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Debatte Neues ScheidungsrechtDie neue Härte

Barbara Dribbusch
Kommentar von Barbara Dribbusch

Das neue Scheidungsrecht zwingt Mütter zur konsequenten Berufsplanung. Dadurch verliert das alte Männerbild vom erfolgreichen Karrieretyp an Reiz.

Neues Scheidungsrecht: Viele Frauen werden sich in die gleichen Behauptungskämpfe stürzen müssen wie die Männer. Bild: Imago

E s ist kaum zu glauben, wie geräuscharm das neue Scheidungsrecht vor dreieinhalb Jahren in Kraft trat. Auch die jüngste Entscheidung des Bundesgerichtshofs in der vergangenen Woche erzeugte keinen öffentlichen Aufschrei, sondern bei vielen Frauen nur stille Wut und Unbehagen. Dabei verteilt die neue Rechtsprechung die Lebensrisiken von Männern und Frauen neu.

Geschiedene Mütter müssen in Vollzeit arbeiten, sobald ihr Kind drei Jahre alt ist, sofern ein Kitaplatz zur Verfügung steht. Diese Erwerbsobliegenheit, die der Bundesgerichtshof wieder bestätigte, bedeutet in der Praxis, dass der geschiedene Mann in den meisten Fällen keinen Betreuungsunterhalt für die Exfrau mehr zahlen muss.

Auch wenn er selbst nur ab und zu das Kind zu sich nimmt und die Mutter an Abenden, an Wochenenden, im Urlaub, bei allen Kinderkrankheiten für ihren Nachwuchs zuständig ist. Schafft sie keinen Vollzeitjob, sondern nur eine halbe Stelle, ist für die Aufstockung im Zweifelsfall die Hartz-IV-Behörde zuständig, nicht mehr der Exehemann.

taz
BARBARA DRIBBUSCH

ist Redakteurin für Soziales im taz-Inland-Ressort.

Die Ehe als doppelte Ich-AG

Das ist die neue Härte. Das neue Recht sei "auch eine Umverteilung vom einzelnen Unterhaltsverpflichteten in die Sozialsysteme", sagt Jutta Wagner, Präsidentin des Deutschen Juristinnenbundes. Einige AnwältInnen rügen das "Kettensägemassaker" der Rechtsprechung in den vergangenen drei Jahren, weil dabei teilweise drastische Urteile gesprochen wurden zum Unterhaltsanspruch auch nach lange dauernden Ehen. Die Exfrauen müssen die Vereinbarungen zur ehelichen Arbeitsteilung und den Verzicht auf berufliches Fortkommen im Einzelfall nachweisen, um einen Unterhaltsanspruch behalten zu können.

Damit fällt das kollektivistische Ehemodell und wird durch ein individualistisches Modell ersetzt. Zwar können Mütter auch weiterhin das traditionelle Muster wählen: Frau steigt wegen der Kinder aus dem Beruf aus und fängt irgendwann wieder in Teilzeit an.

Doch Qualifikationen gehen dabei schnell flöten. Nicht wenige Wiedereinsteigerinnen landen in niedrig entlohnten Careberufen, in schlecht bezahlten Jobs im Handel, auf Honorarverträgen. Nach einer Scheidung droht diesen Frauen die Altersarmut. Das traditionelle Modell wird für die Mütter zur hochriskanten Existenzform.

Frauen - oder auch betreuende Männer - könnten sich zwar vertraglich absichern lassen, damit Unterhaltsansprüche jenseits des geltenden Rechts erweitert werden. Doch den Liebsten schon im Vorfeld zum Notar zu schleppen, ist in vielen Fällen eine Überforderung der jungen Beziehung.

Wieder steigt der Leistungsdruck

Das Modell der Zukunft sieht so aus: Die meisten Mütter werden im Beruf bleiben, ob nach einem Studium oder nach einer Lehre. Sie werden ihre Qualifikationen nicht mehr aufgeben, so als radiere die Familienzeit ihre Ausbildung aus. Viele Frauen werden sich in die gleichen Behauptungskämpfe stürzen müssen wie die Männer.

Ob es sich um Architektinnen oder Ärztinnen handelt oder um Einzelhandelskauffrauen, die nicht im Minijob an der Kasse enden, sondern ihre Aufstiegsmöglichkeiten nutzen möchten. Das ist gut - erhöht aber den Leistungsdruck enorm.

Damit ändern sich die Geschlechterrollen. Frauen werden künftig verstärkt auch auf den höheren Etagen als Konkurrentinnen der Männer auftauchen, denn sie hätten den Abteilungsleiterjob selbst gerne. Die neue Härte des Gesetzes erfordert eine neue Härte der Frauen.

In einem Spiegel-Interview zur Frauenquote sorgte sich der Redakteur, dass Männer künftig erheblich weniger Karrierechancen hätten, wenn in die Vorstände der DAX-Unternehmen vor allem Frauen berufen werden, um eine Quote zu erfüllen. Das sei der "Preis der Emanzipation". Den Mann kann man trösten, denn künftig wird der betreuungswillige Mann im Kurs steigen.

Das alte Männerbild hingegen, wonach ehrgeizige Karrieretypen als besonders attraktiv gelten bei den Damen, weil sie ökonomische Sicherheit bieten, hat abgewirtschaftet. Solche Männer sind nutzlos geworden, denn im Falle einer Scheidung hat die Frau nichts mehr vom beruflichen Erfolg des Ex.

Sicherheit verheißen künftig Männer, die Verantwortung für die Kinderbetreuung übernehmen, egal, in welcher Konstellation. Nicht mehr das Geld, die Zeit des Mannes wird zum hohen Gut, das er Frau und Kindern gewähren muss. Insofern könnte das Unterhaltsrecht einen emanzipativen Schub auslösen. Das ist aber auch schon das Beste, was man über die neue Rechtsprechung sagen kann.

Verhandeln ohne Ende

Gleichzeitig erhöht sich bei jungen Elternpaaren vor allem der Verhandlungsdruck und das wird stressig. Auch für Väter wird es ungemütlich, ihre Familie verlangt mehr von ihnen und gleichzeitig herrscht im Job immer noch die hohe Präsenzpflicht, will man aufsteigen.

Es wäre naiv zu glauben, dass eine Kitaöffnungszeit bis 17 Uhr beiden Eltern einen tollen Job ermöglicht. Stattdessen werden berufstätige Paare künftig um die Betreuung bei Erkrankung der Kinder streiten, um die Abholung am Spätnachmittag, die Pufferzeiten am Abend und am Wochenende.

Da sich Verhaltensmuster nicht so rasch ändern, dürften nach wie vor viele Mütter im Konkurrenzkampf um familienfreie Zeit zurückstecken. Langfristig schultern sie damit das größere Risiko, später zu verarmen. Und die Kinder laufen ohnehin Gefahr, zum Streitobjekt zu werden, das man wegorganisieren muss.

Das neue Unterhaltsrecht wird aber auch soziale Unterschiede weiter verschärfen. Doppelverdiener aus der höheren Mittelschicht können neben dem Kitaplatz private Zusatzbetreuung bezahlen.

Für die Mütter aus ärmeren Schichten bleiben die alten Kämpfe: Der schlecht qualifizierte Job ist mies bezahlt und wenn nach einer Scheidung nichts mehr geht, kommt der Antrag auf Hartz IV - mit der Auflage des Jobcenters, jede Arbeit anzunehmen, wenn die Kinder nicht mehr klein sind.

Es gibt kein zurück zur Hausfrauenehe. Aber es stimmt nachdenklich, wie geschmeidig sich die neue Erwerbspflicht der Mütter einfügt in eine Wirtschaft, der die Arbeitskräfte fehlen.

