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Schwarz-Gelb nach der WahlNur angeschlagen, nicht zerstört

In der CDU- und FDP-Zentrale in Berlin reagiert das politische Personal auf die Wahlniederlage mit Schweigen. Die offizielle Parole lautet trotzdem: Weiter so!

Wollen nicht die Nummer "SchröderFischer" machen: FDP-Parteichef Guido Westerwelle und CDU-Vorsitzende Angela Merkel. Bild: dapd

Bis zum 27. März 2011 verlief die Kanzlerschaft von Angela Merkel unfallfrei, dann kam die Niederlage in Baden-Württemberg. Denn dies ist eine historische Niederlage für die CDU. 1953, als die CDU in Stuttgart zu regieren begann, war Angela Merkel noch nicht geboren.

Achtundreißig Komma fünf. Als die Zahl um 18 Uhr über die Bildschirme flimmerte, erstarrte das Konrad-Adenauer-Haus in Schweigen. Die CDUler in der Parteizentrale hatten mit dem Schlimmsten gerechnet. Jetzt Gewissheit zu haben, ließ nicht einmal mehr ein Raunen aufkommen. Was folgt, war einfach Schweigen. Nur Generalsekretär Hermann Gröhe musste etwas sagen. "Für eine Fortsetzung der christlich-liberalen Koalition in Baden-Württemberg gibt es keine Mehrheit", sagte Gröhe. Die Erste, die in Stuttgart um kurz nach 18 Uhr das Unglaubliche aussprach, war die Stuttgarter Umweltministerin Tanja Gönner (CDU): "Die CDU muss sich auf die Opposition einstellen."

Die entscheidende Frage lautet: Wer hat Schuld daran? Wie viel bleibt von dieser Niederlage an Merkel und Außenminister Guido Westerwelle (FDP) hängen, die ihre Klientel in der Libyen-Frage und beim Atomausstieg irritierten? Als Jürgen Rüttgers in NRW 2010 und die CDU in Hamburg im Februar verloren, waren die Gründe klar: Landespolitik - nicht Merkels Geschäft. In Stuttgart ist das Bild anders. Libyen und Fukushima habe die Wahl bestimmt. Und die Libyen-Enthaltung und das Atommoratorium haben die konservativ-liberalen Wähler nicht überzeugt. Und trotzdem scheint Merkel mit heiler Haut davonzukommen - und Stefan Mappus als Autor der Niederlage dingfest gemacht.

Das hat zwei Gründe: Merkel hat machtpolitisch langfristig für diese CDU-Niederlage vorgesorgt. Im September 2010 verkündete sie im Bundestag den "Herbst der Entscheidungen". Für längere AKW-Laufzeiten, für Stuttgart 21, scharfes Contra gegen die Grünen, die als technikfeindliche Dagegen-Partei attackiert wurde - das war nun Merkels Linie. Schon im Oktober 2010 achtete die Kanzlerin tunlichst darauf, dass es politisch keine noch so kleine Lücke zwischen ihr, der eher Liberalen, und Mappus, dem Konservativen, geben durfte. Auch bei der Atomwende bezog sie Mappus von Beginn an ein. Damit hat sie jeder Dolchstoßlegende die Grundlage entzogen. Die Wahl hat nicht Merkel verloren, sondern Mappus.

Zweitens: der Zustand der CDU. Verschärfte Kritik an Merkels halber Atomwende und der deutschen Enthaltung im UN-Sicherheitsrat könnte vom rechten, traditionskonservativen Flügel kommen. Der aber ist nach Mappus' Fiasko ziemlich gestutzt. Der 44-jährige Mappus war eigentlich als Frontmann des personell ziemlich ausgedünnten rechten Flügels vorgesehen. Doch Mappus' politische Karriere ist nun fraglich.

Die innerparteiliche Kritik an Merkel wird anschwellen. Aber die Anti-Merkel-Front in der Union hat kein Gesicht. Alle möglichen Konkurrenten sind, aus verschiedenen Gründen, entsorgt. Von Friedrich Merz bis Christian Wulff, von Roland Koch bis Karl-Theodor zu Guttenberg - alle, die mal als ernsthafte Bedrohung von Merkel gehandelt wurden, haben keinen Einfluss mehr. Ein Putsch ist nicht in Sicht mangels Putschisten, auch mangels klarer politischer Botschaft.

