seinen Engpässen sind dagegen seit der Schlichtung jedem auch nur halbwegs informierten Bürger bekannt (wie gesagt: Erst informieren, dann posten). Kurz: Wenn wir 6 Mrd. Steuergelder zum Fenster herausschmeißen, bekommen wir einen SCHLECHTEREN(!) Bahnhof. Kein vernünftiger Bürger oder Unternehmer würde so etwas tun. Aber wenn ein paar tunnelbohrende Parteifreunde ihre Parteispenden an die sogenannte CDU amortisieren müssen, dann zählt eben nicht mehr der Verstand... Daher: Wenn man den Kopfbahnhof einfach lässt, wird überhaupt kein Geld verschwendet - wir haben dann immerhin eine ordentliche Leistung für null Geld, statt eine schlechtere Leistung für 6 Milliarden...

     

    In einem Punkt stimme ich Ihnen allerdings zu: Auch ich bin für Volksabstimmungen! Wenn die Abstimmung eine Mehrheit für den Bahnhof ergeben, dann würde ich mich damit abfinden. Sie finden sich offenbar dagegen offenbar damit ab, dass man für 6 Mrd. Euro aus dem zweitpünktlichsten Großbahnhof Deutschland ein weiteres Verspätungsnadelöhr baut...

  • VB
    vera boehmer

    wer ein bißchen ahnung von bäumen und natur hat weiß dass diese bäume nie richtig anwachsen werden und in kurzer zeit abgestorben sind - die verpflanzungsaktion ist reine augenwischerei und passt zum wahnsinnsprojekt s21

  • R
    Rainer

    Das Bestehen eines unabhängigen transparenten Stresstest ist nicht erfolgt - > also DARF nicht weitergebaut werden. Die Baumverpflanzungen sind Imagepflege. Die wichtigeren Bäume im Schlossgarten sind für Verpflanzungen zu groß - spätestens hier wird wieder richter Raubbau an der Natur betrieben. Für echten Fortschritt könnte man noch diskutieren, aber S21 hat noch keinen Stresstest bestanden - nach 16 Jahren Planung gibt es kein funktionierendes Betriebskonzept ! Rückschritt 21 - Blockaden entstehen hier FÜR die Zukunftssicherung !

  • I
    Icke

    Jeder hat das Recht zu demonstrieren. Die sogenanten "Blockaden" sind aber nichts anderes als eine bestimmte Form von Gewalt. Wenn ab morgen tausende Moscheegener anfangen Moscheebauten zu "blockieren" damit diese Multimillionen extra kosten und dann Grünenparteitage blockiren weil sie kein Multkulti wollen wird man auch nicht von "friedlich" und "Protest" reden. Es waren zig Jahre Zeit den Bahnhof demokratisch zu stoppen. Ich bin sowieso seit Jahren für Volksabstimmungen, dann könnte man viel konkreter entscheiden was man will. Allerdings habe ich keinen Zweifel, daß bestimmte Leute nach verlorener Abstimmung wieder zu dieser Form von Gewalt greifen würden um als trompetende laute Gruppe wieder ihren Willen durchzustzen. Im Übrigen sehe ich bei einem riesigen Kopfbahnhof keine geringere Geldverschwendung als bei dem jetzigen Projekt kommen.

  • B
    Berta

    @Otto:

    doch, kann man: Bahnhofsbau stoppen!

    Außerdem: Wer kann es sich überhaupt leisten, mitten in der Arbeitszeit Kommentare zu schreiben?

  • U
    Unvernunft

    @von otto: Offensichtlich das Problem nicht erkannt: Stuttgart gehört zu den Städten mit der höchsten Luftschadstoffbelastung der Republik, die Anzahl der Lungenkrankheiten exorbitant hoch. Da nutzt es nichts, wenn städtische Bäume, besonders im Bereich höchster Verkehrsdichte, ins Grüne verpflanzt werden.

    Weiterhin wurden die Bäume nicht auf die Verpflanzung vorbereitet: Die "freiwillige" Verpflanzung ist also nur Augenwischerei.

    Ein Lob an alle, die trotz Beruf oder anderer Verpflichtungen für ihre Stadt und ihre Rechte eintreten.

  • U
    Unvernunft

    Nicht angemeldete Aktion ? Was will die Polizei damit sagen ? Nach Rechtslage sind Spontandemonstrationen nicht verboten - können nach BVG auch gar nicht verboten werden. Die Polizei offenbart in Stuttgart allgemneinm ein seltsames Rechtsverständnis - hier sollen Bürger wohl eingeschüchtert werden mit massenhaften Anzeige-Aktionen wegen Nichtigkeiten seit Wochen, z.B. nach Zeugenaussagen wahllos herausgegriffen und mit Falschaussagen z.B. der Körperverletzung bezichtigt werden. Auch die Zahlen der Polizei sind systematisch zu niedrig gegriffen. Wer bei den Demonstrationen war, weiss, das diese Zahlen nicht stimmen können.

    Die Schlichtung hat eindeutig ergeben: Undemokratisch zu Stande gekommen, wie geplant nicht durchführbar, so dass ein S21+ notwendig wäre, schöngerechnet.

    Damit ist jegliche Legitimation verloren. Trotzdem wird das illegalerweise durchgepeitscht.

    Den Schaden hat der Bund, das Land und die Stadt: Die Gelder, die da fließen, fehlen allenthalben überall: ein Beispiel ist die Berliner S-Bahn.

    Da fragt man sich: Wo sitzen die Kriminellen ? Hr. Mappus, grüßen sie mir Hr. Berlusconi.

  • O
    otto

    Meine Güte man kann es den Leuten aber auch nie recht machen. Nun werden die Bäume nicht gefällt sondern für einen Haufen Geld verpflanzt und immer noch ist es nicht richtig.

    Wer kann es sich überhaupt leisten mitten in der Nacht aufzustehen und zu protestieren müssen die Leute nicht arbeiten?