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Barbara Dribbusch
Redakteurin für Soziales
Redakteurin für Sozialpolitik und Gesellschaft im Inlandsressort der taz. Schwerpunkte: Arbeit, soziale Sicherung, Psychologie, Alter. Bücher: "Schattwald", Roman (Piper, August 2016). "Können Falten Freunde sein?" (Goldmann 2015, Taschenbuch).

53 Kommentare

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  • J
    Jürgen

    Ich verstehe Frau Dribbusch nicht...

     

    Die Welt ist nicht Schwarz-Weiss! Ich bins Leid immer wieder von Feministischen Frauen zu hören, wie schlecht sie dran sind.... Die bösen Männer.... Frauen als ständige Opfer.

     

    Eine User haben es bereits geschrieben...

     

    Wo bleiben die Kinder im Beitrag?

    Hat man als Eltern nicht eine GEMEINSAME Verantwortung?!

     

    Es wurde mal Zeit, dass das Uralt-Gesetz mal 'aufgeweicht' wurde.

     

    Das beste Beispiel eines ehemaligen Arbeitskollegen:

     

    Sorgerecht auch für den Vater? NEIN! Er könnte der Mutter ja in die Quere kommen. Soll aber mit dem Kind zum Artzt gehen (weil sie keine Zeit hat). Würde er machen, darf aber nicht (wegen dem Sorgerecht). Frau fährt mit dem Lover in den Urlaub. Kind wollte sie nicht mitnehmen und beim Vater lassen. Darf er nicht (wegen dem Sorgerecht). Er macht sich Gedanken, was die Wahl der Schule angeht, beide sprechen sich ab. Sie macht trotzdem ihr eigenes Ding. Als Antwort: 'Wenn ich will, bekommst Du überhaupt kein Besuchsrecht mehr.' Sie kommt aus dem Urlaub zurück und ruft an: 'Mein Geld ist alle...'

     

    Ist das die Emanzipation und das Rechtsverständnis der Authorin?

     

    Nicht alle Frauen sind so. Das wär auch schlimm und sicher der Lustkiller für alle Männer!!!

     

    Ausprüche wie "Du bist Schuld an meiner verpfuschten Jugend!" Kenne ich allerdings auch nur von Frauen *sorry* Da kann man doch den Mann richtig für bluten lassen... *ironisch*

     

    Aus der Bahn bekommt man ebenfalls 'aufschlussreiche Gespräche' mit (müssen heute ja viele per Handy ihr Leben ausbreiten)....

     

    Für viele Frauen müssen Mänenr wirklich nur noch funktionieren. Wenn man als Mann in Ungnade fällt bzw. die Frau einfach keinen Bock mehr hat, War man(n) am Ars**.

     

    Schön wenn man noch Frauen trifft, die ein gesundes Rechtsempfinden hat. Mit der man sich auf normalem Neveau unterhalten kann und zusammen verantwortungsbewusste Entscheidungen vor allem zum Wohle des Kindes fällen kann.

  • D
    Dummerjan

    "Das alte Männerbild hingegen, wonach ehrgeizige Karrieretypen als besonders attraktiv gelten bei den Damen, weil sie ökonomische Sicherheit bieten, hat abgewirtschaftet. Solche Männer sind nutzlos geworden, denn im Falle einer Scheidung hat die Frau nichts mehr vom beruflichen Erfolg des Ex."

    Ich liebe diesKlarheit des Ausdrucks, welche wieder einmal klarstellt, wo für feministisch orientierte Frauen der Menschlichkeitsbegriff endet: beim Mann. Männer sind allenfalls nützlich, aber als Menschen werden diese nicht betrachtet. Männerverbrauch als legitimes Mittel der Zivilisation bleibt der Regelfall. Da fällt mir nur ein: Mann, laß Dich nicht verbrauchen.

  • MB
    Michael Baleanu

    Hallo Frau Dribbusch,

     

    ich glaube zwar nicht, dass Sie antworten werden, aber ein Versuch ist es wert:

     

    "Geschiedene Mütter müssen in Vollzeit arbeiten, sobald ihr Kind drei Jahre alt ist, sofern ein Kitaplatz zur Verfügung steht."

     

    Wo liegt hier das Problem? Beim AG München, Az. 554 F 10908/06, hat ein Richter den Vater zu 60h/Woche verdonnert. Statt seine Zeit mit seinem Kind zu verbringen, muss der Vater arbeiten. Man könnte sagen: Arbeit macht den Vater frei von Kinder!

     

    Dem Richter beim AG München ist weder die Verletzung des Arbeitszeitgesetzes aufgefallen, noch hat er sich an das GG und der Schutz der Familie erinnert.

     

    Sie verlangen also, dass für die Väter Vollzeitarbeit eine Selbstverständlichkeit sein soll, für die Mutter hingegen nicht?

     

    Darf man fragen ob Sie überhaupt emanzipiert sind?

     

    Sie wollen also, dass die Mutter ans Herd gebunden bleibt?

     

    Sie wollen also, dass die Mutter ein Leben lang von den Almosen ihres ach so gehassten Ex abhängt?

     

    Sind das nicht tradierte Rollenvorstellungen?

     

    Wenn Sie um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie so besorgt sind, wieso fällt Ihnen als angeblich emanzipierte und emphatisches (weil weibliches) Wesen nicht das Naheliegende ein?

     

    Lassen Sie doch das Kind auch seinen Vater erleben! Der Vater soll per Gesetz sein Unterhalt auch durch Betreuung leisten können, u. zw. genau so intensiv wie Mutti! Dazu muss Deutschland nur den 7. Zusatzprotokoll der EMRK ratifizieren, in dessen 5. Artikel genau das steht.

     

    Dann hätten wir sicherlich das Problem, das beide weniger arbeiten müssten, ergo weniger verdienen, aber die Kinder hätten dadurch gewonnen.

     

    Was Sie verlangen ist, dass alle - vor allem de Kinder - verlieren sollen.

     

    Ich weiss nicht ob Sie Kinder haben, Frau Dribbusch, aber Geld allein, die Alimente des Vaters, verdient durch hartes Malochen machen die Kinder nicht glücklich. Wenn sich aber die Eltern verständigen könnten - das Ideale wäre ein Wechselmodell - können die Kinder beide Eltern und deren Liebe erleben, trotz Trennung und Scheidung.

     

    Die Wissenschaft hat herausgefunden, dass die Fürsorge der Väter bei Paviane äußerst wichtig für deren Entwicklung ist. Schade, dass sich solche Erkenntnisse in den Hoch-Elfenbeinburgen des emanzipationsgetriebenen Gender Mainstreaming noch nicht herumgesprochen haben.

     

    Wenn Sie nicht für das Wechselmodell sind, also für das Fehlen jeglicher Geldleistungen eines Elternteils an das andere und nur direkte Leistungen an das Kind, dann sind Sie für das Ehemodel des 19. Jhs, der Versorgerehe: Mann arbeitet, Frau hütet die Kinder zu Hause.

     

    Damit ist aber Ihre Emanzipation lediglich ein Etikettenschwindel, oder?

     

    P.S. Wenn ich mich richtig erinnere beinhaltete das Ehemodell des 19. Jhs u. a. auch das Zurückstellen der Selbstverwirklichung der Frau und des Mannes, hinter dem Ziel der Erziehung und Versorgung der Kinder. Mit anderen Worten, man übernahm bei Geburt des Kindes die Verantwortung für dieses Kind, die sich nicht nur auf das Materielle beschränkte. Machte man sich irgendeines Vergehens schuldig, trug man die gesamte Verantwortung und verlor das Kind. Man könnte es vielleicht auch so ausdrücken: Versorgung wurde an Verantwortung gekoppelt. Die Emanzipation hat uns das Zerrüttungsprinzip gebracht, also das Wegfallen der Verantwortung. Dann ist es aber auch mehr als gerecht, wenn auch die Versorgung wegfällt, um den Missbrauch zu unterbinden. Ich hoffe, dass diese Erklärung auch für nicht Emanzipierte schlüssig genug ist.