Bislang wurde die sanfte Modernisierung, die Merkel der CDU verordnete, störungsarm durchgewunken. Das ist vorbei. Die Zeit, als Angela Merkel in der CDU durchregieren konnte, dauerte bis zum 27 März 2011.

"Vorne bleiben - Erfolgsmodell Baden-Württemberg" steht auf einem Wahlplakat, das im Foyer der FDP-Parteizentrale in Berlin hängt. Doch die Liberalen sind erst mal abgehängt. Kurz nach 18 Uhr stehen rund 200 Liberale im Thomas-Dehler-Haus schweigend vor den Bildschirmen. In Rheinland-Pfalz nicht mehr im Landtag, in Stuttgart nicht mehr in der Regierung.

Wie nervös Guido Westerwelle ist, zeigt eine dpa-Meldung, die noch vor Schließung der Wahllokale verkündete, dass der FDP-Chef keinesfalls zurücktreten wird. "Sehr ungeschickt" findet dies ein Liberaler. Ein anderer kommentiert: "Hier ist es wie auf einer Beerdigung." Westerwelle tritt sehr spät, erst nach gut einer Stunde, vor die Presse. Man habe die Wahl verloren, jetzt werde man beraten, so Westerwelle. Was man so sagt.

Bei der FDP ist keiner in Sicht, der einen Putsch gegen Westerwelle anführen will, auch wenn der Frust groß ist. Als Blitzableiter bieten sich zwei andere Figuren an: In Rheinland-Pfalz steht Wirtschaftsminister und FDP-Landeschef Rainer Brüderle unter Druck. Sein Auftritt vor dem BDI, bei dem er das Atommoratorium als Wahlkampfmanöver kleinredete, war ein Desaster, die Leugnung im Bundestag auch. Die Fraktionsvorsitzende Birgit Homburger gilt vielen sowieso als überfordert.

Und Schwarz-Gelb? Die Devise lautet: weitermachen. Niemand denkt bis jetzt an Neuwahlen, heißt es. Aber was kann Schwarz-Gelb bis 2013 politisch tun? Vom Herbst der Entscheidungen ist nichts geblieben. Was kommt nun, nach dem Frühling des Rückzugs? Für Angela Merkel, die lange Unangefochtene, wohl eine Phase des langsamen Machtverfalls. Guido Westerwelle wird die Debatte um den Rücktritt nach dieser Wahl nicht mehr los. Da helfen auch keine Vorab-Dementis über dpa.

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30 Kommentare

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  • V
    volltreffer

    die cdu/fdp ist den kommenden herausforderungen intelektuell wie personell nicht gewachsen.

  • W
    wadentreter

    Eins vorneweg!

    Man, was war ich gestern froh,das Mappus in BW weggewählt wurde.

    Diese Politik der vermeintlichen "Elite" die sich im vergangen Herbst bei dem Wasserwerfereinsatz gegen demonstrierende Bürger geoutet hat,ist zu recht abgestraft worden.

    Die Zeit des unmündigen Bürgers ist spätestens seit dem vernetztem Zeitalter vorbei.

    Lügen haben jetzt besonders kurze Beine bekommen.

    Guttenberg läßt grüßen und Brüderle ist drauf reingefallen! Was auch nicht wirklich verwundert!

  • L
    Liegend

    Merkel in den Sarkophag

    Weil sie voll danaben lag!

  • G
    Groucho

    Ich find klasse, wie FDP/CDU-Leuten jetzt in Berlin und anderswo der Arsch auf Grundeis geht. Hinter verschlossenen Türen fliegen die Fetzen, davon ist auszugehen.

     

    Aber es wird wohl dauern, bis die Parteien kappiert haben, dass sie mit einigen ihrer Glaubenssätzen und Handlungsweisen einfach nicht mehr genügend Wähler einsammeln können.

     

    Bis dahin zerlegen sie sich lustvoll weiter selbst. Genial.

  • FK
    Fritz Katzfuß

    Ad John Meir: Stimmt. Mit den GRÜNEN ist es jetzt vorbei. Der Kretschmann sieht auch schon gar nicht mehr aus wie einer. Merkel ist schlauer. Sie ist wie Klose... Klose wird Müller rekord übertreffen, Merkel Kohls.

  • FK
    Fritz Katzfuß

    Merkel hat doch nicht verloren. Merkel hat mal wieder gewonnen. Wer verloren hat ist einzig und allein Mappus. Wenn in Baden- Württemberg auch eine diese unheimlich starken CDU Frauen Spitzenkandidatin gewesen wäre, wäre das Ländle heute schwarzgrün. Leute, erklärt mir mal, wieso ausgerechnet in der CDU die Frauen die besten Karrierechancen haben?