  • FV
    Frauenhaus - Von Frauen. Für Frauen.

    @Dribbusch ((("Es ist kaum zu glauben, wie geräuscharm das neue Scheidungsrecht vor dreieinhalb Jahren in Kraft trat.")))

     

    Es ist deshalb so geräuscharm, weil Männer nichts dazu sagen. Alle Macht, die Frauen haben, ist von Männern geliehen ("Hinter jeder großen Frau steht ein großer Mann").

     

    Wenn Männer die Faxen dicke haben (zum Beispiel mit dem alten Scheidungsrecht), dann wird es eben keine Proteste geben.

  • K
    KaivonderKueste

    Hallo! Frau Dribusch. Halloo!

    der einfachheit halber poste ich meinem Kommentar zu einem anderen Artikel zum selben Thema Ihrer ansonsten durchaus geschätzten Publikation.

     

    Mensch darf nicht müde werden, auch hier zu wiederholen: Der BGH hat mitnichten entschieden, dass betreuende Elternteile ab dem 3. Geburtstag des jüngsten betreuten Kindes Vollzeit arbeiten MÜSSEN. Der BGH hat vielmehr entschieden, dass das OLG D'dorf in dem fraglichen Fall pauschal und damit nicht gesetzteskonform entschieden hat und es mit seinem Urteil aufgefordert, eine intensivere Betrachtung des Einzelfalls vorzunehmen, wie es die geltende Gestzeslage erfordert.

    Darüber hinaus kann wohl nicht oft genug wiederholt werden, dass es in dem geschilderten Fall und in dem Urteil des BGH um die Frage ging, ob nach dem 3.Geburtstag des jüngsten Kindes vom barunterhaltspflichtigen Elternunterhalt neben dem Kindesunterhalt auch noch Betreuungsunterhalt gefordert werden kann und darf.

    Hier sagt das Gesetz und konsequenterweise auch der BGH, dass es nachzuweisender besonderer Disposition des Kindes, des betreuenden Elternteils oder der Lebensumstände insgesamt bedarf, um noch erfolgreich Betreuungsunterhalt verlangen zu können.

    Wird _kein_ Betreuungsunterhalt gefordert, besteht auch keine Erwerbsobliegenheit. So einfach ist die Lage. Punkt.

    _Wenn_ Betreuungsunterhalt gefordert wird, so muss die fordernde Person eigene Verdienstmöglichkeiten bis hin zu einer Vollzeittätigkeit ausschöpfen, bevor diese Forderung mit Erfolg beschieden ist.

    (Dass dies für die unterhaltszahlungsverpflichteten Personen durchaus noch erweiterbar ist, lässt sich leicht unter 'gesteigerte Erwerbsobliegenheit' ergooglen. Hier gilt nicht mehr die Vollzeittätigkeit mit 35, 37,5 oder 40h/Woche als Maß der Dinge, sondern die Grenze des ArbzSchG mit 48/h Woche.)

    Insofern geht das Urteil des BGH in Ordnung. Nun ist es Sache des OLG Düsseldorf, über diesen Fall erneut zu Gericht zu sitzen.

     

    Zu ergänzen wäre noch: Wo haben Sie gelesen, dass ein betreuendes Elternteil, welches nicht Vollzeit arbeiten kann, erfolgreich ALGII (vulgo HartzIV) beantragen könne?

    Meinen Vorkommentatoren zu Ihrer (diskiminierenden?) Verwendung der Begrifflichkeiten Mann/Frau kann ich mich nur anschließen. Enttäuschend.

     

    Kaivonder Kueste

  • L
    Lyra

    Warum sollen nicht beide einen Teil beisteuern, auch beim Geld?

    Warum soll nur einer Mehrkosten für ein Kind (Kinder) mit einem Job abdecken müssen, wo doch beide beim Kinderzeugen dabei waren?

    Wenn der ehemalige Partner, der ohne Kind(er) lebt, ausreichend Verdient, finde ich es nur fair, wenn er dem Nachwuchs in sofern unter die Arme greift, dass z.B. Klassenfahrten, Schulbedarf, Nachhilfe, Kleidung, Essen, oder auch Taschengelder mit finanziert. Schließlich hat man sich gemeinsam entschlossen Kinder zu bekommen und die Kosten, nicht nur Zeit, sondern auch Geld.

    Ich bin geschiedene Mutter zweier Kinder. Da ich mich trennen und fort ziehen wollte, meine Zukunft ungewiss erschien (bzgl. Job, Wohnort, Geld) entschieden mein Exmann und ich(schweren Herzens) die Kinder bei ihm aufwachsen zu lassen.

    Die Scheidung verlief einvernehmlich und ohne Forderungen aneinander.

    Meine Kinder sind alle zwei Wochen bei mir und soweit finanziell Möglich unterstütze ich die Kinder eben mit solcherlei Dingen, ohne dass mich irgendein Amt dazu nötigt.

    Unterhaltszahlungen für Expartner halte ich schon immer für überholt.

    Warum soll man (vom Gesetzgeber gewollt) den Lebensunterhalt für einen "fremden" Erwachsenen zahlen, weil man mit ihm lebt/lebte?

    Wie urzeitlich und kindisch ist das denn?!

  • S
    Sebastian

    @ Heidrun Bleumer

     

    Sie leiden anscheinend stark unter feministischen Wahnvorstellungen.

     

    Nicht die Frauen sind im Gebärstreik, sondern die Männer wollen in Deutschlandkeiner Kinder mehr haben. Jedenfalls deutlich weniger als die Frauen.

     

    Schon traurig das es erst einer Gesetzesänderung bedarf, damit Frauen endlich den Arsch hoch bekommen, obwohl sie von allen Seiten gepampert werden mit Quoten, Frauenförderungsmaßnahmen ect.

  • G
    Gini

    Wo ist das Problem als Mutter Vollzeit arbeiten zu gehen? Wenn man sich als Frau und Mutter, so wie ich es getan habe, bei den entsprechenden Stellen (z.B. Jugendamt oder auch Sozialamt)mal ein Gespräch wahrnimmt und sich beraten läßt, welche Unterstützung möglich ist, dann schafft man dies auch locker.

    In der DDR sind geschiedene Frauen arbeiten gegangen. vollzeit. Warum schafft die Frau von heute dies nicht?

    Weil sie in der Regel so mit sich selbst beschäftigt ist, dass alle Einflüsse von aussen sie total überfordern. Wenn man zum Beispiel seinen Tagesablauf vernünftig ordnet und die Kinder beteiligt und integriert, dann klappt das auch. Als Studentin ist es auch kein Thema Kinder zu bekommen. Gehen tut alles. Man muss sich nur organisieren und zu helfen wissen.

  • G
    GGG

    Sorry,

     

    aber es sind doch die Frauen, die sich die Männer aussuchen. Unabhängig von dem, was der Artikel sagt, beobachte ich immer wieder, wie Frauen eben jene fürsorglichen Väter als Männer unattraktiv finden und sich nach "echten Kerlen" umsehen. Das ist nicht gesellschaftlich, das ist genetisch programmiert, ganz egal was Gender Mainstreaming dazu sagt.

     

    Die Gender-Gleichmacher können eine hässliche Frau nicht schön machen und einen weichen Mann nicht attraktiv. Es sind die Frauen, die den zu Hause häkelnden Kinderbetreuer sitzen lassen und nach dem durchsetzungsstarken Leiterklimmer schauen.

     

    Und dann gibt es natürlich auch die Frauen, die ihre Kinder lieber selbst erziehen wollen als dies anderen zu überlassen. Die Tendenz wird immer dafür sorgen, dass Männer den Ton angeben. Dass es im Moment anders aussieht, hat auch was mit einer völlig verunsicherten Männergeneration zu tun, die sich selbst in Frage stellt und Kosmetik kauft.

  • M
    maddin

    Was ist das nur für ein Jammerton im Debattenbeitrag von Barbara Dribbusch? Liegt es vielleicht daran, dass manche Feministen unter "Gleichberechtigung" etwas ganz anderes verstehen, als das Wort vermuten lässt?

     

    Tscha, wenn man unter "Gleichberechtigung" die einseitige Bevorzugung von Frauen in allen Lebensbereichen versteht, dann ist klar, warum die Autorin so herumlavinert.

     

    Was denn nun? Die Autorin will, dass mehr Frauen in Führungspositionen kommen, dass die Hausfrauenmentalität ein Ende hat. Aber statt das neue Scheidungsrecht zu loben, jammert sie über die "neue Härte". Oh je, jetzt kann es passieren, dass Frauen, die Kinder bekommen, nicht ihr halbes Leben von einen Mann alimentiert werden und zu Hause bleiben können. Was für eine furchtbare Vorstellung - zumindest für alle Eva-Herrmann-Fans.

     

    Im Osten unserer Republik schüttelt man über diese Mentalität im übrigen schon seit über 20 Jahren mit Kopf!

     

    Was hat das bitte schön mit neuer Härte zu tun? Ist doch prima, wenn mehr Frauen in Führungspositionen drängen. Und sie werden es auch nicht schwerer als die Männer haben, nachdem sie zwei oder drei Jahre zu Hause geblieben sind. Mittlerweile gibt es überall Gleichstellungsbeauftragte. Und natürlich wird es mehr Männer geben, die für die Familie beruflich zurückstecken.

     

    beste grüße

     

    maddin

  • MN
    my name (female)

    Väteraufbruch scheint komplett versammelt zu sein.

     

    Wie wärs mit:

    beide Elternteile arbeiten Teilzeit und teilen sich die Betreuung der Kinder.

     

    Vor, während und nach der Trennung...dann zahlt gar keiner, macht zwar auch keiner Karriere - aber Kind und Karriere hat in DE noch nie geklappt...

  • E
    Eve

    Es ist absolut nachvollzioebar, dass die intelligenten Männer keine Kinder mehr in die Welt setzen, da das selbst für seinen soldigen Mittelständler in Deutschland die Armutsfalle ist und sie der Willkür der manisch launigen Weibsel ausgesetzt waren. Das ändert sich nun hoffentlich allmählich, sonst sehe ich noch Schwärzer für die Geburtenzahlen in D.

     

    Kinder können ohne Probleme bis 17/18 Uhr in die Kita gehen, werden dort sorgsam betreut, oft besser als es selbstverliebte zeitgeistige Mütter bei allen Latte-Maqcchiato-Interessen heute selbst noch können. Jetzt werden die Fräulein auch endlich mal gezwungen, es den vorhergehenden Generationen gleich zu tun und familiäre Ganztagsleistungen wie ihre Mütter und Grossmütter zu erbringen und so einen gleichwertigen Beitrag zum Familienleben zu leisten, durch Arbeit und Erziehung, anstatt blosse Anwesenheit und Dauerdepressionen!

  • M
    MARIA

    DIE KINDER ?

    WIE SOLL DAS GEHEN

    BEI DIESEM

    LEISTUNGSBEZOGENEN SCHULSYSTEM

    WER FÄNGT DA WEN WANN AUF?

    BEI MIR VERFESTIGT SICH IMMER MEHR DER EINDRUCK DAS

    MAXIMALE LEISTUNG ERWARTET WIRD BEI

    "O" AUSBILDUNG

    UND

    BEREITSCHAFT GESELLSCHAFT ZU BILDEN .

    DER GEDANKE IST OK,

    ABER DAS SETTING STIMMT HIER NOCH NICHT.

    RESPEKT.

  • I
    ilona

    @ Yansa: "Ich fürchte, bis zur wirklichen Gleichberechtigung wird es noch ein paar Generationen dauern! Und bis dahin sind die Kinder dieser Partnerschaften die wirklich Leidtragenden, die, wenn sie schlau sind, nie Eltern werden....."

     

    So weit wird es gar nicht kommen. Bis dahin sind die Deutschen sowieso längst ausgestorben :-) .

    Schon jetzt hat Deutschland die wenigsten Kinder.

    Ehepaare werden sich dann um die Katze streiten, das kann auch ganz schön hart sein!

     

    Nachgefüllt wird mit Einwanderern, die sowieso zu Hause bleiben mit der gesamten Großfamilie, weil sie eh keine Jobs finden. Die lachen sich dann kaputt über die frustrierten

    Karrieretypen aus Bad Old Germany, die die Sozialhilfe oder

    das Grundeinkommen ranbaggern müssen. Geht doch!

  • HK
    Helmut Keil

    Das ganze Dilemma würde sich sofort relativieren, wenn wir endlich ein Grundeinkommen hätten.

  • B
    Blech

    Wo ist das Problem? Ich nehme meine Kinder gern und halte meiner Ex-Frau beruflich den Rücken frei. Und sie mir.

    Unsere gemeinsamen Kinder werden per Wechselmodell betreut, sind also die Hälfte der Zeit bei mir und bei ihr. Damit entfällt sogar der Barunterhalt für die Kinder, da wir für die Kosten eben hälftig aufkommen.

    Warum sollte ich meiner Ex-Frau und ihrem neuen Partner eigentlich Trennungsunterhalt überweisen? Weil sie mal 2 Kinder geboren hat?

    Das ist doch Unfug.

    Ich kenne allerdings genügend Glucken, die sich die Kinder des Geldes wegen sicherten und viele Trennungsväter, die teils Jahre darum kämpfen mussten, ihre Kinder sehen zu dürfen und den furchtbarsten Vorwürfen ausgesetzt waren.

    Dass die Damen nun mal lernen müssen, einen Wecker aufzuziehen, bereitet mir unglaubliches Vergnügen denn so haben sie sich die Gleichberechtigung sicherlich nicht vorgestellt. Das Denken an Konsequenzen scheint der angeblichen Multitaskingfähigkeit zum Opfer gefallen zu sein.

    :-)

  • Y
    Yansa

    Ich fürchte, bis zur wirklichen Gleichberechtigung wird es noch ein paar Generationen dauern! Und bis dahin sind die Kinder dieser Partnerschaften die wirklich Leidtragenden, die, wenn sie schlau sind, nie Eltern werden.

    Frauen haben schon lange statistisch gesehen mindestens die gleiche gute schulische und berufliche Ausbildung, sind gar nicht angewiesen, sich gut situierte Männer zu angeln.

    Tragisch ist doch: Solange es gesellschaftlich noch nicht wirklich akzeptiert und finanziell abgesichert ist, dass Männer sich entsprechend in die Kindererziehung einbringen, konnte eine Familie letztlich doch nur bei anachronistischer Rollenverteilung überleben - egal wie emanzipiert auch der Mann war!

    Es sind Frauen und Kinder, die nun die Quittung kriegen, jahrelang die Karriere des Mannes unterstützt zu haben, nun zig Jahren Ehe trotz bester Studienabschlüsse beruflich kaum noch Anschluss zu finden, während die ehebedingten Nachteile mit der Scheidung schließlich nicht aufhören!

    Ob wirtschaftliches Kalkül dahinter steckt und/oder die indirekte Rache verletzter Männerseelen auf Juristenposten - wenn hier beide Geschlechter in Zukunft nicht an einem Strang ziehen, sich gemeinsam empören, dann "Gute Nacht Deutschland!"

  • H
    hitzefrei

    Samuel schreibt richtigerweise:

    "Jetzt ist es vorbei mit dem ewigen Müssiggang und der Bequemlichkeit der Damen und der Hintern darf auch einmal bewegt werden." JAU!

     

    Ich plädiere dafür, diesen Satz als Ausspruch des Tages zu prämieren (in der gedruckten Taz versteht sich).