  • H
    hmpf

    Ist doch Käse..Ich meine was ist das hier für eine Debatte? Die politische Kultur in Deutschland beschränkt sich auf Zeitung lesen und findet ihr Ergebnis in Katastrophen und Depressionen. Alle maschieren in eine Richtung, es gibt keine Auseinandersetzung mehr, immer weniger Leute gehen zur Wahl, weil sie eben keine mehr haben! Wir lesen hier die Taz und erfreuen uns daran, dass Schwarz - Gelb eine Schlappe kassiert hat und wissen dabei doch genau, dass sich auch bei ROT-GRÜN nicht viel ändern wird, oder haben wir wirklich ein so schlechtes Gedächnis? Politische Auseinandersetzungen der Jugend, wenn es sie überhaupt gibt, beschränken sich auf Farbenspiele und Politiker, die sie hässlich und langweilig finden. Größtenteils beschränkt sich das hier auf Livestyle und Halbherzigkeit, Zeitungen mit schönen Bildern und scheininterlektuell linken Texten(ich rede hier vom Spiegel z.B.) Und wenn dann eine Partei scheiße baut, dann gehört das nun einfach dazu, weil sie ja auch nur Menschen sind, man kann doch schonmal Waffen verkaufen, man kann doch schonmal Krieg führen und Hartz 4 einführen, wird schon alles richtig sein, sie geben sich doch Mühe!Ist jetzt eh zu spät! Und Schwarz-Gelb? Das sind keine Feinde mehr, dass sind Clowns, die man ganz lustig findet. Also bitte: Ganz oder garnich, aber zu glauben man wählt SPD und GRÜNE und wär dann besser oder würde sich woanders einordnen als die Wähler von CDU und FDP...nur bedingt..und mal ehrlich wenn ROT GRÜN eure Hoffnung ist, dann könnt ihr SCHWARZ GELB auch nicht so schlimm finden.

     

    Also viel Spaß noch bei eurem Eiertanz! Es lebe Frank Walter Steinmeier! Die Hoffnung aller Linken! Jawoll!

     

    Und jaaa ich will die Mauer wieder samt Stasi! Ist doch klar!

  • AF
    Andreas Fuchs

    Hey, warum 38% ?!

    Ich meine dass sind mehr als eine Stimme!

    Das ist zu viel!

    Warum wählen wir Politiker, die uns nach strich und faden das Leben schlecht machen?

    Und was machen die Grünen und SPD? Die sind nicht besser. Siehe Freiburg Grüne und Scholz in Hamburg.

    Gebt nicht eure Stimme ab!

  • G
    Gottfried

    Zunächst einmal möchte ich mein Bedauern darüber ausdrücken, dass die LINKE noch nicht in die Landtage von BaWü + Pfalz gewählt wurde. Ich teile längst nicht alle ihre Politikvorschläge, finde aber ihre Grundauffassungen zu Friedenssicherung und sozialer Gerechtigkeit überzeugend und glaubwürdig.

     

    Die Kernschmelze in den Siedewasserreaktoren wiegt schwer und wird uns noch das ganze Jahr über beschäftigen. Die CDU-Taktiererei und Trickserei wird zur Höchstform auflaufen, denn schon im Mai sind Landtagswahlen in Bremen, im September in Meck-Pomm und Berlin. Die wird die CDU/CSU auch noch achtkantig verlieren, denn ihre Funktionäre sind ideologisch atomverseucht und daher ohne jede Glaubwürdigkeit - egal wieviel Tonnen Kreide sie noch fressen werden. Alle verbalen Distanzierungen sind zum Schein - seit Brüderle ist das schon mal Fakt. Man wird ablenken, beschwichtigen, verharmlosen, kleinreden, das volle Programm - nützen wird das nichts, denn das Volk will den definitiven Atom-Ausstieg und das jetzt. Das Volk will die sofortige Beendigung des Afghanistankrieges, und das jetzt. Das Volk will eine glaubwürdige, handlungsfähige Regierung - keine Märchenerzähler. Um das durchzusetzen braucht es noch mehr politischen Druck, mehr disziplinierte Massendemonstrationen mit jeweils einem Thema in den Städten. Es braucht den Zusammenschluß von Kirchen, Gewerkschaften und Undogmatischen, schließlich geht es um wichtige Weichenstellungen für die Zukunft.