     

    Wetten, dass ihr das nicht drauf habt?

  • HK
    Henner Kroeper

    Warum dürfen geschiedene unverheiratete Frauen in der Katholischen Kirche die Flohmärkte organisierten?, warum wurde eine Frau Bundeskanzlerin?

    damit auch Alice Schwazer Angela Merkel (Wir sind Frau?) wählt, die uns dann christliche Altherrenwerte aufs die über den geschwollenen Tränendrüsen liegenden Heidiaugen drückt.

     

    Teile und herrsche funktioniert immer.

  • D
    Dummerjan

    Was den immerhin 20 % männlichen Alleinerziehenden schon immer zugemutet wurde - ein Vollzeitjob - wird jetzt endlich auch den Frauen zugemutet. Was bitte ist das Problem?

    lt. Destatis - Pressebericht zur Situation Alleinerziehender erfährt man, dass 79 % aller männlichen Alleinerziehenden eine VOllzeitstelle haben aber nur 24 % der weiblichen Alleinerziehenden. So what?

  • M
    Mastermason

    "Es geht um die Kinder!

     

    Das eigentlich Tragische an diesem und anderen ähnlichen Urteilen ist doch: die Kinder werden vergessen. Der Unterhalt für die Frau dient doch dem Kind!"

     

    Blödsinn. Der Kindesunterhalt war nie Gegenstand des bewussten Urteils. Es geht vielmehr darum, dass den verdammten Ungerechtigkeiten im EHEGATTENUNTERHALT Männern gegenüber ein Riegel vorgeschoben wurde, und das ist gut so.

  • F
    frank

    @ Martina brüstle

     

    Da stimme ich Ihnen zu.

    Denn Frauen werden als Menschen geboren und eben nicht als mütterliche Gebärmaschinen.

  • B
    bobinbrooks

    Fein, dann dürfen als nächstes die "Familienvatereinkommen" fallen, denn die sind nun völlig ungerechtfertigt.

     

    Dann wird die Aufstiegs- und Anwesenheitszeit überdacht werden müssen. Erwerbszwang bedeutet auch Chancengleichheitszwang.

     

    Und schön finde ich, dass Männer nicht mehr in Reihe schwängern und dann abhauen können. Wer nicht zahlen muss, kann sich auch nicht mehr vom Kümmern freikaufen. Es ist auch besser als gezwungen zu sein, dem Kind zu erklären warum Papa nie für es da ist.

     

    So werden alle glücklicher. Die Frauen, die sich und ihre Ehemänner nicht mehr zu Tode langweilen und die Männer, die keine Ausrede mehr brauchen um Feierabend machen zu können.

     

    Alles wird gut. Man darf nur nicht am Status Quo hängen.

  • HB
    Heidrun Bleumer

    Nicht umsonst treten die Frauen hierzulande in einen echten Gebärstreik, denn die Frauen sollen alle Nachteile ausbaden: nicht fürsorgewillige, sondern karrieredurstige Männer ertragen, die Kinder versorgen, wenn der Mann es nicht tut oder gar Verbrechen an Ihnen begeht, arbeiten gehen und rund um die Uhr schuften - alles von unserer Regierung so gewünscht.

    Also, der Aufschrei blieb aus, weil die Frauen das Kinderbekommen überwiegend gar nicht mehr in Erwägung ziehen. Und Zusammenleben mit Männern häufig auch schon nicht mehr.

  • G
    Graut-vor-nix

    Was soll das Getöse? Diese Entscheidung sinnvoll!

    Frau und Mann haben jetzt einen weiteren handfesten Grund die "Mutterfalle" (Schatz, ich bleib zuhause, du verdienst doch mehr) bereits bei der Familienplanung zu umgehen (Schatz, ich kann nicht zuhause bleiben, ich verdiene ohnehin schon weniger als Du und kann mir das jetzt nicht leisten)

    Kinder in die Welt setzen und dann davon ausgehen, dass im Scheidungsfall Mutti die Versorgung übernimmt hat damit ausgedient und das finde ich gut und richtig. Wenn es konsequent zuende gedacht wird, stärkt das die Väter und hält die Mütter vom heimischen Herd fern. Mit ein bißchen Glück profitieren die Kinder auch wenn die Ehe nicht geschieden wird. Väter und Mütter kümmern sich gleichberechtigt um die Familie und das entsprechende Einkommen.

  • K
    Karl

    Die bisherige Regel war: Frau/Mutter behält die Kinder und bleibt Zuhause, Mann/Vater zahlt - für das neue Leben der Ex mit neuem Lebenspartner und für die Kinder. Im Gegenzug darf die Frau/Mutter das Umgangsrecht für die Kinder alleine regeln, je nach Befindlichkeit und Laune. Jede/r kennt eine solche Geschichte im nahen Umfeld. Nun ist schluss damit. Die totale Gleichstellung ist - nach anfänglichem Vorbehalt - nun auch ein Wunsch der Männer/Väter. Total!

  • T
    Teddybär

    Wie im Leben, bleibt auch hier im Kommentar wieder für die Kinder nicht viel übrig. Eine einzige Zeile.

    Das ist beispielhaft. Wer fragt denn die Kinder, wie es für sie ist, wenn sie bis 17 Uhr in der Kita sein müssen?

    Es gibt auch Kinder, die sind nicht nur Schulverweigerer sondern auch Kitaverweigerer. Studien aus dem angeblichen Musterland der Kinderbetreung in Schweden zeigen, dass Kita alles andere als gut für Kinder und ihre Sozialisation sein kann, Und wenn den Kindern nichts anderes mehr übrig bleibt, als krank zu werden, um ein bisschen elterliche Zuwendung im Alltagsgehetze zu bekommen, bekommen sie als Dank dafür noch den Stress ab: "Ich kann nicht zuhause bleiben, was denkst du denn, was mein Chef mir dann sagt", fühlen sich ungeliebt und abgeschoben, nicht ernstgenommen- Aber für den maroden Finanzmarktkapitalismus und die Zinswirtschaft opfern wir gerne alles: Das Gemeinwesen, soziale Errungenschaften, Freizeit, Familienleben, Selbstbestimmung, eine unbeschwerte Kindheit ohne Leistungs- und Zeitdruck

  • TU
    Thomas Unger

    Jetzt noch die Bevorzugung von nichtarbeitenden Ehefrauen (Ehegattensplitting), kostenlose Krankenversicherung für nichtarbeitende Ehefrauen, Rentenversicherung für nichtarbeitende Ehefrauen abschaffen. Dann hätten wir fast ein modernes Land. Ebenfalls sollte die automatische Hoheit der Mutter über die gemeinsamen Kinder abgeschafft werden. Vielleicht wollen dann Männer in Deutschalnd auch wieder Familien und Kinder haben. So wie es jetzt ist, nicht. Also noch 30 Jahre warten oder Auswandern nach Skandinavien.

  • J
    Johanna

    Früher:

    Vati zahlt Kindesunterhalt KU + Betreuungsunterhalt BU = Summe X

    Mutti bekam : KU+BU+Kindergeld+Teilzeitjob=Summe Y

     

    Änderung heute : die Düsseldorfer Tabelle ist explodiert und Vati muss sich einkommensabhängig am Kindergarten beteiligen. Muttis sollen wieder ab dem 4. Jahr „arbeiten“> wobei Teilzeit völlig ausreicht, da Mutti sehr leicht Gründe gegen Vollzeit vortragen kann> Anleitung für Gründe gibt das BGH !!!

     

    Heute:

    Vati zahlt KU + Kindergarten = Summe X_neu = Summe X_alt

    Da in den letzten Jahren das Kindergeld gestiegen und die Düsseldorfer Tabelle explodiert ist, ist für einen Normalverdiener bereits der KU kaum noch aufzubringen und Summe X wird schon alleine durch KU+Kindergarten erreicht. BU ist also gar nicht mehr möglich und auch nicht mehr nötig, da Summe X bereits erreicht wird.

    Dem Normalverdiener als Vater bleibt nicht mehr in der Tasche, da der Zahlbetrag der gleiche, wenn nicht sogar mehr geworden ist. Nachteil zusätzlich für den Vater, KU ist nicht steuerlich absetzbar, BU schon.

    Gewinner bei der ganzen Sache: Vater Staat. Teilzeitarbeit der Muttis ist nicht mehr überobligatorisch, somit kann mehr versteuert werden, da BU sinkt und somit ist weniger absetzbar.

    Weiter: Vater Staat wurde es zu teuer die ehelosen Muttis nach dem 3. Jahr im BU zu unterstützen (bis zum 4. brauchten früher nur die ehelosen Vatis zahlen). Hierfür werden jetzt die Vatis zum Zahlesel, da unverheiratete den verheirateten gleichgestellt wurden. Vati übernimmt den BU und den KU und den Kindergarten, soweit das Einkommen dazu ausreicht.

     

    Mutti heute: KU+Kindergartenunterstützung+Kindergeld+Teilzeitjob= Summe Y (+ ggf. BU)

     

     

    Die Summe X und Y sind annähernd gleich geblieben, also kein Klagen nötig. Was sich geändert hat ist, dass die Teilzeitarbeit nicht mehr überobligatorisch ist. Das dürfte die Muttis am meisten ärgern. Da sie jetzt endlich mit jedem Euro den sie verdienen auch den Vater im BU entlasten, soweit dort noch etwas gezahlt werden sollte….

    Warum also nicht endlich hälftige Kinderbetreuung für beide Elternteile ?

  • I
    Irene

    @Sybilla

     

    "Bei einer Vollzeitbeschäftigung bleibt KEINE Zeit für das Kind übrig. 38-40 Stunden Arbeitszeit plus Pausenzeiten täglich 30 minuten (ab 6 Stunden Arbeitszeit gesetzliche Pflicht) plus Fahrtzeiten (z.B.2x30 minuten an Tagen) plus Zeit für das Abgeben in der Betreuung (Anziehen/Ausziehen, Abgeben täglich 30 minuten) bedeuten bis zu 50 Stunden Betreuung - von dem seltenen Fall abgesehen dass der Arbeitsplatz direkt neben der Kita/Schule liegt."

     

    Sie haben vollkommen recht, eine Lösung wäre für mich, die Kinder bei der Scheidung dem Vater zu geben, soll der doch sehen, wie er Vollzeitjob und Kinder unter einen Hut bekommt. Ich zahle den Kindesunterhalt dann gerne und bin am Wochenende die entspannte und gut gelaunte Spassmama.

  • W
    WOW

    ich hätte nicht gedacht, dass der geneigte TAZ Leser (männlich) so einen Hass auf Frauen hat.

     

    "Frauen sollen endlich mal ihren Hintern hoch bekommen...."

     

    "... nicht nur auf Gehalt beim Mann gucken"

     

    "Frauen, die immer alles wollen (Kind & Geld)...."

     

    Erschreckend!!!!

  • L
    Lena

    Ich kann gar nicht ausdrücken, wie sehr mich die sprachliche Verwendung von "Mutter" und "Vater" bzw. "Mann" und "Frau" in diesem Artikel verwirrt, bzw. in praktisch jedem Artikel zu diesem Themenkomplex, egal in welchem Medium.

     

    Ich gehe mal sehr stark davon aus, dass die entsprechenden Gesetze und Urteile geschlechtsneutral formuliert sind, also die Eltern danach differenzieren, bei wem das Kind lebt, und nicht danach wer was in der Hose hat. (Sollte das nicht so sein, so lege ich jetzt in diesem Moment jeden Glauben an die Geschlechtergerechtigkeit in diesem Rechtsstaat ab. In dem Fall entfällt auch der Rest meines Kommentars).

     

    Natürlich liegt es auf der Hand, dass in der Vergangenheit bis in die Gegenwart hinein das Rollenbild klar verteilt war: Frau erzieht Kinder, Mann schafft Geld ran. Durch dir Emanzipation beider (!) Geschlechter ändert sich dies langsam. Natürlich ist es dort recht und nötig, dass bei der Betrachtung des Ist- und War-Zustandes auch Vater und Mutter mitsamt ihrer alten Rollen beim Namen genannt werden.

     

    Aber irgendwo ist der Punkt erreicht, wo sich Menschen von diesem alten Rollenbild loslösen. Bei mir liegt dies schon Jahre zurück. Und dann kommen Artikel daher, die einen scheinbar kritischen Blick auf die Thematik werfen wollen, und dann die Benennung alter Rollenbilder bis ins letzte so strikt durchziehen, dass es mir ernsthaft schwerfällt mein neuzeitliches Bild weiterzudenken. In jedem Satz zu überlegen, ob "Mutter" hier "weiblicher Elternteil" oder "kindeserziehender Elternteil" meint, ist einfach nur anstrengend. Und zudem eine Anstrengung, die der Autor hätte vollbringen sollen, nicht der Leser.

     

    Ich bin kein(e) feministische® Sprachnazi_in! Ich kann, abgesehen vom überzogene Beispiel zu Beginn dieses Absatzes, sehr gut auf das Durchgendern von Texten verzichten und fühle mich auch als Frau durch eine Formulierung wie z.B. "Student" angesprochen. Aber wenn ich bei Wort "Vater" überlegen muss, ob damit auch ich als nicht-erziehende Frau mit gemeint bin, geht mir das einfach zu weit.

     

    Hinzu kommt, dass überall - in Gesetz, in der Presse, in der öffentlichen Diskussion - davon ausgegangen wird, dass bei der Scheidung ein Elternteil allein die Kinder zu 95% übernimmt. Mit etwas Glück wird sogar erwähnt, dass dies in Ausnahmefällen auch der Vater sein kann. Und dann wird über Modelle diskutiert, um zwischen dem 95%-sorgenden und dem 5%-sorgenden Teil ausgleichende Gerechtigkeit zu schaffen.

     

    Vielleicht sollten wir lieber nach Modellen suchen, die es Eltern auch nach der Scheidung erlauben, die Elternschaft gleichmäßiger aufzuteilen. Klar, wenn man das falsch macht, kann für das Kind daraus eine zusätzliche Belastung werden. Macht man es andererseits richtig, kann es dem Kind durchaus gut tun. Aber selbst wenn Scheidungseltern und Scheidungskinder sich auf eine solche Regelung einigen können, frage ich mich doch, ob unser Rechtssystem für diese Flexibilität überhaupt ausgelegt ist.

     

    ----

     

    Unabhängig davon muss ich feststellen, dass viele Männer innerhalb dieser Kommentare sich in einer Weise über Frauen äußern... die ich im Rahmen der Meinungsfreiheit gut akzeptieren kann und die ihren wahren Kern haben mag. Wenn man(n) aber so überzeugt davon ist, dass Frauen einen eh nur aussaugen wollen, dan Frage ich mich, ob vor dem Hintergrund überhaupt noch eine liebe- und vertrauensvolle Beziehung möglich ist. Keine Ahnung ob diese Männer schuld daran sind, oder eher die Frauen die ihnen dieses verkorkste Bild vorgelebt haben, aber schade ist's so oder so.

  • H
    hanklu

    Ich lese viel Frauenhaß in den Kommentaren einiger Vorgänger.

    Übersetzt liest sich das so: Vögeln, Vorzeigen, Kinder brüten lassen, Abflug ohne Verpflichtung und Risiko.

     

    Diese Art von Verantwortungslosigkeit, die hier per Gesetz von männlichen Richtern, die zuhause Grundversorgung genießen und die "gebrauchte" Ehefrau samt gezeugtem Kinderanhang bei Bedarf nach Abwwechslung und frischer Liebe mal eben im Supermarkt der Möglichkeiten gegen ein jüngeres oder interessanteres Modell umtauschen können. Ohne Gebühr versteht sich.