    In schwarzen Wahlkreisen Baden-Württembergs grünt es heftiger als vermutet. Hinter den CDUlern mit knapp 38% steht oft die grüne Partei mit 30% an zweiter Stelle. In Stuttgart liegen die Grünen z.T. bei 40%. Das können wir auch in Berlin schaffen, in Bremen und anderswo. Bleibt bitte aktiv, unterstützt auch linke Kandidaten, jeder wird gebraucht !

  • A
    Analyse

    Auch wenn CDU/CSU nicht müde werden, zu behaupten, die Grünen würden sich in der Regierung schnell wieder entzaubern und nicht dauerhaft als 3. Kraft etablieren, herrscht in der Union blanke Panik. Dafür gibt es 3 Hauptgründe:

    1. Anders als die restlichen Parteien haben die Grünen ein klares Programm und formulieren klare Ziele - nicht nur populistische und möglichst ungenaue Versprechungen. Die Grünen verfügen also über ein Profil, während alle anderen Parteien meist nur ungreifbare Hülsen als Profil zu verkaufen versuchen.

    2. Wenn die Grünen regieren, setzen sie Pläne um - ob populär bzw. zu ihrem parteitaktischen Nutzen oder nicht, sie stehen also zu programmatischen Ankündigungen. Sieht man dagegen Schwarz-Gelb in Berlin an, so kann man viel mehr als ein Handeln nach dem Prinzip "Lieber nichts machen als nötige aber vielleicht unpopuläre Entscheidungen zu treffen und umzusetzen und dafür aber zu eigenen Überzeugungen stehen". Wäre Frau Merkel bei ihrer Atompolitik geblieben, die sie erst vergangenen Herbst beschlossen hat ("Ausstieg aus dem Ausstieg"), hätte das der CDU sicher ebenfalls Stimmen gekostet; man wäre jedoch zum eigenen Programm bzw. den eigenen Überzeugungen gestanden. Die plötzlich vollzogene 180-Grad-Wende wirkt so als panisches Umfallen aus lauter Angst vor dem Machtverlust.

    3. Die CDU/CSU-These, die Grünen würden sich in der Regierung entzaubern, ist ein überlautes Pfeifen im Walde, da auch die Union über die Wahlergebnisse etwa der Bundestagswahlen seit 1998 verfügt: 1998 6,7% 2002 8,6%, 2005 8,1% und 2009 10,7%; die Grünen haben sich also entgegen der Unionsbehauptungen während ihrer Regierungsbeteiligung im Bund verbessert und stabilisiert, sind danach weiter gewachsen.

     

    CDU und CSU zeigen also Angst. Und Frau Merkel wird - wahrscheinlich - aus Angst weiter lieber nichts machen und dahin fallen, wo sie glaubt, daß die Wähler sie gerne hinfallen sehen. Das kann allerdiungs ganz schnell die Oppositionsbank sein.

  • S
    snoopy

    Das geht einem runter wie Honig-, dass die Lobbykraten

    und Gesundheitsdeformer endlich mal einen Denkzettel bekommen haben! Dass Westerwelle nicht zurücktritt,hat wohl den besonderen Grund: Ist er der Wirtschaft nicht mehr nützlich, wird er wohl einige seiner 36 Nebeneinkünfte verlieren. Ein harter Schlag für ihn aber ein Lächeln des Hartz IV Empfängers.

  • L
    likewise

    Angeschlagen oder nicht, hat Merkel etwa nicht im Verlaufe des BW-Wahlkampfs zur Unterstützung von Mappus ausdrücklich nicht nur Stuttgart21 sondern auch sich selbst und ihre Bundesregierung zur Wahl gestellt???

     

    Gibt es zu diesem Thema eine protokollierte Äußerung Brüderles? Oder ist sie immer noch unhinterfragt?

  • JK
    Juergen K

    Gabriel ist auch gut:

     

    Er beantragt jetzt schon Wähler-Hartz.

  • PA
    Peter Adam

    Der Kuchen ist gegessen, und zumindest für die Regierungskoalition in Berlin dürfte die Restlaufzeit sehr begrenzt sein.

    Allerdings sollten die Granden aller Parteien eines nicht vergessen:

    Fukushima war die Initialzündung für eine Verschiebung der Mehrheitsverhältnisse, auch im Bundesrat, doch die Ursachen liegen viel tiefer.