     

    Mal abgesehen von den partnerschaftlichen Konsequenzen, werden Kinder hier zum beliebig wegstellbaren Paket. Die Wegwerfgesellschaft, die uns frisch angeschaffte Haustiere bei wegfallender Niedlichkeit oder zuviel Arbeit ins praktische Tierheim entsorgen läßt, macht jetzt in ihrer Herzlosigkeit auch beim Nachwuchs nicht halt.

     

    Nur ob dieser Nachwuchs dann irgenwann gewillt ist, den herzlosen Wegwerf-Vätern mal generationsübergreifend die Rente zu sichern, darf zu Recht bezweifelt werden.

  • T
    tazitus

    Jetzt bitte keine Richterschelte. Die Problemfallverursacher sitzen in den Parlamenten.

     

    Frau Dribbusch hatte ja bereits 2007, nach in Kraft treten der Gesetzesänderungen, in dieser Zeitung klug und weise und richtig angemerkt, dass hiermit juristisch die Möglichkeit festgezurrt wird, dass Männer ihre "serielle Monogamie" kostengünstiger ausleben können. In Bundestag und anderen Parlamenten sitzt (neben anderen "Katholiken") beamtetes, grün-hedonistisches Alt-68er-Akademiker-P... :-) und schafft die Regeln für ihre eigenen Bedürfnisse. Das "Restvolk" ist denen ziemlich egal.

     

    Wie Martina brüstle hier korrigierend / kommentierend anmerkt:

    "Wieder steigt der Leistungsdruck Das Modell der Zukunft sieht so aus: Die meisten Frauen (!) werden im Beruf bleiben, ob nach einem Studium oder nach einer Lehre."

     

    Mann beachte die Rufzeichen. Und Niemand wundere sich bitte über die deutsche Geburtenstatistik, die uns dann eben ein "Restvolk" bescheren wird.

  • YF
    yellow flower

    So ist das Leben, das war für unsere Grosseltern und Eltern schon die Regel! Doch die Zeitgeistschicksen waren lange zu verweichlicht, um den Regelfall zu sehen. Noch meine Mutter gebahr zwei Kinder und ging jeweils bald wieder Vollzeit arbeiten, ihr Partner auch, das war der Normalfall und nichts was man gesondert zu betonen brauchte. Nur die Wohlstandshühner von heute jammern, beschweren sich über alles, dabei müssen sie endlich verstehen: Das Leben ist nicht nur Facebook und sinnfreies Geplapper, es ist eben kein Wunschkonzert!

  • S
    Samuel

    Eine richtige Entwicklung, die das einseitige Ausnutzen des Ehemannes endlich unterbindet. Jetzt ist es vorbei mit dem ewigen Müssiggang und der Bequemlichkeit der Damen und der Hintern darf auch einmal bewegt werden. Sie werden nun lernen, dass sich Karriere und Attraktivität ausschliessen, denn auch die erfolgreichsten Männer sind mangels Zeit selten wirklich attraktiv, Gleichberechtigung wollten die Damen und sollen sie auch bekommen.

  • M
    Mann

    "Das alte Männerbild hingegen, wonach ehrgeizige Karrieretypen als besonders attraktiv gelten bei den Damen, weil sie ökonomische Sicherheit bieten, hat abgewirtschaftet. Solche Männer sind nutzlos geworden, denn im Falle einer Scheidung hat die Frau nichts mehr vom beruflichen Erfolg des Ex."

     

    Damit unterstellen sie den Frauen, die Männer nur aufgrund späterer Unterhaltsansprüche nach einer - als sicher angenommenen - Scheidung zu heiraten. Es gibt aber ja auch noch eine Zeit vor der Scheidung - wenn es denn überhaupt zu einer Scheidung kommt.

  • X
    xxxxx

    Da kann ich mich nur anschliessen - das macht die Entscheidung für Frauen, Kinder zu bekommen sicher nicht einfacher.

     

    Nicht, dass ich der Ansicht wäre, dass es schlecht ist für Frauen, für sich selbst zu sorgen. Mir fehlt nur der Ansatz, die Männer wirklich in die Pflicht zu nehmen. Wenn Frauen arbeiten sollen und Männer an sie keinen Unterhalt zahlen wollen => ok.

     

    Dann sollen sie aber gemeinsam dafür sorgen, dass das Kind gut untergebracht ist. Heißt auch, dass gemeinsam dafür gesorgt wird, dass das Kind bei Bedarf (längerne Arbeitszeiten der Mütter) auch privat untergebracht werden kann.

     

    Wenn das Kind bei der Frau lebt, dann müssen Unterhaltsleistung halt auch geteilt werden(sächlich - Leistung dessen bei dem das Kind lebt, finanziell - Leistungen für die Unterbringung des Kindes ggf. auch Privat, Unterhalt fürs Kind und Bezahltung von Sonderausgaben)

     

    Führt im Prinzip oder in den meisten Fällen dazu, dass die Frau sich selbst ernährt und der Mann dem Kind mehr zahlt. Das wäre doch eine prima Regelung, oder? Sie würde umgekehrt natrlcih auchgelten, wenn die Kinder beim Mann leben

  • F
    Felix

    Das finde ich gut so. Dadurch bringt man Frauen endlich einmal dazu, darüber nachzudenken, dass man einen Partner nicht nur nach seinem Kontoauszug auswählen soll.

     

    Ehepartner, die kinderlieb waren und für Frau und Kinder auf berufliche Chancen verzichteten werden von Frauen regelmäßig abserviert, wenn sich später eine bessere Partie mit einem Karrieristen machen lässt. Oder sie suchen sich den Partner von Anfang an nach dem Geldbeutel aus.

     

    Das ist nun vorbei meine holden Damen! Nun heißt es nachdenken und einen Mann mit geeignetem Charakter suchen. Einfach nur auf den Geldbeutel schauen reicht jetzt nicht mehr!

  • B
    Beelzebub

    "...bei vielen Frauen nur stille Wut und Unbehagen."

     

     

    Worüber eigentlich? Darüber, dass Kinder künftig nicht mehr so leicht als Geiseln genommen werden können, um dem abservierten Ex-Ehemann Unterhalt abzupressen?

     

    Darüber, dass jetzt womöglich die alte Forderung der feministischen Ikone Simone de Beauvoir Wirklichkeit wird? - "Nein, wir wollen den Frauen gerade nicht die Wahl lassen zwischen Berufstätigkeit und Mutterdasein und zwar aus dem einfachen Grunde, weil zu viele Frauen sich für die Mutterschaft entscheiden würden."

     

    Und am lautesten plärren, wie könnte es anders sein, die Feministinnen. Sooo war das schließlich nicht gemeint mit der Gleichstellung und der Vereinbarkeit von Kindern und Karriere, dass Frauen jetzt plötzlich, genau wie Männer, jeden Cent, den sie ausgeben wollen, erst mal durch eigene Arbeit verdienen müssen. Dumm gelaufen, was?

     

    Jetzt muss nur noch die sexistisch-männerfeindliche Quotenregelung verschwinden bzw. verhindert werden - und dann kann das Paradies der tatsächlichen Gleichberechtigung beginnen, in der kein erwerbsfähiger Mensch mehr dazu mißbraucht werden kann, gegen seinen Willen für einen anderen erwerbsfähigen Menschen arbeiten zu müssen.

  • AE
    auf eigenen beinen

    auch mir fehlt hier die (rechtliche) perspektive der geschiedenen männer, die auf einmal in die röhre gucken, sobald frau alles will - kinder und ein neues leben.

  • K
    Karlhans

    Schade, dass der Artikel nicht einen Moment über die Folgen für die Kinder nachdenkt, sondern nur im Geschlechterkampf bleibt. Leider macht die TAZ das gerne.