    Meiner Ansicht nach spielt auch der Wunsch der Menschen eine Rolle, an politischen Entscheidungen beteiligt zu werden. Denn so wie es sich mir darstellt, die Bundesbürger werden sich dessen bewusst das sie die Macht haben, und keineswegs nur dummes Wahlvieh sind, dem man vor Wahlen irgendwelche Leckerlies vorhält um Stimmen für die eigene Partei zu bekommen.

    Ich denke aber auch, das eine gewisse Sehnsucht nach sozialer Gerechtigkeit bei den Wahlergebnissen eine Rolle gespielt hat, und so verwundert es mich, wenn SPD-Granden nun nach Neuwahlen schreien, was zwar aufgrund der Handlungsunfähigkeit der Koalition wünschenswert ist, jedoch in meinen Augen eine Heuchelei sondergleichen darstellt. War es nicht die SPD, zusammen mit den Grünen, der wir die Ausgrenzung breiter Bevölkerungsschichten zu verdanken haben? Hat jemals einer von den wohlsituierten Abgeordneten das ehrliche Gespräch mit ALG2-Empfängern gesucht, und war dieser Politiker dann auch selbstkritisch genug zu sagen das es eigentlich ein Verbrechen an den Menschen hier in Deutschland war, nur um die Interessen der Wirtschaft zu befriedigen, und den sozialen Frieden hier auf eine sehr harte Probe zu stellen?

     

    Es wir hier in diesem Land Zeit für einen echten Wandel. Einen Wandel der nicht nur den Wirtschaftsinteressen geschuldet ist, sondern der Einheit unseres gesamten Volkes.

    Wenn also die SPD an die Macht gelangen möchte, dann sollte sie sich eindeutig zur Abschaffung von Hartz IV bekennen, zum Ausstieg aus der Rente mit 67 und noch zu einigen anderen Dingen. Sie muss das werden was sie Anfangs war: Eine Partei der Arbeiter. Denn diese sind es schliesslich, die mit Ihren Steuern einem Herrn Steinmeier, einem Herrn Westerwelle und einer Frau Merkel die Diäten finanzieren.

    Das Volk lässt sich nicht mehr für dumm verkaufen, und Ich denke, jedes gebrochene Wahlversprechen, und jede offensichtliche Wählertäuschung wird in der Zukunft von der Bevölkerung mit Liebesentzug bestraft werden.

  • R
    Reiner

    In Berlin tut sich nichts - noch nicht:

    Merkel und Westerwelle sehen nach den letzten Kommen-

    taren keinerlei Anlaß, persönliche Konsequenzen zu

    ziehen.

    Aber dieses Jahr gibt es ja noch die Landtagswahlen in HB, MVP und Berlin. Wenn die ähnlich desaströs

    für Schwarz-Gelb ausgehen, spätestens dann tut sich

    was - glaube ich.

  • JM
    Joel Meir

    So seltsam es gerade jetzt klingen mag: aber gestern abend begann der Anfang vom Ende der Grünen in Deutschland.

     

    "Vor nichts haben Trittin, Roth, Künast & Co mehr Angst, als daß sich die Union als neue und wahre Antiatompartei etabliert und ihnen ein Alleinstellungsmerkmal raubt, ohne das die Grünen niemals vergangenen Sonntag so enorm viel Zustimmung erhalten hätten. "

  • Y
    Yusuf

    Hakan bruoda du hast herbste recht yahhh ey komma heute brunnenstraße lass ma einen 5 holen hab den herbsten affen yehhhh hab seit 3 tagen nichts geraucht und merkel hat herbste face yahhh hahaha

  • P
    Paula

    Waht´ss upppp Herberttt

  • WB
    Wolfgang Bieber

    Der Union mangelt es vor allem an Glaubwürdigkeit. Ein Stefan Mappus muss sich da nicht wundern, dass seine 180-Grad-Kehrtwende in Sachen Atomenergie bei den Bürgern nicht ankommt. Jetzt hat ein anderer Konservativer das Sagen in Stuttgart: Kretschmann von den Grünen: http://bit.ly/fqhJY7

  • H
    Hakan

    Ihr machen voll krasse Politik isch herbe nichts verstehen

  • U
    Uschii

    hahhahahahahahahaha ihr seid voll lustig hahhaha geses yaeeehhh

  • H
    Herbert

    Ihr seit doch alle die herbsten Freaksss :D

  • JR
    Josef Riga

    Lächerlicher Kommentar. Von Unkenntnis der Verhältnisse in der CDU geprägt! Es gibt in der Union keine Alternative mehr zu Merkel. Dafür hat sie gesorgt. Dieses personifizierte Unglück der Partei: Hoch Amerika!, Hoch Israel! Hoch Atomkraft! Das ist Merkel, eine Schande für unsere Demoktratie, für unser Land.

  • MK
    Merkel kann stolz sein

    Lauter Rekorde: Die erste Frau als Kanzlerin, die erste Ostdeutsche. Die größten Anti-Atom-Demos gehen auf ihr Konto, und nun das Ende einer fast 60-jährigen Diktatur in BW. Merkel hat bisher wirklich viel(e) bewegt, darauf kann sie stolz sein! Sie wird in die Geschichtsbücher eingehen, das hat sie jetzt erreicht. Und nun kann sie endlich ihren Hut nehmen.

  • R
    Reiner

    Die Bundeskanzlerin hüllte sich gestern den ganzen Abend in Schweigen: Souveränität sieht anders aus!-

    Daß das BaWü-Desaster billig auf Fukushima geschoben

    wird, ist durch Frau Klöckners Wahlerfolg in RPL ja

    wohl zur Genüge widerlegt worden, zumal sie sich gestern nie als "Fukushima-Geschädigte" geoutet hat.-

    Die CDU in Bawü hätte nach den Pfefferspray-Einsät-zen am Stuttgarter Bahnhof schon Konsequenzen ziehen und einen neuen MP-Kandidaten aufstellen sollen an-statt weiter an solch einem Militaristen wie Mappus festzuhalten. Mit "reden statt schlagen" wäre die gestrige Niederlage zumindest knapper ausgefallen, wenn nicht gar vermieden worden.

  • ES
    Eugen Schmid

    Merkel, die Atomphysikerin?

     

    Eine promovierte Physikerin, die erst nach einem dramatischen Reaktorunglück beginnt, über die Riskiken einer Technologie nachzudenken, die sie eigentlich aus dem FF kennen müsste?

    Mappus hat sich auf die richtige Einschätzung seiner studierten "Groß-Mutter" Angie verlassen. Und Schiffbruch erlitten.

     

    Für mich ist Merkels Doktorarbeit nicht mehr wert als die von Guttenberg. Wohin es bei ihm geführt hat, wissen wir ja. Merkel könnte den Weg abkürzen, in dem sie sofort zurück tritt und Buße tut. Sie könnte sich dann ersparen, dass man auch ihre Doktorarbeit auseinander nimmt und feststellt, dass sie den Titel nicht verdient hat.

     

    Deutschland braucht keine Kanzlerin, die die Probleme der sozialen Marktwirtschaft mit Industrie-sozialistischen Rezepten lösen will, die schon in der DDR nicht funktioniert haben. Doch sie hat nichts anderes gelernt. Europa ist heute dank ihr so Pleite wie die DDR es beim Zusammenbruch war.

  • JK
    Juergen K

    Seibert !

     

    Seiber mal was Schlaues.

  • R
    reblek

    "In der CDU- und FDP-Zentrale in Berlin reagiert das politische Personal auf die Wahlniederlage mit Schweigen." So, so, "in der CDU- und FDP-Zentral", die haben jetzt also eine gemeinsame.

  • W
    wäxlwähler

    Den grössten Mist hat nicht Merkel zu verantworten, sondern die Mitregierungspartei FDP mit ihrem dilettantischen Aussenminister und vor dem BDI grundehrlichen Wirtschaftsminister.

    Die CDU hat in BW 200 Tsd mehr (!!) Stimmen bekommen als bei der letzten Wahl (SPD nur 100 Tsd plus). Dank japanbedingter hoher Wahlbeteiligung wurden den Grünen viele atomverängstigte Neuwähler (plus 700 Tsd) zugetrieben, welche für einen Machtwechsel gesorgt haben, ohne dass die Landespolitik irgendeine Rolle gespielt hat.

  • R
    Ringrichter

    Schwer angeschlagen, aber noch nicht K.O. - die schwarz-gelbe Lobbykratie ist angezählt und taumelt.

     

    Wahrscheinlich prügeln sie sich jetzt innerhalb von CDU und FDP jetzt erstmal selbst und gegenseitig, suchen Schuldige und werden sich bei der Hexenjagd verausgaben.

     

    Es fehlt nicht mehr viel, und Merkel und Westerwelle sind Geschichte.