     

    Die Kinder sehen nun nämlich nicht nur ihre Väter nicht mehr, sonder auch ihre Mütter kaum noch. Diese müssen nun voll arbeiten und sich alleine um alle Angelegenheiten kümmern. Ein Hurra auf die weitere Verwahrlosung unserer Kinder, wir scheißen auf unsere Zukunft.

  • S
    Sybilla

    Es geht um die Kinder!

     

    Das eigentlich Tragische an diesem und anderen ähnlichen Urteilen ist doch: die Kinder werden vergessen. Der Unterhalt für die Frau dient doch dem Kind! Bei einer Vollzeitbeschäftigung bleibt KEINE Zeit für das Kind übrig. 38-40 Stunden Arbeitszeit plus Pausenzeiten täglich 30 minuten (ab 6 Stunden Arbeitszeit gesetzliche Pflicht) plus Fahrtzeiten (z.B.2x30 minuten an Tagen) plus Zeit für das Abgeben in der Betreuung (Anziehen/Ausziehen, Abgeben täglich 30 minuten) bedeuten bis zu 50 Stunden Betreuung - von dem seltenen Fall abgesehen dass der Arbeitsplatz direkt neben der Kita/Schule liegt. Das sind ca.10 Stunden Betreuung täglich, also z.B. von 8-18 Uhr. Dazu kommen die Wege zwischen zu Wohnung und Betreuung - WANN BITTE KÜmmERT mAN SICH DA Um SEIN KIND?

    Nein wir arbeiten dann Teilzeit und leben zeitlebens in 2-Zimmer-Wohnungen, verzichten auf Urlaub usw.

    Ein Land das so vorgeht kann sich auf keinen Fall mehr Sozialstatt nennen!

  • T
    tee

    sowas von überfällig die shice.

  • E
    EnzoAduro

    "Aber es stimmt nachdenklich, wie geschmeidig sich die neue Erwerbspflicht der Mütter einfügt in eine Wirtschaft, der die Arbeitskräfte fehlen."

     

    Heute machen viel mehr junge Menschen eine universitäre Ausbildung; und auch sonst sind die Ausbildungs/Schulzeiten im Durchschnitt viel länger und teurer.

     

    Es war eine bisher unglaubliche Verschwendung diese Qualifikation dann am ende fürs Kartoffelschälen zu verwenden. Wer teuer Studiert ist irgendwie dem Staat auch schuldig zu arbeiten und das ganze mit Steuern zurückzuzahlen.

  • E
    EnzoAduro

    Ist jetzt aber schon komisch das die Unterhaltspflichten gegenüber den Eltern umfangreicher sein können wie gegenüber der Ex-Frau.

  • UE
    Ulrich Engelfried

    Abgesehen davon, dass es kein neues Scheidungsrecht gibt, sondern nur Neuregelungen im Unterhaltsrecht halte ich die Sichtweise für richtig.

    Relativieren muss man dies aber insofern, als die Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs und der Oberlandesgerichte sich sehr stark auf den Einzelfall beziehen, d.h. es ist kaum merh möglich, einem Rechtssuchenden Menschen zu erklären, wieviel Unterhalt er/sie zahlen bzw. bekommen muss. Die Klarheit und Rechtssicherheit bleibt auf der Strecke, Einzelfallgerechtigkeit wird zwar angestrebt - aber selten genug erreicht.

    Man muss auch sehen, dass das Gesetz nicht zuletzt von Leuten gemacht und ausgelegt wird, die keine Ahnung von Kindererziehung haben oder sich nach der dritten Scheidung etwas mehr finanziellen Spielraum mfür die Viertfrau versprechen. Warum nicht die nicht betreuenden Elternteile mehr in die Verantwortung bei der Kinderbetreuung nehmen? Dies wird gar nicht versucht.

  • L
    Lino

    hmmm, mich stimmt das nicht so nachdenklich...

  • DE
    die emanzipation

    naja es ist zwar eine schöne hoffnung dass sich da endlich wieder was tut in sachen emanzipation, aber ehrlich? das ist doch sehr naiv. da wird garnichts besser. das ist nur ein geringfügiges umschichten der finanziellen belastung und im wesentlichen ein erhöhen des drucks. alles ätzend. auch da wäre ein bedingungsloses grundeinkommen wohl ein einigermaßen vernünftiges mittel die situation wenigstens halbwegs reträglich zu machen in dieser gesellschaft

  • S
    sebi-rockt

    Das ist mal wieder ein typischer TAZ Text.

    Es wird geschlechtsspezifisch geschrieben, wenn die Rollenaufteilung umgekehrt ist, dann ist der Vater/Mann in der gleichen Situation wie Mutter/Frau. Ich muß Euch allerdings auch zustimmen, wennIhr hiermit zum Ausdruck bringen wollt, dass Trennungsväter in der Regel nur die Rechte eines bezahlenden Volltrottels haben die Ihre Kinder weg genommen bekommen ob sie es wollen oder nicht.

    Ich sehe die neue Regelung eher positiv, da es vielleicht den finanziellen Anreiz für Mütter senkt, dem Vater das Kind auch aus finanziellen Gründen zu entziehen. Ich würde sogar noch einen Schritt weiter gehen und in Fällen des Kindesentzuges den Kindesunterhalt aussetzen.

    Wer sich selbst verwirklichen will und seine Kinder mitnimmt, der soll auch eigenständig dafür bezahlen können.

    Männer sollten nicht länger die Lebenssponsoren der Frauen sein, das Model ist abgelaufen!

     

    Väterliche Grüße

  • T
    Torben

    Wie man es dreht und wendet, soziale Härten für Eltern und Kinder lassen sich mit ideologischen Grabenkämpfen rund um das Unterhaltsrecht nicht beseitigen und besonders bitter ist es eben am unteren Ende der Einkommensskala.

     

    Das Unterhaltsrecht gehört auf die Müllhalde der Geschichte. Kinder benötigen ebenso wie ihre Eltern ein bedingungsloses Grundeinkommen, damit prekäre Notlagen von vorn herein ausgeschlossen sind. Damit würde auch den Eltern eine Gestaltungsfreiheit erwachsen.

     

    Inwieweit dann ein finanzieller Ausgleich zugunsten des erziehenden Elternteils und des Kindes erfolgt, sollte nachgelagert erfolgen. Würdige Existenz und Kindheit fernab existenzieller, finanzieller Nöte sollte nicht an Unterhaltsstreitigkeiten hängen, das ist einer emanzipierten Gesellschaft nicht würdig.

     

    Derlei Diskussionen sind leider in unserem Parteienstaat der Besitzstandswahrer undenkbar und es bleibt bei sozialen Verwerfungen, im Falle von getrennten Eltern häufig gepfeffert von persönlicher Bitterkeit auf beiden Seiten und Kind mittendrin. Die Kinder sind dann nicht nur arm, sondern wachsen auch noch gleich in einer vergifteten Atmosphäre auf, in der materielle Fragen als entscheidend definiert sind. Toll!

  • B
    broxx

    Endlich können Männer AUCH mal ein neues Leben nach einer Scheidung beginnen und nicht NUR die Frauen.

  • MB
    Martina brüstle

    Der Artikel enthält meiner Ansicht nach einen Wortfehler.

    Es muss nicht heißen:

     

    "Wieder steigt der Leistungsdruck

    Das Modell der Zukunft sieht so aus: Die meisten Mütter werden im Beruf bleiben, ob nach einem Studium oder nach einer Lehre."

     

    sondern:

     

    Wieder steigt der Leistungsdruck

    Das Modell der Zukunft sieht so aus: Die meisten Frauen (!) werden im Beruf bleiben, ob nach einem Studium oder nach einer Lehre.

     

    Kommentar: denn sie werden keine Mütter werden!!!